Wie lange muss Holz trocknen für Möbel

In jeder Ausgabe veröffentlich die Zeitschrift HolzWerken Tipps und Tricks zu allen Themen rund um das Arbeiten mit Holz. Die besten Beiträge dieser äußerst beliebten Rubrik hat die Redaktion für diese Buchausgabe aus den ersten 47 Ausgaben ausgewählt.

Holz darf bei der Verarbeitung eine bestimmte Holzfeuchte nicht überschreiten. Kaufst du dein Holz im Baumarkt, ist das natürlich bereits trocken. Wenn du aber dein Holz selbst geschlagen hast oder frisch gekauft hast, musst du wissen wie lagern.

Und weißt du eigentlich, warum man Bäume möglichst im Winter fällt?

Inhalt

  • Hinweis 1: Natürliche Trocknung
    • Freilufttrocknung (Wald/Lagerplatz/Schuppen)
    • Freilufttrocknung – aber richtig!
    • Der richtige Unterbau
    • Richtig stapeln
      • Tipps zum Stapeln von Holz:
      • Ein Wort zu den Stapelleisten:
  • Hinweis 2: Technische (künstliche) Trocknung
    • Niedrigtemperaturtrocknung
    • Normaltemperaturtrocknung
    • Sonderverfahren
      • Kondensationstrocknung
      • Vakuumtrocknung
      • Solartrocknung
  • Hinweis 3: Trocknungsschäden
    • Risse
    • Zellkollaps
    • Verschalung
    • Verfärbungen
    • Verwerfungen
    • Harzfluss
  • Häufig gestellte Fragen:
      • Holz trocknen
      • Ich habe Holzscheiben aus frischem Holz geschnitten – wie trockne ich diese am besten?
      • Muss ich die Rinde beim Trocknen entfernen?
      • Wie lange muss ich dieses Holz trocknen lassen?
  • Fazit

Hinweis 1: Natürliche Trocknung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Holz zu trocknen. Hauptsächlich unterschieden wird zwischen natürlicher und technischer (oder künstlicher) Trocknung.

Schon beim Fällen kannst du dir die Trocknung erleichtern, indem du im Winter fällst. Im Winter zieht der Baum das Wasser aus den höheren Zweigen und Stämmen nämlich zurück. Somit ist weniger Feuchtigkeit im Baum. Das ist übrigens auch den Grund, warum die Blätter im Herbst zu Boden fallen: Sie werden nicht mehr ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.

Freilufttrocknung (Wald/Lagerplatz/Schuppen)

Die natürlich Freilufttrocknung hat einige Vorteile:

  • Die Trocknung unter freiem Himmel ist natürlich kosten- und energiesparend.
  • Das Holz trocknet von allein, durch die Luft, es sind also auch keine teuren Trockenanlagen nötig.
  • Die langsame Trocknung ist schonend für das Holz.

Zu bedenken sind aber auch die vielen Nachteile:

  • Diese Art der Trocknung dauert Monate bis Jahre.
  • Die Trocknung an der Luft ist nur bis zu der allgemeinen Luftfeuchte möglich (15-20 %). Somit kann dieses Holz nur für bestimmte Außenarbeiten genutzt werden. Für Innenarbeiten muss das Holz trockener sein.
  • Außerdem ist das Holz in dieser ganzen Zeit der Witterung und auch eventuellem Tierbefall ausgesetzt.
  • Die lange Lagerung kann zu Schäden am Holz führen, wie zum Beispiel Rissen oder Verfärbungen.
  • Die Feuergefahr ist in solch einer Lagerstätte sehr hoch. Damit ist das Kapital ständig in Gefahr.
  • Bei Holz mit langen Lagerzeiten ist Kapital sehr lange gebunden.
  • Die Lagerfläche ist enorm.

Wie lange muss Holz trocknen für Möbel
Bild 2: Überdachte Freilufttrocknung

Freilufttrocknung – aber richtig!

Trotz der vielen Nachteile haben viele keine andere Möglichkeit als ihr Holz an der freien Luft zu trocknen. Es ist auch gar nicht möglich alles Holz technisch zu trocknen. Wichtig ist deshalb, das Holz während der Trocknung richtig zu lagern.

