Was heißt rentenniveu bis 2025 gleich

Die gesetzliche Rente funk­tioniert im sogenannten Umlage­verfahren. Das Geld, das die Renten­versicherung von den Einzahlern einnimmt, wird sofort wieder an die Rentner ausgeschüttet. Deswegen steigt die Rente nur, wenn es genug Menschen gibt, die arbeiten und in die Rente einzahlen. Da die Wirt­schaft im letzten Jahr stark gewachsen ist, stiegen die Löhne und damit auch die Rentenbeiträge: Im Juli 2022 sind die Renten in West­deutsch­land um 5,35 Prozent und in den neuen Ländern um 6,12 Prozent gestiegen.

Im vergangenen Jahr zeigten sich bei der Renten­erhöhung die Auswirkungen der Corona-Krise 2020: Im Juli gab es für Rentne­rinnen und Rentner im Westen eine Null­runde, im Osten stiegen die Renten leicht um 0,72 Prozent. Sinken können die Renten aufgrund der staatlichen Renten­garantie nicht.

Gesetzliche Rente ist Pflicht

Ob sie wollen oder nicht: Arbeitnehme­rinnen und Arbeitnehmern wird Monat für Monat der Rentenbeitrag vom Brutto­lohn abge­zogen. Der Beitrags­satz liegt derzeit bei 18,6 Prozent des Brutto­lohns. Davon tragen die Arbeitnehmer 9,3 Prozent selbst, 9,3 Prozent trägt der Arbeit­geber. Ein Arbeitnehmer, der 4 000 Euro brutto im Monat verdient, muss davon also 372 Euro an die Rentenkasse abführen.

Rentenbeitrag nur bis zur Beitrags­bemessungs­grenze

Einzahlen müssen Beschäftigte jedoch immer nur bis zu einer Höchst­grenze. Diese Beitrags­bemessungs­grenze liegt 2022 bei monatlich 7 050 Euro in West­deutsch­land und 6 750 Euro in Ostdeutsch­land. Auf den Brutto­lohn, der darüber hinaus fließt, zahlen weder Arbeitnehmer noch Arbeit­geber Rentenbeiträge. Das heißt aber auch, dass die Renten­ansprüche nach oben hin begrenzt sind.

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Bei Fragen zur gesetzlichen Rente kann es manchmal um die Existenz ­gehen. Wichtig ist deshalb, dass Versicherte verläss­lich, verständlich und zeit­nah die Auskünfte bekommen, die sie brauchen. Wir interes­sieren uns dafür, welche Erfahrungen Sie mit Ihrem Renten­versicherungs­träger gemacht haben – egal, ob sie gut oder schlecht waren. Schi­cken Sie Ihre E-Mail an [email protected].

Versicherte sammeln Entgelt­punkte

Jeder Versicherte in der Renten­versicherung sammelt im Laufe seines Lebens Entgelt­punkte. Sie sind später entscheidend für die Höhe der Rente. Einen Entgelt­punkt gibt es für ein Jahr Verdienst mit dem durch­schnitt­lichen Brutto­gehalt aller Versicherten. Ein Versicherter, der 2022 genau den Durch­schnitt von 38 901 Euro verdient und dafür Beiträge zur Renten­versicherung bezahlt, bekommt dafür einen Entgelt­punkt. Die Beiträge zur gesetzlichen Renten­versicherung liegen aktuell bei 18,6 Prozent des Brutto­gehalts. Ein Entgelt­punkt „kostet“ damit derzeit also 7 236 Euro. Davon zahlt die Hälfte der Arbeit­geber. Wer weniger als der Durch­schnitt verdient, bekommt weniger. Wer mehr verdient, bekommt mehr Entgelt­punkte. Ein Versicherter, der 80 Prozent des Durch­schnitts verdient, bekommt 0,8 Entgelt­punkte. Ein Versicherter, der 20 Prozent mehr als der Durch­schnitt verdient, erhält 1,2 Entgelt­punkte.

