Ein kurzer spontaner Sprint, zu schnell bergab gelaufen oder eine ungewohnt lange Trainingseinheit – und plötzlich zieht oder sticht es in der Oberschenkelmuskulatur. Entweder schon beim Auslaufen oder erst am nächsten Morgen. Welche Verletzungen des Oberschenkels es gibt, welche Ursache sie haben können, wie Sie die Schmerzen am besten behandeln und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten, erklären wir Ihnen in diesem Artikel. Show
Was sind Oberschenkelschmerzen?Oberschenkelschmerzen können vorne, hinten, außen und innen am Oberschenkel auftreten, einseitig oder parallel auf beiden Seiten. Bei Sportlern kommen sie oft in Kombination mit einer Leistenzerrung, also einer Muskelzerrung der Beugemuskulatur des Hüftgelenks, vor. Woher kommen Oberschenkelschmerzen? Die Ursachen.Die Ursachen von Oberschenkelschmerzen sind vielfältig. Häufig entstehen sie jedoch aufgrund einer Schwäche der Muskeln in Wade und/oder Gesäß. Bei Läufern führt das Muskelungleichgewicht zwischen vorderer und hinterer oder innerer und äußerer Muskulatur besonders bei Sprints oder Tempoläufen zu Schmerzen im Oberschenkel, die durch intensive Belastung stärker werden können und in Ruhephasen besser werden. So machen Läufer Hügelläufe und Sprints richtig Die häufigsten Formen von Oberschenkelschmerzen bei Läufern und ihre Ursachen:Oberschenkelschmerzen nach dem Joggen: Oberschenkelschmerzen direkt nach dem Joggen sind häufig ein Zeichen von Überlastung. Sie entstehen meist beim Berglaufen (bergauf und bergab) oder wenn Sie ohne adäquates Aufwärmprogramm zu schnell in Ihre Trainingseinheit starten. Auch ungewohnter Untergrund wie Tempoläufe auf der Tartan- oder Aschebahn können zu einer Überbeanspruchung der Oberschenkelmuskulatur führen. Leichte Schmerzen oder ein Müdigkeitsgefühl im gesamten Oberschenkel sind hierbei ein normales Erschöpfungsphänomen und kein Grund zur Sorge. Ursachensuche sollten Sie betreiben, wenn
Schmerzursprung Rücken oder Oberschenkelmuskulatur: die Unterschiede. Ursachen für Oberschenkelschmerzen nach dem Joggen können sein:
Partnerangebot: Proteinpulver mit Collagen Oberschenkelschmerzen nach einer Knie-OP: Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass es nach etlichen operativen Eingriffen am Kniegelenk wie beispielsweise nach Meniskusriss, Kreuzbandriss, Knorpelschaden oder einem künstlichen Kniegelenksersatz zu einer Ansteuerungsproblematik des Quadrizeps, also des vorderen Oberschenkelmuskels, kommen kann. Diese eingeschränkte Fähigkeit der Ansteuerung des Muskels ist vorübergehend und bildet sich meist von selbst innerhalb von sechs Monaten zurück. Die Folge dieser Schwäche ist, dass Sie das Kniegelenk in den ersten sechs Monaten nach der Operation nur mit größter Mühe, mit viel Konzentration oder nur im Sitzen oder Liegen ohne Widerstand vollständig durchstrecken können. Die vollständige Streckung ist jedoch essentiell dafür, dass alle Beinmuskeln beim Laufen ihre Arbeit ökonomisch und effizient verrichten können. Oberschenkelschmerzen nach einer OP entstehen daher oft im hinteren oder seitlichen Oberschenkel, weil diese Muskeln die Arbeit des Quadrizeps ersetzen. Grundsätzlich gilt nach einer Knie-OP deshalb: Sorgen Sie zuerst dafür, dass die Bewegungsfähigkeit des Kniegelenks wieder voll hergestellt ist, bevor Sie beim Laufen in die Vollen gehen. Gezielte Übungen zur Kräftigung der geschwächten Beinmuskeln tragen dazu bei, dass der Laufeinstieg erfolgreich wird. Isolierte Kniestreckung üben: so geht's! Oberschenkelschmerzen beim Treppe steigen: Bei Oberschenkelschmerzen beim Treppesteigen ist immer die wichtigste Frage: Schmerzt es beim Treppe hochsteigen oder beim Hinuntergehen? Um die Treppe hochgehen zu können, müssen sich Ihre Beinmuskeln verkürzen, beim Hinuntergehen hingegen verlängert sich insbesondere der vordere Oberschenkelmuskel (Quadrizeps) aktiv. Dafür muss die Kommunikation der Muskeln untereinander stimmig sein – und das ist keine Selbstverständlichkeit.
