Wie viel geld bekommt man für eine goldmedaille bei olympia

Medaillengewinner erhalten bei Olympia nicht alle dieselbe Prämie. Deutsche Olympiasieger bekommen weniger als manch andere nationale Verbände zahlen. Wir zeigen, was Olympiagewinner 2021 verdienen.

Von Martin Dudenhöffer

04.08.2021 - 11:16 Uhr

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Stuttgart/Tokio - Nichts wiegt für Sportlerinnen und Sportler mehr als eine olympische Goldmedaille. Wer das höchste aller Edelmetalle gewinnt, kann sich für immer zum erlauchten Kreis der Olympiasieger zählen. Auch die Silber- und die Bronzemedaille genießen bei Sportlern eine große Wertschätzung.

Bei Olympischen Spielen gilt aber auch folgende Regel: Gold ist nicht gleich Gold. Auch die anderen beiden Medaillenfarben sind je nach nationalem Verband unterschiedlich viel wert. Verglichen zu Olympioniken aus Singapur zum Beispiel gehören deutsche Athleten hier eher zu den Geringverdienern.

Während die Deutsche Sporthilfe für Goldmedaillengewinner 20 000 Euro ausschenkt, erhalten Olympiateilnehmer mit einer Silbermedaille 15 000. Für den dritten, bronzenen Platz gibt es 10 000 Euro Prämie. Wer als deutscher Athlet kein olympisches Treppchen, bei Wettkämpfen aber einen Rang zwischen vier und Rang acht erreicht, geht nicht ganz leer aus. Viertplatzierte dürfen sich noch über 4000 Euro freuen, bis zum achten Platz gibt es immerhin noch eine Prämie von 1500 Euro.

Das Geld gleich auf den Putz zu hauen, ist allerdings nicht möglich. Auf ihre finanzielle Olympia-Belohnung müssen deutsche Edelmetallgewinner nämlich ein Jahr warten und dann fließt das Geld auch nur in Monatsraten. Ebenfalls eher ernüchternd ist, dass eine Prämie nur einmal ausgezahlt wird, selbst wenn man drei oder mehr Goldmedaillen erringen konnte.

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Rente, Auto oder einfach mehr Geld – das bekommen Olympiasieger anderswo

Im internationalen Vergleich verdienen die deutschen Olympioniken also eher bescheiden. In Polen beispielsweise erhalten Goldsportler zu den 50 000 Euro eine lebenslange Rente, steuerfrei, 60 Prozent des Durchschnittseinkommens. Athleten aus dem Nachbarland Litauen bekommen 115 000 Euro und ein Auto.

Ganz oben an der Spitze der Prämienausschütter steht Singapur. Der südostasiatische Stadtstaat verspricht Olympiasiegern 622 000 Euro. Bislang konnte diesen Hauptgewinn 2016 nur der Schwimmer Joseph Schooling abräumen. Indonesien zahlt für olympisches Gold angeblich umgerechnet 345 000 Euro. Die USA belohnt Medaillengewinner mit 31 500 für Gold, 19 000 für Silber und 12 600 Euro für Bronze. Gastgeber Japan hat rund 38 000 Euro für olympisches Gold ausgelobt.

Top-Prämien von europäischen Verbänden gibt es in Italien und Griechenland. Während Italien 180 000 Euro für eine Gold-, 90 000 für eine Silber- und 60 000 für eine Bronzemedaille bezahlt, entlohnt Griechenland seine Athleten mit 190 000 Euro für einen Sieg.

NBA- oder Tennis-Stars bewegen sich in hohen Sphären

Wie gut Olympiateilnehmer grundsätzlich verdienen, hängt von ihrer Sportart und der Popularität ab. Spitzenverdiener ist der US-Basketballer Kevin Durant. Er macht wohl um die 75 Millionen im Jahr. Der serbische Tennis-Star Novak Djokovic, der im Halbfinale dem späteren deutschen Olympiasieger Alexander Zverev unterlag, verdient laut Forbes um die 35 Millionen Euro im Jahr.

