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Die Anwendungsbeispiele in diesem Bereich sind für all jene gedacht, die ihre ersten Schritte hinter sich und unter Umständen schon ein wenig Erfahrung mit kleinen Dokumenten gesammelt haben. Unsere Zusammenstellung soll Ihnen Pakete und Mechanismen vorstellen, die Sie kennen und im Bedarfsfall nutzen sollten. Manche Themen der fortgeschrittenen Anwendung, wie z.B. Literaturverwaltung, sind derart zentral, dass sie gesondert im Bereich Spezialgebiete angeführt werden. Dokumentklasse (und KOMA-Skript) Die Auswahl der richtigen Dokumentklasse ist eine Ihrer ersten Fragen im Umgang mit LaTeX. Die Standardklassen von sind: Die Fähigkeiten von KOMA-Script reichen teilweise weit über die Fähigkeiten der Standardklassen hinaus. Manche davon sind auch als Ergänzung zu den Grundfähigkeiten des LaTeX-Kerns zu betrachten. Neben der Anpassung von Layouts und Typographie an europäische Normen und Stile, beinhalten die KOMA-Skripts eine Vielzahl an vereinfachten Schnittstellen, die mehr Kontrolle über das Dokument bieten. Alleine die Mächtigkeit der Dokumentation verdeutlicht die Vielzahl der enthaltenen Optionen und Möglichkeiten. Das KOMA-Skript stellt folgende alternative Klassen bereit: : \documentclass[12pt]{scrartcl} \usepackage{ucs} \usepackage[utf8x]{inputenc} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage[ngerman]{babel} \begin{document} ... \end{document} Die Seitenränder und allgemeine Satzspiegel-Konstruktion wird dem integrierten Mechanismus von Oft bieten die KOMA-Skripts jene Options-Vielfalt, die vielen neuen und fortgeschrittenen Benutzern von LaTeX fehlt
oder sehr kompliziert realisiert wird. Beliebt ist beispielsweise der verfügbare „Miniabschnitt“ Kopf- und Fußzeilen gestalten In Textdokumenten sind Kopf- und Fußzeilen zur Darstellung generischer Inhalte wie der aktuellen Seite oder des aktuellen Kapitels üblich. Im Regelfall berechnet LaTeX für Ihr Dokument einen Satzspiegel, der Seitenbereiche für diese Elemente vorsieht. In diesem Abschnitt beschreiben wir, wie Sie Kopf- und Fußzeilen Ihren Wünschen mit Hilfe der KOMA-Erweiterung \usepackage[automark]{scrpage2} Innerhalb Ihrer Arbeit kann es unterschiedlich konfigurierte Kopf- und Fußzeilen geben. Bei LaTeX nennt man so eine Konfigurationen Seitenstil, die mit dem Befehl
Diese Stile werden automatisch bei den jeweiligen Seiten aktiviert. So sind die Stile vordefiniert:
Wollen Sie Ihren eigenen Stil entwerfen, beginnen Sie damit, die bestehenden Stile zu leeren: \pagestyle{scrheadings} \clearscrheadfoot Nun sind alle Ihre Seitenstile leer. Wir stellen Ihnen jetzt einen Teil der Befehle vor, mit denen Sie neue Komponenten eingliedern können. In vielen Fällen sind die hier vorgestellten ausreichend. Alle übrigen entnehmen Sie bitte der KOMA-Dokumentation: \ihead[...]{...} \chead[...]{...} \ohead[...]{...} Mit diesen Befehlen können Sie die Kopfzeile befüllen. Der optionale Parameter in eckigen Klammern definiert den Inhalt für \chead befüllt die Kopfzeile zentriert. \ohead befüllt die Außenseite. Bei einseitigen Dokumenten ist jede Seite eine rechte Seite. Die gleichen Befehle gibt es für die Fußzeile: \ifoot , \cfoot , \ofoot . Auch hier gilt: innen (inner), zentriert (center), außen
