Wie viel bekommt man beim 13 Gehalt?

Längst nicht jeder bekommt es, doch das Weihnachtsgeld oder auch ein 13. Monatsgehalt ist für viele Arbeitnehmer ein kleiner Geldsegen am Jahresende. Leider langt der Staat auch nochmal richtig zu, sodass netto nicht mehr so viel übrig bleibt.

Das reguläre Gehalt ist für die täglichen Ausgaben gedacht, doch viele Arbeitnehmer kriegen noch ein paar Dinge oben drauf. Weihnachtsgeld zum Beispiel, wird gern für Geschenke verplant und ein 13. oder 14. Monatsgehalt nutzt man dann, um sich was zu gönnen.

Doch was bliebt zum Beispiel vom 13. Monatsgehalt übrig? Wer nachrechnet, sieht, dass mehr Lohnsteuer fällig wird als beim laufenden Arbeitslohn. Das liegt daran, dass durch die zusätzliche Zahlung Ihr Steuersatz steigt.

Wie viel bekommt man beim 13 Gehalt?

Lohnabrechnungen werden durch einige zusätzliche Parameter bestimmt.

 

So viel zweigt der Staat ab

13. oder 14. Monatsgehalt tauchen auf der Lohnabrechnung als „sonstige Bezüge“ auf. Gleiches gilt auch für Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder andere einmalige Zahlungen, die der Arbeitgeber zusätzlich zum laufenden Arbeitslohn gewährt. Und ja, zusätzliche Zahlungen sind eine schöne Sache, die man auf jeden Fall mitnehmen sollte.

Doch es gibt einen Haken, der den Spaß etwas trübt: Das 13. Monatsgehalt ist voll steuerpflichtig, was natürlich zu erwarten war. Da es aber eine Besonderheit bei der Berechnung der Lohnsteuer gibt, bleibt davon weniger übrig, als man vielleicht erwartet. Oft rechnet man nämlich damit, dass man ein zusätzliches Netto-Gehalt ausbezahlt kriegt. Doch das stimmt nicht.

Die Lohnsteuer für die laufenden Bezüge kann man aus den Monatslohnsteuertabellen ablesen. Die gehen aber davon aus, dass Sie jeden Monat den gleichen Lohn beziehen. Erhalten Sie plötzlich ein 13. Monatsgehalt zusätzlich ausbezahlt, kommt man mit den Monatstabellen zu einer überhöhten Lohnsteuer. Es wäre dann so, als ob Ihr Chef Ihr komplettes Jahresgehalt verdoppelt hätte.

                        Um das zu vermeiden, wird im Monat der Auszahlung die Lohnsteuer des laufenden Bezugs nach Monatstabelle berechnet und das 13. Monatsgehalt durch eine Sonderberechnung mithilfe der Jahrestabelle. Im Grunde teilt man das zusätzliche Monatsgehalt auf 12 kleine Erhöhungen für das reguläre Monatsgehalt auf. Dazu werden zwei Arten von Jahreslohn kalkuliert:

  • Voraussichtlicher Jahreslohn: Er umfasst alle laufenden Bezüge des Jahres sowie bereits bezahlte sonstige Bezüge. Das 13. Monatsgehalt ist in diesem Fall aber nicht dabei und auch andere künftige sonstige Bezüge werden nicht einkalkuliert.
  • Maßgeblicher Jahreslohn: Vom voraussichtlichen Jahreslohn werden jetzt noch Freibeträge oder der Altersentlastungsbetrag abgezogen. Das ergibt den maßgeblichen Jahreslohn, für den nach der Jahrestabelle die Lohnsteuer berechnet wird.

Die Rechnung geht aber noch weiter: im nächsten Schritt wird zum maßgeblichen Jahreslohn das 13. Monatsgehalt addiert und danach wieder die Lohnsteuer berechnet. Die Differenz der beiden ermittelten Lohnsteuerwerte ergibt die Lohnsteuer für das 13. Monatsgehalt, soweit so umständlich.

Wie viel bekommt man beim 13 Gehalt?

