Wo sind schmetterlinge wenn es regnet

Wo sind schmetterlinge wenn es regnet

Nach acht Tagen in der Puppe endlich frei: unser Schmetterling kurz vor dem Abflug. (Foto: Neumann)

Wurmige Raupen verwandeln sich in  fliegende Schmetterlinge – aber wie geht das? In einem Experiment haben wir den geheimnisvollen Vorgang, der auch Metamorphose heißt, beobachtet. In den vergangenen Folgen dieser Serie haben wir erzählt, wie die Raupe frisst, wächst und sich verpuppt. Heute ist es so weit: Der Schmetterling schlüpft!

Puppe färbt sich dunkel

Acht Tage nachdem sich die Raupen verpuppt haben, schlüpft unser erster Schmetterling. Man sieht schon vorher, dass der Falter bald aus dem Kokon kommen wird. Daran nämlich, dass die Puppe sich dunkel verfärbt und man die bunten Flügel des Schmetterlings durchscheinen sieht. Dann dauert es nicht mehr lange, höchstens einen Tag, und die Hülle bricht auf.

Noch kann er  nur klettern

Das Papier mit den Puppen haben wir dicht am Boden im Schmetterlingsgarten aufgehängt, damit der Falter nach dem Schlüpfen nicht so tief fällt. Fliegen kann er jetzt nämlich noch nicht. Seine Flügel sind noch ganz schrumpelig. Er klettert erst einmal an der Wand des Schmetterlingsgartens hinauf. Dort entfalten sich langsam seine Flügel. Dafür pumpt der Falter Wasser in die Flügel, bis sie größer und glatt werden.

Rote Flüssigkeit

Schließlich verliert er eine rote Flüssigkeit, die aussieht wie Blut. Es ist aber rotes „Pipi“. So scheidet der Schmetterling überschüssige Farbe aus, die für die Flügel nicht mehr nötig war. Jetzt kann man ein paar Blumen und angeschnittenes Obst in den Schmetterlingsgarten geben und auf die Blüten Zuckerwasser träufeln, das  die Schmetterlinge mit ihrem langen Rüssel trinken können.

Finger weg von den Flügeln!

Niemals darfst du Schmetterlinge an den Flügeln berühren! Die sind sehr empfindlich und es kann sein, dass der Schmetterling nicht mehr fliegen kann. Dann wird er kein Futter finden und bald von Vögeln gefressen werden.

Ab in die Welt!

Spätestens nach zwei Tagen sollte man die Falter in die Freiheit entlassen.  Bei Regen solltest du noch abwarten. Wenn es sehr lange regnet oder kühl ist, musst du die Schmetterlinge trotzdem freilassen, denn sie nur im Käfig zu behalten, wäre Tierquälerei. In der Natur verkriechen sich die Falter bei Regen ja auch und warten auf schöneres Wetter. Wenn du die Tiere bei schlechtem Wetter freilässt, dann an einer geschützten Stelle, die Regen nicht erreicht. Von dort aus kann dein Schmetterling dann abheben und die Welt erobern!

Von Jasmin Krsteski

Teil 1 der Serie – Am Anfang waren es fünf haarige Raupen

Schmetterling 1

Teil 2 der Serie – Die Raupe löst sich auf

Schmetterling 3

Frage der Woche

Was macht ein Insekt, wenn es plötzlich regnet?

Wenn es schön warm und sonnig ist, ist die Luft meist voller Insekten. Kommt jedoch Regen, dann suchst nicht nur du Schutz vor den Tropfen. Für viele Insekten kann ein plötzlicher Guss lebensgefährlich sein, schließlich sind manche so klein, dass ein Regentropfen sie leicht erschlagen oder auf den Boden drücken kann, und in den Pfützen ertrinken die Tierchen dann schnell. Außerdem sind nasse Insekten sehr unbeweglich: leichte Beute also für alle Fressfeinde! Aber wohin flüchten sie genau, wenn es einmal regnet?

Eine Biene hat ihren Bienenstock, um sich zu verkriechen. Schafft sie es jedoch nicht rechtzeitig nach Hause, dann versteckt sie sich zügig unter Blättern oder Blüten. Auch Schmetterlinge, Hummeln oder Fliegen suchen auf diese Weise Schutz, oder sie klemmen sich schnell an eine überdachte Häuserwand. Kleine Krabbler, die „zu Fuß“ unterwegs sind, flüchten in Erdlöcher, unter Steine oder Laub.

Etwas anders sieht es bei Stechmücken aus, denn die sind bei Regen wahre Überlebenskünstler: Forscher haben herausgefunden, dass ihr Geheimnis tatsächlich das geringe Gewicht ist (eine Mücke wiegt gerade einmal etwa zwei Milligramm!). Die uns oftmals lästigen Insekten können sogar Kollisionen mit Tropfen überstehen, die bis zu 50-mal schwerer sind als sie selbst! Das ist ein bisschen so, als würde ein Mensch mit einem Auto zusammenstoßen. Allerdings leisten die Mücken sozusagen keinen Widerstand: Bloß kurz reißt die Wasserkugel die Mücke in die Tiefe, dann löst sie sich wieder davon (es sei denn, sie fliegt zu dicht über dem Boden).

Ganz schön sportlich, immerhin wird eine Mücke im Flug bei einem durchschnittlichen Regenschauer etwa alle 20 Sekunden von einem Regentropfen getroffen. Eine andere Wetterlage setzt den kleinen Blutsaugern dafür erheblich mehr zu: Nebel. Die winzigen Wassertröpfchen, aus denen dieser besteht, setzen nämlich ihr Orientierungssystem außer Funktion. Nicht Regen, sondern Nebel zwingt Mücken also zur Notlandung.

Sa., 18.10.2014, 06.24 Uhr

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Wo sind die Schmetterlinge in der Nacht?

Tagfalter sind tagsüber aktiv und ruhen bei Nacht, bei Nachtfaltern ist es umgekehrt, die ruhen tagsüber. Dazu suchen sie gerne die Unterseite von Blättern auf – denn dort sind sie vor Fressfeinden, zum Beispiel Vögeln, ganz gut versteckt.

Kann man Schmetterlinge bei Regen frei lassen?

Spätestens nach zwei Tagen sollte man die Falter in die Freiheit entlassen. Bei Regen solltest du noch abwarten. Wenn es sehr lange regnet oder kühl ist, musst du die Schmetterlinge trotzdem freilassen, denn sie nur im Käfig zu behalten, wäre Tierquälerei.

Wo sind Insekten wenn es regnet?

Sie suchen Schutz an Bäumen, auf Ästen und Blüten, oder sie klemmen sich an eine überdachte Häuserwand. Insekten, die nicht fliegen können, flüchten in Erdlöcher, unter Steine oder Laub. Nur bei Stechmücken sieht es manchmal so aus, als könnten sie im Regen fliegen.

Wo sind Schmetterlinge zu finden?

Die meisten Schmetterlingsarten sind auf bestimmte Lebensräume spezialisiert, zum Beispiel findet man auf feuchten Wiesen, in Mooren, Wäldern oder Gebirgen viele verschiedene Schmetterlinge.