Woher kommt der Brauch geschmückter Weihnachtsbaum?

Seit wann schmückt man den Weihnachtsbaum? Und wie kam man überhaupt dazu, einen Baum zu schmücken und ins Haus zu stellen? Das möchte Kira, 7 Jahre, wissen.

Weihnachtsbaumschmücken hat in Deutschland eine lange Tradition. Schon im 15. Jahrhundert wurden Äpfel, Lebkuchen und Süßigkeiten in die imergrünen Zweige gehängt. Quelle © gerasimow_foto_147, shutterstock

Der geschmückte Weihnachtsbaum ist tatsächlich ein Brauch, der aus Deutschland stammt. Anfangs stand das Schmücken von Bäumen aber gar nicht mit christlichen Weihnachten im Zusammenhang. Unsere germanischen Vorfahren feierten um den 22. Dezember ein ganz anderes Fest: die Wintersonnenwende genannt. Am kürzesten Tag des Jahres verbrannten sie Holzblöcke oder Holzräder, die ihnen heilig waren und von denen sie sich Schutz erhofften. Die Asche streuten sie auf ihre Felder und in ihre Ställe. Sie sollte Fruchtbarkeit garantieren und vor Krankheiten schützen.

Bäume waren schon zu dieser Zeit ein Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit. Ganz besonders galt das für die immergrünen unter ihnen, die Nadelbäume. Sie betrachtete man als "Fortdauer des Lebens".

Der Baum des Lebens

Als das Christentum sich ausbreitete, wurde die Baumsymbolik übernommen und in Verbindung mit dem Baum des Lebens im Paradies gebracht, der ewiges Leben verleiht.
Der Weg zur Geburt Christi am Weihnachtstag war nicht mehr weit: Da Jesus durch seine Auferstehung den Tod besiegt hatte, ermöglicht er auch den Menschen ein ewiges Leben. Ein alter Brauch wurde damit christlich umgedeutet.

Der Weihnachtsbaum kommt unter die Leute

Während die Lebensbaum-Symbolik zunächst nur in den Klöstern bekannt war, verbreitete sich der Brauch, vor Unheil schützende grüne Zweige am Haus anzubringen, seit dem 13. Jahrhundert auch im Volk. Schon um 1350 war es erlaubt, in der Weihnachtszeit eine bestimmte Anzahl von Zweigen aus dem Wald zu holen. Von den Zweigen zum ganzen Baum war es nun kein weiter Weg mehr.

Erster Christbaumschmuck

Den ersten Weihnachtsbaum sollen Bäckerknechte 1419 in Freiburg im Breisgau mit Obst, Oblaten, Nüssen und Lebkuchen geschmückt haben. Von dort aus verbreitete sich der Brauch. über den Südwesten des Landes. Zwar gab es auch Gegner des Weihnachtsbaumes, die ihn als heidnisches Überbleibsel bekämpften, doch Martin Luther setzte sich jedoch für das Beibehalten des immergrünen Baumes ein.

  Mit der Verbreitung der lutherischen Lehre wurde damit auch der Weihnachtsbaum in ganz Deutschland bekannt. Von dort aus hielt er Einzug in ganz Westeuropa und mit den europäischen Auswanderern in Nord- und Südamerika. Um 1840 ließ Königin Victoria einen der ersten britischen Weihnachtsbäume schmücken - nachdem sie sich mit ihrem deutschen Ehemann vermählt hatte. Ab 1870 wurde der Baum in Frankreich Mode.

Äpfel, Brezeln, Zuckerwerk

Zunächst verwendete man als Weihnachtsschmuck das, was man gerade zur Verfügung hatte. Eine Überlieferung aus dem Jahr 1597 aus Basel besagt, dass der Baum mit Äpfeln und Käse dekoriert wurde. Essbarer Schmuck war besonders bei den Armen und Kindern beliebt, war es doch üblich, den Baum zu plündern.

Um 1650 wurde an den Fürstenhöfen bereits Zuckerwerk, Puppen, Kleider und Silberschmuck an den Baum gehängt. Solche Kostbarkeiten konnte sich das einfache Volk natürlich nicht leisten. Daher kamen selbstgebastelte Dekorationen in Mode. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden auch neue Industriezweige, die Christbaumschmuck nun maschinell herstellten. Von Glaskugeln über Schmuck aus Papiermaché und Krepp bis hin zu Lametta waren der Fantasie nun keine Grenzen mehr gesetzt.

Weihnachten auf die Spitze getrieben - die Christbaumspitze

Zur Vollendung des Weihnachtsbaumes diente zunächst, wenn überhaupt, nur eine Kerze. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich dafür aber eigens angefertigte Dekorationsartikel durch: die Christbaumspitzen.

Manche Regionen hatten typische "Spitzenprodukte": so kam der Hahn aus der Pfalz oder, der Nürnberger Rauschgoldengel aus der Lebkuchenstadt. Bis etwa 1960 entwickelte sich eine Vielfalt an Christbaumspitzen, die etwa Engel, Sterne oder Nikoläuse darstellen und aus vielen verschiedenen Materialien von Pappe bis Porzellan bestanden.

Für viele ist erst Weihnachten, wenn auch der Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt ist. Ein heidnischer Brauch gilt als Ursprung der Weihnachtsbaum-Tradition. Volkskundler gehen davon aus, dass der erste geschmückte Baum im 16. Jahrhundert von den städtischen Zünften aufgestellt wurde.

