Ab wieviel Kilo bekommt man ein Magenband

Adipositaschirurgie: Jeder vierte Deutsche ist krankhaft zu dick: Ab welchem BMI eine Magen-OP sinnvoll ist

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Ab wieviel Kilo bekommt man ein Magenband

Getty Images/South_agency Jeder vierte Deutsche ist adipös.

  • FOCUS-online-Autorin Monika Preuk

Mittwoch, 03.03.2021, 22:10

Bei starkem Übergewicht und Folgekrankheiten wie Diabetes stellt eine Magen-OP für viele eine Lösung dar. FOCUS Online zeigt, für wen sie sinnvoll ist. Außerdem: wie gut Schlauchmagen und Magenbypass auf Dauer wirken und welche Risiken und Kosten damit einhergehen.

Die Rede ist nicht von ein paar Kilos zu viel, die sich mit Bewegung und etwa Intervallfasten bekämpfen lassen. Hier geht es um starkes Übergewicht, also Adipositas, die andere, unterschätzte Pandemie. Die Zahl der Betroffenen steigt ständig, rund ein Viertel der Männer und Frauen in Deutschland sind bereits adipös mit einem BMI von über 30.

Doch je stärker Adipositas ausgeprägt ist, desto höher ist das Risiko für Folgekrankheiten wie Diabetes – und um so aussichtsloser werden gängige Abnehmversuche. Lassen sich fünf Kilogramm noch relativ einfach verlieren, ist das bei 50 Kilogramm schier unmöglich.

Für diese Betroffenen kann Adipositaschirurgie (Bariatrische Chirurgie) den Ausweg bieten. Weil damit nicht nur relativ schnell Gewichtsabnahme möglich ist, sondern in diesem Zusammenhang auch metabolische Parameter positiv beeinflusst werden, heißt die Fachbezeichnung auch Bariatrisch-metabolische Chirurgie.

Bevor eine Operation jedoch in Frage kommt, sollten die konservativen Möglichkeiten zur Gewichtsabnahme ausgeschöpft sein, wie Lebensstiländerung mit Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie. Doch vor allem bei ausgeprägter Adipositas greifen diese Maßnahmen für die meisten Patienten zu wenig. Zahlreiche Studien haben hier die Überlegenheit der Bariatrisch-metabolischen Chirurgie deutlich dargelegt.

Für wen eine Magenoperation sinnvoll ist

Allerdings eignet sich die Operation nicht für jeden, der ein bisschen mit Übergewicht kämpft. Die Indikationen für eine Operation sind, gemäß den aktuellen Leitlinien „Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen“

  • BMI ab 40, ohne Begleiterkrankungen. „Mit einem BMI von über 40 besteht statistisch keine Chance, ausreichend und dauerhaft Gewicht auf anderem Wege zu verlieren als durch Adipositaschirurgie“, nennt Beate Herbig die Fakten. Die Viszeralchirurgin ist Chefärztin der Adipositas Klinik, Schön Klinik Hamburg Eilbek.
  • BMI ab 35, wenn eine oder mehrere Begleiterkrankungen in Zusammenhang mit Adipositas vorliegen, wie Hyperlipidämie, Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Schlafapnoe, nicht alkoholische Fettleber und weitere. Im Vordergrund dabei stehe jedoch der Diabetes Typ 2, betont die Adipositasexpertin. Typ 2 ist die früher mit „Altersdiabetes“ bezeichnete Form der Zuckerkrankheit, weil sie vor allem in höherem Alter auftrat. Heute sind bereits Kinder daran erkrankt, weil Typ 2 in engem Zusammenhang mit Übergewicht steht. „Trotzdem bekommt nicht jeder Adipöse Typ 2 Diabetes und nicht jeder Ty2 Diabetiker ist übergewichtig, doch die Verbindung ist extrem eng“, erklärt Beate Herbig nochmals genauer.
  • BMI-Rechner: Hier finden Sie heraus, wie hoch Ihr Body-Mass-Index ist.

Deutschland auf den hinteren Plätzen bei Adipositaschirurgie

Ungefähr 20.000 dieser Magenoperationen werden in Deutschland pro Jahr durchgeführt. „Das ist extrem wenig, Deutschland bildet damit im Vergleich zu vielen anderen Ländern eines der Schlusslichter “, kritisiert Beate Herbig. In Schweden, Frankreich oder der Schweiz liegen die Zahlen fünf- bis zehnmal höher. Grund dafür ist nicht, dass hierzulande kaum Bedarf besteht, im Gegenteil. Deutschland belegt in Bezug auf Adipositas und Diabetes Typ 2 einen Spitzenplatz.

