Im bilingualen Unterricht werden Sachfächer, wie z.B. Geschichte oder Geografie, überwiegend in einer Fremdsprache als Unterrichtssprache unterrichtet. Am Gymnasium Farmsen ist dieses die Sprache Englisch. Der Unterricht wird als „bilingual“, also zweisprachig, bezeichnet, da wichtige Fachbegriffe sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch gelernt werden. Was sind die Vorzüge bilingualen Unterrichts? „Die Europäische Union und der Europarat sehen in der Förderung des bilingualen Unterrichts eine wichtige Maßnahme zur Erhöhung der sprachlichen und interkulturellen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler. Die besondere Qualität und Effektivität des bilingualen Unterrichts ist inzwischen durch Untersuchungen belegt und allgemein anerkannt.“ (Bericht des Schulausschusses der Ständigen Konferenz der Kultusminister in der Bundesrepublik Deutschland vom 10.04.2006) Bilingualer Unterricht am Gymnasium FarmsenDas Gymnasium Farmsen verfügt über einen etablierten englisch-bilingualen Zweig, der im Jahr 1999 eingerichtet wurde. Im Sommer 2008 legten erstmals Abiturienten sehr erfolgreich das bilinguale Abitur ab. Das Angebot des bilingualen Zweiges erstreckt sich von der 5. Klasse bis zum Abitur. Seit dem Jahr 2008 bietet das Gymnasium Farmsen zwei unterschiedliche bilinguale Zweige an: den traditionellen bilingualen Zweig und den intensiven bilingualen Zweig. Für wen ist der intensive bilinguale Zweig besonders geeignet? Die beiden Zweige unterscheiden sich zum einen durch das Niveau, auf dem die englische Sprache als Unterrichtssprache verwendet wird und zum anderen durch die Anzahl der Sachfächer, die auf Englisch unterrichtet werden. Bilingual Intensiv“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die in der Grundschule bereits intensiven Englischunterricht hatten, z.B. im Rahmen von englischsprachigem Immersivunterricht, sowie an Schülerinnen und Schüler, deren Muttersprache Englisch ist oder die Englisch in Deutschland oder im Ausland früh als Fremdsprache gelernt haben und in Absprache an weitere besonders leistungsstarke und sprachbegabte Schülerinnen und Schüler. Kerngedanken des intensiven bilingualen ZweigesWie geht der Unterricht am Gymnasium Farmsen auf die speziellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schülern im Bilingual Intensiv Zweig ein? Der Bilingual Intensiv Zweig richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die bereits über Englischkenntnisse verfügen, die deutlich über das übliche Niveau hinausgehen. Um diese überdurchschnittlichen Sprachkenntnisse gezielt weiter zu fördern, bietet das Gymnasium Farmsen den Bilingual Intensiv Zweig. In jeder Klassenstufe findet in mindestens vier Sachfächern Unterricht in englischer Sprache statt. Ab Beginn der 5. Klasse ist in den bilingual unterrichteten Sachfächern Englisch durchgehend die Unterrichtssprache. Hierbei nehmen wir besondere Rücksicht darauf, dass die Sprachkenntnisse der Schülerinnen und Schüler in der Regel im mündlichen Bereich noch stärker ausgeprägt sind als im schriftlichen Bereich. Darüber hinaus bietet der Englischunterricht Raum, um die englische Sprache auf vielfältige Weise anzuwenden, z.B. durch die Arbeit an kreativen Projekten und durch die Teilnahme an Wettbewerben. Wo liegt der Unterschied zwischen Immersivunterricht und bilingualem Unterricht? In der praktischen Umsetzung gibt es fast keine Unterschiede. Im bilingualen Unterricht ist, wie im Immersivunterricht, die