Nach Komma klein oder groß email

Hinter die Briefanrede gehört ein Komma. Und zwar hinter Namen ebenso wie hinter unbestimmte Anreden. Es heißt

  • „Sehr geehrte Damen und Herren, (…)“,
  • „Sehr geehrte Frau Müller, (…)“,
  • „Liebe Kunden, (…)“ und
  • „Lieber Herr Richter, (…)“.

Geht es mit Präpositionen, Artikeln, Verben oder Adjektiven weiter, wird kleingeschrieben. Nur im Falle von Substantiven oder Namen beginnt der eigentliche Briefinhalt mit einem Großbuchstaben.

Kommas in der Briefanrede? Nach Belieben

Nach den Begrüßungen „Guten Tag“ und „Hallo“ wird der Empfängername in Kommas eingeschlossen. Aber der Duden toleriert die schnörkellose Variante ohne Komma vor dem Namen. Es darf heißen

  • „Guten Tag, Herr Richter, (…)“ oder „Guten Tag Herr Richter, (…)“ und
  • „Hallo, Frau Müller, (…)“ oder „Hallo Frau Müller, (…)“.

Auch hier wird nur dann groß weitergeschrieben, wenn der Brieftext mit Substantiven oder Namen beginnt.

Kommas in der Briefanrede? Unter Umständen

Verbindet man „Guten Tag“ mit „Sehr geehrte (…)“ und „Hallo“ mit „Liebe (…)“, empfiehlt sich ein Komma zwischen beiden Anreden. Vor dem Empfängernamen oder der unbestimmten Anrede stehen keine Kommas. Nach der Anrede sind Kommas jedoch auch hier Pflicht. Es heißt

  • „Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren, (…)“ und
  • „Hallo, liebe Frau Müller, (…)“.

Zum Schluss ein Ausrufezeichen? Unter Vorbehalt

Die Anredezeile kann mit einem Ausrufezeichen schließen. Doch Ausrufezeichen besitzen Signalwirkung. Sie verleihen Geschäftsbriefen einen lauten und fordernden Ton. Daher gehören sie weder in Rechnungen noch in Mahnungen oder Beschwerdeschreiben. Ausrufezeichen eignen sich bestenfalls für

  • Briefe oder E-Mails an gut bekannte Empfänger,
  • positive Nachrichten,
  • Glückwünsche und Geburtstagsgrüße,
  • Botschaften wie „Frohe Ostern“ oder „Fröhliche Weihnachten“.

Nach einem Ausrufezeichen beginnt der Brieftext wie ein ganz normaler Satz: Das erste Wort wird großgeschrieben.

Keine Satzzeichen nach der Briefanrede? Bei Post in die Schweiz

Schweizer verzichten üblicherweise auf Satzzeichen nach der Anrede. Bei Briefen oder E-Mails in die Schweiz deutsche Rechtschreibregeln anzuwenden, ist natürlich nicht falsch. Doch wer sich an die Gepflogenheiten seiner Schweizer Adressaten anpasst, zeigt seine Wertschätzung. Wird weder ein schließendes Komma noch ein Ausrufezeichen gesetzt, geht es übrigens immer mit einem Großbuchstaben weiter im Text.

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8 Kommentare

  1. Sylvia Franke 25. Oktober 2020 um 19:02

    Guten Abend

    und vielen Dank für die Tipps, aber –
    Kommas…? Plural von Komma ist doch Kommata…?

    Antworten

    1. Sandra Meinzenbach (Beitrag Autor)26. Oktober 2020 um 08:23

      Guten Tag, Frau Franke,

      beim Plural von „Komma“ ist beides möglich: „Kommas“ und „Kommata“.

      Viele Grüße
      Sandra Meinzenbach

  2. Arnulf Marschner 30. Juni 2020 um 10:35

    Sie schreiben: “Aber der Duden toleriert die schnörkellose Variante….” – “toleriert”? Das ist vorbei! DUDEN hat doch den Autoritätsanspruch längst aufgegeben und ist seither ein deskriptives Werk, in dem der Ist-Zustand der Sprachverwendung dargestellt wird. Ausschlaggebend für korrektes oder inkorrektes Deutsch sind allein die Regeln des Deutschen Rechtschreibrates https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfdr_Regeln_2016_redigiert_2018.pdf,
    dort aber ist es mir nicht gelungen, die Ausnahmeregelung für Ihr “Guten Tag Herr Richter, (…)” und “Hallo Frau Müller, (…)” zu finden. Offensichtlich stellt die DUDEN-Auskunft ein Beispiel für die Darstellung des Ist-Zustandes der Sprache dar: “In modernen und weniger förmlichen Briefanreden besteht die Neigung, das Komma vor dem Namen wegzulassen.”

