Was bedeuten koi fahnen japan

Der Tancho (korrekt transkribiert: „Tanchō“) ist eine Varietät des Koi Karpfens, die vor allem außerhalb Japans, insbesondere in Europa, sehr beliebt ist. Die Grundform ist kaum zu verwechseln, denn sie erinnert eindeutig an die japanische Nationalflagge. Seine Farbe ist außerdem der des Mandschurenkranichs ähnlich: Dies ist gleichzeitig der Nationalvogel Japans. Eine japanische Koi-Varietät als den Tancho kann man also kaum antreffen.

Idealfarbe des Tanchō

Die Grundfarbe eines Tancho ist in jedem Fall weiß, das mehr oder weniger hell sein darf. Charakteristisch für die Varietät ist jedoch der rote Fleck auf dem Kopf, der traditionell als „Hi“ bezeichnet wird. Dieser japanische Begriff bedeutet „scharlachrot“ und bezeichnet jede rote Stelle am Körper eines Koi. Der rote Punkt auf dem Kopf eines Tanchō ist entweder perfekt rund oder zumindest ansatzweise oval und als Kreis zu erkennen, es gibt allerdings auch herzförmige Varianten oder solche, die einen eher unregelmäßigen Fleck aufweisen. Der Tancho lässt sich theoretisch auch zur Gruppe der Kōhaku rechnen, da diese alle Koi einschließt, die weiße und rote Flecken aufweisen. Von einem Tancho Kohaku spricht man, wenn der gesamte Körper bis auf den roten Fleck am Kopf des Tieres weiß ist. Ist er kreisrund, bezeichnet man diese Form auch als Ippon-Kohaku.


Variationen des Tancho Koi

Was bedeuten koi fahnen japan
Nicht jeder Tanchō weist einen komplett weißen Körper und einen einzelnen roten Punkt auf dem Kopf auf. Die Bezeichnung tragen grundsätzlich alle Farbschläge, denen dieser rote Punkt gemeinsam ist. Allerdings werden die entsprechenden Koi nicht mehr zur Gruppe der Tancho gerechnet, stattdessen sind sie die Tanchō-Varietät ihrer eigentlichen Gruppe – und diese wird durch die Farbe des Körpers bestimmt. Tiere, die am Körper schwarze Flecken aufweisen, werden als Tancho Sanshuko bezeichnet. Bei den Flecken muss es sich um so genannte Sumi handeln, die aussehen wie Tusche. Sie sind zwar dunkelschwarz, aber unregelmäßig. Gelegentlich trifft man auch den Tancho Shōwa an, der ebenfalls schwarze Flecken am Körper in Kombination mit dem roten Punkt auf dem Kopf aufweist. In diesem Fall ist Schwarz die Grundfarbe des Tieres und es handelt sich ebenfalls um Sumi, die allerdings größer sind als beim Tanchō Sanshuko.

Der Tancho – die japanische Karpfen-Form schlechthin?

Der Tancho erfreut sich außerhalb Japans größter Beliebtheit. Dem Europäer gilt der Koi ohnehin als japanischer Staatsbürger schlechthin, weshalb diese auffällige Varietät sofort mit der japanischen Nationalflagge assoziiert wird. Der Ippon-Kōhaku, der sich zwangsläufig als Tanchō präsentiert, trägt diesen Namen tatsächlich nur, weil er die japanische Flagge nachahmt. Allerdings gilt der Tanchō in Japan nicht zwingend als nationales Symbol, auch wenn die Ähnlichkeit natürlich deutlich ist. Eine weitere Parallele zu Japan ist die Ähnlichkeit des Tanchō zum Nationalvogel Japans, dem Mandschurenkranich. Dieser weist einen charakteristischen roten Punkt am Kopf auf und hat ansonsten einen weißen Körper, der an die klassische Form des Tancho erinnern. Das japanische Wort Tanchō beschreibt zudem sowohl den Koi als auch den Mandschurenkranich. Einen Tancho kann man sich natürlich aus dem Grund halten, dass man sich ein japanisch anmutendes Tier im Teich wünscht. Allerdings sollte klar sein, dass der Japaner einen Tanchō nicht eher als Nationalsymbol sehen würde als jeden anderen Koi, auch wenn der rote Fleck auf dem Kopf noch so perfekt kreisrund ist.