Ein Rechner zeigt schnell, wie viel vom 13. Monatsgehalt übrig bleibt.

              

Beispielrechnung für 13. Monatsgehalt

Um auszurechnen, wie stark die Lohnsteuer beim 13. Monatsgehalt im Vergleich zuschlägt, sollten Sie erstmal den Brutto-Netto-Rechner einspannen. Der rechnet Ihnen aus, wie viel Lohnsteuer regulär bei Ihnen fällig ist. Nimmt man ein Monatsbrutto von 3.000 Euro für Steuerklasse I ohne Kinder und ohne Kirchensteuer, dann kommt man auf 372,50 Euro Lohnsteuer pro Arbeitsmonat, wenn man die gesetzliche Krankenversicherung mit einem Zusatzbeitrag von 1,3% ansetzt.

Jetzt kann man die im vorherigen Absatz aufgemachte Rechnung nachvollziehen oder einen weiteren Rechner einspannen, der speziell die Lohnsteuer für sonstige Bezüge berechnet. Um beim genannten Beispiel zu bleiben: Für das 13. Monatsgehalt steigt die Lohnsteuer auf satte 741 Euro .

Anders gerechnet könnte man in diesem Fall auch die 3.000 Euro aus dem 13. Monatsgehalt auf die regulären 12 Monatsgehälter aufteilen. Pro Monat wäre dann nach obigen Parametern eine Lohnsteuer von 434,25 Euro fällig, also 61,25 Euro mehr pro Monat. Auf das ganze Jahr gerechnet kommt man dann auf die 741 Euro für das zusätzliche Monatsgehalt.

Freibeträge haben wir im Beispiel bewusst weggelassen, um die ganze Sache etwas übersichtlicher zu halten.

Wie viel bekommt man beim 13 Gehalt?

Monika Skolimowska/dpa-Zentralbi

 

Alternative Bezüge

Grundsätzlich sind sonstige Bezüge eine nette Sache, denn viele Arbeitnehmer kriegen sie schlicht nicht. Wer also Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder ein 13. und 14. Monatsgehalt kriegt, gehört schon zu einer privilegierten Gruppe.

Jedoch gibt es auch Alternativen dazu, die sich Firmen ansehen können oder die man im Personalgespräch mal diskutieren kann. Derzeit gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, bis zu 3.000 Euro steuer- und sozialabgabenfrei an Angestellte auszuzahlen. Diese Inflationsausgleichsprämie ist für Chefs und Angestellte attraktiv.

Auch Sachbezüge sind bis 600 Euro pro Jahr steuer- und sozialabgabenfrei möglich. Wer gar nicht erst über Weihnachtsgeld oder zusätzliche Monatsgehälter diskutieren kann, findet vielleicht bei den vermögenswirksamen Leistungen eine Möglichkeit, den Chef weichzukochen.

Und wenn Ihre Firma gar nicht mitspielt: Was sich für Arbeitnehmer so gut wie immer lohnt, ist eine Einkommensteuererklärung.

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Leser-Kommentare (13)

Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Sonntag, 27.11.2022 | 22:22 | Stefan Rabe

Es gibt

grade im Osten sehr viele Arbeitnehmer, die seit Jahrzehnten weder Urlaubs noch Weihnachtsgeld bekommen. Meckern wegen Steuern ist unnötig.

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Weitere Kommentare (10)

Sonntag, 27.11.2022 | 01:17 | Theo Faust

Weihnachtsgeld

Da ich als Rentner kein Weihnachtsgeld bekomme, kann der Staat mir auch nichts abzwacken. Geld ist nicht alles.

