Was wird in der Urologie behandelt?

Wer sich im Internet oder anderswo über das Leistungsspektrum von Urologen informiert, erfährt viel über die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung. Zweifelsohne sind beispielsweise Prostata-, Nieren-, Hoden- oder Harnblasenkrebs wichtige Aufgabengebiete für Urologen, doch das Behandlungsspektrum der sogenannten Männerärzte umfasst noch sehr viel mehr.

Arzt für Männer und Frauen
Genau genommen ist die Bezeichnung Männerarzt nicht ganz konkret. Denn Urologen beschäftigen sich mit Veränderungen und Erkrankungen der Nieren und Harnwege (bei Männern und Frauen) sowie den männlichen Geschlechtsorganen. So können Urologen beispielsweise mittels Ultraschall-, Blut- und Urinuntersuchungen kleine Veränderungen der Niere und Blase erkennen. So gilt es Harnwegsinfekte mittels Vorsorgeuntersuchungen zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen. Wegen der kürzeren Harnröhre sind Harnwegsinfekte bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern. Sie äußern sich durch Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen oder auch Harndrang ohne Urinentleerung. Für Harnwegsinfekte kommt eine Reihe von Ursachen in Frage, welche Urologen nach genauer Diagnostik erkennen und anschließend beseitigen können.

Harninkontinenz
Auch die Volkskrankheit Harninkontinenz, um ein weiteres Beispiel zu nennen, ist ein wichtiges Aufgabengebiet für Urologen. Hierzulande leiden etwa sechs Millionen Männer und Frauen an dieser Erkrankung. Bei der Harninkontinenz ist der Betroffene nicht im Stande, das Wasserlassen selbst zu bestimmen. Diese Krankheit wird oft auch zur seelischen Belastung. „Die Behandlung der Harninkontinenz kann je nach Fall operativ und nicht-operativ erfolgen“, erklärt Dr. Volker Brenneke, Urologe im Berliner Prenzlauer Berg. Für junge Männer ist der Urologe ebenso ein wichtiger Ansprechpartner.

Sexuell übertragbare Erkrankungen
Auch für Männer können Chlamydien gefährlich sein. Denn die Bakterien nisten sich in der Harnröhre, Prostata oder den Nebenhoden ein und können zur Zeugungsunfähigkeit führen. Eine Infektion mit Chlamydien ist ebenso wie die Ansteckung mit Humanen Papillomaviren (HPV) tückisch. Denn sie sind lange symptomfrei und werden oft erst spät erkannt. Forschungsergebnisse geben Hinweise darauf, dass ein Zusammenhang zwischen HPV und Penis- und Prostatakrebs bestehen kann.


Die Urologie stellt ein Teilgebiet der Medizin dar. Sie beschäftigt sich überwiegend mit den harnbildenden und harnableitenden Organen (Nieren, Blase und Co.). Die Wurzeln der Urologie reichen übrigens bis ins Altertum zurück, obwohl die Urologie selbst noch ein junges eigenständiges Fachgebiet der Medizin darstellt.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Was ist die Urologie?
  • 2 Behandlungen & Therapien
  • 3 Diagnose & Untersuchungsmethoden
  • 4 Quellen

Was ist die Urologie?

Was wird in der Urologie behandelt?

Was wird in der Urologie behandelt?

Die Urologie stellt ein Teilgebiet der Medizin dar. Sie beschäftigt sich überwiegend mit den harnbildenden und harnableitenden Organen (Nieren, Blase und Co.).

Unter der Urologie versteht man in der modernen Schulmedizin das Teilgebiet, das sich überwiegend und detailliert mit den harnbildenden und harnableitenden Organen beschäftigt - also mit den Nieren, der Harnblase, dem Harnleiter und der Harnröhre.

Zum Behandlungsspektrum der Urologie kommen jedoch auch Krankheiten und Beschwerden hinzu, welche die Geschlechtsorgane des Mannes, also die Hoden, die Nebenhoden, die Samenleiter, die Samenbläschen, den Penis und die Prostata, betreffen. Dadurch wird das Fach- und Teilgebiet der Andrologie abgedeckt.

Ein weiteres Teilgebiet und ein separates Fachgebiet der Urologie ist die Nephrologie, die sich speziell mit den Nieren befasst. Zudem gibt es oft Überschneidungen zwischen der Urologie und der Gynäkologie, der Neurologie, der Onkologie und der Chirurgie.

Behandlungen & Therapien

Die Urologie trägt die medizinische Aufgabe, Krankheiten und Beschwerden der harnbildenden und harnableitenden Organe vorzubeugen oder diese zu therapieren.

Gleiches gilt für die männlichen inneren und äußeren Geschlechtsorgane. Daher gehören regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ebenso zum Behandlungsspektrum der übergreifenden Urologie, wie eine Diagnose und Therapie im Fall von Krankheiten und Beschwerden.

