Streamen oder Download was verbraucht mehr datenvolumen

Das Streamen von Filmen, Videos oder Musik wird immer beliebter. Das Manko: Vor allem Bewegtbilder fressen ungeheuer am Datenvolumen. Wir besch�ftigen uns mit der Frage, wie hoch der Datenverbrauch bei den beliebtesten Streaming-Portalen wie YouTube, Netflix oder Spotify ist.

Von Michael Fuhr / Christian Bekker

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Streamen oder Download was verbraucht mehr datenvolumen
Videostreaming von Netflix verschlingt Daten
Bild: dpa
Das Streamen von Filmen, Videos oder Musik wird immer beliebter. Viele lassen sich auch unter­wegs �ber ihr Smart­phone oder Tablet von einer Seri­en­folge bei Netflix oder Musik aus einer Spotify-Play­list unter­halten. Das Manko: Vor allem Bewegt­bilder fressen unge­heuer an Daten­vo­lumen. Gl�ck­lich sch�tzen k�nnen sich Kunden, die f�r viel Geld eine echte Flat­rate ohne Dros­se­lung gebucht haben oder Mobil­funk-Kunden der Zero-Rating-Ange­bote Stream on bei der Telekom oder dem Voda­fone Pass, die jeweils ausge­w�hlte Strea­ming­dienste und Video­por­tale vom Daten­vo­lumen ausklam­mern.

Alle anderen m�ssen darauf achten, ausrei­chend High­speed-Daten­vo­lumen zu buchen. Doch wie hoch ist eigent­lich der Daten­ver­brauch beim Strea­ming eines Videos bei Netflix, Amazon, DAZN oder beim Musik­strea­ming von Spotify oder Inter­net­radio?

Netflix und Amazon: Quali­t�ts­stufen w�hlbar

Streamen oder Download was verbraucht mehr datenvolumen
Videostreaming von Netflix verschlingt Daten
Bild: dpa
Von Vorteil sind Dienste, bei denen die Nutzer die M�glich­keit haben diverse Quali­t�ts­ein­stel­lungen selbst zu w�hlen. Dadurch l�sst sich auch der Daten­ver­brauch regu­lieren. Das Video-on-Demand-Portal Netflix bietet etwa in seiner App eine solche Konfi­gu­ra­tion an.

W�hlt der Nutzer die nied­rigste Stufe, kann er rund vier Stunden lange Spiel­filme oder Serien anschauen und verbraucht dabei rund ein Giga­byte Daten­vo­lumen. Frei­lich ist die Qualit�t hierbei eher m��ig. Wem sie zu schlecht ist, kann die h�heren Stufen ausw�hlen: Bei mitt­lerer Qualit�t ist das Giga­byte aller­dings schon bei zwei Stunden Strea­ming verbraucht, bei hoher Qualit�t schon nach rund einer Stunde.

Beim Konkur­renten Amazon Video ist der Daten­ver­brauch etwas geringer. Messungen des Portals "Tecchbook" aus dem vergan­genen Jahr haben ergeben, dass selbst beim Video­strea­ming in h�chster Qualit�t in einer Stunde nur 460 MB verbraucht werden. Filme in "besserer" Qualit�t (die n�chst nied­rige Quali­t�ts­stufe) verbraten 330 MB Daten pro Stunde, Filme in "guter" Qualit�t 270 MB. Im Daten­spar­modus (Data Saver) fallen f�r den Nutzer nur 140 MB an, die Bilder sind dann aber sehr verschwommen/verpi­xelt, das Hinschauen macht kaum noch Spa�.

Sky und DAZN: Apps �ber­nehmen Quali­t�ts­ein­stel­lung

Kann man bei Netflix und Amazon die Quali­t�ts­stufe noch selbst w�hlen, ist das bei anderen Strea­ming­por­talen nicht m�glich. Hier �ber­nehmen die Apps auto­ma­tisch die Einstel­lung und orien­tieren sich an der zur Verf�­gung stehenden Band­breite. Wer als Sportfan beispiels­weise die Apps von DAZN oder Sky nutzt und Daten­vo­lumen einsparen will, muss ausrei­chend Daten­vo­lumen zur Verf�­gung haben. Wenn das nicht der Fall ist, m�sste noch die Daten­ver­bin­dung manuell auf eine schlech­tere Stufe einstellen, etwa von LTE auf UMTS oder EDGE. Aller­dings ist dann auch eine unter­bre­chungs­freie �ber­tra­gung nicht mehr sicher gestellt. Die �ber­tra­gung eines Fu�ball­spiels (90 Minuten) in bester Qualit�t verschlingt sowohl bei Sky als auch DAZN unge­f�hr 2,3 GB.