Vorteile und Nachteile der Tancho Varietät

Der Tanchō ist in seiner klassischen Form als Tancho Kohaku sehr einfach zu erkennen, denn kein anderer Koi sieht ihm ähnlich. Die Unterarten dieser Varietät sind allerdings ein Thema für den Fachmann, da der Laie sie teilweise nicht einmal als Tancho erkennen würde. Die Tancho-Unterarten basieren vor allem auf schwarzer Farbkombination und Sumi-Flecken, die aber bei jeder Art anders aussehen und vom Liebhaber kaum auseinandergehalten werden könnten. Bestimmt werden muss beispielsweise, ob Schwarz oder Rot nun die Grundfarben sind und ob es sich wirklich um einen Tancho handelt. Denn es reicht bereits ein weiterer roter Punkt am Körper, den man leicht übersehen kann, und das Tier gilt nicht mehr als Tancho, der nur einen großen, roten Punkt auf dem Kopf zu tragen hat. In jedem Fall aber ist der Tanchō eine schöne, auffällige Variation des Koi, die jedem Koiteich das richtige japanische Feeling verleiht und dank seines strahlenden, weißen Körpers sofort auffällt.

Bei uns als Festtagsklassiker zu Weihnachten und Silvester bekannt, hat der Karpfen im japanischen Alltag eine ganz eigene Bedeutung. Nicht nur als Speisefisch, sondern als begehrtes Sammlerstück und mythenreiches Wesen, das seit geraumer Zeit die Fantasie anregt. Den traditionellen „Koi“, abgeleitet vom japanischen „Nishikigoi“, verbinden wir inzwischen mit bunter Farbenpracht. Tatsächlich bedeutet „Nishikigoi“ in etwa „Brokatkarpfen“. Brokat, den seidenartigen, edlen Stoff, konnten sich die wenigsten Reisbauern Japans leisten. Doch für viele Japaner war der Koi Karpfen zunächst Nahrungsmittel („Magoi“) – Bauern hielten ihn in den Teichen um ihre Reisfelder.

Der japanische Karpfen: ein Fisch von Welt

Was bedeuten koi fahnen japan
Karpfen - auf Japanisch Koi - wurden schon früh in Japan gezüchtet. Die Kois gibt es in den verschiedensten Farben und Größen. Auch hierzulande erfreuen sich viele Menschen an ihrer Pracht. - Bild: © Krawczyk-Foto - fotolia.com

Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die Farbmutationen entdeckt und die Züchtung der „Nishikogoi“ wurde populärer. Als 1914 die 27 schönsten japanischen Karpfen bei der prestigeträchtigen Taisho-Ausstellung in Tokyo präsentiert wurden und dem damaligen Kronprinzen Japans sieben Kois als Geschenk überreicht wurden, gewann der Fisch die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit.

Seitdem ist die gezielte Züchtung ein Markt geworden, der sich in ganz Asien durchgesetzt hat. Zwar schränkte der Zweite Weltkrieg die Bestrebungen ein, seit Kriegsende erfreuen sich der farbenfrohe Koi, seine Haltung und Züchtung jedoch nicht nur in Japan, sondern auch in Singapur, Korea und dem weiteren asiatischen Raum zunehmender Beliebtheit. Und auch in europäischen Teichen trifft man inzwischen den Koi – seine Farben, seine Größe und Kraft begeistern Menschen weltweit.

Bedeutung des Koi Karpfen: schwimmende Legende

Durch die Züchtung sind inzwischen ein dutzend Hauptarten und hunderte Unterarten des Koi bekannt. Die bekanntesten dürften der Kohaku, der weiße Karpfen mit rotem Muster, der Taisho-Sanke, weiß mit roten und schwarzen Flecken, der Ogon in goldgelb oder weiß, der weiße Tancho mit rotem Kopffleck und der Asagi mit blaugrünem Rücken, rotem Bauch und Flossenansatz sein. Doch schon vor seiner Züchtung faszinierte der Koi Karpfen japanische Bauern: Ein kraftvoller Fisch, der lange Strecken und sogar Höhenunterschiede überwinden kann; ein starker Schwimmer, der es mit Wasserfällen und Stromschnellen aufnimmt. Vielleicht etablierten sich so die Legenden, nach denen sich Koi Karpfen nach der Überwindung des mythischen „gelben Flusses“, des Huang Ho, in einen Drachen verwandeln. Von vielen Karpfen, die stromaufwärts unterwegs waren, schaffte es der Sage nach ein kleiner Koi, den Fluss zu bezwingen. Die Drachengötter waren so beeindruckt von dieser Leistung, dass sie den kleinen Fisch in einen mächtigen Drachen verwandelten.

Mit seiner Stärke, seiner Ausdauer und seiner Statur von bis zu einem Meter Länge nimmt man das dem Koi ab – den Weg zum sagenumwobenen Drachentor erklimmen, imposanter Drache werden, zeitloses Symbol für Zielstrebigkeit und Ehrgeiz. Tatsächlich ist der Besitz eines Koi Karpfens noch heute ein Statussymbol.