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Samstag, 26.11.2022 | 19:30 | Brigitte Fettes

Der Staat saugt seine Bürger

aus wo es geht, je mehr um so besser für ihn. Früher gab es mal auf Weihnachtsgeld a Freibetrag aber das ist schon lange her.Heute gibt es vom Staat nur mehr für solche die nicht arbeiten wollen So fördert diese Ampel immer mehr Faulenzer zum Nichtstun auf.Die arbeitenden Bürger bezahlen das alle. Die brauchen in der Energiekrise nicht frieren, deren Heizkosten bezahlen auch wir. Es wäre angebracht mal die MwSt u. alle Abgaben z.B. auf Strom zu streichen. Und der Wegfall der EEG Umlage bringt gar nichts weil die Anbieter die Strompreise um bis zu 65% erhöht haben

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Samstag, 26.11.2022 | 18:57 | Verena Rosenberg

In Betrieben ohne Tarifbindung, oder in Betrieben

mit einem hauseigenen Tarifbetrag, kommt es in diesem Jahr ganz darauf an wie clever die Chefs und die Buchhaltung sind. Für meinen Mann gilt der Tarifvertrag der M+E (Metall- und Elektroindustrie), mein Arbeitgeber hat einen Haustarifvertrag. Da wird in diesem Jahr das Weihnachtsgeld als Sonderzahlung nach der in diesem Jahr geltenden Sonderregel ausgezahlt, die bis zu 3000 Euro als Inflationsausgleich steuerreduziert zulässt. Da wir beide in etwa gleich viel verdienen, sind wir schon einmal gespannt darauf was dieser Unterschied unterm Strich ausmachen wird. Ich denke einmal da dürfen sich viele anschließend bei den Gewerkschaften dafür "bedanken", dass ihre Arbeitgeber aufgrund starrer Tarifverträge diese Möglichkeit nicht haben.

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Samstag, 26.11.2022 | 18:28 | M. Tomko

Bei Sonderzahlungen steigen die Steuern

Das ist normal, aber nicht weiter schlimm, wenn man eine Steuererklärung abgibt. Zuviel gezahlte Steuern werden erstattet. Das ist auch sinnvoll, weil in den Steuertabellen nur Pauschalen berücksichtigt sind. Wer mit dem Auto zur Arbeit pendelt übersteigt die in der Regel locker. Neben den 30 Cent pro Entfernungs-km kann man auch die Kfz-Haftpflicht absetzen. Hatte man auf dem Weg zur Arbeit einen Unfall, können auch Reparaturkosten geltend gemacht werden. Absetzbar sind auch die Privat-Haftpflicht, Krankheitskosten, die die Kasse nicht ersetzt, Risikolebensversicherung oder Handwerkerkosten. Das sind nur einige Beispiele, die das zu versteuernde Einkommen senken. Wer keine Steuererklärung macht verschenkt Geld. Eine normale Arbeitnehmer-Steuererklärung ist in 2 Stunden erledigt.

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Samstag, 26.11.2022 | 15:39 | Mitch Fischer  | 1 Antwort

Steuerbefreit

Gott sei Dank muss ich mich um dieses Thema nicht kümmern. Weihnachtsgeld - Fehlanzeige, Urlaubsgeld - Fehlanzeige, Coronazahlung - Fehlanzeige usw, usw. Bin bloß einer von denen die dieses Land mit am Laufen halten. In ein paar Jahren dann als krönender Abschluss und als Anerkennung der Lebensarbeitsleistung eine Minirente. Danke für alles.

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  • Samstag, 26.11.2022 | 17:43 | M. Tomko

    Das ist aber nicht der Staat schuld

    Reden Sie mit Ihrem Chef. Der hat das zu verantworten. Oder werden Sie Gewerkschaftsmitglied. Dann stehen Sie mit Ihren Wünschen nicht allein da. Die Rentenhöhe hängt allein von den Einzahlungen ab.

Samstag, 26.11.2022 | 14:20 | Erwin Müller  | 2 Antworten

Ich kann nicht verstehen,

warum sich Arbeitnehmer nicht ihr Jahresgehalt (12 Monatslöhne + evtl 13. Gehalt + evtl Weihnachtsgeld + evtl Urlaubsgeld) nicht addieren und in zwölt gleichen Monatsraten auszahlen lassen. Dann hätten sie auch eine bessere Rente. Warum die - angeblich Arbeitnehmerfreundlichen Gewerkschaften nicht Druck machen - unverständlich!

