Wie lange fällt man nach einer schilddrüsen-op aus

Unmittelbar nach der Operation werden Sie zur Überwachung Ihrer Herz-/Kreislauf- und Atemfunktion im Aufwachraum der Anästhesie liegen. Sie werden schläfrig, aber ansprechbar sein. Bei unauffälligem Verlauf werden Sie nach einiger Zeit auf Ihre Station zurückverlegt.

Die Narkose führt in seltenen Fällen zu Übelkeit oder Erbrechen. Dies kann jedoch problemlos mit Medikamenten behandelt werden. Sechs Stunden nach der Operation dürfen Sie trinken. Das erste Essen wird am ersten Tag nach der Operation als normales Frühstück serviert. Das Pflegepersonal ist Ihnen am Operationstag beim Aufstehen und dem ersten Gang zur Toilette behilflich.

Am Tag nach der Operation haben die Schmerzen in aller Regel deutlich nachgelassen.

Viele Patienten klagen jedoch über ein raues Gefühl im Hals und Schluckbeschwerden, ähnlich wie bei einer Halsentzündung. In diesem Fall erhalten Sie von uns Lutschtabletten zur Linderung der Beschwerden. Sie dürfen schon am ersten Tag nach der Operation normal essen und trinken. Sollten Drainagen am Hals liegen, werden diese am ersten Tag entfernt. Danach können Sie auch mit der Halsgymnastik anfangen, hierzu wird Ihnen ein Merkblatt von Ihrem Pflegepersonal ausgehändigt. Der Entlassungstermin liegt normalerweise am 3. postoperativen Tag. Viel Bewegung ist gewünscht, um Thrombosen oder eine Lungenentzündung zu vermeiden.

Am zweiten Tag nach der Operation erfolgt eine Blutabnahme, um die Entzündungswerte, aber auch den Kalziumspiegel im Blutserum zu bestimmen. Der Hautfaden wird normalerweise am 5. Tag nach der Operation entfernt. Dies kann auch durch den Hausarzt erfolgen. In den allermeisten Fällen besprechen wir individuell mit unseren Patienten den Entlassungstermin. Er liegt normalerweise zwischen dem 3. und 4. postoperativen Tag. Am Entlassungstag erhalten Sie einen Brief für die weiterbehandelnden Kollegen mit der Empfehlung für die Schilddrüsenhormon-Einnahme. Mit der Tabletteneinnahme sollte jedoch erst begonnen werden, wenn das endgültige Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung (Histologie) vorliegt. Sollte dieses Ergebnis am Entlassungstag noch nicht vorliegen, würden wir Sie in den darauf folgenden Tagen telefonisch benachrichtigen oder den Befund direkt dem Hausarzt zufaxen.

Am Entlassungstag oder dem ersten Arbeitstag danach werden wir Sie bei Ihrem betreuendem Nuklearmediziner vorstellen, um die weitere Behandlung festzulegen. Hier geht es insbesondere um die Dosierung des Schilddrüsenhormons, welches wir als Substitutionstherapie nach der Operation auch dann empfehlen, wenn nur Anteile der Schilddrüse entfernt worden sind.

Aber auch wenn nur Teile der Schilddrüse entfernt worden sind, empfehlen wir eine Schilddrüsenhormontherapie, um in der Zeit nach der Operation die Schilddrüse ruhig zu stellen und ein neuerliches Knotenwachstum zu verhindern.

In der Regel sollte 2 bis 3 Wochen nach der Operation eine erneute Bestimmung der Schilddrüsenwerte erfolgen, um dann die genaue Dosierung der Schilddrüsenhormoneinnahme festlegen zu können. Eine Kontroll-Szintigraphie empfehlen wir 2 – 3 Monate nach der Operation. Diese Dinge werden jedoch mit Ihnen auf der Station ausführlich besprochen.

Ferner empfehlen wir eine Vorstellung bei einem niedergelassenen Hals-Nasen-Ohren-Arzt zur Funktionsprüfung der Stimmbandnerven mittels Kehlkopfspiegelung. Hierzu erhält jeder Patient bzw. jede Patientin bei der Entlassung von uns einen gesonderten Brief für den Hals-Nasen-Ohren-Arzt.
Was müssen Sie nach o. g. Operation beachten?

Wir empfehlen, sich ca. 7 Tage nach der Operation körperlich zu schonen. Sollte im Bereich der Wunde Rötung oder Nässen auftreten, sich Fieber entwickeln, oder sollte es zu einer Schwellung sowie Schmerzen kommen, stellen Sie sich bitte umgehend bei Ihrem Hausarzt oder in unserer chirurgischen Ambulanz vor. Direkte Sonneneinstrahlung sollte aus kosmetischen Gründen in den ersten 6 Wochen vermieden werden.

