Was machen wenn mein Mann mich anschreit

Mein Freund schreit mich immer öfter an. Er dreht dabei auf volle Lautstärke auf. Gestern ist das im Auto passiert, das war für mich so schlimm und bedrohlich, dass ich ausgestiegen bin vor einer Ampel, nachdem ich ihm noch einen bösen Satz an den Kopf geworfen habe. Er ist übrigens noch nie handgreiflich geworden.

Er ist auch oft von mir genervt, ich würde zu viel reden. Dann ignoriert er mich. Überhaupt antwortet er oft nicht auf Fragen (nicht nur bei mir), sondern ist ganz in Gedanken. Wenn man dann die Frage wiederholt, ist er genervt. Ich fühle mich dadurch schlecht behandelt. Ständig sagt er mir, dass ich ihn nerve, oder sagt so abfällige Sachen wie "Du heulst ständig herum wegen des Geldes", weil ich am Tag zuvor gesagt habe, dass auf meinem Konto nicht mehr viel Geld ist, was mir große Sorgen bereitet und ich sparen muss.

Ich habe ihm schon auf jede erdenkliche Art gesagt, dass ich das nicht so hinnehme, das ich so eine Beziehung nicht will. Ich habe mich schon mehrfach zeitweise getrennt von ihm deswegen, aber er hat sich immer entschuldigt und Besserung versprochen - ist nach einiger Zeit jedoch immer wieder rückfällig geworden. Er hat viele finanzielle Probleme, richtig schlimme Probleme. Aber das kann doch keine Rechtfertigung dafür sein, dass ich darunter leiden muss?

Nach der Szene im Auto gestern habe ich mich erst einmal zurück gezogen und will zur Ruhe kommen. Das Ganze macht mich so fertig, dass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann. So ein Leben will ich nicht. Er hat mir jetzt geschrieben, dass es ihm leid tut und ich ihm helfen soll, sich zu bessern. Und dass er nicht in ständiger Angst leben kann, mich zu verlieren. Das sei keine gesunde Beziehung. Bei seinen Kindern müsse er auch keine Angst haben, sie zu verlieren (ich hatte ihm vorgeworfen, diese auch oft anzuschreien). Wie seht ihr das?

Wenn Ihr Gesprächspartner an die Decke geht, haben Sie es mit schlagfertigen Antworten nicht so leicht. Wutausbrüche machen den einen hilflos andere bleiben souverän und können ihre Würde zu schützen. Wie sie das schaffen erfahren Sie hier.

Wenn sich jemand vor uns aufbaut, anfängt zu brüllen, zu kreischen oder zu schreien, dann haben wir diesem Gefühlssturm mit unserer Gemütsverfassung auf Normaltemperatur erst einmal nicht viel entgegenzusetzen. Es dauert einen Augenblick, ehe sich entscheidet, wie wir reagieren.


Entweder wir werden ebenfalls wütend und brüllen zurück. Der Streit eskaliert. Oder wir erdulden die Wut, lassen uns als Opfer missbrauchen und fühlen uns gedemütigt.

 

Wut nicht mit Wut bekämpfen

Gerät unser Gegenüber in Wut, kann uns das ebenfalls wütend machen. Vor allem wenn wir uns keiner Schuld bewusst sind oder der Anlass in keinem Verhältnis zu der wütenden Reaktion steht. Wir fangen an uns zu wehren.

Nach einiger Zeit verlieren wir ebenfalls die Beherrschung, erheben die Stimme und brüllen zurück. Die Folgen können verheerend sein. Manchmal genügt eine einzige Auseinandersetzung dieser Art, um ein Verhältnis dauerhaft zu zerrütten.

 

Tipp 1: Eskalation verhindern

Wenn Sie dazu neigen, sich von der Wut Ihres Gegenübers anstecken zu lassen, sollten Sie unbedingt verhindern, dass die Auseinandersetzung eskaliert. Suchen Sie nach Möglichkeit schnell das Weite. Und wenn Sie dabei die Tür lautstark hinter sich schließen müssen, ist das immer noch besser, als wenn Sie zurückbrüllen.

 

Die große Demütigung

Wer Wut erdulden muss, fühlt sich gedemütigt. Haben Sie unter einem cholerischen Vorgesetzten zu leiden, dann kennen Sie dieses Gefühl abgrundtiefer Machtlosigkeit. Fast alle nehmen die Wutausbrüche ihres Vorgesetzten in Opferhaltung hin. Er ist ja in der stärkeren Position. Doch leidet ihre Selbstachtung, weil sie sich diese unwürdige Behandlung gefallen lassen haben.