Ursache für die niedrigen OP-Zahlen ist, dass die Finanzierung der Krankenkassen sehr willkürlich sei, der Zugang zur Operation deshalb bis heute nicht für jeden Patienten erreichbar, kritisiert die Chirurgin, an deren Klinik pro Jahr rund 800 dieser Bariatrisch Chirurgischen Eingriffe durchgeführt werden.

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Adipositas endlich als Krankheit anerkannt

Noch ist es also häufig von den Kassen und deren Mitarbeitern abhängig, ob die Kosten für die OP, die im mittleren vierstelligen Bereich liegen, erstattet werden. „Wir haben hier oft die Erfahrung gemacht, dass die Bewilligung von der Postleitzahl abhängt“, berichtet die Expertin von den persönlichen Erfahrungen ihrer Patienten. Manche Bundesländer würden erst mal strikt ablehnen, ohne Begründung.

Allerdings zeichnet sich nun eine Lösung im Sinne des Patienten ab. Im Jahr 2020 hat das deutsche Parlament Adipositas endlich als chronische Erkrankung anerkannt – fast 30 Jahre nachdem das die WHO bereits festlegte.

„Das ist ein Meilenstein, weil mit dieser Anerkennung eine Bezahlung nicht nur der Operation sondern auch der notwendigen Langzeitbehandlung in Aussicht steht“ berichtet Beate Herbig und vergleicht das mit der nur zögerlich in den letzten Jahrzehnten erfolgten Entstigmatisierung von Krebs und Depression als nicht selbst verschuldete Erkrankungen. Auch Adipositas ist nicht durch persönliches Versagen verursacht, sondern im wesentlichen eine Stoffwechselkrankheit.

Kostenübernahme und Liste der zertifizierten Zentren

Für eine umfassende Behandlung der Adipositas wird gerade die Gesetzesgrundlage geschaffen. In diesem Zusammenhang könnten dann nicht nur die Kosten für die Operation, sondern auch die für bereits zugelassene aber bislang nicht erstattete Adipositas-Medikamente, "die wir dringend benötigen" von den Kassen übernommen werden, stellt die Expertin in Aussicht.

Was sollten Betroffene, die sich für eine bariatrische Operation interessieren, jetzt am besten tun? Am erfolgreichsten ist der Weg in ein anerkanntes Adipositas-Zentrum. Dort werden Patienten kompetent und umfassen beraten und es wird der Weg geebnet für die notwendigen Vorbereitungsschritte zu einer operativen Behandlung und der erforderlichen Langzeitbetreuung danach.

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie hat eine Liste der zertifizierten Zentren veröffentlicht.

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Operationen bei Adipositas – Magenband, Schlauchmagen und Magenbypass

Operationen gegen Übergewicht gibt es letztlich schon seit über 50 Jahren. Doch erst seit Entwicklung der minimalinvasiven OP-Techniken hat die Adipositas-Chirurgie einen richtigen Schub erhalten. Dank Schlüssellochchirurgie dauern die Eingriffe in der Regel nurein bis zwei Stundenund nach wenigen Tagen können die Patienten die Klinik verlassen.

Noch um die Jahrtausendwende wurden in Deutschland hauptsächliche Magenbänder als Adipositas-Operation angeboten. Die Idee eines 'Gürtels für den Magen' wirkte sehr verlockend, weil der Eingriff klein war und keinerlei Veränderungen am Magen vorgenommen wurden. Geringer Gewichtsverlust und zahlreiche Folgeprobleme im Langzeitverlauf haben diese Operation heute fast vollständig verdrängt.

Zwei unterschiedliche Methoden kommen derzeit am häufigsten zum Einsatz:

1. Die Verkleinerung des Magens (Schlauchmagen)

Hier entfernt ChirurgIn einen großen Teil des Magens, der verbleibende Rest sieht wie ein Schlauch aus und hat der Operation auch den Namen gegeben. Das erscheint ganz einfach und unkompliziert zu sein – der Magen ist kleiner, man ist also schneller satt, hat weniger Hunger und nimmt dadurch ab. „Weil das so gut vorstellbar ist, nehmen viele Betroffene an, dass der Schlauchmagen eine kleine Operation ist – berücksichtigt dabei jedoch nicht, dass ein Großteil des Organs unwiederbringlich entfernt wurde“, gibt die Expertin zu bedenken.