YouTube: Daten­ver­brauch von Qualit�t der Videos abh�ngig

Beim Video­portal YouTube h�ngt der Daten­ver­brauch eben­falls von der Qualit�t des hoch­ge­la­denen Videos ab. Eine Minute Nutzung eines Videos mit einer Aufl�­sung von 360p verschlingt 4,50 MB, eine Stunde also 270 MB. In 480p sind es 8 MB/480 MB, in 720p 15 MB/900 MB und in Full HD-Qualit�t, also 1080p, rund 30 MB/1,8 GB. In der YouTube-App kann aller­dings einge­stellt werden, dass HD-Videos (720p und mehr) nur �ber WLAN gestreamt werden sollen. Ist der Nutzer im Mobil­funk-Netz unter­wegs, werden HD-Videos mit gerin­gerer Qualit�t gestreamt.

Inter­net­radio: Ein Giga­byte f�r zwei Tage Strea­ming

Bei der reinen Audi­o­�ber­tra­gung fallen weniger Daten an. Wer Inter­net­radio h�rt, kann laut Angaben des Webradio-Betrei­bers Raute­musik in geringer, gerade noch akzep­ta­bler Qualit�t (48 kBit/s) zwei Tage lang (48 Stunden) nonstop streamen, erst dann ist ein Giga­byte verloren. Eine Stunde Radio­h�ren in dieser Qualit�t verbraucht rund 21 MB Daten, ein ganzer Tag 509 MB. Streams in mitt­lerer Qualit�t (128 kBit/s) verbrau­chen 56,2 MB pro Stunde und 1,2 GB pro Tag. Bei Streams mit 192 kBit/s werden pro Stunde 84,4 MB verbraucht, nach einem Tag sind es rund 2 GB. Viele Radio­sender bieten Streams in unter­schied­li­chen Quali­t�ts­stufen an. Diese sind beispiels­weise beim Aggre­gator TuneIn manuell einstellbar.

Die beliebte App Radio­player w�hlt die Daten­rate nach der zur Verf�­gung stehenden Verbin­dungs­qua­lit�t aus, leider kann der Nutzer sie nicht manuell einstellen.

Spotify: Qualit�t und Daten­ver­brauch steu­erbar

Streamen oder Download was verbraucht mehr datenvolumen
Radioh�ren ist nicht so datenintensiv wie Videostreaming
Foto: Radioplayer.de
Auch beim Musik­streamer Spotify gibt es mehrere Quali­t�ts­stufen, die der Nutzer im Men� unter "Sound­qua­lit�t" ausw�hlen kann: Laut Spotify-Angaben werden bei einer Stunde Musik-Strea­ming in mitt­lerer Qualit�t (96 kBit/s) zirka 40 MB verbraucht. In der n�chst h�heren Stufe (160 kBit/s) sind es 70 MB und in der h�chsten Quali­t�ts­stufe (320 kBit/s) 100 MB pro Stunde. Spotify-Kunden mit kosten­pflich­tigem Premium-Abo k�nnen auch offline streamen und schonen damit das Daten­vo­lumen.

Beim Musik- und Radio­strea­ming gilt jedoch zu bedenken, dass neben dem eigent­li­chen Audio­stream auch in den Apps noch Text­in­for­ma­tionen und Bilder sowie Banner­wer­bung �ber­tragen werden. Der Daten­ver­brauch ist also ungleich h�her. Wer nur 1 GB High­speed-Daten­vo­lumen besitzt, wird beim Radio­h�ren h�ufig schon nach weniger als 24 Stunden in der Geschwin­dig­keit gedros­selt, selbst wenn er Streams mit nied­riger Qualit�t (48 kBit/s) nutzt. In dieser nied­rigen Quali­t�ts­stufe ist das Strea­ming von Webradio - im Vergleich zu Videos - aller­dings nach einer Dros­se­lung auf minimal 64 kBit/s auch noch weiter m�glich, w�hrend Streams mit h�herer Daten­rate nicht mehr laufen.