  • Es sollte auf jeden Fall frei und luftig stehen.
  • Achte auf feuerpolizeilliche Vorschriften. (Feuerlöscher in der Nähe u.s.w)
  • Der Untergrund sollte ein leichtes Gefälle  (2-3,3 cm/m) oder eine Entwässerung haben, damit kein Wasser stehen bleibt.
  • Nicht im Gras abstellen. Am besten auf betonierten Untergrund oder auf Schotter lagern.
  • Staple dein Holz richtig. Wie du das am besten machst, erkläre ich dir im Folgenden.

Der richtige Unterbau

Der Stapelunterbau ist für die richtige Trocknung notwendig. Dabei ist Folgendes zu beachten:

  • Lege dein Trockenholz immer auf Sockel. Diese sollten, wenn möglich, aus Beton oder Mauerwerk sein.
  • Zwischen dem Holz und dem Sockel sollte eine Feuchtigkeitsbremse eingebaut sein. Dazu kannst du entweder Folie oder Bitumenpappe nehmen. So kann die Feuchtigkeit vom Boden nicht in das trocknende Holz ziehen.
  • Halte auch genug Abstand zum Boden, 40-60 cm. So kann die Luft gut zirkulieren.
  • Der Unterbau muss Kippfest sein.
  • Halte den passenden Abstand für die Betonfüße ein. Dieser variiert je nach Holzdicke. Er liegt zwischen 60 cm und 150 cm. Bei dünnen Brettern müssen die Betonfüße dichter aneinander stehen als bei stabilen Kanthölzern. So vermeidest du, dass sich das Holz während dem trocknen durchbiegt. Zusätzlich muss die Tragfähigkeit, dass Bodens berücksichtigt werden.

Wusstest du schon?

Bei Buchenholz müssen die Sockel relativ nah aneinander stehen. Buche neigt dazu, sich beim Trocknen zu verziehen.

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PinBild 3: Holz richtig lagern will gelernt sein

Richtig stapeln

Normale besäumte Bretter und Bohlen stapelst du als Kastenstapel. Blockstapel brauchst du nur für unbesäumtes, hochwertiges einheimisches Laubschnittholz oder für nicht einheimisches Schnittholz anlegen. Dabei wird das unbesäumte Holz in Stammlage aufeinandergeschichtet.

Wusstest du schon?

Unbesäumtes Holz ist Holz, von dem die Rinde noch nicht entfernt wurde, es hat noch die Baumkante. Von besäumten Brettern wurde Borke, Bast und Kambium entfernt. Bei einigen Holzarten wie etwa der Eiche muss auch das Splintholz entfernt werden, weil dieses viel weicher und nicht witterungsbeständig ist. Besäumtes Holz sind beispielsweise Balken, Bretter, Bohlen, Kanthölzer oder Latten.

Tipps zum Stapeln von Holz:

  • Stelle deinen Stapel möglichst quer zur Windrichtung
  • Ein Kastenstapel sollte maximal 4 m, ein Blockstapel maximal 3 m hoch sein.
  • Die Hirnholzflächen der Hölzer solltest du möglichst gegen die Witterung schützen, damit sie nicht einreisen. Das kannst du zum Beispiel durch einen Metallbänder oder einen Schutzanstrich.
  • Wenn möglich, solltest du den kompletten Stapel überdachen oder zumindest den obersten Stapel abdecken. Direkte Sonne und Regen lassen das Holz ziemlich leiden.
  • Empfindliche Hölzer solltest du, wenn möglich, nicht im Freien, sondern in einem Schuppen trocknen. Dazu gehören Eiche, Esche, Ahorn, Kiefer, Rotbuche und Linde.
  • Der seitliche Abstand der Bretter zueinander solltet 3–5 cm betragen. Sie sollten sich niemals berühren, da sie sonst nicht komplett mit Luft umspült werden können. Sind alle Bretter gleich breit reichen auch 2 cm. Dann sollte jedoch ein Luftschacht angelegt werden.
  • Bei unterschiedlich langen Brettern werden unten die langen und oben die kurzen Bretter gestapelt.
  • Bemerkst du, dass ein Stapel durch einen einseitigen Trocknungsprozess an Standfestigkeit verloren hat, solltest du ihn sofort umsetzen.

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PinDas Werfen und Verziehen des Holzes: 1. Frisches Holz 2. Offene Jahresringe, die nach unten gerichtet sind 3. Offene Jahresringe, die nach oben gerichtet sind.

Offene Jahresringe, die nach oben gerichtet sind, bilden eine kleine „Wölbung“. Feuchtigkeit würde in diesem Fall abfließen. Andersherum würde sich das Wasser im Brett sammeln. Achte also auch auf die Jahresringe.