2. Umleitung mit verschiedenen Bypass-Techniken

Das Prinzip Magenbypass gibt es in verschiedenen Variationen. Für alle gilt jedoch: Der erste Teil des Dünndarms, also der Zwölffingerdarm, wird mit einem Bypass umgangen. Dafür wird ein kleiner Bereich des Magens abgeteilt und für den Bypass genutzt. Der restliche Magen bleibt, wird weiterhin durchblutet und produziert Magensaft. Den abgetrennten Magenteil verbindet die Chirurgin mit dem Dünndarm und zwar erst nach dem Zwölffingerdarm. Auf diese Weise wird der Speisebrei umgeleitet. Er kommt nicht in Kontakt mit dem größten Teil des Magens sowie dem Zwölffingerdarm.

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So wirkt der Magenbypass – Diabetes kann damit „geheilt“ werden

Dieser Bypass hat zwei Effekte: Der Magen ist deutlich kleiner und kann dadurch weniger fassen. Dieser Effekt hält jedoch nur rund ein Jahr an, denn die Anpassungsmechanismen der Biologie seien erfindungsreich, berichtet die Chirurgin aus der Praxis. Entscheidend für den Erfolg der bariatrischen Bypass-OP ist jedoch, dass Nahrung durch die Umleitung nicht mehr in Kontakt mit der Schleimhaut im Zwölffingerdarm kommt.

Hier würde sie nämlich ein „Feuerwerk an hormonellen Reaktionen auslösen, wobei weit mehr als 100 verschiedene Verdauungshormone Mechanismen auslösen, die auch Hunger, Appetit und Nahrungsverwertung beeinflussen“, beschreibt sie. Biologische, psychische und soziale Mechanismen werden damit beeinflusst – teilweise sogar der hedonistische Hunger – also Essen aus Stress, Frust, Langeweile und ähnlichem.

Weil die Passage durch den Zwölffingerdarm jedoch fehlt, kommt es zu nachhaltigen Veränderungen. Der Appetit reduziert sich, das Sättigungsgefühl verstärkt. Die Insulinresistenz nimmt ab, das Insulin kann wieder seine Aufgabe des Zuckertransports in die Zellen erfüllen und die Blutzuckerregulation verbessert sich. Damit kann die Operation in vielen Fällen Typ 2 Diabetes verringern, oftmals sogar die Stoffwechselerkrankung für Jahre von der Bildfläche verdrängen.

Adipositas-Operation – es gibt auch Risiken: unmittelbare und Langzeitfolgen

Die Entscheidung zur Adipositas-Operation sollten Patienten jedoch nicht leichtfertig treffen, sondern Risiko und Erfolg mit Unterstützung durch ihre behandelnden Ärzte abwägen. Denn die Behandlung birgt auch verschiedene Risiken.

Das sind einmal die unmittelbaren, die durch jede Operation und Narkose eintreten können, wie Wundheilungsstörungen, Schmerzen, Infektionen. „Das Sterberisiko ist glücklicherweise extrem gering und liegt inzwischen unter dem einer Gallenblasenoperation“, berichtet Beate Herbig. In der eigenen Klinik läge dieses Risiko seit Jahren bei 0,4 Prozent. Weltweit führen fast nur darauf spezialisierte Chirurgen diese Operationen durch, dadurch kommt es sehr selten zu Komplikationen.

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Vor allem Eiweiß und Eisen fehlen

Anders ist das mit den Langzeitfolgen durch die Operation. Sie können jeden Patienten treffen. Denn wenn weniger gegessen wird, nimmt der Körper nicht nur wie gewünscht weniger Kalorien auf, sondern auch weniger Nährstoffe, Vitamine und Mineralien. Es fehlen also wichtige Nahrungsbausteine.

„Das ist zuerst einmal Eiweiß“, betont die Expertin. Operierte Patienten brauchen in der Regel einen höheren Eiweißanteil in ihrer Ernährung, weil der Körper sonst vermehrt Muskeln abbaut und nicht Fett. Auch deswegen wird Patienten empfohlen, viel Sport zu treiben, um Muskelabbau zu verhindern.