Häufige Krankheiten, die dem Fachgebiet der Urologie unterliegen, sind beispielsweise Blasensteine, Blasentumore, Harnsteine, Harnwegsinfektionen, Blasenschwächen und Inkontinenz. Das Teilgebiet der Nephrologie ist hingegen für Erkrankungen der Nieren, also beispielsweise für Senknieren, Nierensteine, Fehlfunktionen der Nieren und Nierenverletzungen zuständig.

Ebenfalls zur Urologie, wenn meistens auch zum Teilgebiet der Andrologie, gehören Krankheiten wie Dauererektionen des männlichen Gliedes, Erektionsstörungen, Potenzstörungen, Impotenz, Fehlbildungen des Gliedes oder der Hoden, gutartige Prostatavergrößerungen, ein Wasserbruch (Wassereinlagerungen in den Hoden), Vorhautverengungen sowie jegliche Verletzungen der inneren oder äußeren männlichen Geschlechtsorgane.

Beispiele hierfür sind ein Penisbruch, der oft nicht nur die Schwellkörper, sondern auch die Harnröhre stark in Mitleidenschaft zieht. Hier kann unter Umständen ein Hinzuziehen der Chirurgie vonnöten werden, wie auch bei Vorhautverengungen. Zahlreiche Urologen führen entsprechende Routineeingriffe jedoch selbst durch, sofern sie die Befugnis (Zusatz Chirurgie) dafür haben.

Krebserkrankungen wie etwa Hodenkrebs und Prostatakrebs werden hingegen meistens vom Urologen diagnostiziert, aber infolge von einem Onkologen (mittels Überweisung an die Onkologie) behandelt. Die möglichst frühzeitige Erkennung von schwerwiegenden Erkrankungen wie beispielsweise von Krebsgeschwüren und mehr, ist aber auch eine zentrale Aufgabe der Urologie.

Ist die Ursache der Beschwerden oder die Krankheit ersichtlich, können verschiedene Therapiewege beschritten werden. Entzündungen der Harnwege, der Blase und Co. werden meistens medikamentös behandelt. Ebenso können physisch bedingte Potenzstörungen, etwa bei schlechter Durchblutung der Schwellkörper des Penis, durch sogenannte Potenzmittel (Mittel, welche die Durchblutung der Geschlechtsteile fördern) behandelt werden.

Tumore oder Fehlbildungen, welche die Funktion der Organe oder des Körpers beeinflussen oder die sich durch Schmerzen und seelische Belastungen negativ auf das Leben des Patienten auswirken, können hingegen oft chirurgisch behandelt werden. Typisches Beispiel hierfür ist das Entfernen oder Beschneiden der Vorhaut des Penis bei Verengungen.

Ja nach vorliegender Diagnose kann es jedoch nötig werden, dass der Urologie ein anderes medizinisches Fachgebiet hinzuziehen oder den Patienten gänzlich an dieses überweisen muss.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

In den meisten Fällen findet die Diagnose von vorliegenden Beschwerden und Krankheiten durch unterschiedliche Untersuchungsverfahren statt. Eines davon ist die genaue Betrachtung und Untersuchung der von außen sichtbaren Organe des Harntraktes.

Da dies aber sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Patienten nur bedingt möglich ist, greift der Urologe oft auf Diagnoseverfahren wie Ultraschalluntersuchungen, Blasen- und Nierenspiegelungen, Urinuntersuchungen, Computer- und Kernspintomografien, Magnetresonanztomografien (MRT) sowie in selteneren Fällen auch Röntgenuntersuchungen zurück.

Von Letzterem sieht man in der Urologie, wie auch in der Gynäkologie, aber so weit wie möglich ab, um die Geschlechtsorgane von Männern und Frauen nicht zu sehr zu belasten.

Welche Krankheiten behandelt der Urologe?

Typische Behandlungsfelder der Urologie sind Prostatakrebs, Blasenkrebs, Nierentumore, Inkontinenz, Nierensteine und Impotenz. Abhängig von der Erkrankung steht eine Vielzahl an Behandlungsmethoden zur Auswahl.

Was wird bei einer urologischen Untersuchung gemacht?

Der Urologe untersucht zunächst die äußeren Geschlechtsorgane. Der Spezialist stellt fest, ob die Hoden unterschiedlich groß sind. Beim Abtasten von Hoden und Penis auf mögliche Geschwüre nimmt er auch die Haut in Augenschein. Er prüft, ob diese sich verfärbt hat oder ob Leberflecke sich verdächtig verändert haben.

Was sind urologische Beschwerden?

Für viele Männer sind urologische Probleme wie Erektionsstörungen, Inkontinenz, Probleme bei Wasserlassen, Blut im Urin oder häufiger Harndrang ein Tabu-Thema. Aus diesem Grund vermuteten Wissenschaftler, dass sich viele Patienten bei solchen Problemen nicht an ihren Hausarzt wenden.

Wann sollte ein Mann zum Urologe?

Die jährliche urologische Vorsorgeuntersuchung wird jedem Mann ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Bei genetischen Dispositionen, d.h. wenn bereits der Vater oder ein Bruder unter einer Prostataerkrankung leidet oder litt, wird diese sogar schon ab dem 40. Lebensjahr angeraten.