    Mit freundlichen Grüßen

    Antworten

    1. Sandra Meinzenbach (Beitrag Autor)1. Juli 2020 um 11:46

      Guten Tag Herr Marschner,

      das ist von meiner Seite aus etwas unglücklich formuliert. Es ist richtig, dass der Duden längst keinen Absulutheitsanspruch mehr hat und stattdessen dokumentiert, was gemeinhin gängig und gebräuchlich ist. Sehen Sie es mir nach.

      Heute schon Ihre E-Mails gelesen? Mit Sicherheit sind Sie da über das ein oder andere Komma in der Grußformel und Anrede gestolpert. Möglicherweise wissen Sie nun bereits, worauf wir hinausmöchten oder Sie fragen sich, was denn daran bitte falsch ist. Denn in der englischen Sprache setzt man schließlich auch ein Komma nach „Kind Regards“ oder „Sincerely“ und überhaupt steht die Grußformel ohne Komma so nackt da. Sieht doch dynamisch aus, nicht?

      Das Komma nach der Grußformel

      Selbst wenn das Komma optisch verhindert, dass die Grußformel in den leeren Raum stürzt und ein gewisses Maß an Dynamik verspricht, ist es im Deutschen an dieser Stelle fehl am Platz. Die Grußformel steht ohne Punkt, Komma oder Ausrufezeichen.

      RichtigFalsch

      Liebe Grüße

      Manuela

      Liebe Grüße,

      Manuela

      Mit freundlichen Grüßen

      Andreas Müller

      Mit freundlichen Grüßen,

      Andreas Müller

      Herzliche Grüße

      Julia Schmitt

      Herzliche Grüße,

      Julia Schmitt

      Sie überlegen nun wie viele wichtige Geschäftsbriefe Sie bereits mit Komma verfasst haben?
      Doch bevor Sie nun in einen „kommatösen“ Zustand fallen,
      lassen Sie uns noch eine weitere wichtige Regel erläutern.

      Das Komma nach der Anrede

      Offensichtlich sind viele Menschen hinsichtlich der Kommasetzung bei der Grußformel verunsichert. Grund für die grammatikalische Verwirrung könnte vor allem der Einfluss der englischen Sprache sein. Doch wie sieht es bei der Anrede aus?

      In Regel 132 heißt es im Duden, dass man die Anrede im Deutschen grundsätzlich mit Komma schreibt. Danach wird wie gewohnt kleingeschrieben:

      schön, dass Sie sich für unser Produkt entschieden haben.

      • Sehr geehrter Herr Müller,

      wir bedanken uns für die Zusammenarbeit.

      Schließt man die Anrede jedoch mit einem Ausrufezeichen ab, wird der Anfang des ersten Satzes großgeschrieben.

      Ich hoffe, dass Du einen schönen Urlaub hattest.

      Die Ausnahme

      In der Schweiz wird die Anrede jedoch ohne Komma geschrieben und der nächste Satz beginnt mit Großschreibung.

      Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Sie die Prüfung bestanden haben.

      Fazit

      An:                       [email protected]ßformel.com; [email protected]

      Von:                     [email protected]

      Betreff:               Kooperation mit Frau Anrede

      Liebe Frau Grußformel,

      Liebe Frau Anrede,

      in E-Mails und Geschäftsbriefen hängen Sie oft beide an mir. Dies führt insbesondere im geschäftlichen Bereich zu unangenehmen Situationen. Ich möchte in Zukunft lediglich mit Frau Anrede eine Kooperation eingehen. Deswegen bitte ich Frau Grußformel darum, die Kontaktaufnahme zu unterlassen.

      Wird nach dem Komma klein oder groß geschrieben?

      Großschreibung nach Komma, Gedankenstrich und Klammer Sowohl nach Kommas als auch nach Gedankenstrichen und Klammern musst du immer normal weiterschreiben. Ebenfalls normalgroß schreibst du innerhalb von Klammern. Also schreibst du klein außer in den speziellen Fällen der Großschreibung.

      Wie schreibt man nach der Anrede weiter groß oder klein?

      Bei den Anredepronomen der persönlichen Anrede (du, dich, dein, dir, ihr, euch, euer) ist Kleinschreibung immer korrekt. In Ausnahmefällen, nämlich wenn die angesprochene(n) Person(en) persönlich bekannt sind und direkt adressiert werden (also in Briefen, E-Mails, SMS etc.), darf weiterhin großgeschrieben werden.

      Werden Nomen nach dem Komma klein geschrieben?

      Satzanfänge werden immer großgeschrieben, egal zu welcher Wortart das erste Wort gehört. Auch in der wörtlichen Rede werden Satzanfänge großgeschrieben. Das Komma ist kein Satzschlusszeichen, deshalb wird nach einem Komma außer bei Nomen klein weitergeschrieben.

      Wie schreibt man nach dem Komma in einem Brief?

      Bedenken Sie, dass nach einem Komma im nächsten Satz kleingeschrieben und nach dem Ausrufezeichen großgeschrieben wird. Sehr geehrter Herr Meier, Sehr geehrte, Frau Maier!