Daneben droht ein Eisenmangel. Das Spurenelement wird hauptsächlich im Zwölffingerdarm aus der Nahrung aufgenommen und dem Körper zur Verfügung gestellt. Der Magenbypass leitet die Nahrung jedoch um diesen Bereich herum. Zwar kann auch der restliche Darm Eisen resorbieren, doch dafür muss wesentlich mehr Eisen zur Verfügung stehen.

Neben Eisen kann der Körper auch Kalzium und Vitamin B 12 in nicht mehr ausreichender Menge aufnehmen. Lebenslange Ergänzung mit

  • Eiweiß
  • Eisen
  • Kalzium
  • Vitamin B 12

ist deshalb nötig. Anderenfalls steigt das Risiko für Blutarmut, Osteoporose, und Muskelabbau. Besonders gefährdet sind Frauen vor den Wechseljahren, weil sie menstruieren. Denn mit dem Blutverlust geht viel Eisen verloren.

Langzeitbetreuung nach der Operation ist Garant für nachhaltigen Erfolg

Nicht nur für sie, sondern für alle Patienten nach einer bariatrischen Operation ist deshalb eine Langzeitbetreuung wichtig – mit regelmäßigen Checkups und Ernährungsberatung. „Doch diese Langzeitbetreuung ist in Deutschland bis jetzt noch nicht gesichert, weil sie von den Kassen nicht gezahlt wird“, kritisiert die Adipositas-Expertin.

Allerdings dürfte sich das im Zuge der Anerkennung der Adipositas als Krankheit in den nächsten Jahren ändern. Bislang unterstützen die Zentren ihre Patienten bei diesem Thema, auch mit Selbsthilfegruppen. „Aber die medizinische Langzeitbetreuung einer chronischen Erkrankung kann nicht durch ehrenamtliches Engagement operierender Chirurgen erbracht werden" betont Beate Herbig.

Typische Probleme nach Adipositas-Operation – Achtung Alkohol...

Neben diesen einschneidenden Veränderungen durch den Magenbypass sollten jedoch auch die weiteren genannt werden, auch wenn sie nicht ganz so oft beeinträchtigen dürften: „Das ist beispielsweise das Thema Alkohol. Nach einer Bypass-Operation wirkt er schneller, der Blutspiegel steigt rascher an – vor dem Autofahren sollte also strikt gar kein Tropfen getrunken werden“, warnt Beate Herbig. In einer qualifizierten Langzeitbetreuung achten die Ärzte auch darauf, ob nach der Operation mehr Alkohol konsumiert wird - weil sich gelegentlich ein Suchtverhalten vom Essen auf Alkohol oder andere Suchtstoffe verschieben kann und behandelt werden sollte.

...und rasante Magenpassage

Manche der operierten Patienten leiden unter einem Dumping Syndrom, einer Sturzentleerung. Ursache ist, dass die Nahrung den Magen rasch in Richtung Dünndarm verlässt, dabei viel Wasser aus dem Blutstrom in den Darm strömt. Der Blutdruck fällt ab, Durchfall droht. Maßnahmen wie langsames Essen, viele Ballaststoffe, während der Mahlzeit wenig trinken, können dem meist entgegenwirken.

Massiv Abnehmen zieht tiefe Falten nach sich – plastische Chirurgie kann helfen

Rund ein Jahr nach der Operation ist das niedrigste Gewicht erreicht. Oft werden dabei bis zu zwei Drittel des Übergewichts verloren. Doch vielen passt das Hautkostüm dann nicht mehr und es wirft massiv Falten – an Bauch, Oberarmen, Rücken, Oberschenkeln und Po. „Nicht alle, aber viele leiden dann – nicht nur vom Aussehen her, sondern der Funktionalität“, berichtet die Chirurgin aus der Praxis. Die Patienten sollen etwa Sport treiben, die Falten reiben dabei jedoch empfindlich aneinander, es kommt ständig zu Entzündungen. Bewegung wird zur Qual.

Wiederherstellungschirurgie, also plastische Chirurgie ist dann die Option. Doch auch hier ist es nicht einfach, dass die Kosten von den Kassen übernommen werden. Für die psychische Gesundheit und den Langzeiterfolg sei es jedoch wichtig, dass die Patienten mit diesen Folgeoperationen wieder zu mehr Normalität zurückkehren können.