Wann darf man wieder duschen/baden?

Nach 2 Tagen dürfen Sie duschen und klares Wasser ohne Seife an die Wunde kommen lassen. Bitte keine nassen Pflaster belassen, feuchte Stellen abtupfen. Baden oder Saunieren dürfen Sie nach abgeschlossener Wundheilung ca. 2 Wochen nach dem Eingriff.
Wann kann man wieder Sport treiben?

Nach Abschluss der Wundheilung (10 Tage nach Operation) sind Sie uneingeschränkt belastbar. Auch in Bezug auf sportliche Aktivitäten (Laufen, Radfahren, Schwimmen) sind keine spezifischen Verhaltensregeln zu beachten.
Gibt es Fäden, die gezogen werden müssen?

Ja. Der Hautfaden sollte am 4. oder 5. Tag nach der Operation entfernt werden. Dies kann auch durch den Hausarzt erfolgen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Stationsärztin oder Stationsarzt, die auch jederzeit telefonisch erreichbar sind (Telefonnummer ist in jedem Entlassungsbrief angegeben).

Die Schilddrüsen-Operation ist mittlerweile ein Routineeingriff und gehört mit zu den häufigsten Operationen überhaupt. Sie erfolgt unter Vollnarkose des Patienten. Komplikationen sind insgesamt selten. Im Anschluss an die Operation ist meist die regelmäßige Einnahme von Medikamenten erforderlich.


Die Schilddrüse

  • Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das im Hals vor der Luftröhre und unterhalb des Kehlkopfes liegt.
  • Sie produziert die beiden Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin), welche für den menschlichen Organismus lebensnotwendig sind.

Wann ist eine Schilddrüsen-Operation notwendig?

  • Die häufigste Ursache einer Schilddrüsen-Operation ist eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf, der Arzt spricht auch von Struma). Sie kann so groß werden, dass sie auf Luft- oder Speiseröhre drückt und dadurch zu Beschwerden führt.
  • Besteht ein Kropf bereits seit längerer Zeit, haben sich zudem häufig Knoten in der Schilddrüse gebildet, die sich mithilfe von Medikamenten nicht mehr zurückbilden. Deshalb kann auch hier eine Operation notwendig sein.
  • Es gibt verschiedene Formen von Schilddrüsenknoten:
    • Kalte Knoten, Bereiche in der Schilddrüse, die gar keine Hormone produzieren, sind immer verdächtig. Sie können eine bösartige Veränderung bedeuten.
    • Heiße Knoten dagegen produzieren Hormone unabhängig vom Bedarf des Körpers und können so zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen.
  • Bei Schilddrüsenvergrößerungen und Schilddrüsenknoten wie auch bei Morbus Basedow, einer Erkrankung mit einer Schilddrüsenüberfunktion, wird vom Arzt je nach Befund und Krankheitsstadium zu einer Operation geraten. Je nach Befund wird ein Teil des Schilddrüsengewebes oder das gesamte Organ entfernt. Bei Schilddrüsenkrebs beispielsweise muss die gesamte Schilddrüse entfernt werden.
  • Ein Leben ohne Schilddrüse ist ohne Probleme möglich. Eine regelmäßige Kontrolle und Medikamentengabe ist jedoch unbedingt erforderlich.

Kurz nach dem Eingriff

  • Nach einer Schilddrüsen-Operation erholen sich die Patienten in der Regel schnell. Bei einem unkomplizierten Verlauf werden sie meist nach etwa fünf Tagen aus dem Krankenhaus entlassen.
  • Kurz nach der Operation kann die Stimme noch schwach und heiser klingen. Dies liegt daran, dass während der Operation der Stimmbandnerv, der ganz nah an der Schilddrüse verläuft, gereizt wurde. Die Reizung des Nervs reduziert sich aber in der Regel nach kurzer Zeit.
  • In der ersten Zeit nach der Operation sollten Patienten keine schweren Lasten heben oder tragen und ruckartige Kopfbewegungen vermeiden. Nach durchschnittlich zwei bis drei Wochen können sie die Arbeit wieder aufnehmen, allerdings kann dieser Zeitraum individuell sehr verschieden ausfallen.

