Alle Kontoinhaber - ob Privatperson, Unternehmen, Verein oder öffentliche Kasse - sind von der Umstellung auf den einheitlichen Zahlungsverkehr im Euroraum (SEPA) betroffen. Statt Bankleitzahl und Kontonummer gibt es eigentlich schon längst nur noch die internationale Bankkontonummer IBAN. Das heißt: Mit der bislang gebräuchlichen Kontonummer und der Bankleitzahl wird kein Geld mehr transferiert. Show
Ende der ÜbergangsregelungWer mit Kontonummer und Bankleitzahl bis jetzt noch Bankgeschäfte erledigt hat, konnte das, weil sein Geldinstitut die alten Nummern quasi automatisch "übersetzt" hat. Diese kulante Leistung der Banken in Deutschland ist mit dem Stichtag nicht mehr erlaubt. Die Internetseite der Bank kann online nun nur noch ein Eingabefeld für eine IBANanbieten. Und wer dennoch alte Überweisungsträger benutzt, die Eingabefelder für Kontonummer und Bankleitzahl vorsehen, erhält sie postwendend unerledigt zurück. Mahnungen vermeiden - schnell handelnDie große Mehrheit der Privatleute hat die Bankgeschäfte inzwischen umgestellt. Etwa zehn Prozent aller Überweisungen haben die Banken aber bis heute "übersetzt". Wer jetzt noch nicht umgestellt hat, muss damit rechnen, dass das Finanzinstitut die Überweisungen nicht mehr ausführt. Das kann in der Folge zu Mahnungen führen. Da gilt es, schnell zu handeln. Ein Blick auf die Kontoauszüge verrät, welche Dauerüberweisungen oder Lastschriften die Bank bislang "übersetzt" hat. Da gilt es, sich die IBAN zu besorgen und den Vorgang damit umzustellen. Und: Steht beispielsweise auf der Handwerkerrechnung noch keine IBAN, sollte man beim Handwerker danach fragen. Denn eineIBAN hat er längst; er hat nur vergessen, den Rechnungsvordruck zu erneuern. Und wer der studierenden Tochter oder dem Sohn per Dauerüberweisung den Lebensunterhalt bezuschusst, kann dies nur noch mit der IBAN. IBAN - gar nicht schwerAngst braucht man vor der 22 Zeichen langen internationalen Kontonummer nicht zu haben. Denn sie setzt sich größtenteils aus bekannten Zahlen zusammen: Aus dem Länderkennzeichen DE für Deutschland, einer zweistelligen Prüfzahl und der bisherigen Bankleitzahl sowie Kontonummer. Mit der zweistelligen Prüfzahl werden Fehlüberweisungen durch Zahlendreher verhindert. Effizient, sicher und einheitlichSEPAhat gleich mehrere Vorteile. Mit ihm ist der Zahlungsverkehr nicht nur einheitlich, effizient und sicher. Kontoinhaber können vor allem unabhängig von ihrem Sitz oder Wohnort ihren gesamten bargeldlosen Euro-Zahlungsverkehr steuern. Europa wächst auch damit weiter zusammen. Diese Verbesserungen werden sich im Zuge des verstärkten Wettbewerbs auch preislich niederschlagen. Das sollte sich jeder zunutze machen. So beispielsweise bei der durch SEPA europaweit möglichen Wahl des Kreditinstitutes für das eigene Konto. Da bietet sich an, dasjenige mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auszusuchen. Übrigens: Kredit- und EC-Karten werden beim turnusgemäßen Kartenaustausch mit der neuen IBAN-Kennzeichnung versehen. Montag, 1. Februar 2016
In Deutschland hat jede IBAN 22 Stellen. Die IBAN-Kennung wird in Viererblöcken getrennt. Die Länderkennung am Anfang wird immer großgeschrieben. Leere Stellen werden mit einer 0 ausgefüllt, Sonderzeichen gibt es nicht.