Dabei handelt es sich nicht um Beauty-Operationen, denn die Entfernung der ausgeprägten Falten geht meist mit langen Narben einher, die immer noch problematisch sein können, etwa im Intimleben, beim Sport und ähnlichem.

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So erfolgreich sind Adipositas-Operationen

Der Gewichtsverlust ist beeindruckend: 25 bis 30 Prozent des Ausgangsgewichts können in den ersten zwölf Monaten nach der OP verloren gehen. Beispielsweise eine Frau mit 130 Kilogramm kommt damit unter 90 Kilo. Schwer Adipöse können durchaus 80-100 kg Gewicht abnehmen. „Allerdings kann fast keiner dieses ‚Tiefstgewicht‘ halten“, stellt die Expertin klar. Ein leichter Wiederanstieg sei normal. Erklären lässt sich das etwa durch normale Alterungsprozesse, weil jeder im Lauf der Jahre etwas zunimmt – egal ob bariatrisch operiert oder nicht.

Gewicht steigt wieder an – was die wahren Gründe sind

Bei etwa einem Viertel der Betroffenen ist der Anstieg jedoch höher als erwartet. Manche essen einfach langsam wieder mehr und letztendlich wieder zu viel. Die meisten jedoch ernähren sich vernünftig und nehmen trotzdem wieder zu. Hier kommen unterschiedliche biologische Mechanismen zum Tragen, die dem Abnehmen entgegenwirken – denn der Mensch ist bekanntlich auf Gewichtszunahme konstruiert und nicht auf Abnehmen.

Ein Hauptmechanismus für das Wiederansteigen des Gewichts könne das Dumping sein, vermutet Beate Herbig. Denn die Magen-Darmpassage im Zeitraffertempo kann zu Unterzuckerungen führen, die unwiderstehlichen massiven Hunger hervorrufen. Mit diätischen Maßnahmen wie Zuckerreduzierung kann sich dieses Risiko reduzieren. Hier könnten die genannten Adipositas-Medikamente als zusätzlicher Baustein in der Behandlung von starkem Übergewicht den Erfolg der bariatrischen Operation noch optimieren.

Das Fazit ist jedoch, dass drei Viertel der Patienten von ihrer Adipositas-Operation profitieren, also deutlich mehr Gewicht verlieren als mit jeder vorhergehenden Diät, und nur einen geringen Wiederanstieg verzeichnen. Neben dem Gewichtsverlust ergeben sich durch die Adipositas-Chirurgie viele weitere günstige Effekte für die Gesundheit – so nimmt Typ 2 Diabetes um bis zu 80 Prozent ab, wie eine Metaanalyse zeigt.

Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Schlafapnoe sowie Gelenkerkrankungen verringern sich deutlich. Letztendlich wirkt sich die Gewichtsabnahme auch positiv auf die Psyche aus.

Beate Herbig stellt nachdrücklich klar: „Adipositas-Operationen sind kein 'Quick-Fix' für Diät-Unwillige, sondern die derzeit einzige wissenschaftlich bewiesene nachhaltige Behandlung für Menschen mit schwerem Übergewicht – genauso wichtig und lebensrettend wie Operationen bei Krebserkrankungen."

 

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Leser-Kommentare (10)

Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Mittwoch, 03.03.2021 | 19:14 | Christian Chowaniec

Jeder vierte zu dick

Der Artikel liest sich so, als sei Adipositas ein Schicksal. Ganz außer Acht gelassen wurde die Frage, wie lässt sich diese Krankheit vermeiden oder wie kann dem dick werden vorgebeugt werden? Dieser Frage der Primärprophylaxe sollte viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, als der Behandlung der Adipösen. Und hier wären sehr unbequeme Fragen an die Politik zu stellen, z.B. die: warum werden Zuckerprodukte bzw.verzuckerte Lebensmittel nicht als gefährlich deklariert? Und warum dürfen derartige Produkte z.B. Softdrinks öffentlich beworben werden? Warum bestehen die Angebote in Lebensmittel-Geschäften oft schon ab dem Eingangsbereich (z.B. Aldi) zu einem viertel aus hochkalorischen gezuckerten Angeboten? Hier wird eine absolut ungesunde Ernährung die zu Übergewicht führt geradezu gefördert

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Weitere Kommentare (9)

Mittwoch, 03.03.2021 | 17:50 | Hary Geier

Maßnahmen

Und dank der Maßnahmen (nicht Corona!) hat sich ihr Anteil wohl Zahlreich erhöht, nehme ich an? Vor allem der Stress kann Dick machen.