Noch gibt es im Osten mehr Entgelt­punkte

Weil die Einkünfte in den neuen Bundes­ländern bisher im Schnitt nied­riger waren als in den alten Bundes­ländern, werden die Renten­ansprüche dort „künst­lich“ ange­hoben. Dazu wird jedes Jahr das Lohn­niveau verglichen und damit ein Faktor fest­gelegt, mit dem Entgelt­punkte in den neuen Bundes­ländern aufgewertet werden. Aktuell werden Renten­punkte in Ostdeutsch­land mit dem Umrechnungs­faktor 1,042 multipliziert. Versicherte in Ostdeutsch­land bekommen also für das gleiche Gehalt etwas mehr Entgelt­punkte als in West­deutsch­land. Seit 2018 wird diese Unterscheidung in Ost- und West­zeiten im Rentenrecht aber abge­baut. Der Umrechnungs­faktor fällt deshalb in den nächsten Jahren schritt­weise geringer aus. Mit der endgültigen Rechts­angleichung zum 1. Januar 2025 wird er dann ganz wegfallen.

Der Renten­wert ist im Westen höher

Der zweite entscheidende Einfluss auf die Rentenhöhe ist der Renten­wert. Er besagt, wie viel ein Entgelt­punkt in diesem Jahr wert ist. Derzeit beträgt der Renten­wert in West­deutsch­land 36,02 Euro und in Ostdeutsch­land 35,52 Euro. Im Rahmen der Wieder­ver­einigung wurde der Renten­wert in Ostdeutsch­land nied­riger angesetzt. Auch er wird jetzt aber stufen­weise angeglichen.

Gesetzliche Renten­versicherung für Selbst­ständige

Übrigens: Die gesetzliche Renten­versicherung ist nicht nur etwas für Arbeitnehmer. Auch Selbst­ständige wie Bäcker, Tennis­lehrer, Schauspieler, Autoren, Optiker oder Heb­ammen sind Pflicht­versicherte im gesetzlichen Renten­system. Ihr Nachteil gegen­über Arbeitnehmern: Während bei diesen der Arbeit­geber die Hälfte des Renten­beitrags tragen muss, schultern viele pflicht­versicherte Selbst­ständige ihren obliga­torischen Rentenbeitrag alleine. Und der ist für einige von ihnen recht happig. Ihr Beitrags­satz beträgt 18,6 Prozent ihres Einkommens. Sie können sich aber auch entscheiden, einen monatlichen Pauschalbeitrag zu zahlen. Existenz­gründer können sich in den ersten drei Jahren für einen reduzierten Rentenbeitrag entscheiden. Freiwil­lig versicherte Selbst­ständige können ihre Beitrags­höhe dagegen relativ frei wählen. Umfassende Informationen bietet unser Special Altersvorsorge für Selbstständige.

Freiwil­lige Renten­versicherung möglich

Alle nicht pflicht­versicherten Selbst­ständigen und Freiberufler können freiwil­lige Beiträge in die gesetzliche Renten­versicherung einzahlen. Unbe­dingt sollten sie dies tun, wenn sie bereits einige Zeit gesetzlich pflicht­versichert waren, aber nicht auf die für eine Alters­rente notwendige Mindest­versicherungs­zeit von fünf Jahren kommen. Die bis dahin fehlenden Jahre können sie mit freiwil­ligen Beiträgen auffüllen und sich so eine gesetzliche Rente sichern. Aber auch sonst ist die gesetzliche Renten­versicherung für Selbst­ständige im Vergleich zu privaten Vorsorgemöglich­keiten aktuell attraktiv. Für alle, die nur noch wenige Jahre bis zur Rente haben, lohnen sich freiwil­lige Einzahlungen derzeit besonders.

Tipp: Unsere Unter­suchung Freiwillige Rentenbeiträge zeigt, wann die gesetzliche Rente als Alters­vorsorge für Selbst­ständige sinn­voll ist und mit wie viel Rente sie für ihre Beiträge rechnen können.