Ein Wort zu den Stapelleisten:

Die Stapelleisten, also die Hölzer, die man zum Trennen der Brettschichten nutzt, sind essenziell. Allerdings können sie bei falscher Nutzung auch großen Schaden anrichten.

Zuerst einmal sollten sie leicht über die Bretter überstehen. So schützt du dein Holz vor Verformung an den Brettenden.

Durch die unterschiedlichen Öle und andere Inhaltsstoffe in Hölzern können Stapelleisten die Bretter verfärben. Diese Verfärbungen ziehen sich oft bis tief ins Holz. Deshalb sollten sie aus demselben Holz sein wie die zu trocknenden Bretter. Fichtenleisten vertragen sich gut mit den meisten Hölzern. Möglich sind alternativ auch Stapelleisten aus Kunststoff.

Alle Stapelleisten müssen außerdem exakt übereinander liegen, sonst leiden die unteren Bretter an dem Ungleichgewicht und verziehen sich. Stapelleisten von 1 cm reichen bei normalem Holz aus. Bei feuchtem Holz sollten es 3 cm sein.

Der Leistenabstand hängt von der Stapelgutdicke ab. Bei Brettern ca. 50–100 cm Abstand, bei Bohlen max. 150 cm.

Hinweis 2: Technische (künstliche) Trocknung

Zusätzlich zur natürlichen Trocknung an der frischen Luft gibt es auch noch die technische oder künstliche Trocknung. Diese Art der Trocknung hat viele Vorteile. Beispielsweise kann dabei die Luftfeuchtigkeit und Temperatur gesteuert werden. Auch Schädlinge, die sich vielleicht noch im Holz befinden, werden abgetötet.

Außerdem kann so in einigen Stunden oder Tagen aus frischem Holz Bauholz gewonnen werden. Auch der Lagerplatz, der sonst für Monate belegt wäre, fällt weg. Die technische Trocknung wird nochmals in verschiedene Trocknungsverfahren unterteilt.

Ziel all dieser Verfahren ist es, das Holz so weit zu trocknen, dass es auch im Innenraum gut verbaut werden kann. Die meist gewünschte Holzfeuchte liegt bei ca. 8 – 16 %. Frisch geschlagenes Holz hat ca. 40 % Feuchtigkeit.

Niedrigtemperaturtrocknung

Mit dieser Methode kann das Holz nur eine Holzfeuchte von ungefähr 20 % erreichen. Danach muss es weiter getrocknet werden.

Die Niedrigtemperaturtrocknung findet, wie alle technischen Trockenverfahren, in einer Trockenkammer statt. Dort wird eine Temperatur von ca. 35 C° eingestellt. Zusätzlich muss auf ein gut eingestelltes Holzfeuchtegleichgewicht und die richtige relative Luftfeuchtigkeit geachtet werden.

Normaltemperaturtrocknung

Die Normaltemperaturtrocknung ist das gängige Trocknungsverfahren. In der Trockenkammer wird eine Temperatur von 45–90 °C erreicht (teilweise sogar mehr). Zusätzlich zu der hohen Temperatur wird die Luft auch stark umgewälzt. So ist eine komplette Trocknung auf die gewünschte Endfeuchte in relativ kurzer Zeit möglich.

Zuerst wird die Trockenkammer mit dem zu trocknenden Holz befüllt. Um dann ein makelloses trockenes Holz zu garantieren wird immer nach einem bestimmten Verfahren mit fünf Stadien vorgegangen:

  1. Feuchtigkeit wird in die Kammer gegeben und die Kammer dann auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt. Die Feuchtigkeitszugabe bewirkt, dass das Holz nicht zu schnell trocknet und damit reißen würde.
  2. Danach folgt das Durchwärmen. Die Dauer dieses Vorgangs hängt von der Dicke des Holzes ab. Pro Zentimeter Holzdicke wird eine Stunde durchwärmt. Es wird in allen Teilen des Holzes eine gleichmäßige Temperatur erzielt. So können Trockenschäden vermieden werden.
  3. Danach folgt das eigentliche Trocknen.
  4. Dritter Schritt ist das Konditionieren unter Feuchtigkeitszugabe. Die Dauer dieses Schrittes hängt ebenfalls von der Holzdicke ab. Hier wird pro Zentimeter Holzdicke 2 Stunden konditioniert. Durch diesen Schritt werden Feuchtigkeitsunterschiede im Holz ausgeglichen.
  5. Als Letztes wird das Holz langsam in der Trockenkammer abgekühlt.

