Bei welchem Arzt kann man die Schilddrüse untersuchen lassen?

Bei welchem Arzt kann man die Schilddrüse untersuchen lassen?

Die Schilddrüse hat im Körper vielfältige Funktionen, unter anderem die Steuerung des Stoffwechsels. Daher sollten Sie das Organ ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig überprüfen lassen.

Bei einer Schilddrüsenuntersuchung prüft der Arzt mittels Blutuntersuchung, ob ihre Funktion normal ist. Die Schilddrüsenwerte im Blut können eine Über- oder Unterfunktion deutlich aufzeigen. Zusätzlich kann Ihr Hausarzt oder Internist mit Ultraschall Knoten oder eine Vergrößerung feststellen.

Fehlfunktionen

Eine Überfunktion kann zu einer Belastung des Herzens führen. Insbesondere, wenn Sie an Symptomen wie z.b. Schwitzen, Herzklopfen und ähnlichem leiden, sollte man immer auch an die Schilddrüse denken.

Aber auch wenn Sie sich oft müde und antriebslos fühlen, kann das an Ihren Schilddrüsenwerten liegen. So kann der Arzt zum Beispiel erkennen, ob Ihr Körper Antikörper gegen die Schilddrüse produziert, was auf längere Sicht dazu führen kann, dass das eigene Schilddrüsengewebe angegriffen wird und die Schilddrüse mit der Zeit immer mehr ihre Funktion einstellen kann. Erhöhte Antikörper können aber auch absolut harmloser Natur sein und sich auch verändern.

Knoten in der Schilddrüse

Sollte der Arzt beim Ultraschall Knoten feststellen, wird er weitere Untersuchungen wie die Schilddrüsenszintigraphie empfehlen, bei der der erfahrene Diagnostiker ganz genau sehen kann, um welche Knoten es sich handelt. Hierbei wird auch die Größe beurteilt und ob es sich um sogenannte heiße oder kalte Knoten handelt.

Bei der Schilddrüsenszintigraphie wird ein radioaktives Kontrastmittel in die Vene eingespritzt. Mittels eines bildgebenden Verfahren kann die Schilddrüse dann farblich in ihren Zonen und ihrer Aktivität dargestellt werden, um eine Überfunktion von kleinen Bereichen feststellen zu können. Sollte der Arzt verdächtige Knoten erkennen, können diese mithilfe einer Biopsie näher untersucht werden - ganz einfach ambulant und praktisch schmerzlos.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion erfolgt heute mit dämpfenden Medikamenten oder mit einer Radiojodtherapie, die in Deutschland meist stationär durchgeführt wird. Durch die Radiotherapie gelingt es häufig, Knoten zu verkleinern, ohne dass operiert werden muss.

Übrigens sind die wenigsten Knoten der Schilddrüse ernster Natur, da Tumore ausgesprochen selten sind. Für leichtere Formen von Schilddrüsenüberfunktion können pflanzliche Mittel helfen, wie z.b. der Gemeine Wolfstrapp, Lycopus europaeus.

Sind diese Behandlungsansätze nicht möglich, wird man die Schilddrüse in einem möglichst schonenden Verfahren operieren. Hierbei empfiehlt es sich, einen spezialisierten Operateur zu wählen, der dies nicht nur gelegentlich macht, sondern wirklich routiniert ganzjährig und intensiv viele Patienten behandelt.

Da die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen so gut sind, sollte jedermann die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen, um den Körper nicht durch Fehlfunktionen der Schilddrüse zu belasten, welche ausgesprochen unangenehm werden können. Gehen Sie also zum Arzt Ihres Vertrauens, insbesondere, wenn Sie an den beschriebenen Symptomen leiden. Die Blutuntersuchung sollte auf jeden Fall in Anspruch genommen werden.

Welche Aufgaben hat die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, die dem Schildknorpel des Kehlkopfes angeheftet ist. Sie ist ein Organ, das durch seine Hormone die Stoffwechselaktivität vieler Gewebe im Körper beeinflusst. So hat sie, vor allem stimulierende Effekte, auf Entwicklung und Wachstum, das Herz-Kreislauf-System, die Atem- und Darmtätigkeit oder auch das Nervensystem.

Welche Schilddrüsenhormone gibt es?

Die Schilddrüse gibt zwei verschiedene Hormone in die Blutbahn ab. Zum einen das Trijodthyronin (T3) und zum anderen Thyroxin (T4). Das T3 ist das aktivere Hormon mit der stärkeren Wirkung und kann im Körper aus T4 hergestellt werden. Das T4 hingegen verbleibt im Vergleich zu T3 länger im Körper und bildet so ein Reservoir. Wichtiger Bestandteil beider Hormone ist Jod.

Wichtige Schilddrüsenerkrankungen im Überblick

Die Schilddrüsenerkrankungen lassen sich grob in die Funktionsstörungen und in die Strukturveränderungen aufteilen. Diese können sowohl zusammen, als auch isoliert voneinander auftreten. Bei der Strukturveränderung handelt es sich entweder um eine Vergrößerung (Struma) oder lokale Veränderungen, wie Schilddrüsenknoten, die gutartig sein können oder um Schilddrüsenkrebs .

Die Funktionsstörungen gliedern sich auf in die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) . Der Unterfunktion liegt am häufigsten eine, vom eigenen Immunsystem verursachte, chronische Entzündung der Schilddrüse zugrunde ( Hashimoto-Thyreoiditis ).

Auch die Überfunktion kann durch einen autoimmunen Vorgang bedingt sein (Morbus Basedow), geht jedoch auch häufig mit „heißen“ Knoten, das heißt sehr aktivem, autonomen Schilddrüsengewebe, einher.

