Ein Tremor ist eine unwillkürliche, rhythmische, zitternde Bewegung eines Körperteils, wie z. B. der Hände, des Kopfes, der Stimmbänder, des Rumpfes oder der Beine. Tremor tritt auf, wenn sich Muskeln wiederholt zusammenziehen und entspannen. Show Es gibt folgende Arten von Tremor:
Ein Tremor wird gewöhnlich anhand des Zeitpunkts seines Auftretens klassifiziert:
Aktionstremor umfasst
Ein Tremor kann auch nach seinen Ursachen klassifiziert werden:
Sonstige wichtige Merkmale von Tremor sind
Der physiologische Tremor ist der normale Tremor, den jeder zu einem gewissen Grad aufweist. So zittert z. B. eine ausgestreckte Hand bei den meisten Menschen leicht. Ein derartiger leichter, rascher Tremor spiegelt die präzise, von Sekunde zu Sekunde erfolgende Kontrolle der Muskeln durch die Nerven wider. Bei den meisten Leuten ist der Tremor kaum bemerkbar. Ein normaler Tremor kann jedoch unter bestimmten Bedingungen auffälliger werden und dann bei Personen Besorgnis hervorrufen. Der Tremor kann z. B. auffälliger sein, wenn die Betroffenen
Der essentielle Tremor setzt normalerweise im frühen Erwachsenenalter ein, kann aber auch in jedem Alter beginnen. Der Tremor wird mit dem Alter immer offensichtlicher. Daher wird er manchmal unrichtigerweise als „seniler Tremor“ bezeichnet. Der Tremor betrifft normalerweise die Arme und Hände und manchmal den Kopf. Wenn er den Kopf betrifft, kann es so aussehen, als ob die Leute mit dem Kopf nicken oder den Kopf schütteln. Dieser Tremor verschlimmert sich gewöhnlich, wenn eine Gliedmaße (entgegen der Schwerkraft) ausgestreckt gehalten wird oder wenn eine Gliedmaße bewegt wird. Der Ruhetremor tritt auf, wenn sich die Muskeln in Ruhe befinden. Ein Arm oder Bein zittert, selbst wenn die Person absolut entspannt ist. Der Tremor ist weniger auffällig oder verschwindet, wenn die Person die beteiligten Muskeln bewegt. Ein Ruhetremor ist oft langsam und grobschlägig. Dieser Tremor entwickelt sich, wenn Nervenzellen in dem Hirnbereich, der Basalganglien genannt wird, gestört sind. Die Basalganglien helfen dabei, beabsichtigte (willkürliche) Muskelbewegungen auszulösen und geschmeidig zu machen. Solche Störungen rühren normalerweise von Folgendem her: Ein Ruhetremor kann aber auch von der Anwendung von Arzneimitteln herrühren, die diesen Hirnbereich beeinflussen, z. B. Antipsychotika und manche Drogen, die zur Linderung von Übelkeit verwendet werden. Ein Ruhetremor kann ein soziales Problem sein, da er peinlich ist. Da er jedoch verschwindet, wenn die Leute versuchen, etwas zu tun (z. B. ein Glas Wasser trinken), stört er normalerweise nicht bei den Aktivitäten des täglichen Lebens. Dieser Tremor tritt während einer zweckgerichteten Bewegung auf, z. B. wenn man mit der Hand nach einem Objekt greift. Die Personen greifen am Objekt aufgrund des Tremors vorbei. Ein Intentionstremor verschlimmert sich, wenn Personen näher an das anvisierte Objekt kommen. Dieser Tremor ist relativ langsam und ausladend (grobschlägig). Ein Intentionstremor rührt von einer Schädigung des Kleinhirns her. Das Kleinhirn ist der Hirnbereich, der für das Gleichgewicht und die Koordination verantwortlich ist. Die Begriffe „zerebellärer Tremor“ und „Intentionstremor“ können daher synonym verwendet werden. Häufige Ursachen des Intentionstremors: Auch andere Erkrankungen und Arzneimittel können das Kleinhirn schädigen und zu einem Intentionstremor führen. Hierzu gehört Folgendes:
Diese Art Tremor ist am offensichtlichsten, wenn eine Gliedmaße in einer Stellung gehalten wird, die es erfordert, gegen die Schwerkraft anzukämpfen, z. B. wenn Menschen ihre Arme nach vorn ausgestreckt halten. Die häufigsten posturalen Arten von Tremor sind:
Der komplexe Tremor weist Merkmale von mehr als einem Tremortyp auf. Häufige Ursachen für komplexe Arten von Tremor sind
Viele Erkrankungen können einen Tremor verursachen. Am häufigsten ist bei einem Tremor Folgendes im Spiel:
Manchmal gibt es mehr als eine Ursache für einen Tremor. Beispielsweise kann eine Person einen essentiellen Tremor und Parkinson-Krankheit haben. Die folgenden Angaben können bei der Entscheidung behilflich sein, wann eine ärztliche Untersuchung nötig ist, und liefern Gewissheit darüber, was bei einer solchen Beurteilung durch den Arzt zu erwarten ist. Die folgenden Symptome geben Anlass zur Sorge:
Personen mit Warnsignalen sollten umgehend einen Arzt aufsuchen. Wer keine Warnzeichen aufweist, sollte so rasch wie möglich ärztliche Hilfe aufsuchen. Wenn Personen unter 50 Jahre alt sind und in der Familienanamnese kein essentieller Tremor vorliegt, sollten sie zeitnah von einem Arzt untersucht werden. Die Untersuchung durch einen Arzt ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Ursache keine andere Erkrankung oder ein Medikament ist. Ärzte stellen zunächst immer Fragen zu den Symptomen und zur Krankengeschichte des Patienten, bevor sie eine körperliche Untersuchung vornehmen. Die Befunde in der Krankengeschichte und bei der körperlichen Untersuchung deuten häufig auf eine Ursache und die eventuell erforderlichen Untersuchungen hin (siehe Tabelle mit Ursachen und Merkmalen von Tremor Einige Ursachen und Merkmale von Tremor ). Die Ärzte fragen nach dem Tremor:
Wenn der Tremor plötzlich aufgetreten ist, fragen Ärzte nach Ereignissen, die ihn ausgelöst haben können (z B. eine kürzlich aufgetretene Verletzung oder die Einnahme eines neuen Arzneimittels). Ärzte sehen sich die Krankengeschichte des/der Betroffenen an und suchen nach Erkrankungen, die mit dem Tremor in Zusammenhang stehen Einige Ursachen und Merkmale von Tremor . Sie fragen nach Tremor bei nahen Verwandten. Sie schauen sich die eingenommenen Arzneimittel genau an und stellen Fragen zum Konsum von Koffein, Alkohol und Drogen (insbesondere, ob die Person kürzlich den Konsum von Drogen eingestellt hat).
Die Qualität der Stimme eines Patienten kann beim Halten eines Tons beobachtet werden. Ärzte können normalerweise die Tremorart aufgrund ihrer Merkmale und der Ergebnisse der Anamnese und der körperlichen Untersuchung erkennen.
Bildgebung des Gehirns mit Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) wird durchgeführt, wenn
Bluttests können durchgeführt werden, um mögliche Ursachen zu finden, wenn die Ursache unklar ist. Tests können Folgendes umfassen
Bei leichtem Tremor ist keine Behandlung erforderlich. Wenn der Tremor lästig wird, können einige einfache Maßnahmen helfen:
Hilfsgeräte können sein: Wiegemesser, Geräte mit großen Griffen und, wenn der Tremor besonders stark ist, Knopfschlaufen, Klettverschlüsse (statt Knöpfen oder Schnürsenkeln), Zugschlaufen an Reißverschlüssen, Trinkhalme und Schuhanzieher. Die Eliminierung oder Minimierung des Auslösers kann den Tremor verringern. Wenn z. B. Koffein vermieden wird, man ausreichend schläft und Stress verringert, kann dies helfen. Wenn viele Aktivitäten des täglichen Lebens (wie z. B. die Verwendung von Besteck und das Trinken aus einem Glas bei Mahlzeiten) schwieriger werden oder wenn die Arbeit einer Person eine ruhige Hand erfordert, kann eine medikamentöse Behandlung helfen. Personen mit physiologischem Tremor und Angst können von einer niedrigen Dosis eines Benzodiazepins (ein Beruhigungsmittel), wie Lorazepam, profitieren. Diese Arzneimittel sollten jedoch nur gelegentlich angewendet werden. Manchen Menschen kann es helfen, Alkohol in Maßen zu trinken, um den Tremor zu verringern, doch Ärzte empfehlen diese Taktik nicht als Behandlung. Starkes Trinken mit einem darauf folgenden plötzlichen Alkoholstopp macht den Tremor noch schlimmer. Bei Bedarf können auch Antiepileptika (Primidon, Topiramat oder Gabapentin) oder Propranolol eingesetzt werden, um den Tremor zu kontrollieren. Benzodiazepine können zur Behandlung eines essentiellen Tremors verwendet werden, wenn andere Arzneimittel keine Wirkung zeigen. Ein Intentionstremor ist schwierig