Rechner freiwil­lige Beiträge zur Renten­versicherung

Unser Rechner zeigt, um wie viel die gesetzliche Rente durch freiwil­lige Beiträge steigt:

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Das Renten­niveau sinkt, die Rente steigt

Das Renten­niveau, das „Sicherungs­niveau vor Steuern“, wie die Bundes­regierung sagt, setzt die Rente eines Ruhe­ständ­lers, der 45 Jahre lang immer durch­schnitt­lich verdient hat, ins Verhältnis zum durch­schnitt­lichen Beschäftigten-Netto­einkommen. Laut Renten­versicherungs­bericht der Bundes­regierung beträgt das Renten­niveau derzeit 48,2 Prozent. Nach den Plänen der Bundes­regierung soll es bis 2025 nicht unter 48 Prozent sinken. Ein Absinken des Renten­niveaus heißt aber nicht, dass die individuellen Renten sinken. Die Renten werden auch künftig steigen, aber voraus­sicht­lich nicht so stark wie die Einkommen.

Berechnen Sie Ihren Renten­beginn

Mit unserem Renten­eintritts­rechner können Sie Ihre individuellen Renten­eintritts­termine bestimmen. Geben Sie Ihren Geburts­tag in das entsprechende Feld ein und wählen Sie aus, ob bei Ihnen eine Schwerbehin­derung vorliegt. Der Rechner zeigt Ihnen dann Ihre Eintritts­daten für die unterschiedlichen Renten­arten an. Die Voraus­setzungen für die unterschiedlichen Renten finden Sie unter den entsprechenden Links.

Rechner Renten­eintritt

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Das Renten­alter steigt für jeden Jahr­gang

Das reguläre Renten­alter für die Arbeitnehmer steigt schritt­weise an. Je nach Jahr­gang müssen die Versicherten länger arbeiten, um die volle Rente ohne Abschläge zu erhalten. Der Renten­eintritt verschiebt sich: Menschen, die 1956 geboren wurden, dürfen beispiels­weise mit 65 Jahren und 10 Monaten in Rente gehen. Ab dem Jahr­gang 1964 gilt dann tatsäch­lich die beschlossene Rente mit 67.

Wer früher in Rente gehen kann

Der Renten­eintritt ist für viele Menschen eine magische Grenze. Wer 1956 geboren wurde, kann 2022 in Rente gehen, sobald er 65 Jahre und 10 Monate alt ist. Doch nicht jeder Versicherte will oder kann bis zu seiner Regel­alters­grenze arbeiten. Es gibt verschiedene Wege, schon früher in Rente zu gehen:

  • Alters­rente für lang­jährig Versicherte. Voraus­setzung: Eine Mindest­versicherungs­zeit in der gesetzlichen Renten­versicherung von 35 Jahren. Bei dieser Variante muss der Frührentner Abschläge auf seine Rente in Kauf nehmen. Jeder Monat vorgezogene Rente kostet 0,3 Prozent Abschlag. Beim Jahr­gang 1964, der regulär mit 67 Jahren in Rente geht, sind es 14,4 Prozent Abschlag. Wichtig zu beachten: Durch den früheren Renten­eintritt sammelt der Versicherte weniger Entgelt­punkte als wenn er bis zu seinem regulären Renten­alter gearbeitet hätte.
    Tipp: Alle Informationen zu den Kosten eines früheren Renten­eintritts und den Möglich­keiten, die finanziellen Auswirkungen auszugleichen, finden Sie im Special Früher in Rente.
  • Alters­rente für besonders lang­jährig Versicherte. Voraus­setzung: Eine Mindest­versicherungs­zeit in der gesetzlichen Renten­versicherung von 45 Jahren. Bei dieser Variante steigt das Eintritts­alter für den Renten­beginn (zwischen dem Alter von 63 Jahren und zwei Monaten für Jahr­gang 1953 und 65 Jahren für alle ab 1964 Geborenen). Abschläge fallen bei dieser Variante nicht an. Aber die fehlenden Renten­zeiten bis zur regulären Alters­grenze sorgen auch hier für weniger Rente.
  • Früher als andere können auch Schwerbehinderte abschlags­frei in Rente gehen. Voraus­setzung sind mindestens 35 Versicherungs­jahre. Wann genau schwerbehinderte Arbeitnehmer erst­mals Rente beziehen können, hängt – wie bei der Regel­alters­grenze – von ihrem Geburts­jahr ab.
    Tipp: Genauere Informationen zu den Rege­lungen für die Rente für Schwerbehinderte finden Sie im Special Rente für Schwerbehinderte.