Unterrichtssprache durchgängig die Fremdsprache, in diesem Fall Englisch. Der einzige Unterschied liegt darin, dass im bilingualen Unterricht bewusst darauf geachtet wird, dass im Sachfachunterricht wichtiges Fachvokabular auf Englisch und auf Deutsch gelernt wird. Bei der Bearbeitung von Aufgaben im Unterricht wird selbstverständlich das englische Fachvokabular verwendet. Es muss auf diese Weise jedoch sichergestellt werden, dass die Schülerinnen und Schüler auch das deutsche Fachvokabular lernen, das auf dem Weg zum Abitur zunehmend nicht mehr dem Alltagswortschatz entstammt. Flyer Bilingualer-ZweigDownload FlyerWelche Fächer werden auf Englisch unterrichtet? KlasseFach 1Fach 2Fach 3Anmerkungen 5.SportGeografie6.SportGeschichte7.GeschichteGeografieMindestens zwei weitere der folgenden Fächer:
CertiLingua Welche Inhalte werden unterrichtet? Grundlage für den Sachfachunterricht in bilingualen wie in nichtbilingualen Klassen sind die Hamburger Rahmenpläne. Das bedeutet also, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Inhalte lernen. Wie werden die Leistungen im bilingualen Unterricht bewertet? Da die Unterrichtssprache Englisch ist, werden Aufgaben im Unterricht sowie in Tests in englischer Sprache bearbeitet. Bei der Bewertung zählen jedoch die inhaltlichen Leistungen und nicht die sprachlichen. Sprachliche Fehler werden in schriftlichen Arbeiten zwar korrigiert, fließen jedoch nicht negativ in die Bewertung ein; Ausnahme sind bestimmte Fachbegriffe, die wie im Deutschen korrekt beherrscht werden müssen. Dafür werden jedoch besonders gute sprachliche Leistungen positiv bewertet. Kommen die deutschen Fachbegriffe nicht zu kurz? Nein. Zentrale Fachbegriffe werden im bilingualen Unterricht auf Englisch und auf Deutsch eingeführt. Diese müssen wie Vokabeln gelernt werden und werden teilweise auch in kurzen Tests abgefragt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, über die gelernten Inhalte auch außerhalb des Unterrichts angemessen auf Deutsch zu kommunizieren. Wie wird der bilinguale Unterricht in Zeugnissen zertifiziert? Schülerinnen und Schüler, die am Gymnasium Farmsen einen bilingualen Zweig besucht haben, erhalten in jedem Zeugnis einen Vermerk über diese Teilnahme. Am Ende der 10. Klasse erhalten sie ein Zertifikat über die Teilnahme am bilingualen Zweig, in dem der gesamte bilinguale Unterricht der Klassen 5-10 aufgeführt wird. In der Oberstufe erhalten die Schülerinnen und Schüler in einem am Gymnasium Farmsen angebotenen Kurs die Möglichkeit, sich auf das „Advanced Cambridge Certificate“ vorzubereiten. Darüber hinaus bietet das Gymnasium Farmsen die Möglichkeit ein bilinguales Abitur abzulegen. Zusätzlich zum bestandenen Abitur wird das „Hamburger Zertifikat über ein bilinguales Abitur“ ausgestellt, in dem die Teilnahme am bilingualen Unterricht von der 5. Klasse bis zum Abitur bescheinigt wird. Wie wird der bilinguale Unterricht in der Oberstufe fortgeführt? Das Gymnasium Farmsen bietet in der Oberstufe ein bilinguales Profil an. Dort werden die Fächer Geschichte und Geografie im Rahmen des Profils in englischer Sprache unterrichtet. Im Rahmen des bilingualen Oberstufenprofils findet auch eine fächerübergreifende Projektarbeit in Zusammenarbeit mit der Partnerschule in Tansania statt (mehr dazu siehe unten). Außerdem kann das CertiLingua Zertifikat erworben werden (mehr dazu siehe unten). Welche anderen Fremdsprachen können am Gymnasium Farmsen gelernt werden? In der 6. Klasse