zu behandeln, doch wenn die Störung, die ihn verursacht, behoben werden kann, kann der Tremor abklingen. Wenn die Störung nicht behoben werden kann, kann ein Therapeut Handgelenks- und Knöchelgewichte an die betroffenen Gliedmaßen befestigen, um den Tremor zu verringern. Oder die Patienten können lernen, die Gliedmaße während der Aktivität abzustützen. Diese Maßnahmen helfen manchmal. Bei diesem Verfahren werden winzige Elektroden in den Hirnbereich platziert, der am Tremor beteiligt ist – die Basalganglien (Ansammlungen von Nervenzellen, die dabei helfen, Bewegungen geschmeidig zu machen). Die Elektroden geben kleine Mengen an elektrischem Strom an die spezifischen Bereiche der Basalganglien ab, die den Tremor verursachen und lindern so die Symptome. Die tiefe Hirnstimulation wird manchmal eingesetzt, wenn Arzneimittel einen schwerwiegenden, behindernden Tremor nicht kontrollieren können. Manchmal erfordert ein essentieller Tremor oder durch die Parkinson-Krankheit oder durch andere Krankheiten verursachter Tremor solch eine Behandlung. Solche Behandlungen werden nur eingesetzt, wenn eine medikamentöse Behandlung versucht wurde und nicht wirksam war. Diese Behandlungen sind nur in speziellen Zentren möglich. Viele ältere Leute denken, dass die Entwicklung eines Tremors zum normalen Alterungsprozess gehört und bemühen sich möglicherweise nicht um ärztliche Hilfe. Trotzdem sollten ältere Menschen mit ihrem Arzt sprechen, der ihnen Fragen stellen und eine körperliche Untersuchung durchführen kann, um mögliche Ursachen des Tremors festzustellen. Ärzte können Strategien oder möglicherweise Arzneimittel empfehlen, um den Tremor zu verringern. Außerdem ist es bei älteren Leuten wahrscheinlicher, dass sie Arzneimittel einnehmen, die Tremor verursachen, und sie sind gegenüber Arzneimittelnebenwirkungen anfälliger. Wenn daher solche Arzneimittel älteren Menschen verschrieben werden, bemühen sich Ärzte, die niedrigste wirksame Dosis zu verschreiben. Solch eine Dosis kann niedriger sein als die Dosen, die zur Behandlung von jüngeren Erwachsenen verwendet werden. Aus diesem Grund versuchen Ärzte nach Möglichkeit, Anticholinergika Anticholinergikum: Was bedeutet anticholinerg? bei älteren Menschen zu vermeiden. Tremor kann die Lebensqualität von älteren Menschen bedeutend beeinträchtigen, da sie ihre Funktionsfähigkeit stören, insbesondere, wenn sie andere körperliche oder geistige Störungen haben. Physio- oder Ergotherapeuten können einfache Bewältigungsstrategien Behandlung anbieten, und Hilfsgeräte können älteren Leuten dabei helfen, ihre Lebensqualität zu erhalten.
Was kann Zittern verursachen?Ursachen:Auslöser wie starker Stress, muskuläre Erschöpfung, Emotionen, etwa ausgeprägte Angst, starke Aufregung oder aber Kälte sind in der Regel leicht nachvollziehbar. Infrage kommen außerdem Medikamente, innere Krankheiten und Vergiftungen.
Welcher Mangel löst Zittern aus?Stoffwechsel: Zitternde Hände können Hinweis auf einen Mangel unterschiedlicher Stoffe sein. Sehr häufig ist eine Unterzuckerung zum Beispiel beim Fasten Auslöser für den kurzzeitigen Tremor. Weiterhin können Störungen des Calcium- oder Magnesiumhaushaltes sowie Vitamin B12 Mangel Händezittern verursachen.
Was bedeutet es wenn jemand zittert?Das Zittern ist oft harmlos und kann eine Reaktion auf zu viel Alkohol, Angst, Stress oder Kälte sein. Manchmal stecken hinter dem Zittern aber auch schwere Krankheiten wie Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose. Meist lässt sich das Symptom gut behandeln, etwa mit Medikamenten oder Entspannung.
Ist Zittern normal?Muskelzittern (medizinisch: Tremor) ist eine normale Reaktion des Körpers. Dabei zieht sich die Muskulatur unwillkürlich und meist rhythmisch zusammen. Wir zittern unbemerkt eigentlich immer. Wer seine Hand ausgestreckt vor sich hält, stellt fest, dass die Finger nie ganz stillstehen.
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