Ausführ­liche Tabellen, wer wann in Rente gehen darf, finden Sie in unserem Special Rente mit 63.

Tipp: Wer berät zur Alters­vorsorge und wie bereite ich mich auf die Beratung vor? Das erklärt unser Special Rentenberatung im Praxistest.

Geringer Verdienst: Weniger Beitrag, oft etwas mehr Rente

Beschäftigte, die mit einem Teil­zeit- oder Voll­zeitjob zwischen gut 450 und 1 300 Euro im Monat verdienen, zahlen seit Juli 2019 weniger Beitrag in die gesetzliche Renten­versicherung. Wer weniger als 850 Euro bekommt, zahlt schon jetzt ein paar Euro weniger. Durch das Rentenpaket werden auch Einkommen darüber entlastet. Ein paar Euro mehr Rente gibt es für kleine Einkommen.

Länger arbeiten trotz Renten­alter

Versicherte, die das Renten­alter erreicht haben, müssen nicht zwangs­läufig in Rente gehen. Wenn der Rentner seine Regel­alter­grenze erreicht hat, kann er seine Rente beantragen und trotzdem weiter­arbeiten. Der Rentner bekäme dann seine Rente und hätte zusätzlich sein Einkommen. Er kann sich dann entscheiden, auch nach Bewil­ligung der Regel­alters­rente weiter seinen Rentenbeitrag in die Rentenkasse einzuzahlen. Dazu muss der Arbeitnehmer seinem Arbeit­geber allerdings mitteilen, dass er weiter Rentenbeiträge zahlen möchte. Er erhöht damit seine Rente weiter, obwohl er schon eine Rente bezieht.
Tipp: Mehr zum Thema in unserem Artikel Später in Rente gehen.

Den Renten­antrag aufschieben

Wenn der Versicherte die Rente erst später beantragt, steigt sie. Für jeden Monat, den er später als sein Regelrenten­alter in Rente geht, erhöht sich seine Rente um 0,5 Prozent­punkte. Beantragt er seine Rente also erst zwölf Monate nach seinem regulären Renten­eintritt, würde sich seine Rente um 6 Prozent erhöhen. Davon unabhängig würde er mit seinem Rentenbeitrag durch die Arbeit weitere Entgelt­punkte sammeln.

Was bedeutet Rentengarantie bis 2025?

Die Garantie des Rentenniveaus bis 2025:Haltelinie 1= Rentenniveaugarantie. In der allgemeinen Rentenversicherung darf das Sicherungsniveau vor Steuern (SvS = Rentenniveau) bis zum Jahr 2025 48 Prozent nicht unterschreiten und der Beitragssatz darf bis zum Jahr 2025 20 Prozent nicht überschreiten (doppelte Haltelinie).

Was versteht man unter Rentenniveau?

Das Rentenniveau zeigt die Relation zwischen der Höhe einer Rente (45 Jahre Beitragszahlung auf Basis eines durchschnittlichen Einkommens) und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitsnehmers/einer Arbeitnehmerin.

Was bedeutet 48% Rentenniveau?

Häufiger Irrtum: Viele Menschen glauben, ein Rentenniveau von 48 Prozent (= Wert von 2018) bedeute, dass sie 48 Prozent von ihrem letzten Brutto- oder Nettolohn als Rente erhalten. Doch das ist falsch. Tatsächlich ist das Rentenniveau eine Rechengröße, die nur sehr bedingt etwas über die Rente jedes Einzelnen aussagt.

Wie hoch sollte das Rentenniveau langfristig sein?

Des Weiteren sieht das Gesetz eine doppelte Haltelinie vor: Das Rentenniveau soll bis zum Jahr 2025 nicht unter 48 Prozent fallen und der Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen.infoJohannes Steffen (2018): Übersicht Gesetz über Leistungsverbesserungen und Stabilisierung in der gesetzlichen Rentenversicherung (RV- ...