Hier das Prinzip eines Holztrockners:

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PinBild 4: 1. Frischluftklappe 2. Abluftklappe 3. Heizregister mit Zu- und Ablauf des Heizmediums 4. Ventilator 5. Sprühleitung 6. Zwischendecke 7. Luftumlenkbogen 8. Luftrichtung 9. Trockenholz 10. Stapelleisten

Sonderverfahren

Außer den allgemein üblichen Holztrocknungsverfahren werden auch noch Sonderverfahren angewandt. Dies wird meist zum Sparen von Energie oder aus Gründen des Umweltschutzes genutzt.

Kondensationstrocknung

Bei diesem Trocknungsverfahren macht man sich die Kondensation zunutze. Die Luft, die sich in der Kammer befindet, wird beim Erwärmen von dem feuchten Holz mit Wasser angereichert. Diese Feuchtigkeit wird der Luft entzogen. Die warme Luft, die dabei übrig bleibt, wird wieder in die Kammer geblasen. Durch diese Wärmerückgewinnung muss weniger Energie aufgebracht werden.

Vakuumtrocknung

Diese Art der Trocknung ist eines der schnellsten Verfahren. Es wird besonders bei sehr hochwertigem Holz und bei schwer zu trocknendem Holz angewandt.

Der Siedepunkt von Wasser ist unter Vakuum niedriger. Diese Tatsache nutzt man bei der Vakuumtrocknung. Das zu trocknende Holz wird in einen druckdichten Behälter gelegt und einem Unterdruck von 95–150 hPa ausgesetzt. So kann auch bei niedrigen Temperaturen eine Verdampfung der Feuchtigkeit bewirkt werden.

Solartrocknung

Solartrocknung nutzt die Sonnenenergie. Gas und Öl benötigt so eine Anlage nur noch für die Ventilatoren. Sie funktioniert leider aber nur bei Sonne und ist deshalb auch nicht so weitverbreitet. Im Sommer kann damit eine Holzfeuchtigkeit von 9 bis 7 % erreicht werden. Im Winter muss allerdings mit herkömmlichen Heizregistern gearbeitet werden.

Hinweis 3: Trocknungsschäden

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PinBild 5

Auch wenn du alle Regeln des Trocknens einhältst, kann es zu Trocknungsschäden kommen. Holz ist ein organischer Werkstoff und fällt deshalb je nach Wachstumsort und Umgebung anders aus. Das wirkt sich natürlich auch auf die Trocknung aus.

Mit leichten Schäden kann das Holz oft trotzdem noch weiterverarbeitet werden. Bei größeren Fehlern dagegen ist mit einem hohen Verlust zu rechnen.

Risse

Am öftesten sind Oberflächenrisse in getrocknetem Holz zu finden. Auf Bild 5 ist erkennbar, dass diese Risse meist im rechten Winkel zu den Jahresringen entstehen.

Diese Risse können verschiedene Ursachen haben. Sie entstehen auch teilweise schon am stehenden Baum, beim Fällen oder beim Transport. Aber auch die Trocknung kann solche Risse auslösen.

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PinWie schwindet das Holz? Holz schwindet in drei Richtungen: tangential, radial und axial. Tangential am meisten … darauf sollte man auch bei der Trocknung achten.

Zellkollaps

Wenn Risse im Kernholz zu finden sind, handelt es sich um Innenrisse. Diese bilden sich meist durch einen Zellkollaps.

Ein Zellkollaps entsteht, wenn feuchtes Holz bei mehr als 60 °C zu schnell trocknet. Holzzellen fallen dann einfach in sich zusammen. Dabei entstehen starke Zugspannungen, die den Holzquerschnitt verziehen. Teilweise reist das Holz durch die starken Spannungen auf. Oft werden die Risse erst bei der Bearbeitung sichtbar.

Das Problem bei einem Zellkollaps sind nicht nur die Risse. Denn unterhalb der Risse verdichtet sich das Holz. Wenn solches Holz nun mit Maschinen verarbeitet wird, ist der Widerstand, den das Holz der Maschine entgegensetzt, sehr unterschiedlich. Solches Holz ist nicht nur schwer zu bearbeiten, sondern ist auch gefährlich.

Der Schaden kann bei rechtzeitigem Erkennen begrenzt werden. Das Holz kann dann noch in der Trockenkammer stark gedämpft werden.

