Zahnschmerzen sind für viele Menschen der blanke Horror und irgendwie kommen sie immer dann, wenn man sie am wenigsten brauchen kann (was natürlich nie der Fall ist)! Um die quälenden Schmerzen zu lindern, werden verschiedene Schmerzmittel (Analgetika) genutzt. Tabletten dürfen jedoch nur eine Übergangslösung sein, denn Zahnschmerzen sind ein wichtiges Warnsignal des Körpers und bedeuten – ab zum Zahnarzt! Denn auch hier gilt natürlich: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! Show
Information Schmerzmittel
Das Wichtigste auf einen Blick:
Was hilft gegen Zahnschmerzen - und wie?Die Zeit bis zu einem möglichen Zahnarztbesuch überbrücken Schmerzpatienten kurzfristig mit Hausmitteln und längerfristig mit zahlreichen verschiedenen, synthetischen Schmerzmitteln. Dabei werden gut verträgliche Tabletten bevorzugt, die sie auch bei anderen Schmerzen einnehmen. Nicht alle Mittel helfen jedoch gleich gut gegen Zahnschmerzen, manche sind sogar ungeeignet. Wie wirken Schmerzmittel bei Zahnschmerzen?Immer dann, wenn unser Organismus eine Verletzung spürt, muss diese an das Gehirn gemeldet werden. Dies geschieht in Form des Botenstoffes Prostaglandine, der sich an die Schmerzrezeptoren der Nervenenden bindet. So wird der Schmerz – ein wichtiges Warnsignal des Körpers – im Gehirn wahrgenommen. Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol blockieren bestimmte Enzyme (Cyclooxygenasen) und somit die Herstellung des Botenstoffes Prostaglandine. Folgende chemische Wirkstoffe werden bei leichten bis starken Schmerzen hauptsächlich eingesetzt:
Ibuprofen - schnell wirksam gegen starke ZahnschmerzenIbuprofen besitzt als Analgetikum eine deutlich höhere schmerzstillende Wirkung als die bereits beschriebenen Schmerzmittel ASS und Paracetamol – bei gleicher Dosierung. Die fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften sind ebenfalls stärker. Zusätzlich wirkt Ibuprofen krampflösend. Das Medikament eignet sich zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen sowie zur Schmerzlinderung bei Bauch- und Rückenschmerzen mit Verspannungen. Gegen starke Zahnschmerzen wirkt Ibuprofen nachhaltig, was oft zur Unterschätzung der Beschwerden führt. Der Wirkstoff gehört zu den Arylpropionsäuren und ist in einer Konzentration bis 400 Milligramm pro Tablette frei in Apotheken verkäuflich. Bei der Selbstmedikation gilt Ibuprofen als Geheimwaffe gegen Zahnschmerzen und starke Migränekopfschmerzen. Wie alle synthetischen Wirkstoffe ist das Medikament jedoch nicht für den Dauergebrauch geeignet.
Paracetamol - gut verträglich bei leichten ZahnschmerzenDer Wirkstoff Paracetamol besitzt ähnlich schmerzstillende Eigenschaften wie ASS, wirkt jedoch nicht entzündungshemmend oder blutverdünnend. Dafür gilt Paracetamol als sehr gut verträglich und ist nahezu frei von Nebenwirkungen, womit das Medikament als leichtes Schmerzmittel bereits für Kinder im Säuglingsalter geeignet ist. Allerdings soll Paracetamol einen negativen Einfluss auf das körpereigene Immunsystem besitzen. Paracetamol ist bis 500 Milligramm frei verkäuflich und findet bei leichten Zahn- und Kopfschmerzen, erkältungsbedingten Beschwerden und arthrosebedingten Gelenkschmerzen Anwendung. Bei Kombipräparaten aus Paracetamol und ASS sorgen Ascorbinsäure und Koffein dafür, dass die Wirkstoffe ihr Ziel zügig erreichen und die schmerzstillende Wirkung schneller eintritt. Diese Kombipräparate sind jedoch nur für Erwachsene geeignet. Acetylsalicylsäure (ASS) - kein Allheilmittel gegen ZahnschmerzenASS wirkt leicht schmerzstillend und fiebersenkend sowie entzündungs- und gerinnungshemmend, ist aber nur bedingt gegen Zahnschmerzen einsetzbar. Bei manchen Menschen hilft ASS überhaupt nicht gegen Schmerzen, jedoch gut gegen Entzündungen. Aufgrund seiner blutverdünnenden, gerinnungshemmenden Eigenschaften darf ASS nicht vor Operationen, insbesondere Zahn-OPs, angewendet werden. Für Patienten mit Blutgerinnungsstörungen wäre der Wirkstoff gar lebensbedrohlich. Diclofenac und Metamizol - zwei sehr starke SchmerzmittelDiclofenac zählt (wie ASS, Paracetamol und Ibuprofen) zu den auf Säurebasis wirkenden Medikamenten. Metamizol ist hingegen ein Präparat aus der Gruppe der nichtsauren Nichtopioid-Analgetika. Es ist besonders für Patienten mit empfindlichem Magen geeignet, jedoch aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen rezeptpflichtig und nicht frei verkäuflich. Auch Diclofenac wird als hochwirksames Schmerzmittel gehandelt, ist jedoch nur in sehr geringer Dosierung rezeptfrei erhältlich und somit nicht für die Selbstmedikation geeignet. Bei Schmerzmitteln gilt: Lassen Sie sich beratenDie richtig starken Schmerzmittel wie Opiate erhalten Sie immer nur mit einem Rezept des Arztes oder Zahnarztes. Aber auch die rezeptfreien Schmerzmittel sollten nur nach einer Beratung durch den Arzt oder Apotheker zum Einsatz kommen. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind immer möglich. Zudem unterscheiden sich die Medikamente in ihrer Wirksamkeiten. Eine Beratung ist vor allem wichtig für:
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