Unterschied zwischen rezeptpflichtig und btmvv-pflichtigen arzneimittel

Unterschied zwischen rezeptpflichtig und btmvv-pflichtigen arzneimittel

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    Die Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) regelt die Verschreibung und Abgabe von Betäubungsmitteln. Sie ist also sowohl von Ärzten als auch von Apothekern zu beachten.

    Bei der Abgabe in der Apotheke relevante Paragraphen sind:

    Was ist ein BtM-Rezept?

    Auf einem Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept) verordnet ein Arzt Betäubungsmittel. Hierbei handelt es sich um Arzneimittel, die unter das Betäubungsmittelgesetz (BtM) fallen. Dazu gehören zum Beispiel starke Schmerzmittel (Opioide) oder aber auch cannabisbasierte Arzneimittel und medizinische Cannabisblüten.

    Wer kann BtM-Rezepte ausstellen?

    Im Grunde kann jeder Arzt, der Kassenrezepte ausstellen kann, auch ein Betäubungsmittel-Rezept ausstellen.

    Was ist der Unterschied zwischen einem normalen Rezept und einem BtM-Rezept?

    Im Unterschied zu herkömmlichen Kassenrezepten besteht ein Betäubungsmittelrezept aus drei Teilen. Teil I (Durchschlag) muss zur Dokumentation in der abgebenden Apotheke bleiben und für drei Jahre ab Abgabedatum aufbewahrt werden. Das Deckblatt (Teil II) ist wie bei gewöhnlichen Rezepten für die Abrechnung mit dem Kostenträger/der Krankenkasse bestimmt. Teil III (zweiter Durchschlag) muss der verschreibende Arzt in ausgefüllter Form zur Dokumentation für drei Jahre ab Ausstellungsdatum aufbewahren.

    Wie muss ein BtM-Rezept ausgestellt werden?

    Wie schon zuvor ausgeführt, handelt es sich um ein dreiteiliges amtliches Formular. Dieses besteht aus einem Deckblatt sowie zwei Durchschlägen. Neben der Angabe des Namens und der Adresse des Patienten muss der Arzt auch das Ausstellungsdatum eintragen. Ebenso muss der Arzt seine eigenen Angaben (Name, Adresse, Telefonnummer) eintragen.

    Darüber hinaus trägt der Arzt die Bezeichnung des Medikamentes sowie die Menge in das Formular ein. Zudem ist der Arzt gesetzlich dazu verpflichtet, eine schriftliche Gebrauchsanweisung Einzel-/Tagesdosis, Höchstmenge) zu verfassen. Sollte der Arzt dem Patienten separat eine schriftliche Anweisung übergeben haben, muss er auf das BtM-Rezeptformular „gemäß schriftlicher Anweisung“ eintragen.

    Bei der BtM-Verordnung sind auch die besonderen Kennzeichnungen zu beachten. Wenn zum Beispiel ein Substitutionsmittel wie Methadon verordnet wird, ist hier ein „S“ einzutragen. Derartige spezielle Details zur Verordnung können beim BfArM nachgefragt oder auf der Webseite nachgesehen werden.

    Welche Arzneimittel dürfen von dem berechtigten Arzt verordnet werden?

    Die Rechtsgrundlage für die Verschreibung von Betäubungsmittel findet sich in § 13 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Hierin heißt es unter anderem zur Verordnung, dass Betäubungsmittel (BtM) nur dann verschrieben werden dürfen, wenn ihre Anwendung begründet ist und das beabsichtigte Ziel (z. B. Schmerzlinderung) nicht auf eine andere Weise erreichbar ist.

    Ein Arzt darf lediglich diejenigen Betäubungsmittel verordnen, die in Anlage III des BtMG aufgeführt sind. Dabei darf die Verschreibung nur zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken unter den Bedingungen des BtMG und der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) erfolgen. Ein anderer Bestimmungszweck (z. B. für klinische Studien) bedarf einer Erlaubnis der Bundesopiumstelle, die Teil des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist.

