Pro achse gleiche reifen

Geht ein Reifen kaputt oder verschleißt, muss Ersatz her. Am günstigsten wäre es, nur einen einzelnen neuen Reifen zu kaufen. Doch darf man verschiedene Fabrikate bzw. unterschiedliche Reifentypen einsetzen?

Reifen verschiedener Hersteller, Profilarten oder Gummimischungen auf einem Auto können die Fahrstabilität des Wagens negativ beeinflussen. Deutlich wird dies Insbesondere bei Aquaplaning, Brems- oder Kurvenfahrten. Zwar verbietet der Gesetzgeber die sogenannte "Mischbereifung" bzw. unzulässige Kombinationen zulässiger Reifengrößen – mit "Mischbereifung" ist amtlich allerdings nur die Kombination von Radial- und Diagonalreifen auf einem Fahrzeug gemeint. Da moderne Reifen fast ausschließlich in radialer Bauart existieren, ist dieses Verbot praktisch bedeutungslos.

Trotzdem sind nach Ansicht des ADAC aber viele der erlaubten Kombinationen nicht empfehlenswert. Besonders spürbar sind die Unterschiede beim Mix aus Sommer– und Winterreifen. Winterreifen verhalten sich durch die spezielle Gummimischung und Profilgestaltung deutlich anders. Stark unterschiedliche Profiltiefen sollte man ebenso vermeiden wie das Kombinieren von Runflat- und normalen Reifen. 

Das sagt der Gesetzgeber

In Sachen Reifen ist relativ viel erlaubt: das Gesetz schreibt lediglich die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor und eine gleiche Reifengröße vor (außer es ist im Fahrzeugschein ausdrücklich erlaubt). Verboten ist die Kombination von Diagonal- mit Radialreifen, auch Mischbereifung genannt. Allerdings spielen Diagonalreifen allenfalls bei Oldtimern noch eine Rolle. 

Zumindest pro Achse gleiche Profiltiefen

Wer einen Reifen nachkaufen muss, sollte daher versuchen, den gleichen Reifentyp zu bekommen. Da dies in der Praxis aber nicht immer möglich ist, sollte zumindest eine Achse einheitlich bestückt sein. Im Übrigen gehören die Reifen mit dem besseren Profil auf die Hinterachse (sowohl bei Front- als auch bei Hecktrieblern). Nähere Auskünfte gibt hier auch immer die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeuges!

Übrigens: Wenn ein noch junger, wenig abgenutzter Reifen beschädigt wurde, sollte die Möglichkeit einer professionellen Reparatur geprüft werden. Damit können vielfach Kosten reduziert werden. Zudem erübrigt sich die Frage nach dem Neureifen.

Besonderes Risiko für Allradfahrzeuge

Hier müssen unbedingt die Vorgaben in der Bedienungsanleitung befolgt werden. Eine stark unterschiedliche Profiltiefe vorne/hinten könnte hier beispielsweise zu Schäden am Mitteldifferential, das die Drehzahlen zwischen Vorder- und Hinterachse ausgleicht, führen. 

Was erlaubt ist und was nicht

Kombination

zulässig

ADAC Empfehlung

Diagonal- mit Radialreifen

nein

––

Reifen unterschiedlicher Modellbezeichnung (oder auch unterschiedlicher Hersteller)

ja

nein

Sommer- mit Winterreifen

ja

nein

Stark unterschiedliche Reifenprofile

ja

nein

Unterschiedliche Größe (soweit laut Fahrzeugschein auf Vorder- und Hinterachse nicht ausdrücklich erlaubt)

nein

––

Run-Flat-Reifen mit Standard-Reifen (sofern Run Flat laut Fahrzeugpapieren vorgeschrieben, ist ein Mischen grundsätzlich nicht möglich)

ja

nein

Kann man 2 verschiedene Reifen fahren?

In Sachen Reifen ist relativ viel erlaubt: das Gesetz schreibt lediglich die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor und eine gleiche Reifengröße vor (außer es ist im Fahrzeugschein ausdrücklich erlaubt). Verboten ist die Kombination von Diagonal- mit Radialreifen, auch Mischbereifung genannt.

Kann man vorne und hinten unterschiedliche Reifen fahren?

Mischbereifung: Welche Kombinationen sind erlaubt? Grundsätzlich ist es zulässig, mit Mischbereifung zu fahren, wenn auf jeder spezifischen Achse – also beim Pkw der Vorder- oder Hinterachse – jeweils die gleichen Reifen montiert sind.

Wann Reifen von Hinterachse auf Vorderachse wechseln?

Um unterschiedliche Verschleißzustände an den Reifen gar nicht erst entstehen zu lassen, empfehlen ADAC, Reifenhersteller und auch die meisten Fahrzeughersteller (Hinweise geben die Bedienungsanleitungen der Hersteller), die Räder spätestens alle 10.000 km achsweise zu tauschen.

Warum neue Reifen auf die Hinterachse?

Neue Reifen immer nach hinten Unabhängig davon, ob das Fahrzeug heck- oder frontgetrieben ist, dienen die Hinterräder zur Stabilisierung des Fahrzeugs und sollten daher immer die neueren sein. Ignoriert man dies, kommt es schneller zum Schleudern, insbesondere auf nasser Fahrbahn.