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Mittwoch, 03.03.2021 | 17:35 | Martin Peters

Wieviel davon sind wirklich krank

Also krank wodurch sie so dick geworden sind. Diese Leute leiden dann doppelt und dreifach. Sie werden mit verurteilt und leiden unter ihrer Krankheit während die anderen den Sozialstaat auf der Tasche liegen.

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Mittwoch, 03.03.2021 | 17:21 | Jack Jürgen Sartorius

Nach dem Motto ...

ich fress und sauf mir die Hucke voll, mein Arzt saugt mir dann mein Fett weg. Die junge Bevölkerung ernährt sich außerhalb des Elterhauses vorwiegend von Chips und Cola, was ich sehen kann. Da wäre Sport besser als eine Magensonde.

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Mittwoch, 03.03.2021 | 16:34 | Rudolf Beeck

Nahrungsmittelindustrie und Essverhalten

Es ist ja nicht, dass sich die Menschheit genetisch verändert hätte. Die Menschen nehmen immer weiter zu, da sich ein Grossteil der Menschen mit Produkten aus dem Supermarkt ernährt. Wer geht denn noch auf den Markt oder zum Fleischer? Und welche Kontrolle gibt es bei den fertigen Lebensmitteln heute? Sie stecken voller billiger Fette, Glukosesirup, der die Leber verfettet, Geschmacksverstärkern, die uns immer weiter essen lassen, und alles das ist erlaubt. Selbst bei Lebensmitteln für Kinder, oder gerade. Wenn wir bald anfangen, selber Obst, Gemüse und Fleisch zuzubereiten, wird die Verfettung immer weiter gehen. Aber es liegt bei der Politik dies zu ändern, aber der "Wille" fehlt wohl dafür.

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Mittwoch, 03.03.2021 | 16:03 | Elli Müller  | 1 Antwort

Jeder vierte Deutsche ist krankhaft zu dick:

ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ich habe einen BMI von 22 und ich musste in einem Arztbrief lesen "die leicht adipöse Patientin".

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  • Mittwoch, 03.03.2021 | 17:27 | Jack Jürgen Sartorius

    Das hat System,

    denn die DDG in D hat ein Interesse daran, die Menschen erst Mal als krank einzustufen. Die Vorgaben, z.B. beim Hba1c-Wert, sind von dieser Organisation relativ tief angesetzt, um schon als latenter Diabetiker Typ 2 zu gelten. Einfach mal einen Arzt suchen, der nicht nach deren Pfeife tanzt.

Mittwoch, 03.03.2021 | 15:35 | Paul Schnitte  | 1 Antwort

BMI

Der Bericht ist interessant und aufschlussreich. Jeder davon betroffene sollte sich im eigenen Interesse und im Interesse der Gesellschaft ernsthaft mit der Thematik befassen. Leider aber nimmt die Verfettung, wie beschrieben, immer weiter zu. Egal ob männlich oder weiblich. Im Gegensatz zu den Hungerharken im weiblichen Model Beruf wurden plötzlich die fülligen Damen hofiert, weil einige Zeitgenossen die dicken Frauen angefeindet hatten. Also damals, dickleibig darf nicht öffentlich negativ angesprochen werden. Die gesundheitlichen Folgen können für Betroffene schwerwiegend sein oder werden. Es gibt aber auch davon genetisch betroffene Menschen, aber der größere Teil der adipösen hat sich das selbst angetan und die könnten und sollten was dagegen tun!

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  • Mittwoch, 03.03.2021 | 17:41 | Martin Peters

    Zustimmung

    Ich habe nichts dagegen wenn Frauen mit normal Gewicht modeln aber die extrem dichten die da nun mit mischen als moli Model sind einfach nicht okay weil dies zeigt das zu dick sein okay wäre. Ist es nicht, im normal Fall ist es unsozial insbesondere den gegenüber die wirklich krank sind

Mittwoch, 03.03.2021 | 15:29 | Christian Karl  | 2 Antworten

Ich habe nach 30 Jahren Übergewicht...