    Wenn Sie mehr über Opioide erfahren möchten, lesen Sie bitte diesen ausführlichen Artikel.

    Wie lange ist ein BtM-Rezept gültig?

    Die Abgabe des Rezeptes kann in der Regel ab dem Ausstellungsdatum acht Tage lang in der Apotheke erfolgen. Danach verliert das Rezept seine Gültigkeit. Es gibt hier nur eine Ausnahme. Und zwar gilt diese Frist nicht, wenn ein Arzneimittel erst aus dem Ausland importiert werden muss. In diesem Fall verlängert sich die Frist.

    Was ist der Unterschied zwischen einem BtM-Rezept und BtM-Anforderungsscheinen?

    Grundsätzlich werden BtM-Rezept arztbezogen ausgegeben. Das bedeutet, dass sie lediglich für dessen persönliche Verwendung bestimmt sind. Lediglich im Vertretungsfall sind sie übertragbar. Die Ausstellung der Rezepte erfolgt für Patienten, die sich in ambulanter Behandlung befinden. Einzulösen sind sie beim öffentlichen Apotheker.

    Für die Erst-Anforderung von BtM-Rezepten können Ärzte die Formulare vom BfArM bzw. der Bundesopiumstelle nutzen. Hier finden sich auch zahlreiche weitere Informationen zum Thema Betäubungsmittel-Rezept und der BtMVV.

    BtM-Anforderungsscheine sind für den Stationsbedarf eines Krankenhauses, den Rettungsdienst sowie als Notfallvorrat in Hospizen für eine Notfall-Verschreibung gedacht. Die Abgabe bzw. Einlösung des Rezeptes erfolgt dann in den krankenhauseigenen oder -versorgenden Apotheken.

    Alte und neue BtM-Rezepte

    Neue BtM-Rezepte gibt es seit März 2013. Im Vergleich zum alten BtM-Rezept tragen sie eine neunstellige, fortlaufende Rezeptnummer (BtM-Nummer). Mithilfe dieser Nummer kann das Rezept dem verordnenden Arzt zugeordnet werden.

    Für welche Medikamente braucht man ein BtM Rezept?

    Auch Benzodiazepine (Schlafmittel), Amphetamine (Stimulanzien), Halluzinogene (z.B. LSD) und Arzneidrogen (wie Kokablätter, Kath und Opium) werden als Betäubungsmittel eingestuft. Nicht alle im Betäubungsmittel-Gesetz (BtM-Gesetz) gelisteten Betäubungsmittel können auch verordnet werden.

    Wie viele Medikamente auf ein BtM Rezept?

    Das BtM-Verordnungsblatt ist vollständig auszufüllen analog einer Verordnung auf Muster 16 (siehe Ausfüllhilfe Muster 16). Verordnungsfeld „Rp“: Hier dürfen maximal zwei Betäubungsmittel je BtM-Verordnungsblatt, sowie ein weiteres Arzneimittel zur Begleitmedikation verordnet werden.

    Was versteht man unter BtM?

    Als Betäubungsmittel gelten alle durch Anlage I-III zu §1 des Betäubungsmittelgesetzes deklarierten Substanzen hohen Suchtpotentials, sowie daraus gewonnene Arzneimittel (z.B. Morphinderivate), deren Handel gesetzlich reglementiert und z.T. strafrechtlich verfolgt wird.

    Was muss alles auf einem BtM Rezept stehen?

    Erforderliche Angaben auf dem BtM-Rezept laut BtMVV.
    Angaben zum Patienten und zur Krankenkasse. ... .
    Ausstellungsdatum. ... .
    Eindeutige Arzneimittelbezeichnung und Menge. ... .
    Gebrauchsanweisung. ... .
    Beladungsmenge bei Pflastern. ... .
    Buchstaben auf der Verordnung / Sonderregelungen. ... .
    Arztstempel und Unterschrift. ... .
    Betriebsstättennummer und Arztnummer..