Was tun wenn mein kind kifft

Paul ist in letzter Zeit verändert. Ständig ist er maulig, kapselt sich von der Familie ab und in der Schule läuft es nicht mehr so gut. Natürlich ist er jetzt sechzehn, die Pubertät schlägt zu und wir als Eltern erscheinen ihm nicht mehr „cool“. Sorgen mache ich mir, seitdem er mit roten Augen vor mir stand, die Pupillen waren weit geöffnet. Ich glaube, mein Kind raucht Hasch. Woran erkenne ich, dass mein Kind Hasch raucht und was tue ich jetzt?

Was ist Cannabis und welche Wirkung hat es?

Was tun wenn mein kind kifft
Meine Tochter kifft? | © Peter Atkins – Fotolia.com

Die Hanfpflanze (Cannabis) enthält Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC). Der Wirkstoff, ist rauscherzeugend. Je nach Verwendungsform, Dauer, Menge und Konsumententyp hat der Stoff eine unterschiedliche Wirkung. Er bewirkt ein wohliges Gefühl der Entspannung, löst ebenso Halluzinationen und Verwirrungen aus. Je länger Dein Kind Haschisch konsumiert, desto unangenehmer sind die Folgen. Jeder Konsument reagiert individuell auf den Cannabis-Konsum.

Falls Du Dich noch an Deine ersten Joints erinnerst, und meinst, dass das ganze harmlos sei, sei Dir gesagt, dass das heutige Hasch eine sehr viel höhere THC-Konzentration aufweist. Somit ist dessen Wirkung viel stärker, teilweise bis zu 28 Prozent. Weitere Informationen erhältst Du unter www.averca.de oder in der Broschüre Cannabis ein Ratgeber für Eltern von der Suchthilfe.

 

Auswirkungen des Rauchens von Cannabis

Marihuana oder Haschisch konsumieren einige Kinder und Jugendliche täglich. Der Konsum hat laut Suchtmediziner Dr. Derik Hermann immense Folgen. Kinder, die Haschisch rauchen, leiden unter Konzentrations- und Gedächtnis-Störungen. Der Genuss von Cannabis führt über längere Zeit zur Absenkung des Intelligenz-Quotienten. Bei starkem Gebrauch entwickeln sie Halluzinationen, Psychosen und Verfolgungswahn sowie eine psychische Abhängigkeit. Die Gefahr einer Schädigung durch das Rauchen von Marihuana besteht vor allem bei sehr jungen Konsumenten im Alter von vierzehn bis fünfzehn Jahren. Je jünger das Kind ist, desto größer ist das Risiko einer Behinderung der persönlichen Reifung. Ebenso beeinflussen Drogen die Hirn-Entwicklung negativ. In seltenen Fällen löst Cannabis eine Schizophrenie aus.

 

Welche Kinder sind stärker betroffen?

Der Schulalltag ist für Haschisch konsumierende Kinder kaum zu bewältigen, eben weil sich das jugendliche Gehirn in der Entwicklung befindet. Oftmals sind es der Reiz des Verbotenen und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, welche die Jugendlichen zum Konsum anstacheln. Laut Dr. Hermann sind häufig Kinder betroffen, die Misserfolge in der Schule und in ihrem sozialen Umfeld erleben. Jugendliche, die es im Leben schwer haben, neigen eher dazu, mit dem Rauchen von Cannabis anzufangen.

 

Erkennen, ob Dein Kind Hasch raucht – Symptome des Cannabis-Konsums

Um zu erkennen, ob Dein Kind Cannabis konsumiert, beobachtest Du es. Häufig kapseln sich Kinder, die Cannabis anwenden, von ihrer Familie ab und lassen in ihren schulischen Leistungen extrem nach. Sie sind oftmals desinteressiert und gleichgültig und neigen zu Passivität. Die Symptome sind ähnlich denen von Betrunkenen. Das Kind hat Koordinations-Probleme, seine Sprache ist verwaschen. Häufig erscheinen die Reaktionen der Konsumenten langsam. Auffällig zeigen sich die Auswirkungen in den Augen der Betroffenen. Sie sind rot, die Pupillen ausgeprägt groß oder klein. Findest Du eine Bong oder Zigarettenpapier zum Selbstdrehen, liegt der Verdacht nahe, dass Dein Kind Cannabis raucht.

 

Pubertät oder Haschisch-Konsum?

Beobachte Dein Kind genauer. Haben irgendwelche Veränderungen stattgefunden? Gibt es Probleme in der Schule, die es früher nicht gab? Hat Dein Kind einen neuen Freundeskreis? Eventuell bricht der Jugendliche das Sport-Training ab oder sein Sprachgebrauch verändert sich. Einfach ist es nicht, diese Anhaltspunkte in der Pubertät zu identifizieren.

Erkennst Du diese Symptome bei Deinem Kind, sprich es behutsam darauf an. Ist der Nachwuchs betroffen, suche schnellstmöglich eine Sucht-Beratungs-Stelle zur Hilfe auf. Panik ist jetzt nicht angebracht. Eruiere die Gründe, die zu der Sucht führten und informiere Dich über die Substanz.