mit einem Schlauchmagen innerhalb von 2 Jahren 125Kg abgenommen. Die verbliebenen 105Kg bei 195cm Körpergröße halte ich jetzt sehr entspannt seit bald 3 Jahren. Diese Operation hat mein Leben nachhaltig verändert, und ich bereue lediglich das Ganze nicht schon 10 oder 15 Jahre früher gemacht zu haben. Und für alle die es interessiert; so eine Operation ist kein Selbstgänger. Nur eine konsequente Ernährungsumstellung (kein Zucker bzw. keine Kohlenhydrate) führt langfristig zum Erfolg. Und; seit zwei Jahren prozessiere ich nun gegen meine Krankenkasse um zumindest die medizinisch notwendigen Wiederherstellungsoperationen zu erhalten. Parallel spare seit der Magenoperation jeden Cent, um diese Operationen ggfls. selbst zu finanzieren für den Fall das ich verliere...

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  • Donnerstag, 04.03.2021 | 07:24 | Christian Karl

    Wie bitte? Ich zahle mein Leben lang...

    jeden Monat in den großen Topf für den Fall das auch Sie mal medizinisch notwendige (!) Hilfe benötigen. Jetzt brauche ich ihre Hilfe und muss diesen Anspruch vor Gericht über Jahre erstreiten. Na, da wünsche ich ihnen doch auch "alles gute sonst weiterhin und bleiben sie gesund", damit zumindest Sie nie in so eine Situation kommen und sich auch noch zynische Kommentare anhören müssen.

Alle Antworten (1)

Mittwoch, 03.03.2021 | 14:52 | Eberhard Dockstädt  | 1 Antwort

hört endlich auf mit dem BMI...

....das ist eine Erfindung der Versicherungswirtschaft um Leute möglichst schnell und kosteneffizient in eine Schublade einzuordnen. Das treibt dann solche Blüten, das durchtrainierte Kraftsportler bei der Polizei-Einstellungs-Prüfung abgelehnt werden, weil sie einen BMI über 35 haben (logischerweise Muskelmasse). Heutzutage ist die Messung des Körperfettanteils kein Hexenwerk mehr...im Zweifel hilft auch ein Spiegel um zu schauen ob ich zu fett bin...aber der BMI ist wirklich nicht hilfreich.

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  • Donnerstag, 04.03.2021 | 07:57 | Michael Abele

    BMI 35

    Ich war Sanitäter in einer Minentauchergruppe und habe als solcher für diese und die ganze Bootsbesatzung die arbeitsmedizinische Voruntersuchungen durchgeführt. Wenn Sie wirklich jemand haben, der Aufgrund der Muskelmasse einen BDI von 35 hat, taugt der vielleicht als Schlachter oder um mit seinen Kopf Häuser einzureißen, aber nicht für flinke Reaktion, die als Polizist unabdingbar sind.

Mittwoch, 03.03.2021 | 14:42 | Rüdiger Fischer

Zu dick? Couch-Potatos sind Helden?

Zu dick, kann gar nicht sein, denn gemäß Aussagen der Bundesregierung sind Couch-Potatos Helden und dürfen, wie im Werbespot, Unmengen an Fast-Food in sich hineinschaufeln.

Wann bekommt man ein Magenband bezahlt?

Adipositas, also starkes Übergewicht, beginnt ab einem BMI 30. Von hochgradiger Fettleibigkeit spricht man ab einem BMI 40. Nur in diesen schweren Fällen sind die Krankenversicherungen zu einer Kostenübernahme bereit.

Wie viel nimmt man durch ein Magenband ab?

In der Regel verringert sich das Körpergewicht nach Einsetzen eines Magenbands im ersten Jahr um etwa 10 bis 25 %. Ein Mensch mit 130 Kilogramm kann also gut 10 bis 30 Kilogramm Gewicht verlieren.

Für wen ist Magenband geeignet?

Für wen ist ein Magenband geeignet? Das Magenband ist für Menschen geeignet, die unter starkem Übergewicht leiden. Als Kriterium, wie stark die Fettleibigkeit ausgeprägt ist, kann der Body-Mass-Index (BMI) dienen. Das Einsetzen eines Magenbandes sollte dabei erst ab einem BMI von ≥ 40 kg/m² erfolgen.

Wie hoch muss der BMI sein für eine Magenverkleinerung?

Eine Magenverkleinerung sollte nur bei stark übergewichtigen Menschen (BMI > 40) in Betracht gezogen werden. Sie gilt als letztes Mittel, wenn vorherige kontrollierte Abnahmeversuche keinen ausreichenden Erfolg gezeigt haben.