Verschalung

Holz verschalt, wenn die äußeren Bereiche rasch trocknen, die Mitte allerdings noch sehr feucht ist. Die Äußere-Schicht trocknet dadurch stark aus und wird hart. Beim weiteren Trocken werden auch die inneren Schichten hart, da das Äußere nicht mehr elastisch ist.

Dieses Problem tritt hauptsächlich bei Freilufttrocknung in der prallen Sonne auf.

Verfärbungen

Auch Verfärbungen lassen sich auf verschiedene Ursachen zurückführen. Sie können zum Beispiel beim Trocknungsprozess durch Sprühnebel, oder Kondenswasser entstehen. Auch bei der Berührung mit Metallteilen entstehen oft Verfärbungen. Wird das Holz bis tief in das Innere verfärbt, kann dabei großer Schaden entstehen.

Besonders gerne verfärben sich helle und sehr gerbstoffhaltige Hölzer. Wie schon weiter oben erwähnt ist bei der Freilufttrocknung auch unbedingt auf die Holzart der Stapelleisten zu achten.

Farbveränderungen im Inneren des Holzes entstehen meist bei zu hoher Luftfeuchtigkeit. Deshalb ist bei der Trocknung in der Trockenkammer darauf zu achten, dass die Temperatur ober des Fasersättigungsbereichs des Holzes gehalten wird.

Verwerfungen

Formveränderungen beim Trocknen sind oft auf bereits im Holz bestehende Merkmale, wie beispielsweise Wuchsfehler, zurückzuführen. Wird zum Beispiel drehwüchsiges Holz getrocknet, wird es windschief.

Notwendig ist allerdings auch die richtige Lagerung beim Trockenvorgang. Das trifft auf die Freilufttrocknung wie auch auf die technische Trocknung zu. Durch falsche Lagerung kann Holz längs oder quer gekrümmt werden. Auch Verdrehungen sind möglich.

Harzfluss

Dass Harz aus Holz fließt, ist zwar normal. Bei  Temperaturen von über 60 °C kann allerdings viel Harz austreten. Die Bearbeitung von solchem Holz ist danach aufwendig.

Häufig gestellte Fragen:

Holz trocknen

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Ich habe Holzscheiben aus frischem Holz geschnitten – wie trockne ich diese am besten?

Das Problem ist unter den Holzwürmern sehr bekannt. Um diese Frage gut zu beantworten ist es wichtig zu verstehen wie Holz eigentlich aufgebaut ist.

Unter dem Mikroskop sieht man, das ein Baum aus vielen kleinen Fasern besteht. Diese saugen sich mit Wasser voll und denen sich damit aus. Wird so ein Baum jetzt gefällt, dann fehlt die Wasserzufuhr und die Fasern verlieren das Wasser. Die Fasern ziehen sich zusammen.

Unser Ziel ist auf jeden Fall: trockenes Holz. Damit können wir das ganze bearbeiten und in unsere Wohnung, Werkstatt ect. hinstellen.

Jetzt haben wir ein Problem: je mehr Fläche, desto schneller entflieht das Wasser aus den Fasern. Und je schneller der Prozess, desto schneller reißen die Fasern. Das müssen wir umgehen.

Und das zweite Problem: Holz schwindet ganz unterschiedlich. Und die Stirnseite ist mitunter die anfälligste Fläche. Nähere Informationen findest du hier.

Wir halten also fest: die Fläche und die Stirnseite an sich, sind die Probleme beim Trocknen.

Wie umgeht man das jetzt?

Einige Profis nutzen eine sogenannte Stirnholzversiegelung (z.B. Anchorseal oder Hornholzwachs). Von anderen Holzwurm Kollegen habe ich auch folgende Variante empfohlen bekommen: normaler Holz-Lack.

In beiden Fällen werden die Stirnflächen mit der Versiegelung bestrichen. Damit trocknet das Holz langsamer und die Rissbildung ist meistens geringer. In der Regel hat man gar keine Risse.

Wenn du also eine natürliche Holzscheibe haben möchtest, müsstest du am besten den Stamm ganz lassen (40-50cm). Die Stirnflächen versiegeln, dann trocknen lassen und wenn das Holz trocken ist, die einzelnen Scheiben aus dem Stamm schneiden.

Wenn die Holzscheiben bereits zugeschnitten sind (frischem Holz) wird es etwas schwieriger. Da sich die Stirnfläche mit der Versiegelung voll saugt, müsste man das später wieder wegschleifen. Was sehr mühsam werden kann.