(outer). Als Beispiel befüllen wir die Kopfzeile jeweils auf der Außenseite mit der Seitennummer für beide Seitenstile. Weiters befüllen wir die Innenseite der Kopfzeile mit einem Kolumnentitel – allerdings nur im regulären Seitenstil \ohead[\pagemark]{\pagemark} \ihead[]{\headmark} Der Kolumnentitel verhält sich vorerst wie voreingestellt. In der Klasse \automark[chapter]{section} % Voreinstellung \automark{section}{subsection} % Anpassung Falls Sie es wünschen, können Sie auch Trennlinien zwischen Kopfzeile und Text erstellen: \setheadsepline[\textwidth]{1pt} Änderungen am Schriftsatz führen Sie am Besten mit \setkomafont{pageheadfoot}{\sffamily} \setkomafont{pagenumber}{\bfseries} Für weitere Möglichkeiten konsultieren Sie bitte die Dokumentation von Abbildungen und GleitobjekteDie Positionierung von Abbildungen mit LaTeX frustriert viele Anfänger. Das liegt oft am Missverständnis von Gleitobjekten. Abbildungen (figures) und Tabellen (tables) werden üblicherweise in sogenannte Gleitobjekte (floats, auch Gleitumgebung) eingeschlossen. Das bedeutet konkret:
Anfangs kann man dies als Kontrollverlust werten. Dies ist auch der Fall. Viele Benutzer stellen aber im Laufe der Zeit fest, dass LaTeX ihre Abbildungen genau so positioniert, wie es zu erwarten ist. Das besprechen wir aber gleich im Detail. Gleitobjekte Grafiken an sich können wie im
Tutorial beschrieben eingebunden werden. LaTeX behandelt Grafiken wie große Buchstaben, die ohne weitere Behandlung Textfluss und Zeilengefüge stören. Daher wird ein Gleitobjekt (für Abbildungen \begin{figure} \centering \includegraphics[width=0.8\textwidth]{grafik} \caption{Meine Abbildung} \label{fig:mein-bild} \end{figure} Mit \caption[Text für Verzeichnis]{Text für Beschriftung der Abbildung} Wenn Sie Quellenangaben in der Beschriftung verwenden, so können Sie diese damit im Abbildungsverzeichnis unterdrücken: \caption[BHKW-Transferverluste]{BHKW-Transferverluste \cite{Roger_2011}} Wichtig ist Automatische PositionierungBei der automatischen Positionierung von Gleitobjekten ist LaTeX gewissen Rahmenbedingungen unterworfen. Ihr Seitenlayout beinhaltet üblicherweise Kopfzeile, Fußzeile, Marginalien und den Textbereich. Gleitobjekte werden ausschließlich innerhalb des Textbereichs positioniert. Diese Grenze wird nicht überschritten:
Um im Fließtextmodus ein schönes Seitenlayout zu wahren analysiert LaTeX das Gleitobjekt und nahegelegene Absätze. Daraus wird eine optimierte Positionierung berechnet. Verunstaltete Absätze und halb-leere Seiten werden so vermieden. Das Gleitobjekt kann beispielsweise an den unteren Textrand verschoben werden, während der Folgeabsatz vorgezogen wird. Dabei wird ein Respektabstand zwischen Gleitobjekt und Text eingesetzt. Diese Automatik kann aus verschiedenen Gründen zu unerwünschten Ergebnissen führen:
Auch wenn Sie der Meinung sind, eine Abbildung würde noch an eine bestimmte Stelle passen (z.B. nach einem Absatz bevor die Seite zu Ende ist) – wenn Sie Respektabstände und Beschriftung mit einberechnen ist es vielleicht doch nicht so. Respektieren Sie diese Gesetzmäßigkeiten, denen Sie nur schwer entfliehen können. Positionierung mit EmpfehlungIst es dennoch so, dass eine Ihrer Abbildungen in eine für Sie unmögliche Position verschoben wird, so kann Einfluss geübt werden. Wir raten aber davon ab, daraus eine Regelmäßigkeit entstehen zu lassen. Dem Beginn der Gleitumgebung \begin{figure}[hbtp] ... \end{figure} Dieser Parameter gibt dem Platzierungsalgorithmus eine individuelle Empfehlung für die Positionierung des Gleitobjekts:
Sie können eine oder alle Optionen angeben. Es gibt keinerlei Garantie, dass Ihr Vorschlag akzeptiert wird. Angenommen Sie fügen nach einem Absatz, der sich am unteren Seitenende befindet, eine
Abbildung ein. Dazu geben Sie den Vorschlag Fügen sie dem Empfehlungsparameter ein Wenn Sie bedenken, dass sich Ihre Textpassagen im Laufe der Arbeit ändern und damit das nachfolgende Seitenlayout beeinflusst wird, so sollte Ihnen klar werden, dass Positions-Empfehlungen nur am Ende Ihrer Arbeit sinnvoll sind. Sonst öffnen Sie das Tor für den beschriebenen Effekt. Besser aber verwenden Sie keine Positions-Empfehlungen. Gleitobjekte und Fußnoten Gleitobjekte die am unteren Seitenrand positioniert werden, können durchaus unterhalb von Fußnoten erscheinen. Das Problem wird im KOMA-Forum näher beschrieben. Abhilfe schafft das Paket \usepackage[bottom]{footmisc} Textumflossene GrafikPakete, um ein Bild von Text umfließen zu lassen, gibt es recht viele - hier sollen nur zwei davon vorgestellt werden. Leider haben auch diese Pakete oft Probleme in Kombination mit normalen Gleitumgebungen, Aufzählungen oder produzieren Ergebnisse mit unschönen Abständen. Auch sollte man immer darauf achten, dass die einfache Lesbarkeit des Textes erhalten bleibt. wrapfig\usepackage{wrapfig} % vor der Zeile \begin{document} einfügen \begin{wrapfigure}{r}{0.4\textwidth} \vspace{-16pt} \centering \includegraphics[width=0.35\textwidth]{meine-Grafik} \caption{Bildunterschrift der Grafik.} \label{fig:meine-Grafik} \vspace{-10pt} \end{wrapfigure} Hier kommt der Text der um das Bild fließt \ldots Als Option kann bei picinpar Bei \usepackage{picinpar} % vor der Zeile \begin{document} einfügen \begin{figwindow}[3, r, \includegraphics[width=0.35\textwidth]{meine-Grafik}, {Titel \label{fig:bla}}] Hier kommt der Text der um das Bild fließt \ldots \end{figwindow} Die Optionen sind hier die Anzahl der Zeilen oberhalb der Grafik (3), die Ausrichtung ( Weitere Beispiele zu diesen Paketen findet man in Grafikeinbindung in LaTeX mittels graphic[sx], wrapfig, picinpar und Beispiele zu picinpar.sty. Mehrere beschriftete Bilder nebeneinander Es werden 2 Möglichkeiten beschrieben, mehrere Bilder nebeneinander anzuordnen: ein Beispiel soll den Vergleich zwischen der Verwendung von minipageDer Code für das dargestellte obige Beispiel lautet folgendermaßen: \begin{figure}[htbp] \begin{minipage}{0.4\textwidth} \centering \includegraphics[width=0.8\textwidth]{./TUG-logo} \caption{Bild links} \end{minipage}\hfill \begin{minipage}{0.4\textwidth} \centering \includegraphics[width=0.8\textwidth]{./TUG-logo} \caption{Bild rechts} \end{minipage} \end{figure} Wir starten eine Gleitumgebung mit subcaption Das Erweiterungspaket ## in der Präambel: \usepackage{graphicx} \usepackage{caption} \usepackage{subcaption} [...] \begin{figure} \centering \begin{subfigure}[b]{0.4\textwidth} \centering \includegraphics[width=0.4\textwidth]{./TUG-logo} \caption{Das linke Bild.