Für Führungskräfte ist es noch demütigender, wenn einem ihrer Mitarbeiter plötzlich der Kragen platzt. Lassen sie sich anschreien, dann gefährdet das ihre Position, sie haben sich hilflos gezeigt und verlieren an Respekt. Auch wenn sie den Mitarbeiter im Nachhinein zur Verantwortung ziehen, können sie diesen einen Moment nicht ungeschehen machen.

 

Wie Sie Ihre Souveränität bewahren

Unter zivilisierten Menschen sollte man sich eigentlich nicht anschreien. Es gibt andere Möglichkeiten, jemanden auf einen Fehler hinzuweisen. Machen Sie sich also bewusst: Sie müssen sich von niemandem anschreien lassen.

Und doch hilft Ihnen diese Einsicht nicht viel weiter, wenn Ihr Vorgesetzter vor Ihnen steht und ihm die Stirnader vor Wut zu platzen droht. Was tun? Das erste, was Sie in dieser Situation brauchen, ist Kühle und Abgeklärtheit und einen dicken Schutzschild.

 

Tipp 2: Aktivieren Sie Ihren "inneren Aufprallschutz"

Den können Sie nicht nur gut gebrauchen, wenn Sie jemand mit einem dummen Spruch herausfordert, sondern auch wenn jemand wütend ist. Warten Sie also ab, bleiben Sie ruhig und versuchen Sie sich vorzustellen, wie Sie Ihren Aufprallschutz aufbauen. Halten Sie den Angriffen stand. Zeigen Sie nicht Ihr "Angstgesicht" und ducken Sie sich nicht weg.

 

Der Wutkeller

Machen Sie sich klar: Ein Wutausbruch ist ein emotionaler Ausnahmezustand. Sehr hilfreich ist hier die Vorstellung von einem "Wutkeller". Stellen Sie sich vor, Ihre Auseinandersetzung würde auf zwei Etagen stattfinden. Im Erdgeschoss sitzen Sie dem anderen gegenüber und versuchen sachlich die Vorfälle zu klären. Unten im "Wutkeller" tobt er unterdessen seine Wut aus. Lassen Sie ihn dort allein und steigen Sie auf keinen Fall zu ihm hinunter.

 

Tipp 3: Im Wutstadium soll der andere sich erst einmal austoben

Wenn Sie antworten, dann stets knapp, sachlich und emotionslos. Fangen Sie nicht an sich zu rechtfertigen oder Ihr Verhalten zu begründen. Dadurch würden Sie Ihre guten Gründe, die Sie später noch brauchen, nur "verbrennen".

 

Tipp 4: Verzichten Sie auf schlagfertige Antworten

Solange sich Ihr Gegenüber noch austobt, sollten Sie sich schlagfertige Kommentare unbedingt verkneifen. Ganz klar: Wenn Sie schlagfertig reagieren, reizt das den anderen noch mehr.

Schade eigentlich, denn gerade wütende Menschen bieten viel Angriffsfläche für einen schlagfertigen Konter. Weil es schon anstrengend genug ist, wütend zu sein, reden sie oft den größten Blödsinn zusammen. Das gäbe Ihnen Gelegenheit, die eine oder andere schlagfertige Replik anzubringen. Und doch sollten Sie diese lieber für eine günstigere Gelegenheit aufsparen.

Ist es normal sich in einer Beziehung anschreien?

Man kann sich durchaus auch mal anschreien In gesunden Beziehungen schreien wir uns auch mal an oder ignorieren den anderen. Wenn die Beziehung einen dann irgendwann nicht mehr glücklich macht, dann trennen wir uns oder versuchen, an der Beziehung, gegebenenfalls auch mit professioneller Unterstützung, zu arbeiten.

Ist anschreien respektlos?

Niemand mag es, angeschrien zu werden. Daher ist es auch dein gutes Recht, darauf zu bestehen, anständig behandelt zu werden. Wenn du dies aber von anderen Menschen erwartest, musst du sie im Gegenzug natürlich auch anständig behandeln. Das bedeutet, dass auch du sie nicht anschreien darfst.

Wie mit der Wut des Partners umgehen?

Beziehung: 5 Tipps, um wütende Partner zu besänftigen.
Beherrsche deinen eigenen Zorn. Klar ist es schwer, sich den eigenen Ärger nicht anmerken zu lassen. ... .
Sorge für eine entspannte Umgebung. ... .
Zeige Mitgefühl. ... .
Höre ruhig und geduldig zu. ... .
Stimme deinem Partner auch mal zu..

Was tun wenn der Partner sehr aggressiv ist?

Versuche, alle diese Gefühle zu erkunden und dich auch mit deinem Freund darüber auszutauschen. So könnt ihr beide ein besseres Verständnis für deine emotionalen Ausbrüche entwickeln und einen gemeinsamen Weg finden, mit den entsprechenden Themen umzugehen.