Das sollten Sie über Muskelkater wissen Oberschenkelschmerzen beim Bein anheben: Schmerzt der Oberschenkel beim Bein anheben, liegt das Problem meist im Hüftgelenk oder im unteren Rücken. Häufig bestehen gleichzeitig Schmerzen im unteren Rücken, vor allem im Bereich des Iliosakralgelenkes (ISG). Was hilft bei Oberschenkelschmerzen?Um Oberschenkelschmerzen gezielt behandeln zu können, ist es wichtig, dass Sie zuerst die Ursache für die Schmerzen herausfinden. Im Akutfall helfen Kühlung, leichtes Ausstreichen der schmerzenden Region und leichte Dehnübungen der schmerzenden Muskelgruppe sowie kurzfristiges Hochlagern oder entspanntes Ablegen des betroffenen Beins. Wer zu Oberschenkelschmerzen nach starker Belastung neigt, kann mit einem Kühlhandtuch (Cooling Towel) oder einer Sofort-Kühlkompresse in der Sporttasche schnell Abhilfe schaffen. Verbessern Sie die Beweglichkeit Ihrer Sprunggelenke, Kniegelenke und Hüftgelenke: Legen Sie sich auf den Rücken und bewegen Sie Sprunggelenke, Kniegelenke und Hüftgelenke in alle Bewegungsrichtungen. Vergleichen Sie rechts und links miteinander. Üben Sie Bewegungen, bei denen Sie eine Einschränkung im Vergleich zur Gegenseite feststellen. Um Bewegungen bis ans Bewegungsende zu erweitern, können Sie ein Springseil oder ein Gymnastikband zur Unterstützung dazunehmen. Fassen Sie das Band mit jeweils einer Hand an jedem Ende, legen Sie den Fuß in die Mitte des Bandes und bringen Sie das Band am Ende jeder Bewegung leicht auf Zug, um noch ein wenig weiter in die Bewegung hineinzubewegen. Kräftigen Sie schwache Muskelgruppen, um überlastete Muskeln zu entlasten: Testen Sie Ihre Beinmuskulatur im Seitenvergleich. Hierbei kann Ihnen ein Physiotherapeut oder Sporttherapeut behilflich sein. Einseitige Schwächen bestimmter Muskeln können Sie durch gezielte Kräftigungsübungen auftrainieren und ausgleichen. Übungsbeispiel für die Hüftmuskulatur: Die Gesäß- und Hüftmuskulatur können Sie sehr gut mit einem Miniband auftrainieren. Ziehen Sie dazu das Band wie eine Hose bis etwa eine Handbreite über die Kniegelenke (Achtung: Das Band sollte nicht über die Kniescheiben gehen!). Achten Sie darauf, dass keine Falten entstehen. Stellen Sie sich mit den Füßen hüftbreit hin. Ihre Füße zeigen leicht nach außen, die Knie sind leicht gebeugt, so als würden Sie als Torwart im Fußballtor stehen, das Gesäß schieben Sie minimal nach hinten und den Rücken halten Sie gerade. Nun gehen Sie seitwärts – zuerst immer mit dem rechten Fuß zehn Schritte nach rechts, den linken Fuß nachziehen. Danach in die andere Richtung – linker Fuß zuerst, rechten Fuß nachziehen. Und das Band dabei permanent auf Spannung halten. Nach einigen Wiederholungen sollten Sie diese Übung im oberen äußeren Oberschenkel und im Gesäß merken. Spüren Sie die Spannung nur in den Oberschenkeln, ist Ihre Haltung noch nicht ganz korrekt oder Sie konzentrieren sich nicht ausreichend auf die Aktivierung der Gesäßmuskulatur. Übungen für einen besseren Laufstil Muskeltestbeispiel für die Wadenmuskulatur: Stellen Sie sich eine Fußlänge vor eine Wand. Legen Sie beide Handflächen auf Schulterhöhe an die Wand. Heben Sie das linke Bein an. Drücken Sie sich nun so oft Sie können mit dem rechten Bein auf den Vorfuß hoch. Zählen Sie die Wiederholungen. Wechseln Sie danach die Seite und vergleichen Sie die Wiederholungszahl rechts und links. Stellen Sie einen großen Unterschied zwischen rechtem und linkem Bein fest? Dann können Sie die Muskulatur beispielsweise mit der Übung "Fersenheber" trainieren. Achten Sie auf einen aufrechten