Daten­ver­brauch in der �ber­sicht

 NetflixAmazon
VideoSkyDAZNYouTubeSpotifyInternet-
RadiosQualit�t einstellbarja, in Appjanein, Einstu­fung nach verf�g­barer Band­breiteh�ngt vom hoch­ge­la­denen Video abjaabh�ngig vom AnbieterDaten­ver­brauch pro Stunde"nied­rige" Qualit�t250 MB270 MB
140 MB 1)Bei 1080p: 1,7 GB
(2,3 GB / 90 Min.)360p: 270 MB
480p: 480 MB96 kBit/s: 40 MB48 kBit/s: 21 MB"mitt­lere" Qualit�t500 MB330 MB720p: 900 MB160 kBit/s: 70 MB128 kBit/s: 56 MB"hohe" Qualit�t1 GB460 MB1080p: 1,8 GB320 kBit/s: 100 MB192 kBit/s: 84 MBStand: Januar 2019, Verbrauchs­werte sind unge­f�hre Angaben.
1) In der Data Saver-Einstel­lung sind die Bilder stark verpi­xelt und verschwommen.

Empfeh­lung beim Streamen: Zero Rating oder Nutzung in WLAN-Netzen

Allge­mein gilt: Wer h�ufig Bewegt­bilder unter­wegs streamt, kommt mit einem geringen High­speed-Volumen nicht aus. 10 Giga­byte sind oft bereits verbraucht, nachdem sich ein User drei Fu�ball­spiele oder Spiel­filme ange­schaut hat. Dabei ist das sons­tige Surfen, die Nutzung von WhatsApp oder Face­book und anderes noch gar nicht mitge­rechnet. Zero Rating-Ange­bote wie Stream On (Telekom) oder Voda­fone Pass sind da f�r alle am h�ufigen Strea­ming inter­es­sierten Nutzern sinn­volle Option.

Eine weitere M�glich­keit: Immer nur dort streamen, wo es freie WLAN-Netze gibt. Zahl­reiche Caf�s, Restau­rants oder Bars bieten kosten­lose Inter­net­nut­zung an, auch im �ffent­li­chen Raum gibt es immer mehr Hotspots. Wer also auf einer Park­bank ein Fu�ball­spiel oder einen Film bei Netflix anschauen m�chte, ohne sein Daten­vo­lumen zu belasten, findet immer mehr M�glich­keiten - sofern die �ffent­li­chen WLAN �ber ausrei­chend Kapa­zit�t verf�gen und das Daten­vo­lumen pro Session nicht begrenzen.

Fest­netz-Kunden der Telekom, Unity­media, Voda­fone und anderen Unter­nehmen erhalten auch - optional oder als Stan­dard - die M�glich­keit die WLAN-Router anderer User mitzu­nutzen. Auch in Fern­z�gen, teil­weise auch im Nahver­kehr sowie in Fern­bussen besteht oft die M�glich­keit des kosten­freien Zugangs zu einem WLAN-Hotspot. Gene­rell gilt also: Zun�chst nach einem freien WLAN-Netz Ausschau halten, bevor man den Stream startet.

Die hiesigen Netzbetreiber locken mit komfortabler Internetnutzung auch abseits des Highspeed-Datenvolumens. Welche Zusatzleistung hat die Nase vorne?

Was kostet weniger Datenvolumen streamen oder Download?

Klimaschutz im Internet: Der Download verbraucht weniger Energie als der Stream.

Wie viel Datenvolumen verbraucht man bei einem Download?

Eine Minute Nutzung eines Videos mit einer Auflösung von 360p verschlingt 4,50 MB, eine Stunde also 270 MB. In 480p sind es 8 MB/480 MB, in 720p 15 MB/900 MB und in Full HD-Qualität, also 1080p, rund 30 MB/1,8 GB.

Wie viel Datenvolumen wird beim Streamen verbraucht?

Schaust du Serien in einfacher SD-Qualität sparst du schon ordentlich: In rund fünf Stunden kommst du auf 1 GB Datenvolumen. Über Amazon Prime App verbrauchst du je nach Videoqualität zwischen 200 MB und 1 GB pro Stunde. Mit Apple TV sind es zwischen 300 MB und 2 GB pro Stunde.

Was ist der Unterschied zwischen downloaden und streamen?

Bei Downloads werden die Daten auf dem Gerät gespeichert bis Sie gelöscht werden. Beim Streaming werden die Daten nach der Verwendung automatisch gelöscht. Ein Film, der von Netflix gestreamt wird, ist nicht auf dem Computer gespeichert. Vom Offline-Sehen abgesehen, was eine Art von Download ist.