Der Koi Karpfen: Japanisch für Zielstrebigkeit

Was bedeuten koi fahnen japan
Zum japanischen Kindertag am 5. Mai werden jedes Jahr hunderttausende Karpfenfahnen im ganzen Land gehisst. Sie sollen den Kindern die Kraft und Ausdauer des Karpfens verleihen. - Bild: © hiroshiteshigawara - fotolia.com

Stärke, Ausdauer, Strebsamkeit – der Koi Karpfen visualisiert Werte, die tief in der japanischen Kultur verankert sind. Doch auch Reichtum, Glück und Erfolg lassen sich leicht mit seinem schillernden, bisweilen glitzernden Schuppenkleid und seinen vielen Farbvarianten assoziieren. Die „schwimmenden Juwelen“ finden sich daher an vielen Stellen in der japanischen Kunst und sogar der Popkultur wieder. Traditionelle Wandbehänge, Geschirr und Skulpturen ziert der Koi ebenso wie Alltagsgegenstände, Geschirr oder Kleidung. Auch Tattoos mit Koi Karpfen und Drachen sind keine Seltenheit. Ihre Träger zeigen, dass sie ihren Mut beweisen und ihre Ziele erreichen wollen. Sogar T-Shirts, Tabi-Socken und mehr mit Koi Motiven finden sich leicht.

Natürlich ist das Halten der Tiere ebenfalls von großer Popularität und ein Zeichen von Status. Ob als Blickfang oder als Glücksbringer: Der Koi benötigt Aufmerksamkeit und Beachtung. Seine Ernährung sollte reichhaltig und ausgewogen sein – viele Vitamine und Mineralien sorgen dafür, dass der Fisch ein Lebensalter von bis zu 60 Jahren erreichen kann. Dazu sollten Bachflokrebse und Seidenraupenpuppen variierend verfüttert werden. Auch eine Ergänzung der Nahrung über Fischöle oder Mineralpulver ist sinnvoll. Außerdem sollte der Koi in möglichst keimfreien, warmen Wasser gehalten werden, bei dem pH- und Nitrit-Werte regelmäßig überprüft werden. Die optimale Haltung der Koi-Karpfen ist fast schon eine Kunst für sich – viele Züchter entwickeln erst über intensiven Austausch und langjährige Erfahrung das beste „Rezept“ für ihre Fische.

Symbolik des Koi Karpfen: Glück für Klein und Groß

Was bedeuten koi fahnen japan
Karpfen gelten in Japan als Glücksbringer und finden Verwendung in vielen Bereichen: Von den bekannten Windkoi über Tattoo-Motive, Drucke auf Kimono, Noren und T-Shirts oder als Gebäck. Der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt. - Bild: © antbphotos - fotolia.com

Als Glücksbringer nimmt der Koi in der japanischen Gesellschaft eine besondere Bedeutung ein. Kein Wunder, dass seine Symbolik sich am traditionellen japanischen Kindertag („Kodomo no hi“) wiederfindet. An diesem Tag, dem 5. Mai, hängen japanische Familien sogenannte Windkois („Koinobori“) in den Wind - meist an einen Fahnenmast vor ihrem Haus - um als Familie den Frühling zu begrüßen. Dabei sind die Wind Koi von Vater und Mutter die höchsten am Mast, darauf folgen die Kinder der Familie, Jungen wie Mädchen. Ursprünglich war das Kinderfest den Jungen vorbehalten – als zukünftige Stammhalter der Familie galt ihnen die Aufmerksamkeit. Inzwischen werden Jungen und Mädchen gleich in den Kindertag einbezogen. Die bunten Kois „schwimmen“ im Wind und stehen symbolisch dafür, dass jedes Kind die Herausforderungen des Lebens meistern wird.

Wer dieses Jahr nicht nur in den Mai tanzen, sondern auch flattern möchte, findet in unserem Shop Windkois für Garten, Terrasse und Balkon – und für die ganzen Familie.

Für was steht der Koi?

Stärke, Ausdauer, Strebsamkeit – der Koi Karpfen visualisiert Werte, die tief in der japanischen Kultur verankert sind. Doch auch Reichtum, Glück und Erfolg lassen sich leicht mit seinem schillernden, bisweilen glitzernden Schuppenkleid und seinen vielen Farbvarianten assoziieren.

Was bedeutet auf Japanisch Koi?

Herkunft: Entlehnung aus dem japanischen 鯉 (こい, koi; zoologisch: コイ) ja ‚Karpfen' Synonyme: [1] Nishikigoi; umgangssprachlich: Koi-Karpfen.

Welche Koi Art ist die teuerste?

Der teuerste Koi der Welt, war ein Kohaku, welcher in 9 Jahren eine größe von 101cm erreicht hat. Dieser Koi stammte aus Japan und wurde an eine anonyme Käuferin aus Taiwan verkauft, der Kaufpreis war sage und schreibe 1,5 Millionen Euro! Der nächst teuerste Koi war deutlich günstiger mit umgerechnet 500.000€.