Das Wichtigste in Kürze: Show
Junge oder Mädchen berechnen mit dem Eisprungkalender„Lässt der Mann beim Sex die Socken an, kommt ein Junge zur Welt“ – solche Volksmythen gibt es viele. Selbst gewissen Schwangerschaftssymptomen (z. B. starke Übelkeit) wird nachgesagt, auf ein bestimmtes Geschlecht hindeuten zu können. In solchen Aussagen steckt aber mehr Spaß als Ernst. Wissenschaftler haben sich dennoch mit der Frage auseinandergesetzt, ob sich das Geschlecht berechnen und damit beeinflussen lässt. Der amerikanische Arzt Dr. Landrum Shettles war einer der ersten. Er hat in umfassenden Studien untersucht, ob sich gezielt ein Mädchen oder ein Junge zeugen lässt. Seine Ergebnisse hat er in dem Buch „How to Choose the Sex of Your Baby“ veröffentlicht, das bereits 1970 erschien. Darin beschreibt er eine Theorie, nach der es tatsächlich möglich sein soll, das Geschlecht planen zu können. Und zwar nur mithilfe eines Eisprungrechners. Geschlecht berechnen nach Shettles-MethodeWissenschaftlich unbestritten ist: Spermien, die ein Y-Chromosom tragen, zeugen Jungs, solche mit einem X-Chromosomen Mädchen. Was die Shettles-Methode besagt, wie ihr Junge oder Mädchen berechnen könnt, ist im Grunde Folgendes: Weibliche Spermien sind langsamer als männliche, bleiben dafür länger am Leben. Demnach werden Mädchen mehrere Tage vor dem Eisprung gemacht, Jungs am Tag des Eisprungs. Begründung: Bei Geschlechtsverkehr einige Tage vor dem Eisprung haben weibliche Spermien einen Vorteil, weil sie länger überleben. Bis eine Befruchtung möglich wäre, sind die schnellen, männlichen Spermien bereist abgestorben. Die Wahrscheinlichkeit für ein Mädchen steigt. Geschlechtsverkehr direkt am Tag des Eisprungs verschafft den männlichen Spermien den Schnelligkeitsvorsprung und macht somit einen Jungen wahrscheinlicher. Kann der Eisprung genau bestimmt werden, kann dies für das richtige Timing nützlich sein. Oder anders ausgedrückt: Shettles war sich sicher, mit Hilfe eines Eisprungrechners das Geschlecht des Babys berechnen zu können. Angeblich liegt die Erfolgsquote bei 75 – 80 %In einer 2006 veröffentlichten Neuauflage von Shettles Buch sprechen die Autoren von einer Erfolgsquote von 75 Prozent gezielt ein Mädchen zeugen zu können. Bei Jungs läge die Quote sogar bei 80 Prozent. Allerdings konnte die Shettles-Methode durch keine andere wissenschaftliche Studie bestätigt werden. Die meisten modernen Studien zweifeln seine Theorie sehr stark an. Was die Erfahrung uns sagt: Es ist natürlich immer eine große Portion Zufall im Spiel. Der genaue Zeitpunkt des Eisprungs ist schwer ganz genau zu ermitteln, Verschiebungen im Zyklus können immer stattfinden und somit gibt es auch genügend Paare, bei denen die Shettles-Methode in der Praxis kein entsprechendes Ergebnis liefern konnte. Junge oder Mädchen berechnen mit dem chinesischen EmpfängniskalenderWer anfängt, sich darüber zu informieren, ob sich das Geschlecht des Babys berechnen lässt, der wird garantiert auch auf den chinesischen Empfängniskalender stoßen. Angeblich wird ihm eine Genauigkeit von rund 85 Prozent nachgesagt. Darum ziehen ihn werdende Eltern gerne zu Rate, wenn es darum geht, das Geschlecht des Babys frühzeitig zu wissen oder es zu planen. Wissenschaftler zweifeln die Methode und die Trefferquote des Kalenders immer wieder an. So erschien Beispielsweise im Jahr 2010 eine groß angelegte Studie, für die über 2,8 Millionen Geburten aus Schweden analysiert wurden, die zwischen 1973 und 2006 stattfanden. Professor Eduardo Villamor von der University of Michigan hat die Untersuchung durchgeführt. Er glich das tatsächliche Geschlecht der Babys mit den Vorhersagen des Kalenders ab. Am Ende kam er lediglich auf eine Trefferquote von rund 50 Prozent. Damit sei der chinesische Empfängniskalender „nicht besser zur Bestimmung des Geschlechtes eines Babys geeignet als das Werfen einer Münze“, schreibt Villamor in seiner Studie. Ist es also wirklich gar nicht möglich Junge oder Mädchen berechnen zu können? Junge oder Mädchen: weitere EinflussfaktorenOhne dass Studien unter der Kernfrage stehen „Lässt sich das Geschlecht berechnen und planen?“ geben sie Hinweise darauf, dass verschiedene Faktoren beeinflussen können, ob ihr einen Jungen oder ein Mädchen bekommt. Dazu gehören: das Alter von Vater und Mutter, die Ernährung, Stress vor der Schwangerschaft (Bluthochdruck) und die Jahreszeit. Hier sind exemplarisch ein paar Studien vorgestellt.
