In Deutschland leiden über 12 Millionen Menschen an einem sogenannten Reizdarm. Bis zur Diagnose ist es meist ein langwieriger Prozess, was dazu führen kann, dass sich Betroffene nicht ernst genommen fühlen. Die gute Nachricht: Ist die Diagnose Reizdarmsyndrom erst einmal gestellt, lassen sich die Symptome gut behandeln. Show
Wo und wie drückt der Darm?Fachärzte unterscheiden drei Typen des Reizdarmsyndroms: Die Betroffenen leiden entweder hauptsächlich unter Durchfall oder unter Verstopfung oder unter beidem abwechselnd. Hinzukommen können Symptome wie:
Achtung!Sollten weitere Beschwerden hinzukommen, etwa ein plötzlicher Gewichtsverlust oder Blut im Stuhl, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren behandelnden Arzt. Es könnte sich um erste Anzeichen einer schwerwiegenderen Darmerkrankung wie etwa Darmkrebs handeln. Bauchschmerzen, Blähungen und DurchfallEs gibt bislang keine Untersuchung, die ein Reizdarmsyndrom sicher nachweisen kann. Ihr Arzt stellt die Diagnose deshalb mittels Ausschlussverfahren. Zunächst befragt er Sie ausführlich zu Ihrem Krankheitsverlauf. Dabei können erfolgte Operationen, Ihre Familiengeschichte und seelische Aspekte eine Rolle spielen. Wichtig ist für ihn auch, wann Ihre Symptome auftreten und wie stark diese ausgeprägt sind. Anschließend tastet er Ihren gesamten Bauchraum ab, um den Schmerz zu lokalisieren und eventuell Verhärtungen festzustellen. Folgende Untersuchungen können außerdem zur Diagnosestellung beitragen:
Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut. Gesundheit zum HörenPodcast Darmsanierung: "Steril ist nicht gesund": Ohne Bakterien geht es unserem Darmtrakt schlecht. LebensqualitätJe nachdem, wie stark das Reizdarmsyndrom ausgeprägt ist, kann es die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinflussen. Für die Behandlung kombiniert der Arzt verschiedene Maßnahmen und orientiert sich an den Hauptauslösern:
Geduld und Flexibilität zahlen sich ausBis eine spürbare Besserung eintritt, können vier bis sechs Wochen vergehen. Eventuell muss in dieser Zeit die Therapie noch einmal überprüft und angepasst werden. Tipps für ein gutes BauchgefühlBei einem Teil der Betroffenen verschwindet das Reizdarmsyndrom nach einiger Zeit von selbst wieder, andere begleitet es ein Leben lang. Mit einer gesunden Lebensweise und einer ausgewogenen Ernährung können Sie selbst viel für Ihren Darm tun:
Vorsicht bei bestimmten Reizdarm-DiätenBislang gibt es keine aussagekräftigen Studien zu bestimmten Reizdarm-Diäten wie etwa der FODMAP-Diät, bei der Betroffene auf sogenannte fermentierbare, also vergärbare, Kohlenhydrate verzichten. Der Verzicht soll Blähungen und Durchfall entgegenwirken. Da viele wichtige Lebensmittel diese Kohlenhydrate enthalten, riskieren Betroffene einen Vitamin- und Mineralstoffmangel. Deshalb sollte die Diät nur für etwa vier bis sechs Wochen erfolgen und ärztlich begleitet werden.
Unterstützung bei ReizdarmAustausch und Unterstützung finden Sie hier: Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der
Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V. Deutsche Gesellschaft für
Ernährung e.V. Deutsche Reizdarmselbsthilfe e.V. Was bedeuten starke Darmgeräusche?Bei ständig hörbaren lauten Geräuschen spricht man in der Fachterminologie von Borborygmi. Sie sind Ausdruck verstärker Peristaltik ("Hyperperistaltik") und treten beispielsweise bei Gastroenteritis oder Malabsorption auf. Borborygmi können jedoch auch ein Hinweis auf einfachen Hunger sein ("Der Magen knurrt").
Was bedeutet Rumoren im Darm?Wenn der Darm sich verkrampft, kann er an seinen Krümmungen rechts und links im Bauch die Luft "einklemmen". Die Folgen: Überblähung, Kleidung wird beengend, Bauchschmerzen oder heftiges Rumoren. Dahinter können viele verschiedene Gründe stecken.
Wann sind Darmgeräusche gefährlich?Auch häufige Blähungen und laute Darmgeräusche weisen auf ein Reizdarm-Syndrom hin. Durchfall und Verstopfung sowie Bauchschmerzen gehören als Symptom zu einer Reihe von Erkrankungen der inneren Bauchorgane.
Was tun gegen Grummeln im Darm?Eine warme Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder ein warmer Wickel wirken entkrampfend. Auch eine Bauchmassage kann lindernd wirken. Dazu den Bauch sanft im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel massieren. Das beschleunigt den Weitertransport des Speisebreis und bringt Luftansammlungen in Bewegung.
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