und ökonomischen Laufstil, um Überlastungen der Oberschenkelmuskulatur zu vermeiden. Mehrdimensionale funktionelle Aufwärmübungen trafen dazu bei, dass Ihre Muskulatur sich ab dem ersten Laufschritt besser untereinander abstimmen kann (intermuskuläre Koordination). Massagetools wie Faszienrollen können beanspruchte Muskulatur entspannen und Schmerzen lindern. Bandagen, Kompressionsverbände und Kinesiotapes unterstützen das subjektive Stabilitätsgefühl und geben Ihnen unter Umständen ein besseres und sicheres Gefühl beim Laufen. Läuferwissen über Faszientools Wann sollte ich mit Oberschenkelschmerzen zum Arzt?Oberschenkelschmerzen, die durch eine Überlastung entstehen, fühlen sich normalerweise an wie starker Muskelkater. Die Schmerzen können auch mal ziehend oder kurzzeitig stechend sein, bleiben jedoch nicht dauerhaft und nehmen nach der Belastung spätestens nach zwei bis drei Tagen wieder ab. Sind Ihre Schmerzen immer wiederkehrend oder so stark, dass Sie Ihren Alltag ohne Schmerzmittel oder Entzündungshemmer nicht bestreiten können, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen. Welcher Arzt hilft bei Oberschenkelschmerzen?Mit starken oder wiederkehrenden Schmerzen im Oberschenkel suchen Sie am besten einen Orthopäden oder Sportarzt auf. Dieser wird darüber entscheiden, ob bildgebende Verfahren wie MRT, Ultraschall oder Röntgenbilder zur weiteren Diagnostik notwendig sind und wie das weitere therapeutische Vorgehen aussehen kann. Welche Medikamente helfen bei Oberschenkelschmerzen?Kühlende Salben haben meist einen angenehmen Effekt bei Oberschenkelschmerzen direkt nach einer Trainingseinheit. Bei rein muskulären Beschwerden wirken wärmende Muskelsalben (Tipp: Retterspitz Muskelcreme) schmerzlindernd. Schmerztabletten oder Entzündungshemmer sollten Sie nach Möglichkeit nur in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt einnehmen. Wie kann ich Oberschenkelschmerzen vorbeugen?Starke Muskeln an Beinen und Rumpf sind die beste Vorbeugung gegen Oberschenkelschmerzen. Um die Oberschenkelmuskulatur beim Laufen langfristig nicht zu überlasten, ist eine gut trainierte Wadenmuskulatur und Gesäßmuskulatur besonders wichtig. Trainieren können Sie diese Muskeln im Allgemeinen mit folgenden Übungen: Was tun wenn Oberschenkelschmerzen?Wenn der Schmerz zu stark ist, verschaffen absolute Ruhe und Kühlung schnelle Abhilfe. Lege ein Kühlkissen oder Eiswürfel so lange es dir gut tut, aber maximal 10 Minuten, auf die betroffene Stelle. Pausiere danach für mindestens 20 Minuten.. Leichte Bewegung.. Kompressen.. Zwischendurch die Beine hochlegen.. Woher können Oberschenkelschmerzen kommen?Unserer Erfahrung nach liegt die Hauptursache für deine Oberschenkelschmerzen in der Überspannung von Muskeln und Faszien. Je nachdem, welche Muskelgruppen und Faszienstränge unnachgiebig geworden sind, macht sich der Schmerz an einer ganz bestimmten Stelle bemerkbar.
Wann zum Arzt bei Oberschenkelschmerzen?Vor allem durch mangelnde Aufwärmung kann es zu Muskelfaserrissen oder sogar Muskelrissen kommen, die sich durch stechende Schmerzen und einer tastbaren Delle im Gewebe äußern. Bei einem Verdacht sollten Sie immer sofort einen Arzt aufsuchen.
Können Schmerzen im Oberschenkel vom Rücken kommen?Wenn Schmerzen vom Rücken in das Bein ausstrahlen, so unterscheidet man radikuläre und pseudoradikuläre Schmerzen. Radikuläre Schmerzen entstehen durch die Kompression einer Nervenwurzel im Wirbelkanal (Spinalkanal), z.B. durch einen Bandscheibenvorfall.
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