}\label{fig:bild-links} \end{subfigure}% ~ % An dieser Stelle kann ein zusätzlicher Zwischenraum eingebunden werden: ~, \quad, \qquad, \hfill usw. % Eine leere Zeile erzwingt, dass die zweite Grafik darunter erscheint. \begin{subfigure}[b]{0.4\textwidth} \centering \includegraphics[width=0.4\textwidth]{./TUG-logo} \caption{Das rechte Bild.}\label{fig:bild-rechts} \end{subfigure} \caption{Das ist die Beschreibung für beide Bilder.}\label{fig:beide-Bilder} \end{figure} Auch hier benötigen wir eine figure-Umgebung. Diese enthält neben einem An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass das Paket Best Practice:
Querverweise und Links Wir haben im Tutorial schon kurz auf Querverweise im Dokument
hingewiesen. Wir haben gezeigt, wie Sie auf Ihre Labels mit den Befehlen Abbildung~\ref{fig:kennzeichnung} Das Hyperref und automatische Betitelung In weiterer Folge zeigen wir, wie Sie Quer- und andere Verweise besser gestalten können. Dazu verwenden wir das Zusatzpaket \usepackage{hyperref}
So verwenden Sie statt Der Energieverlust liegt dabei in den in \autoref{fig:verlust} dargestellten Bereichen. So können Sie sich ein wenig Schreibarbeit ersparen. Nebenbei besteht so jeder Link aus Bezeichnung und Nummer anstatt der Nummer alleine. Die Standardnamen für den \renewcommand{\sectionautorefname}{Abschnitt} \renewcommand{\subsectionautorefname}{Abschnitt} \renewcommand{\subsubsectionautorefname}{Abschnitt} \renewcommand{\figureautorefname}{Abb.} \renewcommand{\tableautorefname}{Tab.} Das \usepackage{xcolor} \definecolor{lightblue}{cmyk}{0.346, 0.114, 0, 0.106} \usepackage{hyperref} \hypersetup{ colorlinks=false, allbordercolors={lightblue} } Nicht jedes PDf-Anzeigeprogramm stellt die Rahmen dar - bei manchen muss dies erst aktiviert werden. Acrobat Reader aber tut dies standardmäßig. Beliebt ist auch die Option URLs und externe Links \usepackage{courier} ... \renewcommand\UrlFont{\ttfamily\bfseries\small} ... Besuchen Sie \url{http://latex.tugraz.at}... URLs sind oft sehr lang und können manchmal schwer umgebrochen werden - auch hier versucht LaTeX, gewisse Regeln einzuhalten. Haben Sie mit dem Standardverhalten Probleme, konsultieren Sie ebenfalls die \href{http://latex.tugraz.at}{{\LaTeX}@TU Graz} Best Practice:
Eigene KommandosIn einer Arbeit werden bestimmte Befehlskonstruktionen oft mehrmals gebraucht. Solche Konstruktionen können recht einfach zu neuen Befehlen zusammengefaßt werden. \newcommand{\meinbefehl}{Definition} Nehmen wir als Beispiel ein Zeichen F mit einem 'Dacherl'. Mathematisch würde man dies in LaTeX (in mathematischer Umgebung) kodieren mit \hat{F} Diese Konstruktion können wir einem neuen Kommando \Fhat zuteilen: \newcommand{\Fhat}{\hat{F}} Das erste
