Wie viel verdient ein Schiedsrichter in der Bundesliga

Lohnt es sich finanziell, ein Bundesliga-Schiedsrichter zu sein? GOAL zeigt euch, wie viel Referees verdienen - auch im Vergleich zu anderen Ländern.

Schiedsrichter müssen einiges aushalten: Machen sie ihren Job gut, werden sie kaum wahrgenommen, machen sie jedoch einen Fehler, sind sie oft für Tage der Buhmann bei den Fans. Skandale wie der um den BVB und Felix Zwayer kommen immer wieder vor, bei Babak Rafati führte der immense Druck gar zu einem Suizidversuch.

Die Bundesliga LIVE auf DAZN - hier anmelden!

Warum tut es sich also überhaupt jemand an, Schiedsrichter zu werden? Zum einen unbestreitbar aus Liebe zum Spiel und aus sportlichen Gründen. Zum anderen ist die Tätigkeit als Unparteiischer zumindest in den oberen Ligen schon lange kein Ehrenamt mehr. Je höher man pfeift, umso mehr kann man verdienen.

Was ist im deutschen Fußball also die Spitze des Eisbergs, der mögliche Top-Verdienst für Referees? Wie viel verdient ein Bundesliga-Schiedsrichter? GOAL beantwortet euch diese Fragen - und zeigt auch den internationalen Vergleich!

Wie viel verdient ein Schiedsrichter in der Bundesliga
Getty

Wie viel verdient ein Bundesliga-Schiedsrichter? Die Kriterien

Zunächst einmal halten wir fest, dass wir uns in diesem Artikel auf leitende Schiedsrichter konzentrieren. Assistenten bekommen logischerweise weniger Geld als der jeweilige Spielleiter.

Es gibt einige Faktoren, von denen abhängt, wie viel ein Schiedsrichter in Deutschland verdienen kann. Den ersten davon haben wir bereits angesprochen: In welcher Spielklasse pfeift der jeweilige Referee? Schon zwischen Bundesliga und Zweiter Bundesliga gibt es hier Unterschiede.

Der zweite Faktor ist: Wie viele Spiele leitet der jeweilige Unparteiische? Denn der Verdienst setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: einem Grundgehalt und einer Vergütung pro absolvierter Partie. Logische Folge: Je mehr Spiele ein Schiedsrichter leitet, umso mehr Geld verdient er.

Und dann gibt es noch einen dritten Faktor, der in der Bundesliga vor allem das Grundgehalt beeinflusst: Die Berufserfahrung des jeweiligen Spielleiters. Diese teilt sich in drei Gruppen ein: Schiedsrichter mit weniger als fünf Jahren an Bundesliga-Erfahrung, Schiedsrichter mit mehr als fünf Jahren an Bundesliga-Erfahrung und FIFA-Schiedsrichter.

Wie viel verdient ein Bundesliga-Schiedsrichter?

Nun kennen wir bereits alle drei Faktoren, die den Verdienst eines Bundesliga-Schiedsrichters bestimmen und können uns das Ganze praktisch anschauen. Beginnen wir dabei beim Grundgehalt.

Die Bundesliga LIVE auf DAZN - Jetzt anmelden!

In der aktuellen Saison bekommt ein Zweitliga-Schiedsrichter ein Grundgehalt in Höhe von 40.000 Euro pro Saison, ein Bundesliga-Schiedsrichter mit weniger als fünf Jahren Erfahrung in der höchsten Spielklasse schon ganze 60.000 Euro. Der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga ist also immens.

Ein Schiedsrichter mit mehr als fünf Jahren Bundesliga-Erfahrung kassiert grundsätzlich 70.000 Euro pro Saison und ein offizieller FIFA-Referee den Höchstsatz von 80.000 Euro pro Saison.

Das Grundgehalt liegt hierbei seit der Spielzeit 2018/19 konstant auf diesem Niveau. Zuvor stieg es allerdings kontinuierlich deutlich an. Zum Vergleich: Ein FIFA-Schiedsrichter bekam in der Saison 2015/16 noch 60.000 Euro an Grundgehalt, ein Zweitliga-Spielleiter 25.000 Euro.

Der zweite Aspekt des Verdienstes ist, wie bereits erklärt, die Vergütung pro gepfiffenem Spiel. Diese ist für alle Bundesliga-Schiedsrichter gleich und beträgt 5000 Euro pro Partie. Ein Zweitliga-Referee bekommt die Hälfte. Auch dies hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht: 2016/17 bekam ein leitender Unparteiischer in der Bundesliga noch 3800 Euro pro Spiel, ein Zweitliga-Schiedsrichter 2000 Euro.

Wie viel verdient ein Bundesliga-Schiedsrichter? Der internationale Vergleich

Damit ihr einordnen könnt, wie hoch der Verdienst von Bundesliga-Schiedsrichtern im internationalen Vergleich ist, haben wir euch Zahlen zu den anderen Top-Ligen zusammengefasst. Dabei fällt auf: ausgerechnet die superreiche Premier League zahlt ihren Referees vergleichsweise wenig!

Lese-Empfehlung

  • Der "neue Giggs": Gescheitert bei United - heute Millionär
  • Die Lösung aller Bayern-Probleme?
  • Die Neuentwicklung von Arsenals Highbury: Hinter der Fassade
  • 23 Tore, 11 Assists: Wird er Flicks WM-Überraschung?
  • Tod mit 29 Jahren: Wolfsburg gedenkt Nowak nach wie vor
  • Serie A (Italien): Grundgehalt Top-Elite - 80.000 Euro pro Saison, alle anderen bei mehr als 25 geleiteten Spielen - 40.000 Euro, Vergütung pro Spiel - 3.800 Euro
  • Primera Division (Spanien): Grundgehalt - 10.000 Euro pro Monat, Vergütung pro Spiel - 3.600 Euro
  • Premier League (England): Grundgehalt - zwischen 45.000 und 49.000 Euro pro Saison, Vergütung pro Spiel - 1.300 Euro

Wie viel verdient ein Schiedsrichter in der Serie A?

Was verdienen die Schiedsrichter in Italien? In Italien sollen die Elite Schiedsrichter in der Serie A ein Bruttojahresgrundgehalt von 80.000 Euro bekommen. 40.000 Euro gibt es für Schiedsrichter, die mindestens 25 Serie-A-Spiele geleitet haben, Aufsteiger werden mit 30.000 Euro honoriert.

Wie viel läuft ein Schiedsrichter pro Spiel?

Sportmedizinische Untersuchungen in der Bundesliga kamen zum Schluss, dass durchschnittlich 10-15 Kilometer zurückgelegt werden. Für die Uefa hat der belgische Fitnessexperte Werner Helsen Folgendes errechnet: «Ein Schiedsrichter läuft zwischen 10 und 13 Kilometer pro Spiel.

Wie viele Spiele pfeift ein Schiedsrichter im Jahr?

Ein Schiedsrichter hat sein „Soll“ mit 15 offiziellen Spielen erfüllt. Jeder Schiedsrichter wird mehrere Male im Jahr von Inspizienten beobachtet und bewertet.

Wie viel verdient Felix Brych pro Spiel?

Beruf und Vermögen des Schiedsrichters und Juristen Felix Brych soll ein jährliches Gehalt von 75.000 Euro als Schiedsrichter erhalten schreibt "Kicker".