Mein Tipp also: einen kompletten Stamm trocknen und diesen versiegeln. Wenn das Holz trocken ist: die einzelnen Scheiben heraus schneiden.

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Muss ich die Rinde beim Trocknen entfernen?

Viele Leser fragen mich ob man beim Trocknen die Rinde entfernen muss. Und die kurze Antwort ist: Ja!

Das große Problem sind die Holzwürmer, die sich vor allem in der Rinde einnisten. Wird die Rinde nicht entfernt, wird der Wurm bei der Trocknungs-Phase in das Holz „rüber wandern“.

Wenn du das Holz nur ein paar Wochen trocknen möchtest und die Rinde unbedingt für gestalterische Zwecke nutzen möchtest, dann kannst du die Rinde auch dran lassen.

Das Holz braucht jedoch sehr lange, bis es fertig getrocknet ist. Der Wurm kann bereits in 6 bis 10 Monaten schon mit der Rinde fertig sein und sich an das Holz ranmachen.

Einige befürworten, dass man die Rinde dran lassen soll um beispielsweise Naturschalen zu fertigen. Diese werden jedoch aus frischem Holz gefertigt. Andere beziehen sich auf große Holzhändler, die die Rinde ebenfalls dran lassen.

Die meisten Anfragen in meinem Blog sind jedoch für Bauholz oder Möbel. Aus diesem Grund empfehle ich die Rinde sofort zu entfernen.

Einige Holzarten sind besonders anfällig. Beispielsweise Ahorn, Fichte und Tanne. Andere Holzarten wie zum Beispiel Buche und Esche sind da etwas resistenter.

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Wie lange muss ich dieses Holz trocknen lassen?

In diesem Beitrag habe ich sehr ausführlich beschrieben, wie man Holz am besten trocknet und lagert.

Die wichtigsten Punkte für fast alle Holzarten sind folgende:

  • Lagere das Holz an einem regen-sicheren Ort
  • Das Holz sollte am besten so gelagert werden.
  • Eine sehr gute Faustformel ist: 1 cm Holz = 1 Jahr
  • Im Zweifelsfall direkt zu einer professionellen Trocknungskammer gehen und sich ausführlich beraten lassen.

Falls du noch mehr über das Lagern und Trocknen lernen möchtest, dann empfehle ich dir diesen Beitrag.

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Fazit

Die Holztrocknung wird also in zwei Hauptkategorien unterschieden: natürliche Trocknung und technische Trocknung. Bei der Natürlichen Trocknung wird das Holz unter freiem Himmel lange Zeit gelagert. Bei der technischen Trocknung wird das Holz in einer Trockenkammer mit Wärme und Umluft getrocknet.

Trocknungsfehler können nie ganz umgangen werden. Allerdings können sie durch das Einhalten verschiedener Vorgaben beim Trocknen auf ein Minimum beschränkt werden.

Wie trocken muss Holz zum Verarbeiten sein?

Um aus Holz schöne und dauernd rissfreie Objekte herzustellen, sollte das Holz maximal eine Holzfeuchte von 10 bis 15 Prozent haben. Dazu gibt es eine Faustregel, die besagt, dass das Holz circa einen Zentimeter pro Jahr von allen Seiten trocknet.

Wie kann man Holz schnell trocknen?

‣ Beidseitige Luftzufuhr. Je mehr Luft an das Kaminholz gelangt, desto besser kann dieses trocknen. Wird Luft beidseitig an das Holz herangebracht, so entsteht nur schwer Nässe an den Seiten des Holzscheites und Sie beugen der Bildung von Schimmel und Fäule am Holz vor.

Wie lange benötigt Holz zum trocknen?

Das in frisch geschlagenem Holz enthaltene Wasser verdunstet von allein, wenn Sie das Holz im Freien lagern. Dieser Prozess kann je nach Holzart, Lagerort und Witterungsbedingungen allerdings Monate bis Jahre in Anspruch nehmen.

Wie erkenne ich ob Holz trocken ist?

Eine einfache Methode, um Ihr Holz auf Trockenheit zu testen, ist der Schlagtest. Schlagen Sie dazu zwei Stücke Kaminholz aneinander. Ihr Brennholz ist trocken, wenn der Klang hart und klingend ist. Feuchtes Holz, dahingegen, hat einen stumpfen Klang.