Argument Nun kann man \newcommand noch um Parameter erweitern: \newcommand{\Fhat}[2]{\hat{F_{#1}} = #2} gibt an, dass \Fhat 2 Parameter aufnehmen kann. Verwendet man den neuen Befehl beispielsweise mit \Fhat{max}{\sigma} so wird der erste Parameter ('max') zum Index von F hinzugefügt, und auf die rechte Seite des '=' kommt das Zeichen 'sigma'. Oft erkennt man auch erst nach dem Schreiben, dass evt. die Verwendung einer anderen Syntax für ein Zeichen besser wäre. Ein Beispiel: nehmen wir an, in einer Arbeit wird häufig die maximal zulässige (mechanische) Zugspannung Best Practice:
Dokumente aufteilen Längere Dokumente können zu einer großen Eingabedatei führen. Es gibt LaTeX-Befehle, die
das Laden weiterer Eingabedateien zulassen:
In beiden Fällen gilt: der Kompilier-Vorgang wird immer auf die Haupt-Datei bezogen (wir nennen diese Datei auch Master-Datei oder Master-File). Die mit den Befehlen nachgeladenen Eingabedateien sind keine eigenständigen LaTeX-Dateien, da sie das Dokumentgerüst nicht enthalten. Viele Arbeitsumgebungen unterstützen das Festlegen einer Master-Datei. So wird der Kompilier-Vorgang immer auf das richtige Eingabedokument angewendet. Benutzung von \documentclass{...} ... \begin{document} \input{einleitung.tex} \input{versuchsanordnung.tex} \input{messdaten-gerhard.tex} \input{messdaten-robert.tex} \input{auswertung} \input{zusammenfassung} \end{document} Benutzung von \documentclass{...} ... \includeonly{einleitung.tex,versuchsanordnung.tex,...} \begin{document} \include{einleitung} \include{versuchsanordnung} \include{messdaten} \include{auswertung} \include{zusammenfassung} \end{document} ... \include{mycommands} ... In diesem Zusammenhang heben wir hervor, dass sich LaTeX mitunter durch diese Funktion sehr gut für verteilt erstellte Dokumente wie Gruppenarbeiten eignet. Durch gezielte Aufteilung einzelner Passagen in getrennte Eingabedateien, kann das Dokument am Ende und auch während der Arbeit sehr einfach zusammengeführt werden. Best Practice:
Quellcode darstellen Beim Einbinden von Quell- oder Programmcode ist das Paket \usepackage{listings} Code-Passagen lassen sich dann mit der Umgebung \lstset{language=Pascal} \begin{lstlisting}[caption=Pascal Code, label=lst:mycode] begin a := 3; b := a * 4; c := (b + a)/ 2 end. \end{lstlisting} Innerhalb dieser Umgebung gelten Kriterien, die Sie unter Umständen schon von Mit Weiters sehen Sie im Beispiel eine Beschriftung ( Ähnlich zum Inline-Mathematik-Modus gibt es auch einen Inline-Code-Modus. Statt den
Mit dem Anchor-Tag (\lstinline!<a href="">...</a>!) lassen... Umlaute Standardmäßig kann \lstset{literate=% {Ö}{{\"O}}1 {Ä}{{\"A}}1 {Ü}{{\"U}}1 {ß}{{\ss}}1 {ü}{{\"u}}1 {ä}{{\"a}}1 {ö}{{\"o}}1 {~}{{\textasciitilde}}1,} Best Practice:
Zahlen und Einheiten (Messgrößen) Wieso wir uns mit diesem Thema überhaupt befassen: viele Dokumente weisen schlecht formatierte Kombinationen aus mathematischen Ausdrücken, Zahlenwerten und dazugehörigen Einheiten bzw. Messgrößen auf. Daher stellen wir hier das Paket