Langfristig zu beachten

  • Ist die Schilddrüse vergrößert oder knotig, wird sie häufig nicht komplett entfernt, sondern es verbleibt ein Rest Schilddrüsengewebe im Hals. Dieses Gewebe ist weiterhin fähig, Schilddrüsenhormone zu produzieren.
  • Im Anschluss an eine Operation werden Größe und Funktion dieser Restschilddrüse bestimmt. Produziert sie nicht genügend Hormone, muss der Patient zusätzlich Tabletten einnehmen, um den Mangel auszugleichen.
  • Damit sich die Restschilddrüse nicht erneut zum Kropf ausbildet, verschreibt der Arzt häufig zusätzlich Jodtabletten. Schilddrüsenhormon und Jod können als Kombinationspräparat eingenommen werden, sodass der Patient nur eine Tablette schlucken muss. In manchen Fällen reicht es auch schon aus, nur die Jodtabletten zu nehmen.
  • Neben den Medikamenten sollten Patienten darauf achten, dass sie mit der Nahrung genügend Jod zu sich nehmen. Deshalb ist der regelmäßige Verzehr von Seefisch, Milch und Milchprodukten sowie die Verwendung von jodiertem Speisesalz ratsam.
  • Reicht die Hormonproduktion der Restschilddrüse nicht aus oder wurde die Schilddrüse komplett entfernt, so muss man die Schilddrüsenhormone in Tablettenform lebenslang einnehmen. Sie verhalten sich genau wie die von der Schilddrüse produzierten Hormone und haben kaum unerwünschte Nebenwirkungen. Sie sind daher gut verträglich. Patienten sollten lediglich darauf achten, die Tabletten regelmäßig in der vom Arzt verordneten Dosierung einzunehmen. Nach Möglichkeit sollte man die gesamte Tagesration morgens eine halbe Stunde vor dem Frühstück einnehmen.
  • Nimmt man die Schilddrüsenhormone nicht regelmäßig ein, kommt es nach Tagen oder wenigen Wochen zu Beschwerden aufgrund eines Hormonmangels. Die Patienten fühlen sich schlapp und müde, frieren leicht, bekommen Verstopfung und nehmen zu. Wassereinlagerungen führen zusätzlich zu Schwellungen der Hände und im Gesicht.
  • An der Schilddrüse operierte Patienten sollten unbedingt zu den vom Arzt angeordneten Kontrolluntersuchungen gehen. Hier wird überprüft, ob die Dosierung der Medikamente noch ausreichend ist und ob sich die Restschilddrüse unter Umständen wieder vergrößert hat.

Nachbetreuung bei Schilddrüsenkrebs

  • War die Schilddrüse bösartig verändert (Schilddrüsenkrebs), sind nach der Operation und Nachbehandlung alle sechs Monate Kontrolluntersuchungen erforderlich. Es ist sehr wichtig, regelmäßig daran teilzunehmen. Bei diesen Untersuchungen fahndet der Arzt danach, ob der Krebs erneut aufgetreten ist und ob sich eventuell Tochtergeschwülste gebildet haben.

Nach einer Schilddrüsenoperation ist es wichtig, die vom Arzt verordneten Medikamente regelmäßig einzunehmen. Andernfalls kann es zu Beschwerden kommen.

Wie lange muss man nach einer Schilddrüsen OP zu Hause bleiben?

Normalerweise wird ein ein- oder zweitägiger Aufenthalt im Krankenhaus notwendig. Das Risiko einer Verletzung von Nerven während der Operation kann durch ein System zum Neuromonitoring minimiert werden. Werden Nerven während der OP verletzt, kann dies zum Beispiel zu Schwierigkeiten beim Sprechen führen.

Wie lange ist man nach einer Schilddrüsenoperation krank?

Manche Betroffene wollen und dürfen schon unmittelbar nach der stationären Entlassung wieder arbeiten, andere brauchen etwas länger. In der Regel beträgt die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach der Operation einer gutartigen Erkrankung im Durchschnitt etwa zwei Wochen.

Was darf man nach Schilddrüsen OP nicht machen?

Sogenannte eingriffsspezifische Komplikationen bei Schilddrüsenoperationen bestehen im Wesentlichen in Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, Blutergussbildungen, Schädigungen der Stimmbandnerven oder Störungen des Kalziumstoffwechsels.

Wie lange dauert die Wundheilung nach Schilddrüsen OP?

Bis der Prozess der Narbenbildung abgeschlossen ist, dauert es ca. 6 bis 12 Monate, teilweise auch länger. In den ersten Tagen nach der Operation ist es wichtig, der Haut Zeit zu geben, damit diese Wundheilungsprozesse in Gang gesetzt werden können.