Wie wird der Sommer 2022 Österreich

Meteorologisch gesehen hat der September nun bereits den Herbst eingeläutet. Der Sommer wird als einer der heißesten in die Geschichte des Landes eingehen. Die vergangenen drei Monate brachten auch eine Reihe weiterer Extreme.

Nach den vorläufigen Auswertungen war es der viertwärmste Sommer seit 255 Jahren. „Nach Auswertungen aller Messstationen könnten 2022 und 2015 auch noch gleichauf auf Platz Drei zu liegen kommen. An der Spitze sind weiterhin die Sommer 2003 und 2019″, berichtete Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Der diesjährige Sommer war heiß und trocken und hat teils Starkregen und schwere Gewitter gebracht. Die höchste Lufttemperatur wurde in mit 38,7 Grad in Seibersdorf (Niederösterreich) gemessen. Der nasseste Ort war 2022 die Rudolfshütte (Salzburg) mit einem Niederschlagswert von 699 Millimeter und der trockenste Ort war Podersdorf (Burgenland) mit Niederschlagsmessungen von 140 Millimeter. Sonne gab es mit 875 Stunden am meisten in Andau (Burgenland) und am wenigsten in Sulzberg (Vorarlberg) mit 802 Stunden.

Wir hatten heuer erst 1 Monat, dass unterdurchschnittlich warm verlaufen ist: April, April. Der Rest: hot, hot, hot! Bemerkenswert der Juni mit +3,3 Grad im Vergleich zu früher: pic.twitter.com/F4JsqiRoo0

— Marcus Wadsak 🌞 (@MarcusWadsak) August 26, 2022

Der diesjährige Sommer lag im Tiefland Österreichs um 1,6 Grad über dem Durchschnitt des Klimamittels von 1991 bis 2020. Auf den Bergen war es um 1,7 Grad wärmer. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, lag 2022 sowohl im Tiefland als auch auf den Bergen um 3,4 Grad über dem Mittel, so die Daten der ZAMG.

Die Messreihe seit 1767 umfasst 256 Sommer und unter den 15 wärmsten seien fast nur Sommer der jüngeren Vergangenheit: 2003, 2019, 2015, 2022, 2017, 2018, 1992, 1811, 1994, 2012, 2021, 2013, 1807, 2002, 1834, so die Zahlen nach HISTALP-Tiefland-Datensatz.

Viertwärmsten #Sommer in Österreichs 255-jähriger Messgeschichte. Nur eine Spur wärmer war der 2015. Nach der endgültigen Auswertung aller Messstationen könnten 2022 und 2015 ev. gleichauf auf Platz 3 liegen. An der Spitze sind weiterhin 2003 und 2019. https://t.co/QMZOOpiDqg pic.twitter.com/Yo8XcMXzKa

— zamg.at (@ZAMG_AT) August 29, 2022

Das vermehrte Auftreten von abwechselnd längeren Trockenphasen und größeren Regenmengen innerhalb kurzer Zeit deckte sich mit aktuellen Erkenntnissen der Klimaforschung. So brachte der Sommer 2022 um 15 Prozent weniger Niederschlag als im vieljährigen Durchschnitt. In der Reihe der trockensten Sommer der vergangenen 164 Jahre, liegt 2022 auf Platz 35.

Kurzfristig wurde viel Regen verzeichnet. Zwischen 18. und 19. August gab es in Bregenz mit 212 Millimeter Niederschlag einen neuen 24-Stunden-Regenrekord für Vorarlberg. „Es ist in Österreich schon seit einem Jahr deutlich zu trocken. Dieser Sommer hat die bestehenden Probleme weiter verschärft“, sagte Klimatologe Orlik, „von September 2021 bis August 2022 gab es 19 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel. Das ist der geringste Wert in einem September-August-Zeitraum seit 1975/76“.

Die diesjährige Entwicklung der Pflanzen entsprach den sehr warmen Sommern der vergangenen Jahre. Das österreichweite durchschnittliche Datum der Fruchtreife von Marillen war heuer der 12. Juli, und das des Schwarzen Holunders der 6. August. Diese Eintrittsdaten passen zu den warmen Sommern der letzten 20 bis 30 Jahre und warem deutlich verfrüht im Vergleich zur Klimaperiode zwischen 1961 und 1990.

Hitze und Trockenheit betrafen außerdem Bäume und Sträucher und setzten vor allem der Kastanie zu. Braungefärbte Blätter im Juli und August hatten somit nichts mit einem vorgezogenen Herbst zu tun, sondern mit Schädlingen wie der Kastanienminiermotte und Trockenstress. In der Regel setzt die herbstliche Laubverfärbung in den Tieflagen erst Anfang Oktober ein, in höheren Lagen ein paar Tage früher.