\usepackage{siunitx} Wir legen in dieser Anleitung den Fokus auf einfache und kompakte Schreibweisen, die Ihre Ausdrücke, Tabellen oder Texte in der Eingabedatei übersichtlich halten. Messgrößen werden im Gegensatz zu Variablen nicht kursiv und je nach Konvention mit symbolischen oder echten Brüchen formatiert. Zahlenwerte sind mit einheitlichem Komma und in Dreier-Gruppen anzuführen. Ohne Erweiterungen müsste ein Zahlenwert in Mathematik-Notation daher in etwa so angeschrieben werden: 299\,792,458\,\text{km/s} All dies nimmt uns das
Nehmen wir an, Sie benötigen in Ihrer Arbeit regelmäßig die Geschwindigkeit
(in zwei unterschiedlichen Dimensionen) und die Luftdichte. Also erstellen wir uns genau diese Messgrößen auf Basis der SI-Einheiten und Vorsätze, die \DeclareSIUnit\vl{\kilo\meter\per\second} \DeclareSIUnit\vw{\kilo\meter\per\hour} \DeclareSIUnit\ad{\kilogram\per\cubic\meter} Definierte Messgrößen können beliebig komplex sein. \SI{299792.458}{\vl} Das Ergebnis wird vorerst wie voreingestellt formatiert: bei Zahlen wird als Trennzeichen ein Punkt verwendet, Messgrößen werden anstatt mit Brüchen reziprok dargestellt. Diese Darstellung entspricht aber nicht unseren Vorgaben. Daher setzen wir Anpassungen ein: \sisetup{ output-decimal-marker = {,}, per-mode = symbol} Als Ergebnis erhalten wir Dezimaltrennung mit Komma und Messgrößen mit Schrägstrich. Mit Hilfe von Verwendung im Text Die Befehle von Die Luftdichte liegt im vorgesehenen Betriebsbereich zwischen \SIlist{1.4224;1.1455}{\ad}. Tabelle~3.1 zeigt die abhängigen Leistungspotenziale bei Windgeschwindigkeiten von \SIlist{30;40;50;60}{\vw}. Die Sprachvorgaben für Bereiche lassen sich so festlegen: \sisetup{ list-final-separator = { und }, list-pair-separator = { und }, range-phrase = { bis } } Das Ergebnis sind formatierte und ausformulierte Zahlenwert- und Bereichsangaben innerhalb der Textpassagen. Natürlich wirken sich auch hier alle Formatier- und Formulier-Optionen nachträglich einheitlich aus. Anmerkungen und Kompatibilität Wer bereits Pakete wie Wollen Sie
dennoch ein derartiges Verhalten erreichen, kann der Number-Processor mit der Option \newcommand{\mSI}[2]{\SI[parse-numbers=false]{#1}{#2}} Sie können den Befehl Best Practice:
Mathematische AusdrückeLaTeX beherrscht auch ohne Erweiterungspakete einige Mathematik-Funktionen. Wir empfehlen aber, durchgängig die AMSmath-Erweiterungen zu benutzen: \usepackage{amsmath,amssymb,amstext} Die Dokumentation von AMSmath ist ausführlich. Wir fassen im Folgenden häufig benötigte Konstrukte zusammen. Weiters gibt es eine Übersicht der verfügbaren mathematischen Symbole. Mathematik-UmgebungenDie AMS-Erweiterungen bieten viele Umgebungen zur Darstellung mathematischer Ausdrücke. Wir verwenden nachfolgend zur Erläuterung einheitlich den Begriff Formel, wenngleich es sich bei mathematischen Ausdrücken streng genommen nicht um Formeln handeln muss. Eine Übersicht aller Umbegungen können Sie der Dokumentation entnehmen. Für viele Anwendungsbereiche sind die folgenden Umgebungen ausreichend (je Umgebung ist immer eine nummerierte und eine unnummerierte Variante verfügbar, z.B.