Welche Symptome verursachen Schilddrüsenerkrankungen?

Wenn eine Erkrankung der Schilddrüse nicht durch Strukturveränderungen auffällt, sind es häufig die Probleme, die durch den Hormonüberschuss, beziehungsweise die Unterversorgung auftreten.

Eine Schilddrüsenüberfunktion zeigt sich vor allem durch einen gesteigerten Energieumsatz des ganzen Körpers. So klagen Patienten häufig über Unruhe, Schwitzen, Zittern, Schlafstörungen, Herzrasen oder auch Gewichtsabnahme bei gesteigertem Appetit.

Manche Symptome, wie Konzentrationsstörungen, Muskelschwäche oder Haarausfall , können sowohl bei einer Unter- als auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse auftreten.

Ansonsten macht sich die Schilddrüsenunterfunktion durch eine allgemein niedrige körperliche Aktivität bemerkbar. Dazu gehören unter anderem Müdigkeit, Frieren, Gewichtszunamen, Libidoverlust, allgemeine Antriebslosigkeit,  bis hin zu Depressivität.

Welche Schilddrüsenwerte sind normal?

Die Standart Schilddrüsendiagnostik umfasst, neben der klinischen Untersuchung und dem Ultraschall, die Bestimmung des basalen TSH, einem aus der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) stammenden regulatorischem Hormon, sowie bei Bedarf ergänzend fT3 und fT4 („f“ steht hier für frei, das heißt für den Körper direkt verfügbar).

Für ein Screening eignet sich, aufgrund der Empfindlichkeit, vor allem das basale TSH, mit einem Normbereich von 0,3-4,0 mU/l. Werte über 4,0 mU/l weisen auf eine Unterfunktion hin, Werte unter 0,3 mU/l auf eine Überfunktion.

Wie werden Erkrankungen der Schilddrüse behandelt?

Was die Therapie anbelangt, beschränkt man sich bei einer Unterfunktion der Schilddrüse meist auf die medikamentöse Therapie. Hierbei wird fehlendes Schilddrüsenhormon als Tablette verabreicht (L-Thyroxin).

Bei einer Überfunktion ist das Vorgehen unterschiedlich. Bei einem Morbus Basedow ist auch die medikamentöse Therapie das standartmäßige Vorgehen (Thyreostatika). Bei der funktionellen Autonomie, die häufig mit Knoten oder Struma einhergeht, erfolgt meist eine Operation der Schilddrüse , oder Radiojod-Therapie .

Wie kann man Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen?

Eine allgemeine Aussage zur Vorbeugung von Schilddrüsenerkrankungen, lässt sich schwer treffen. Zum einen sind die Erkrankungen sehr unterschiedlicher Art und zum anderen, ist in vielen Fällen auch keine wirksame Prophylaxe wissenschaftlich erwiesen worden.

Tendenziell besteht in Deutschland die Problematik, zu wenig Jod zu sich zu nehmen. Daher wird allgemein empfohlen jodiertes Speisesalz zu kaufen, um so einer möglichen Schilddrüsenunterfunktion vorzubeugen.

Welcher Arzt ist für die Schilddrüse zuständig?

Die Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen mittels Szintigraphie liegt in den Händen der Nuklearmediziner. Die Diagnostik erfolgt ambulant beim niedergelassenen Nuklearmediziner oder in der ambulanten Schilddrüsensprechstunde der Nuklearabteilung in Krankenhäusern. Erweist sich eine Radiojodtherapie als notwendig, verbleibt der Patient in der Behandlung von Nuklearmedizinern.

Soll der Knoten operativ entfernt werden, erfolgt eine Überweisung zum endokrinen Chirurgen . Kommt eine medikamentöse Behandlung in Frage, fällt der Fall in den Zuständigkeitsbereich von Internisten. Dabei kann ein allgemeiner Internist oder Endokrinologe in Frage kommen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Schilddrüsenknoten überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

Basislehrbuch Innere Medizin; Polster, Krautzig; 5. Auflage Urban&Fischer Verlag

Basics Endokrinologie; Marischler; 2. Auflage Urban&Fischer Verlag

Forum Schilddrüse e.V.

http://www.forum-schilddruese.de

Wie merkt man das man was mit der Schilddrüse hat?

Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind: Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Antriebslosigkeit, Teilnahmslosigkeit. Verlangsamte Reflexe. Gedächtnisschwäche, depressive Verstimmungen. Gewichtszunahme und erhöhte Blutfettwerte (vor allem Cholesterin, insbesondere das LDL-Cholesterin kann erhöht sein)

Wann sollte man die Schilddrüse untersuchen lassen?

Die Schilddrüse hat im Körper vielfältige Funktionen, unter anderem die Steuerung des Stoffwechsels. Daher sollten Sie das Organ ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig überprüfen lassen. Bei einer Schilddrüsenuntersuchung prüft der Arzt mittels Blutuntersuchung, ob ihre Funktion normal ist.

Wie merkt man das was mit der Schilddrüse nicht stimmt?

Einige der Anzeichen einer Schilddrüsen-Unterfunktion: Schwäche, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, trockene und raue Haut, Kälteempfindlichkeit, glanzlose Haare oder Haarausfall, brüchige Nägel, heisere Stimme, Gewichtszunahme ohne veränderte Essgewohnheiten, Verstopfung, niedriger Blutdruck ...

Wie kann man seine Schilddrüse testen lassen?

Die Schilddrüse gibt stetig eine bestimmte Menge an Hormonen ins Blut ab. Daher lässt sich mithilfe einer Blutuntersuchung ermitteln, welche Hormonmengen die Schilddrüse produziert. Mit Bluttests können die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) sowie das Hirnanhangsdrüsen-Hormon TSH bestimmt werden.