 

Anzeichen dafür, dass Dein Kind Haschisch raucht:

  • der typische Cannabis-Geruch,
  • großer Appetit,
  • plötzlicher Leistungsabfall,
  • Probleme in der Schule,
  • Abbruch des Sporttrainings,
  • Abkapselung von der Familie,
  • Wechsel des Freundeskreises,
  • Desinteresse,
  • Gleichgültigkeit,
  • Passivität,
  • Ruhelosigkeit,
  • veränderter Sprachgebrauch,
  • Bong oder Zigarettenpapier für den Konsum,
  • Koordinations-Probleme,
  • verwaschene Sprache,
  • langsame Reaktionen,
  • rote Augen,
  • zu große oder zu kleine Pupillen.

 

Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

Raucht Dein Kind Haschisch, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass er andere Drogen einnimmt. Allerdings ist das Risiko dafür erhöht, denn kiffende Jugendliche suchen bewusst das Rausch-Erlebnis. Die Gründe für das Kiffen sind vielfältig, sei es die Flucht vor dem Alltag und Problemen oder rein das Gefühl, welches Cannabis verursacht. Im Laufe der Anwendung der Droge entwickelt sich eine Toleranz. Der Konsument gewöhnt sich an den Wirkstoff. Um den Rausch aufrechtzuerhalten, greift der Jugendliche häufiger zur Droge oder nimmt stärkere Substanzen zu sich.

 

Cannabis-Konsum in Zahlen

Haschisch ist laut der Drogen-Affinitäts-Studie 2011 der BZgA die Nummer eins der illegal konsumierten Drogen. Innerhalb dieses Jahres rauchten 4,6 Prozent der Jugendlichen zwischen zwölf und siebzehn Jahren Cannabis. Der Anteil der Konsumenten im Alter zwischen achtzehn und fünfundzwanzig lag weitaus höher bei 13,5 Prozent. In beiden Gruppen konsumierten mehr der interviewten Jungen als Mädchen die Droge. Etwa doppelt so viele männliche Befragte nahmen 2011 Marihuana. Das durchschnittliche Alter für den ersten Cannabis-Konsum liegt bei 16,7 Jahren. Der Zeitpunkt für den ersten Kontakt mit der Droge variiert bei den Geschlechtern scheinbar nicht.

 

Was kann ich gegen das Rauchen von Haschisch tun?

Brich auf keinen Fall in Panik aus. Zeige Deinem Kind, dass Du Dir Sorgen machst. Eine Überreaktion ist nachteilig, so verschließt sich das Kind noch mehr. Suche das Gespräch, zeige Verständnis für die Sorgen und Probleme Deines Kindes. Bist Du überfordert, hole dir Rat von Ärzten, guten Freunden oder der Suchtberatung. Alle verfügbaren Hilfe-Einrichtungen findest du unter: www.dhs.de.

Vorbereitung ist alles. Informiere Dich über die Droge und kläre Deinen Nachwuchs über die gesundheitlichen Gefahren auf. Verbieten bringt gar nichts, genauso wenig wie das Durchsuchen des Jugendzimmers. Prävention ist eine gute Maßnahme, damit es gar nicht so weit kommt. Bring Deinem Kind bei, mit Konflikten umzugehen, hilf bei deren Bewältigung und steh für ein aufbauendes Gespräch zur Verfügung.

 

Die Gefahr der Verharmlosung der Droge

Freunde, Medien und sogar Beratungsstellen verharmlosen den Cannabis-Konsum. Dabei ist dieser keineswegs ungefährlich. Viele Menschen kiffen ein Leben lang und tragen keine größeren Schäden davon. Im Gegensatz dazu gibt es viele Verwender, die nach wenigen Joints bereits psychische Störungen aufweisen.

Was passiert wenn man in der Pubertät kifft?

Cannabis beeinträchtigt Gedächtnis und logisches Denken Das Gehirn durchlaufe während der Pubertät eine sensible Entwicklung. Unter anderem reifen Bereiche heran, die für Arbeitsgedächtnis, Entscheidungsfindung und Impulskontrolle zuständig seien, so die Forscher in einer Mitteilung.

Was passiert wenn man mit 14 anfängt zu Kiffen?

Eine reale Gefahr der Schädigung durch Cannabis besteht besonders bei sehr jungen Konsumenten (14/15 jährige). Mit sinkendem Einstiegsalter erhöht sich das Risiko, dass die persönliche Entwicklung behindert und die Hirnentwicklung negativ beeinflusst wird, während es durch verstärkte Konsumfrequenz erhöht wird.

Wie schlimm ist Kiffen für Jugendliche?

Doch gerade im Jugendalter ist der Konsum von Marihuana oder Haschisch mit besonderen Risiken verbunden. Weil sich das Gehirn noch im Auf- und Umbau befindet, können zahlreiche langfristige Schädigungen auftreten. Darunter fallen etwa Psychosen, Depressionen und Intelligenzminderung.

Wie kann ich erkennen ob mein Kind kifft?

Cannabis-Konsum bei Jugendlichen: Das sind die Symptome Das Kind beginnt beispielsweise sich abzukapseln und reagiert den Eltern gegenüber abweisend. Zudem sind ein erhöhtes Aggressionslevel und eine schnellere Reizbarkeit zu erkennen, die vor allem dann eintritt, wenn längere Zeit nichts konsumiert wurde.