beginnt der Unterricht in einer zweiten Fremdsprache. Hier können die Schülerinnen und Schüler zwischen Spanisch, Französisch und Latein wählen. Für Informationen dazu haben wir eine eigene Seite eingerichtet. Anmeldung für den intensiven bilingualen ZweigDie Anmeldeformulare bekommen Sie von uns in der Anmeldewoche vor Ort. Geben Sie dann auf jeden Fall einen Alternativ-Wunsch an, auf den wir gegebenenfalls für die Klasseneinteilung zurückkommen Erweiterungsmöglichkeit: Certi LinguaFür überdurchschnittlich sprachbegabte Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler hat das Gymnasium Farmsen ein weiteres besonderes Angebot: die Möglichkeit, ein CertiLingua Zertifikat zu erwerben. Das internationale Exzellenzlabel CertiLingua bescheinigt Abiturientinnen und Abiturienten bei der Teilnahme am CertiLingua-Programm im Rahmen des Oberstufenunterrichts hervorragende Kompetenzen in zwei modernen Fremdsprachen sowie besondere europäische und internationale Kompetenzen. Zusätzlich zum Abiturzeugnis wird ein CertiLingua Zertifikat überreicht. Dieses erleichtert den Zugang zu international orientierten Studiengängen und verschafft Vorteile für spätere berufliche Perspektiven. CertiLingua gibt es seit 2007 an mittlerweile mehr als 200 europäischen Schulen. In Hamburg wurde das Exzellenzlabel 2012 eingeführt und das Gymnasium Farmsen war damals eine der beiden ersten Schulen, die eine Akkreditierung zur Durchführung von CertiLingua erhielten.Projektbeispiel aus dem bilingualen Oberstufenprofil: Partnerschaft mit einer Schule in Tansania40 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Farmsen stehen im Lehrerzimmer der Schule und schauen gespannt auf die Projektionsfläche auf der gegenüberliegenden Wand. Mit ihnen warten dort Schulleiter Peter Geest sowie ihre Lehrerinnen und Lehrer, Herr Böhm, Herr Buhrz, Herr Bühring, Frau Hitzinger, Frau Krüger und Frau Stahlmann, die ebenfalls mindestens genauso gespannt sind. Die Gruppe ist zu einem Skype Chat mit der Chang’ombe Secondary School in Dar Es Salaam, der größten Stadt in Tansania und seit 2010 Partnerstadt Hamburgs, verabredet.Nach einigen weiteren Minuten des Wartens ertönt plötzlich das Wählsignal, die Verbindung wird hergestellt, Gesichter erscheinen auf der Projektionswand. Schulleiterin Daina Matemu ergreift das Wort, sie ist umringt von mehreren Lehrerinnen und Lehrern sowie einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die genauso gespannt scheinen wie ihre Partnerinnen und Partner in Farmsen. Die Kommunikation bleibt spannend, nicht zuletzt dadurch, dass die Verbindung mehrmals unterbrochen wird. Grußworte werden ausgetauscht, Schülerinnen und Schüler stellen sich kurz vor, viele Gesichter lächeln und winken in die Kamera. Als sich die beiden Gruppen nach einer knappen halben Stunde voneinander verabschiedet haben, bleibt den Farmsenern noch länger das vielstimmige „Guten Tag!“ aus Dar Es Salaam im Ohr. I. Stahlmann (5.12.2014) Besuch aus Tansania am GyFa 2015Das Gymnasium Farmsen freute sich, am 21.4.2015 einen ganz besonderen, weit gereisten Gast an der Schule begrüßen zu dürfen. Herr Denis Mukandara lebt in Dar es Salaam in Tansania, unterrichtet dort Deutsch am Goethe-Institut und ist in Dar es Salaam Projektkoordinator des Projektes „Postkoloniale Erinnerungskulturen in Dar es Salaam und Hamburg“. Am Gymnasium Farmsen arbeiten zurzeit die Schülerinnen und Schüler des Bilingualen Oberstufenprofils der S2 an diesem