Klammersetzung Runde, eckige und geschwungene Klammern werden mit \left( \frac{...}{...} \right) \left[ ... \right] \left\{ ... \right\} MatrizenFür Matrizen gibt es spezielle Umgebungen, die innerhalb der regulären Mathematik-Umgebungen verwendet werden: matrix keine Klammern pmatrix ( ) bmatrix [ ] Bmatrix { } vmatrix | | Vmatrix || || Spalten werden mit \begin{bmatrix} 1 & 0 & 0 \\ 0 & 1 & 0 \\ 0 & 0 & 1 \end{bmatrix} Mehr zum Thema Matrizen: Dokumentation, Seite 10. Eingerahmte Formeln Der Befehl \begin{equation*}\boxed{ \begin{gathered} a^2 + b^2 = c^2 \\ \sigma + \alpha = \beta \end{gathered}} \end{equation*} Da sich Rahmen nicht ohne weiteres um die Umgebungen Text in Formeln Wird im Vorspann das Paket \sigma_{\text{statisch}} Tabellen LaTeX kann Tabellen darstellen und zeichnen – verwechseln Sie dies aber bitte nicht mit Tabellenkalkulation. Tabellen werden
üblicherweise wie Abbildungen mit Gleitobjekten positioniert und beschriftet (statt dem Typ Tabellen lassen sich auf drei Arten in Ihr Dokument einbinden:
Hilfreich ist allgemein ein Blick in das Nachschlagewerk „Kopka: LaTeX - Eine Einführung“, das auch große Tabellen behandelt. In den folgenden Abschnitten zeigen wir, wie Sie mit LaTeX-Befehlen selbst Tabellen entwerfen. Wie immer gibt es das Beispieldokument und den dazugehörigen Quell-Code. Einfache Tabelle LaTeX bietet zum Zeichnen von Tabellen die Innerhalb der \begin{tabular}{rlr} Position & Beschreibung & Anzahl \\ 1 & Lenkrad & 1 \\ 2 & Reifen & 4 \\ 3 & Motor & 1 \\ \end{tabular} Dieses Beispiel erzeugt eine Tabelle ohne Trennlinien. Wie immer ignoriert LaTeX wiederholte Leerzeichen. Allerdings helfen uns diese Leerzeichen, den Überblick über den Quell-Code von Tabellen zu erhalten. Bei großen Tabellen ist dies unumgänglich. Tabelle mit Trennlinien Wollen Sie Ihre Zellen mit Trennlinien versehen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Vertikale Linien werden im Spaltenparameter mit dem Generell raten wir aber von vertikalen Trennlinien ab. Bei richtig formatierten Tabellen sind die Spalten alleine durch die einheitliche horizontale Ausrichtung der Zellen sichtbar. Daher stellen wir an dieser Stelle das Paket \usepackage{booktabs} Unser einfaches Beispiel erweitern wir nun um horizontale Trennlinien: \begin{tabular}{rlr} \toprule Position & Beschreibung & Anzahl \\ \midrule 1 & Lenkrad & 1 \\ 2 & Reifen & 4 \\ 3 & Motor & 1 \\ \bottomrule \end{tabular} Verschmolzene Zellen Benötigen Sie verschmolzene Zellen, so hilft Ihnen der Befehl \begin{tabular}{rrlr} ... Vorhergehende Zelle & \multicolumn{3}{r}{Gesamtanzahl: 6} \\ ... \end{tabular} Spalten-ModifierSpalten können mit sogenannten Modifiers beeinflusst werden. Wollen Sie beispielsweise eine Spalte durchgängig fett auszeichnen, so können Sie dies mit einem Lead-Modifier im Spaltenparameter erreichen: \begin{tabular}{rrl>{\bfseries}r} ... \end{tabular} Leider gibt es keine ähnlich einfache Angabe für Zeilen. Modifier sind in Kombination mit dem \usepackage{array} \newcolumntype{M}{>{$}c<{$}} \newcolumntype{F}{>{\raggedleft}p{4cm}} Dadurch sind zwei neue Spaltentypen für Zellen- und Tabellenbreiten beeinflussen Ohne weiteres Eingreifen ergibt sich die Tabellen- und Spaltenbreite automatisch durch Zelleninhalte. Die Spaltenbreite kann z.B. beim Spaltentyp \begin{tabular}{rp{4cm}l} ... \end{tabular} Eine Tabelle in Textbreite zu generieren, wie man es von Textverarbeitungsprogrammen kennt, ist in LaTeX eine kleine
