Wer kennt das nicht: Der gemütliche Abend im Restaurant oder die rauschende Partynacht geht zu Ende. Und plötzlich ist man allein im Dunkeln auf dem Heimweg und hat ein mulmiges Gefühl. Das muss nicht sein. Mit unseren einfachen Tipps sind Sie gut vorbereitet auf den Heimweg. Show
Wir leben in einem der sichersten Länder der Welt. Trotzdem fühlen sich Frau und Herr Schweizer laut einer Studie der AXA oft unwohl, wenn sie spätabends oder nachts zu Fuss unterwegs sind. Dem möchten wir entgegenwirken. Zusammen mit der Schweizerischen Kriminalprävention haben wir Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihre Sicherheit auf dem Heimweg erhöhen: Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt. Angriff: In Notsituationen ist es wichtig, einen Plan zu haben. (Quelle: AlexLinch/getty-images-bilder) Schlagzeilen Alle Los Angeles ruft Notstand ausEx-Minister verlässt BundestagAusnahmezustand im UrlaubshotspotWolf reißt Hund beim GassigehenWetterdienst warnt vor ChaosMieter seit Wochen ohne HeizungLena Gercke: Das Baby ist daRonaldos Zukunft: Entscheidung gefallenSteuerberater laden Uli Hoeneß ausEiseskälte: Polizei hat dringende BitteSparkasse sperrt Obdachlose ausCathy Hummels teilt Bilder ohne BH Niedliche Küken züchten - jetzt spielen Alle Schlagzeilen anzeigen Mehr anzeigen Anzeige Loading... Loading... Loading... Es ist eine absolute Ausnahmesituation, die viele in eine Schockstarre fallen lässt: Ein Gewaltangriff auf die eigene Person. Kriminalhauptkommissar Günther Bubenitschek erklärt im Interview mit t-online.de, was Sie in diesem Fall tun können – und gibt wertvolle Tipps zur Prävention. Das Wichtigste im Überblick
"Der Gewalttäter ist ein Feigling und rechnet in aller Regel nicht damit, dass sich sein 'Opfer' wehrt", sagt Kriminalhauptkommissar Günther Bubenitschek t-online.de. Er ist Zivilcouragetrainer, polizeilicher Experte im bundesweiten Forschungsprojekt "Zivile Helden", Landespräventionsbeauftragter für Baden-Württemberg im Weißen Ring e.V. und weiß: In Notsituationen wie einem Angriff oder einem Überfall ist es wichtig, einen Plan zu haben."Wenn ich mit einer Situation konfrontiert werde, die ich so nicht kenne, habe ich keine Handlungsmuster. Dann verfalle ich in eine Schockstarre. Ich kann in dem Moment nichts tun, muss impulsiv handeln – und das geht nicht immer gut aus. Es ist daher wichtig, gut vorbereitet zu sein", sagt Bubenitschek. Gefahren erkennen – und vermeidenWichtig sei es aber in erster Linie, Gefahren rechtzeitig zu erkennen – und zu vermeiden. "Versuchen Sie, erst gar nicht in so eine Situation zu kommen und ein Gefahrenradar zu entwickeln, ohne Ihre Bewegungsfreiheit entsprechend einzuschränken", rät der Experte. Hilfreich könne es dabei sein, Situationen im Alltag, die schwierig werden könnten, gedanklich durchzuspielen. Kriminalhauptkommissar Günther Bubenitschek: Er ist Zivilcouragetrainer, polizeilicher Experte im bundesweiten Forschungsprojekt "Zivile Helden" und Landespräventionsbeauftragter für Baden-Württemberg im Weißen Ring e.V. (Quelle: Dorothea Burkhardt) Folgende Tipps des Zivilcourage-Experten können dabei helfen, Gefahrensituationen frühzeitig aus dem Weg zu gehen:
"Es geht nicht darum, in Angst und Schrecken zu verfallen und hinter allem und jedem etwas zu vermuten. Es geht darum, sich mental auf die Situation vorzubereiten und Handlungsalternativen zu entwickeln", erklärt Bubenitschek. "Wenn ich Dinge einmal gedacht habe, sind sie in Notsituationen verfügbar. Wir machen in unserem Polizeieinsatztraining auch nichts anderes, als Situationen vorwegzunehmen und sie zu trainieren – und wenn es passiert, dann haben wir sie parat, dann läuft das automatisch ab." Richtiges Verhalten bei einem AngriffWenn Sie in eine Gewaltsituation geraten und selbst angegriffen werden, sollten Sie laut Bubenitschek am besten wie folgt reagieren: 1. Rufen Sie laut und deutlich um Hilfe 2. Rufen Sie die Polizei unter 110 3. Bauen Sie Distanz zum Täter auf 4. Verhalten Sie sich deeskalierend 5. Bitten Sie um Mithilfe Meistgelesen "Bereiten uns auf den Krieg vor" Was die Männer im Kreml wirklich fürchten Was für eine Blamage! Anzeige Loading... Loading... Loading... 6. Versuchen Sie, sich der Situation zu entziehen Richtiges Verhalten bei einem Angriff in öffentlichen VerkehrsmittelnWerden Sie in einem öffentlichen Verkehrsmittel wie Zug, Tram, S- oder U-Bahn angegriffen, gilt zusätzlich:
Bubenitschek hat darüber hinaus einen Tipp, um eine mögliche Gewalttat zu vermeiden: "Setzen Sie sich in einer leeren Bahn nicht ans Fenster. Dann können Sie nicht eingekeilt werden, wenn eine Gruppe kommt. Setzen Sie sich stattdessen an den Gang, damit Sie schnell aufstehen können. Und schauen Sie, wie schon erwähnt, wo sich die Sprechtaste befindet, mit der Sie Kontakt mit dem Fahrer aufnehmen können." Richtiges Verhalten bei einem bewaffneten AngriffBei einem Angriff, bei dem Waffen im Spiel sind, gilt: Deckung suchen, Distanz halten und bei einem Raubüberfall den Forderungen des Täters nachgeben. Ihr Leben ist wichtiger als Ihre Wertgegenstände. "Wenn jemand eine Waffe hat oder mit einem Messer umgehen kann, gibt es wenige Möglichkeiten zu argumentieren", sagt der Kriminalhauptkommissar. "Dann gibt es nur eine Sache: Schauen Sie, dass Sie wegkommen." Auch eine eigene Bewaffnung, zum Beispiel mit Pfefferspray, sei nicht zu empfehlen. Das Spray wirke nur auf kurze Distanz und sei oft nicht griffbereit. Richtiges Verhalten als Zeuge eines Angriffs: 6 Tipps für HelferBemerken Sie einen Angriff auf eine andere Personen, schauen Sie nicht weg, sondern zeigen Sie Zivilcourage. "Menschen wollen helfen, davon bin ich fest überzeugt", sagt Bubenitschek. Diese sechs Verhaltensregeln erleichtern es, zu helfen. 1. Helfen Sie, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr 2. Rufen Sie die Polizei unter 110 Loading... Loading... Loading... Mehr aus dem Ressort Schlesischer Kartoffelsalat: Rezept-Ideen für jeden Geschmack Simple Rechnung lässt das Netz verzweifeln – und Sie? Das ist die "Mogelpackung des Monats" Teilen Sie den Beamten am Telefon mit, wo Sie sich befinden, was passiert ist und warten Sie auf Rückfragen durch die Polizei. "Legen Sie nicht auf, weil Sie dann auch sagen können, ob sich eine Situation noch verändert. Zum Beispiel: 'Der Täter steigt aus der Bahn und läuft in Richtung XY.'" 3. Bitten Sie andere um Mithilfe Es kann auch eine gute Idee sein, den Täter wissen zu lassen, dass die Polizei unterwegs ist. "In den meisten Fällen hilft es, aber es hat schon Situationen gegeben, wo sich die Aggression des Täters dann gegen den Helfer richtete", gibt Bubenitschek zu bedenken. "Das sind Ausnahmen, kann aber immer passieren." 4. Prägen Sie sich Tätermerkmale ein 5. Kümmern Sie sich um Betroffene Das sei der erste Schritt, damit keine Traumafolgestörung entstehe. Damit steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gefühl von Kontrolle wieder zurückgewonnen wird. "Auch die Polizei wird eine psychosoziale Notfallversorgung oder Hilfsorganisationen wie den Weißen Ring organisieren, damit einfach jemand da ist, der entsprechend helfen kann. Das ist wichtig." 6. Stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung Laut Bubenitschek ist in diesen sechs Regeln das polizeiliche Erfahrungswissen komprimiert zusammengefasst, das auch in der Initiative der Polizei für mehr Zivilcourage 'Aktion-tu-was' aufgegriffen wird. Diese Rechte haben Sie in einer NotsituationWer sich verteidigt, um einen rechtswidrigen Angriff abzuwenden, handelt aus Notwehr und darf den Angreifer attackieren, um sich selbst zu schützen. "Wenn ich angegriffen werde, dann habe ich das Notwehrrecht, das heißt, ich darf mich wehren. Gleiches gilt auch, wenn ich etwas mitbekomme, dann kann ich auch für andere eintreten. Das ist dann die Nothilfe", erklärt der Kriminalhauptkommissar. "Wenn ich in einer Notsituation helfe, dann bin ich auch abgesichert durch die gesetzliche Unfallversicherung. Das heißt, wenn ich irgendwelche Schäden erleide – körperliche Schäden oder Sachschäden – dann steht dafür die Unfallversicherung ein. Das geht bis hin zu Rentenansprüchen", weiß Bubenitschek. Das Neueste von t-online Mutter von Berliner Opfer reagiert auf Nizza-Urteil Argentinien mit zwei Offensivspielern - Kroaten unverändert Stromausfall in Ludwigsburg wieder behoben Opfer und Helfer haben auch das Recht, den Täter mit dem Smartphone zu fotografieren oder ihn zu filmen. "Es ist erlaubt, Beweismittel zu sichern, aber ausschließlich, um die Aufnahmen sofort und unmittelbar der Polizei zur Verfügung zu stellen. Alles andere ist nicht erlaubt", sagt der Experte. Wer Aufnahmen veröffentlicht, zum Beispiel in den sozialen Netzwerken, wird strafrechtlich verfolgt.
Ein Gesundheitsrisiko sollten Sie bei einer Festnahme jedoch nicht eingehen, betont der Experte. "Uns ist es lieber, wir haben einen Zeugen und bekommen die Situation beschrieben. Denn bei allem Engagement: Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt wird. Das steht an erster Stelle." Verwendete Quellen
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