Wieviel verdient man mehr wenn man verheiratet ist

Nach der Hochzeit stehen für die Verheirateten verschiedene Kombinationen der Steuerklassen zur Verfügung. In welche Steuerklasse der Einzelne wechseln sollte, kann nicht pauschal beantwortet werden. Generell kann gesagt werden: Bei ungefähr gleichem Lohn wählen beide Ehepartner Steuerklasse 4; ist das Einkommen eines Partners deutlich höher als das des anderen, bietet sich die Kombination der Steuerklassen 3 und 5 an. Daneben gibt es noch die Möglichkeiten, die Steuerklassen 2 oder 6 zu wählen und ebenso kann man sich für die Kombination Steuerklasse 4 und 4 mit Faktorverfahren entscheiden.

Wieviel verdient man mehr wenn man verheiratet ist

Welche Steuerklasse für Ehepaare?

Seit der Einführung des Verfahrens ELStAM (Elektronische LohnSteuerAbzugsMerkmale) erfolgt die Einordnung von Ehepartnern nach der Eheschließung automatisch in die Kombination Steuerklassen 4 und 4. Möchten die Ehepartner eine andere Kombination wählen, müssen sie diese beantragen. Die Kombination der Steuerklassen 4 und 4 ist dann sinnvoll, wenn beide Ehepartner in etwas das gleiche Gehalt bekommen. Bei Steuerklasse 4 beläuft sich der jährliche Grundfreibetrag auf 8.004 Euro. Unterscheidet sich die Gehaltshöhe beider Ehepartner deutlich, wird in der Regel die Kombination von Steuerklasse 3 und 5 gewählt. Der Freibetrag bei Steuerklasse 3 beträgt 16.008 Euro jährlich, während es bei Steuerklasse 5 keinen Grundfreibetrag gibt.

Wenn einer der Partner oder beide Ehegatten Nebenjobs ausführen, ist die Steuerklasse 6 in Erwägung zu ziehen. Lebt ein Ehepartner in einem anderen EU-Land, kann ebenso in Steuerklasse 2 gewechselt werden.

Dieser grobe Überblick berücksichtigt keine Kinderfreibeträge oder Lohnersatzleistungen wie Elterngeld. Da nur einmal jährlich in eine andere Steuerklasse gewechselt werden kann, sollte man absehbare Veränderungen in naher Zukunft berücksichtigen. Steht beispielsweise die Geburt des Kindes an, sollte schon zuvor in Steuerklasse 3 gewechselt werden, weil sich dann das Elterngeld erhöht.

Kombination 4 und 4 mit Faktorverfahren

Bei der Kombination 3 und 5 bekommt der Ehepartner die Freibeträge, der das höhere Einkommen erhält. Beim Faktorverfahren werden die Freibeträge gerecht aufgeteilt, sodass steuerliche Vorteile entstehen. Beide Ehepartner befinden sich dann in Steuerklasse 4.

Rechenbeispiele

In unserem Beispiel verdient der Ehemann 5.000 Euro brutto pro Monat und seine Frau bekommt ein Brutto-Monatsgehalt von 3 .500 Euro.
Wählen beide die Steuerklasse 4, bezahlt der Mann 1 1.103,33 Euro Einkommensteuer und die Ehefrau hat Steuerabzüge in Höhe von 596,16 Euro.
Entscheidet sich die Frau für Steuerklasse 3 und der Mann für Steuerklasse 5, belaufen sich die Abzüge der Frau auf 326,50 Euro und des Mannes auf 1.530 Euro.
Wird der Mann mit Klasse 3 besteuert und seine Frau mit Steuerklasse 5, ergeben sich für den Ehemann Abzüge in Höhe von 706,66 Euro und für die Frau 954,58 Euro. In diesem Rechenbeispiel wäre dann mit 1.660,24 Euro Gesamtabzüge die letzte Variante die günstigste.

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Wie ändert sich mein Gehalt Wenn ich heirate?

Nach Heirat erhalten Ehepartner automatisch Steuerklasse IV. Das ändert zunächst nichts am Nettoeinkommen. Haben die Eheleute deutlich unterschiedliche Einkommen, wird nun jedoch übers Jahr hinweg zuviel Lohnsteuer einbehalten.

Wann lohnt es sich finanziell zu heiraten?

Wenn Sie auch aus steuerlichen Gründen heiraten, sollten Sie erst einmal rechnen. Ersparnisse sind dann am größten, wenn einer deutlich weniger verdient als der andere. Eine Heirat kann jährlich bis zu 10 000 Euro mehr an verfügbarem Einkommen bringen (bmf-steuerrechner.de).

Wie viel Geld bekommt man wenn man geheiratet hat?

Grundsätzlich gilt: Ist das Brautpaar nur aus Ihrem Bekanntenkreis, sollte sich der Wert Ihres Geldgeschenks zwischen 30 und 50 Euro bewegen. Sind Sie aber mit dem Brautpaar befreundet, darf es gern etwas mehr sein: Bis zu 100 Euro sind in jedem Fall angebracht.

Wer zahlt mehr Steuern ledig oder verheiratet?

Da Ehepartner gemeinsam besteuert werden, steigt bei zwei Gehältern die Progression. Daher zahlen sie mehr Steuern als Unverheiratete, besonders wenn sie besser verdienen. Um diese «Heiratsstrafe» auszugleichen, gewähren Bund und Kantone gewisse Abzüge.