Herausforderung. Das Erweiterungspaket Durch die Verwendung von \begin{tabular}{p{1.5cm}p{\textwidth-6\tabcolsep-3cm}p{1.5cm}} \toprule Position & Beschreibung & Anzahl \\ \midrule ... & ... & ... \\ \bottomrule \end{tabular} Die mittlere Spalte nimmt dabei den restlichen im Textbereich verfügbaren horizontalen Platz ein. Für diesen Ansatz ist die Anatomie von Tabellen zu beachten: Best Practice:
Index anlegenIn vielen Büchern befindet sich am Ende des Werks ein Index. Ein solcher Index kann auch mit LaTeX angelegt werden. Die Vorgangsweise ist wie folgt: 1. Einträge in der Präambel \usepackage{makeidx} \makeindex 2. Indexeinträge erstellen \index{Bezeichnung} \index{Bezeichnung!Unterbezeichnung} \index{Bezeichnung!Unterbezeichnung!Unterunterbezeichnung} 3. Index ausdrucken \printindex \documentclass{scrartcl} \usepackage{makeidx} \makeindex \begin{document} \section{Graz} Graz\index{Graz} liegt in der Steiermark. Die Stadt beheimatet nicht nur mehrere Universitäten\index{Graz!Ausbildung}, sondern ist auch kulturell\index{Graz!Kultur} weit über die Grenzen hinaus bekannt. \printindex \end{document} Das Dokument muss nun in folgender Reihenfolge kompiliert werden:
Beim Kompiliervorgang „makeindex“ wird eine externe Datei meineDatei.idx angelegt, die die anzulegenden Indizes enthält. Mit Das Paket glossaries erlaubt ebenfalls das Erstellen eines Indexes. Hier werden auch noch weitere Möglichkeiten geboten wie zum Beispiel die Erstellung eines Abkürzungsverzeichnisses oder eines Symbolverzeichnisses. Die FAQs haben hierzu einen interessanten Link. Absätze durch eine Leerzeile und nicht durch Einrücken kennzeichnenWenn kein KOMA-Skript verwendet wird: \usepackage{parskip} Bei Verwendung eines KOMA-Skripts (halfparskip sorgt für einen geringeren Durchschuss): \documentclass[parskip]{scrartcl} \documentclass[halfparskip]{scrartcl} In Newsgroups findet man öfters folgende Lösung: \setlength{\parindent}{0em} \setlength{\parskip}{\baselineskip} Dies sollte vermieden werden, da diese Konstruktionselemente nicht nur Absätze, sondern auch Listen, Verzeichnisse und Überschriften beeinflussen und somit das Gesamtlayout in Mitleidenschaft gezogen wird. Wenn nur einmal eine Leerzeile gebraucht wird, kann einer der folgenden Befehle verwendet werden: \smallskip \medskip \bigskip Andererseits kann einmaliges Einrücken durch folgenden Befehl vor dem ersten Wort im Absatz verhindert werden: \noindent Einbinden von externen PDF DateienWill man (z.B. im Anhang) externe PDF Dateien (oder Teile davon) einbinden, bietet das Paket pdfpages eine Lösung: \usepackage[final]{pdfpages} ... \includepdf{externeDatei.pdf} Durch Angeben von Optionen (z.B. [pages={3,4,6}]) kann das Verhalten des Pakets beeinflußt werden – die genaue Verwendung der Optionen findet man in der Beschreibung Auflisten von Verzeichnissen in der InhaltsangabeWill man die Seiten von Verzeichnissen (Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Index, Literaturverzeichnis) in der Inhaltsangabe angeben, gibt es dazu zwei Möglichkeiten:
\documentclass[bibtotoc,idxtotoc,liststotoc]{scrbook}
\usepackage{tocbibind} |