Projekt, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Projektpartnerschule Chang’ombe Secondary School in Dar es Salaam.Sie beschäftigen sich mit der gemeinsamen kolonialen Geschichte Tansanias und Deutschlands und setzen sich gemeinsam mit kolonialen Spuren in Dar es Salaam auseinander, verbunden mit der Frage, welchen Umgang mit diesen kolonialen Spuren wir in der Gegenwart finden können und sollten. I. Stahlmann Visitors from Tanzania at Gymnasium Farmsen in 2016Students and teachers of Gymnasium Farmsen were very excited about welcoming visitors from Tanzania on 27th and 28th of June. Two of the guests are from Gymnasium Farmsen’s partner school, Chang’ombe School Secondary in Dar es Salaam: The headmistress Ms. Daina Matemu and the history teacher Ms. Asteria Alex. They were accompanied by colleagues from two other schools in Dar es Salaam as well as by Mr. Denis Mukandara, who had already been a visitor at Gymnasium Farmsen in April 2015.The guests from Dar es Salaam are spending two weeks in Hamburg. Their visit is part of a project about „Post-colonial Memory Cultures in Dar es Salaam and Hamburg“, initiated by the University of Hamburg. Both Gymnasium Farmsen and Chang’ombe Secondary School participate in this project. Gäste aus Tansania am Gymnasium Farmsen 2016Schüler und Lehrer des Gymnasiums Farmsen haben sich sehr darüber gefreut, am 27. und 28. Juni Gäste aus Tansania begrüßen zu dürfen. I. Stahlmann „Post-Colonial Memory Cultures in Dar es Salaam and Hamburg“: Eine Delegation aus Afrika zu Gast am GyFaWir haben uns sehr darüber gefreut, am Dienstag, den 1.11.2016 ganz besondere Gäste am Gymnasium Farmsen begrüßen zu dürfen. Eine Gruppe aus Regierungsmitarbeitern, einer Lehrerin und einem Museumsmitarbeiter aus verschiedenen afrikanischen Ländern (Tansania, Namibia, Ruanda, Kamerun, Togo) inklusive Dolmetscher und Begleitung war bei uns zu Gast.Die Gruppe hielt sich auf Einladung des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts für eine Woche in Hamburg und Berlin auf. In ihren Heimatländern arbeiten alle zum Thema Denkmalschutz und in diesem Zusammenhang auch an der Frage, wie mit Spuren der Kolonialzeit umgegangen wird und werden soll. Dieses Interesse führte sie auch zu uns. Die Gruppe hatte den Wunsch geäußert, von Schülern und Lehrern einer deutschen Schule zu erfahren, wie im Unterricht zum Thema „Umgang mit der Kolonialzeit“ gearbeitet wird. Dazu fand bei uns am Gymnasium Farmsen am Vormittag eine Gesprächsrunde statt, bei der es einen sehr intensiven Austausch zwischen den Gästen und den Schülerinnen und Schülern des Bilingualen Oberstufenprofils der S1 und der S3 gab. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen wurde das Gespräch im Austausch mit der Schulleitung sowie mit mehreren Kolleginnen und Kollegen fortgesetzt und vertieft. Der Besuch der Gäste aus Afrika stellt eine Fortführung der bisherigen Arbeit zum „Umgang mit der Kolonialzeit“ am Gymnasium Farmsen dar. Seit zwei Jahren arbeiten die unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen des Bilingualen Oberstufenprofils unter der Leitung von Imke Stahlmann gemeinsam mit der Partnerschule in Tansania, der Chang’ombe Secondary School in Dar es Salaam, sowie mit der Universität Hamburg am Projekt „Post-Colonial Memory Cultures in Dar es Salaam and Hamburg“. Der Besuch war für uns und unsere Schülerinnen und Schüler eine wertvolle Anerkennung und gewinnbringende Fortführung der bisherigen Arbeit. |