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Ursprung des Weihnachtsbaums

Über den Ursprung der Tradition mit dem grünen Nadelbaum wurde lange diskutiert. Man geht davon aus, dass der grüne Weihnachtsbaum heidnischen Religionen entstammt. Die Farbe steht für Fruchtbarkeit und Lebenskraft.

Im Christentum versinnbildlichte der Tannenbaum ursprünglich als "Paradiesbaum" die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Weil viele Menschen zu dieser Zeit weder lesen noch schreiben konnten, stellte die Kirche die Geschichte symbolisch dar. Dafür brauchte sie einen Baum, der auch am 24. Dezember noch grün war: Nadelbäume wie Tanne und Fichte, aber auch Buchsbaum, Rosmarin und Wacholder boten sich an. Immergrüne Pflanzen symbolisieren auch die Hoffnung darauf, dass die Natur wiedererwachen wird.

An die Bäume hängten sie rote Früchte als Symbol für die Frucht, die Eva zu ihrer verbotenen Mahlzeit verführte. Die einzigen Früchte, die früher um diese Zeit in Deutschland noch gut aussahen und daher in Frage kamen, waren Äpfel – die Vorgänger der heutigen, manchmal noch roten Christbaumkugeln.

Es gibt auch Belege, wonach der Christbaum nicht mit Süßigkeiten, sondern zur Hälfte mit Äpfeln als Symbol der Sünde und zur anderen Hälfte mit den „Arma Christi“, den Leidenswerkzeugen von Jesus geschmückt war. Da gab es etwa die Dornenkrone oder den essiggetränkten Schwamm, mit dem Jesus am Kreuz gequält worden war. Auch der Hahn war dabei, der dreimal krähte, nachdem Petrus Jesus verleugnet hatte. So stand der 24. Dezember, die Vertreibung aus dem Paradies, die das Unglück über die Menschen gebracht hatte, auf der einen Seite. Auf der anderen den Geburtstag von Jesus am 25. Dezember, der durch seine Kreuzigung und Auferstehung dieses Unglück wieder von der Menschheit genommen haben soll.

Geschichte des Weihnachtsbaums

Einer der ersten dokumentierten und geschmückten Weihnachtsbäume tauchte im 16. Jahrhundert in Straßburg auf. Danach adaptierten wohlhabende Bürger und Beamten diesen Brauch. In Mitteleuropa waren Tannenbäume zu dieser Zeit sehr selten und deshalb kostspielig. Fürsten und Auswanderer waren schließlich für die europaweite Ausbreitung verantwortlich. Ab 1730 wurden Kerzen als Hoffnungsträger auf dem Weihnachtsbaum platziert.

Amerika modernisierte diese Tradition und setzte als erstes Land elektronische Beleuchtung ein. Der Schmuck, so wie wir ihn heute kennen, entstand erst im 19. Jahrhundert. Zum weltweiten Festsymbol wurde der Weihnachtsbaum im 20. Jahrhundert. Statt Lebensmitteln wurden schließlich mundgeblasene Glaskugeln in den verschiedensten Farben als Dekoration verwendet. Damit war ein neuer Markt für Weihnachtsbaum-Dekoration geschaffen.

Die Katholische Kirche weigerte sich lange gegen diese „heidnische“ Tradition. So durfte erst im Jahre 1982 erstmals ein Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt werden. Seither wird der große Christbaum dort jedes Jahr aus einem anderen Land importiert.

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Heutige Bedeutung des Weihnachtsbaums

Heute ist der Weihnachtsbaum nicht mehr aus den Wohnzimmern wegzudenken. Alljährlich bringt er in Weihnachtsstimmung und taucht so in fast jedem Haushalt auf. Der beliebteste, deutsche Christbaum ist die Nordmanntanne. In den letzten Jahren ging der Trend zunehmend zu regionalen Tannen über. Allerdings taucht ein Großteil der Weihnachtsbäume nicht mehr als Naturprodukt im Wald auf, sondern wird speziell für Weihnachten auf Plantagen angebaut.

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Woher kommt der Brauch mit den geschmückten Weihnachtsbaum?

Der uns heute geläufige Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung aber wahrscheinlich in der heidnischen Tradition. Zur Zeit der Wintersonnenwende holte man sich sogenannte Wintermaien ins Haus. Diese grünen Zweige waren ein Zeichen des Lebens, sollten Wintergeister vertreiben und versprachen Schutz und Fruchtbarkeit.

Woher kommt der Brauch mit dem geschmückten Weihnachtsbaum Schweden oder Deutschland?

Der Weihnachtsbaum ist das zentrale Stück in den schwedischen Häusern. Diese Tradition, die ursprünglich aus Deutschland kommt, wurde im 19. Jahrhundert ein fester Bestandteil der schwedischen Weihnachtsfeiern.

Welches Land hat die Tradition der Weihnachtsbäume eingeführt?

Im 17. Jahrhundert begannen die Menschen, geschmückte Weihnachtsbäume im Wohnraum aufzustellen. Das belegt eine Aufzeichnung aus dem Elsass aus dem Jahr 1605. Die Weihnachtsbäume galten als Hoffnungsträger für neues Leben und wurden damals mit Nüssen, Äpfeln und Süßigkeiten geschmückt.

Wann und wo wurde der erste geschmückte Weihnachtsbaum aufgestellt?

Weihnachtsbaum – Geschichte und Bedeutung der Weihnachtszeit Alte Chroniken verzeichnen einen ersten geschmückten Weihnachtsbaum in Freiburg im 15. Jahrhundert. Bekannt und weltweit beliebt wurde er allerdings erst später ab dem 19. Jahrhundert.