Auch die Zahl der Hitzetage hat in den letzten 30 Jahren massiv zugenommen. „Vor 1990 wären so viele Hitzetage wie heuer ein Rekord gewesen“, betonte Orlik. „Mittlerweile liegen die Rekorde bei 40 Hitzetagen, erreicht in den Jahren 2003 oder 2015.“ Alleine in Wien zählte man 36 Hitzetage, an denen mehr als 30 Grad gemessen wurden.

Klimawandel: Gefährliche Hitze in gemäßigten Breiten

Der Sommer naht – zu dieser Jahreszeit verzeichnet man immer die höchsten Temperaturen. Doch der Sommer 2022 könnte besonders gefährlich werden. 

Grund dafür ist die gigantische Trockenheit, die in Österreich und den benachbarten Staaten herrscht. Daher betonen Meteorologen, dass jede Hitzewelle und jeder trockene Tag sehr gefährlich sein könnten. Die neuesten Prognosen, die am Mittwoch vom amerikanischen Wetterdienst AccuWeather veröffentlicht wurden, zeigen, dass viele Länder des Alten Kontinents in den kommenden Wochen nicht nur mit sehr hohen Temperaturen, sondern auch mit verheerenden Stürmen rechnen müssen.

Mehr lesen: Wetter-Experten erstellen dramatische Sommer-Prognose

Hitzewellen von bis zu zwei Wochen

Die Autoren der Prognosen sind die leitenden Meteorologen des Dienstes, Alan Reppert und Tyler Roys. Sie sind sich einig, dass der Zeitraum von Juni bis August in den meisten Teilen Europas durch höhere Temperaturen als üblich gekennzeichnet sein wird. Besonders dramatisch sind die Prognosen für Portugal, Südfrankreich und Italien, wo Hitzewellen von bis zu zwei Wochen vorhergesagt werden. Zwar gehen die Meteorologen von zeitweisen Fronten mit Gewittern, Niederschlägen und sinkenden Temperaturen aus, diese werden aber nur eine vorübergehende Abkühlung bringen.

Horror-Unwetter am Balkan befürchtet

Auch in Südosteuropa verspricht der gesamte Sommer, heiß zu werden. In Athen können die Temperaturen bis zu zwei Monate lang 32 Grad Celsius erreichen und überschreiten, während sie in der rumänischen Hauptstadt Bukarest einen Monat lang so bleiben können. Es besteht jedoch die Chance, dass die Menschen auf dem Balkan eine so schwere Dürre wie im letzten Jahr vermeiden können. Dies liegt an den Gewittern, die dort vor allem in der zweiten Sommerhälfte häufig auftreten und die Trockenheit zumindest teilweise abmildern könnten. Andererseits können die Phänomene so heftig sein, dass sie u.a. Schäden an den Ernten verursachen.

Stürme auch in Österreich

Auch im übrigen Europa wird das Sommerwetter seinen Tribut fordern. Die Meteorologen von AccuWeather warnen vor schweren Unwettern von Frankreich bis nach Österreich. Es wird jedoch erwartet, dass sie nicht so zahlreich sein werden wie in den letzten Jahren und dass sie, wie in Südeuropa, die grassierende Dürre nur teilweise lindern, aber wahrscheinlich nicht beseitigen werden. Neben dem trockenen Wetter, das gelegentlich von Gewittern unterbrochen wird, werden auch hohe Temperaturen erwartet. Die stärksten Hitzewellen werden in der Region vor allem für Juli vorhergesagt. 

Wie wird der Sommer 2022 Österreich

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nico

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21.05.2022, 12:49| Akt: 21.05.2022, 12:56

Wie wird Sommer 2022 Österreich?

In Summe war der Sommer 2022 damit der viertwärmste seit Messbeginn im Jahre 1767. Der August 2022 schließt mit einer Abweichung von +1,5 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 überdurchschnittlich warm ab. Die größten Abweichungen um +2 Grad wurden in Vorarlberg und im äußersten Südosten beobachtet.

Wird der Sommer 2022 heiß?

Der Temperaturdurchschnitt lag im Sommer 2022 nach vorläufigen Berechnungen des DWD mit 19,2 Grad Celsius ( °C ) um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,6 Grad.

Wie wird das Sommerwetter 2022?

Wetter Sommer 2022: Bilanz des Extremsommers - zu trocken, zu heiß, zu viel Sonne. Der Sommer 2022 war einer der heißesten seit Messbeginn. Der Sommer 2022 war extrem und hat neue Rekorde aufgestellt. Die Temperaturen waren zu hoch, der Niederschlag zu gering und beim Sonnenschein gab es einen neuen Rekord.

Wie wird der August 2022 in Österreich?

„Der August 2022 lag im Tiefland Österreichs um 1,2 Grad über dem Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit (Klimamittel 1991-2020), auf den Bergen war er um 0,8 Grad wärmer. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, lag der August 2022 im Tiefland um 3,0 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 2,6 Grad.