Am Anfang steht die Länderkennung, gefolgt von der zweistelligen Prüfnummer. Darauf folgen die Bankleitzahl mit insgesamt acht Stellen und die maximal 10-stellige Kontonummer. Diese steht immer am Ende der IBAN. Ist die Kontonummer kürzer als zehn Stellen, werden die verbleibenden Stellen zwischen der Bankleitzahl und der Kontonummer mit einer 0 aufgefüllt. Beispiel: Neu merken müssen sich Verbraucher nur das Länderkennzeichen am Anfang und die darauf folgende Prüfziffer. Die übrigen Zahlen stammen von der bisherigen Kontonummer und der alten Bankleitzahl – nun BIC (Bank Identifier Code) genannt. BIC: Im Zuge der SEPA-Umstellung wurde die Bankleitzahl durch den BIC – den Business Identifier Code – ersetzt. Alternativ wird dieser auch als Swift-Code bezeichnet. Er beträgt acht Stellen (manchmal auch elf, wenn es eine zusätzliche Filialnummer gibt). Wann Sie den BIC benötigen, lesen Sie hier.
Vergleich der IBAN im DACH-RaumDie IBAN-Länge unterscheidet sich je Land. So sind es zum Beispiel in Österreich 20 Stellen und in der Schweiz 21 Stellen.
Übrigens: Die IBAN ohne Länderkennzeichen und ohne die zweistellige Prüfsumme wird auch BBAN (Basic Bank Account Number) genannt.
IBAN-Aufbau in den SEPA-Ländern
So lesen Sie die Tabelle: DE, AT, CH = 2-stelliger Ländercode, Länderkennzeichen IBAN-RechnerIhre IBAN finden Sie auf der Geldkarte und auf Kontoauszügen, im Online-Banking oft auch unter dem Punkt "Kontoinformationen". Alternativ können Sie auf Rechner zurückgreifen. Verschiedene Seiten bieten diesen Service an – zum Beispiel die Sparkasse oder die Volksbank. Dort geben Sie dann Ihre Bankleitzahl und die Kontonummer ein und der Rechner ermittelt die IBAN für Sie. Tipps zum Merken der IBANFür diejenigen, die keinen Rechner als Hilfsmittel nutzen und sich die Zahlenreihe lieber selber merken wollen, hat Mathematiker Albrecht Beutelspacher ein paar Tipps. "Eine sehr bekannte Methode ist, jeder Ziffer einen Gegenstand zuzuordnen. Also zum Beispiel: Die Eins ist ein Baum, die Zwei ist ein Mülleimer, die Drei ist ein Mensch. Und dann denkt man sich dazu eine Geschichte aus", erläutert Beutelspacher.
Die ginge dann vielleicht so: Da ist ein Mensch, der an einem Mülleimer vorbeiläuft und dann einen Baum sieht. Dann müsse man sich die Geschichte merken und könne darüber die Zahlen herleiten. Ansonsten gelte das allgemeine Prinzip: "Je blöder die Eselsbrücke ist, desto einfacher kann man sie sich merken", sagt Beutelspacher. So habe er seine frühere Telefonnummer – 4813 – im Gedächtnis behalten. "Als ersten Schritt habe ich sie in Einheiten zusammengefasst und 'achtundvierzig dreizehn' gesagt", erinnert er sich. Man könne sich lange Zahlenreihen merken, indem man sie in kurze, beherrschbare Blöcke unterteile. Bei "Achtundvierzig dreizehn" habe Beutelspacher dann an das Parfüm "4711" gedacht. Die Eselsbrücke war gefunden. Ist die Bankverbindung die Bankleitzahl?Die IBAN besteht aus bekannten Bankdaten. Sie setzt sich zusammen aus der bisherigen Bankleitzahl und der bisherigen Kontonummer, die jeweils nur um das Länderkennzeichen (für Deutschland DE) und die zweistellige Prüfziffer ergänzt werden.
Ist BLZ und IBAN das gleiche?Im Zuge der Internationalisierung wurde die Bankleitzahl mit der Kontonummer zur Internationalen Bankkontonummer (IBAN) zusammengefasst.
Wo finde ich die Bankverbindung?Ihre Bankverbindung finden Sie auf Ihrer EC-Karte oder im Kopf der Kontoauszüge. Für eine SEPA-Überweisung benötigen Sie IBAN und BIC sowie Namen und Adresse des Zahlungsempfängers. Bei einem Kontowechsel von einer Bank zur anderen können Sie einfach die neue Bank mit der vollständigen Konto-Umstellung beauftragen.
Wie sieht eine Bankverbindung aus?Länderkennzeichen – DE für Deutschland, zweistellige Prüfzahl, achtstellige Bankleitzahl, zehnstellige Kontonummer – kürzere Kontonummern werden linksbündig mit Nullen aufgefüllt.
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