Daran kommen deutsche Athleten nicht heran. Viele, vor allem in den Randsportarten, verdienen ihr Geld als Polizisten, Bundespolizisten oder Bundeswehrsoldaten. Das Gehalt bewegt sich hier bei rund 2500 Euro monatlich. Über Werbetätigkeiten kann dies gesteigert werden. Etwa ein Drittel der deutschen Olympiateilnehmer ist auf die Unterstützung der Deutschen Sporthilfe angewiesen. Diese beträgt meist zwischen 400 und 800 Euro. Trotz des zeitweisen Ruhms – unendlich reich werden Olympioniken aus Deutschland also nicht.

20.000 Euro für einen Olympiasieg? Zumindest Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler findet die Prämien für Gold in Tokio eher mau. „20.000 Euro ist wirklich ein bisschen peinlich“, sagte Zeidler jüngst beim Presseklub in München über die ausgelobte Belohnung der Stiftung Deutsche Sporthilfe und forderte forsch: „Da kann man mindestens eine Null dranhängen“.

Schließlich sei Deutschland ein reiches Land, sagte Zeidler, der anders als Fußballer von seinem Sport kaum leben kann. Doch die Belohnung für eine Medaille ist seit 2014 unverändert: Für Gold gibt es 20.000, für Silber 15.000 und für Bronze 10.000 Euro. 2016 in Rio schüttete die Sporthilfe etwa 2,5 Millionen Euro an die Medaillengewinner aus, auch die Athleten bis zu Platz acht (1500 Euro) bekommen Geld.

Prämienzahlung: Deutschland hinkt im internationalen Vergleich hinterher

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit seiner Prämienregelung eher im unteren Bereich. Singapur zahlt einem Olympiasieger oder einer Olympiasiegerin in einer Einzelsportart sogar eine Prämie von einer Million US-Dollar (ca. 850.000 Euro). Diesen Jackpot“ knackte in der Geschichte des Landes bislang nur Schwimmer Joseph Schooling, der 2016 in Rio über 100 Meter Schmetterling Michael Phelps bezwang.

In Indonesien gibt es umgerechnet immerhin 631.000 Euro für Gold, in Kasachstan 211.000 und in Italien noch immer üppige 150.000 Euro. In den USA wird es mit 31.000 Euro schon bescheidener. In Polen gibt es als „Bonus“ eine lebenslange, steuerfreie Rente, in Litauen ein Auto.

Bescheidene Prämienzahlung hat in Deutschland logische Gründe

Deutschland liegt im Ranking zwar vor Kanada (12.700 Euro), aber insgesamt dennoch im unteren Drittel. Das hat indes auch logische Gründe: Anders als in anderen Ländern fließt viel Geld in die berufliche Absicherung der Sportler, die oft bei der Bundeswehr oder dem Zoll beschäftigt sind. Das gilt auch in Tokio: 392 der 431 deutschen Athleten haben im Laufe ihrer Karriere bereits eine finanzielle Unterstützung der Stiftung Deutsche Sporthilfe erhalten oder erhalten diese bis heute. Die Gesamtfördersumme des „Team D“ beträgt demnach über alle Förderjahre hinweg fast 21 Millionen Euro.

Wer zwei oder mehr Goldmedaillen holt, wird übrigens nur einmal ausbezahlt. Auch als Mannschafts- oder Staffelsportler gibt es weniger. Ohnehin soll bei Olympia, so wünscht es sich IOC-Präsident Thomas Bach, das Streben nach Geld nicht im Vordergrund stehen. „Wenn jemand Leistungssportler wird, um durch einen Olympiasieg ausgesorgt zu haben, dann würde ich ihm – flapsig gesprochen – eher empfehlen, zur Lotto-Annahmestelle zu gehen“, hatte der IOC-Präsident schon vor den Sommerspielen in Rio gesagt.

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Am Ende geht es schließlich auch um die Ehre und ein kleines Stück sportlicher Unsterblichkeit. Und natürlich um Medaillen. Gold macht allerdings auch hier keinen der Sportler reich. Streng genommen ist das runde Stück für die Olympiasieger nämlich nur eine Silbermedaille, die mit sechs Gramm Gold überzogen ist. Der materielle Wert: 470 Euro.

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