Unabhängig von der Frage, ob es möglich ist das Geschlecht des Babys berechnen zu können, gibt es aus biologischer Sicht einige Einflussfaktoren auf die Befruchtung. So spielt das Milieu in der Vagina für Spermien immer eine Rolle. Ja nachdem wie sauer es ist, kann es die Beweglichkeit von Spermien fördern oder hemmen beziehungsweise ihre Lebensdauer beeinflussen. So ist beispielsweise der Zervixschleim an unfruchtbaren Tagen grundsätzlich sauer und stellt eine lebensfeindliche Umgebung dar. Erst zum Zeitpunkt des Eisprungs wird es weniger sauer. Auch die Position beim Geschlechtsverkehr kann eine Rolle spielen. Grundsätzlich sind Stellungen, bei denen eine tiefe Penetration möglich ist, förderlich für eine Befruchtung – egal ob ihr einen Jungen oder ein Mädchen bekommen wollt. Geschlecht beeinflussen: gängige AnnahmenFernab der Wissenschaft gibt es noch einen großen Bereich der Mythen und Annahmen, was euch helfen soll, das Geschlecht des Kindes zu beeinflussen. Da tatsächlich viele Paare davon überzeugt sind, dass einer oder mehrere der nachfolgend aufgeführten Punkte ihnen geholfen haben soll, wollen wir sie nicht ungenannt lassen. Aber bitte bedenkt, am wahrscheinlichsten ist immer noch eine 50:50-Chance , ob ihr ein Mädchen oder einen Jungen bekommt. Ihr erhöht die Chancen einen Jungen zu zeugen, wenn
Ihr erhöht die Chancen ein Mädchen zu zeugen, wenn
Chancen auf ein Mädchen erhöhenEinflussnahme aufs Geschlecht moralisch betrachtetFrüher waren männliche Nachkommen als „Stammhalter“ wichtig. Heute können Paare ihren Namen bei der Eheschließung beibehalten oder frei wählen, Mädchen beerben ihre Eltern genauso wie Jungen und die Idee des Stammhalters ist längst überholt – auch wenn Männer bei der Geburt eines Sohnes immer noch gern dieses Wort benutzen. Die medizinische Selektion des Geschlechts ist in den meisten Ländern nur erlaubt, wenn ein medizinischer Grund vorliegt. Zum Beispiel, wenn die jeweils männlichen oder weiblichen Nachkommen von einer Erbkrankheit betroffen wären. Spricht man im Freundeskreis über sein „Wunschgeschlecht“, so kann dies sogar zu hitzigen Debatten führen, dass man sich doch bitte auf ein „gesundes“ Kind konzentrieren solle, statt zwanghaft Junge oder Mädchen berechnen zu wollen. Sicher hat jeder Standpunkt seine Berechtigung, dennoch darf es erlaubt sein, ein wenig zu träumen und zu wünschen. Ist das Baby auf der Welt, spielt das alles keine Rolle mehr und Eltern lieben ihr Kind, egal, ob der Wunsch in Erfüllung gegangen ist oder nicht.
Wie wahrscheinlicher ist es das es ein Mädchen wird?Und: Die Wahrscheinlichkeit, einen Jungen oder ein Mädchen zu bekommen, liegt etwa bei 51 (Jungen) zu 49 (Mädchen). Das heißt: Ganz gleich, wie wirksam eine Methode wirklich ist, etwa die Hälfte aller Paare, die sie ausprobieren, werden den Eindruck haben, dass die Methode funktioniert hat.
Wie kann man die Wahrscheinlichkeit erhöhen ein Mädchen zu bekommen?Weibliche Spermien bewegen sich langsamer und überleben länger im Uterus der Frau. Basierend auf dieser – wissenschaftlich erhärteten – Erkenntnis stellte ein Doktor Landrum Shettles fest, dass Paare die Chancen auf ein Mädchen erhöhen können, wenn sie einige Tage vor der Ovulation Geschlechtsverkehr haben.
Ist es einfacher ein Junge oder ein Mädchen zu bekommen?Laut der amerikanischen Elternzeitschrift „Parenting“ haben Eltern von Jungen in den frühen Jahren mehr Erziehungsprobleme, während Mädchen eher als Teenager dazu tendieren, Müttern und Vätern das Leben schwer zu machen. Mädchen handeln häufig mehr personenbezogen, Jungen sind dagegen eher handlungsorientiert.
In welchem Monat werden mehr Mädchen geboren?Wie er 2005 im Fachjournal Human Reproduction schrieb, werden Jungen am häufigsten im Herbst gezeugt. „Die Chancen für die Geburt eines Mädchens dagegen sind bei einer Empfängnis in den Monaten März bis Mai am besten.
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