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  • Samstag, 26.11.2022 | 19:01 | Verena Rosenberg

    Was soll das bringen, wenn die Steuern und auch

    die Rentenpunkte nach dem tatsächlichen Jahreseinkommen berechnet werden? Unterm Strich hat man dadurch keinen Cent mehr. Reden Sie lieber mit ihrem Chef ob nicht die Anrechnung auf die möglichen 3000 Euro Inflationsausgleichszahlung möglich ist. Also formal auf das tarifliche Weihnachtsgeld verzichten und das Geld als "Inflationsausgleichssonderzahlung" deklarieren.

Alle Antworten (1)

Samstag, 26.11.2022 | 12:22 | Waldemar Schlosser

So viel zwackt der Staat ab...

Ja, der Vater Staat muss ja eigene Schäfchen versorgen. Diese Woche in der Zeitung: "in BW kriegen die Beamten rückwirkend für dieses Jahr bis zu 10000(!)Euro ausbezahlt" und die andere Bundesländer wollen auch schnell nachziehen. Und der Fußvolk... na, mal schauen. So geht die Selbstversorgung, z.B. 400 000 Euronen für persönlichen Fotografen, damit er den Herr Habeck in "richtigem Licht darstellt". Aber sonst haben wir keine Probleme....

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Samstag, 26.11.2022 | 10:55 | Katharina Buas  | 1 Antwort

Die zwacken nichts ab

Das wird bei der einkommensteuererklärung wieder ausgeglichen. Niemand zahlt zu viele Steuern.........

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  • Samstag, 26.11.2022 | 15:30 | Klaus Trageser

    Niemand

    zahlt zu viele Steuern? Der Witz war gut. Ich kenne ganz viele Leute, die zu viel Steuern zahlen. Ich zum Beispiel. Und ich kenne jede Menge Leute und Firmen, die zu wenig Steuern zahlen.

Samstag, 26.11.2022 | 09:26 | Karl Schaplin

Die Steuerverwaltungen Deutschlands

zwacken nichts ab, sie bestehlen den Teil der Bevölkerung, der immer mehr und härter für seinen Lebensunterhalt und -standard arbeiten muss. Es gibt kaum einen Lebensbereich in dem nicht Gebühren, Steuern und sonstige immer höhere Abgaben anfallen. Aus den Erträgen werden ineffiziente, langsame und völlig von Sachkenntnis befreite Politiker und eine Heerschar an Beamten und Organisationen wie EU, UN usw. finanziert. Die haben sich alle gemütlich und annähernd leistungslos in dem warmen vom Steuerzahler finanzierten Nest eingerichtet.

Wie hoch ist das 13 Gehalt?

Der 13. Monatslohn ist meist leicht zu ermitteln: es handelt sich um 1/12 des im ganzen Jahr ausgewiesenen Bruttolohnes (sofern nichts anderes festgelegt wurde).

Wie hoch ist das 13 und 14 Gehalt?

Die Höhe der Sonderzahlungen hängt vom jeweiligen Kollektivvertrag ab, meistens beträgt es so viel wie ein Bruttomonatsgehalt, in bestimmten Branchen gibt es allerdings Ausnahmen, zum Beispiel im Arbeiterbereich kommt es oft vor, dass in den ersten Jahren des Arbeitsverhältnisses die Sonderzahlungen nur in Höhe von ...

Wann bekommt man den 13 Monatslohn Schweiz?

Der 13. Monatslohn ist Bestandteil des Arbeitslohns und unterscheidet sich vom regulären monatlichen Lohn lediglich durch seine Fälligkeit. In der Regel wird er im November oder Dezember ausbezahlt. Dies ist jedoch vom jeweiligen Arbeitsvertrag abhängig, der wie erwähnt, frei vereinbart werden kann.

Wie viel Netto vom Weihnachtsgeld?

Beim Weihnachtsgeld ist das in der Regel der November oder Dezember. Um die Versteuerung brauchst du dich nicht zu kümmern. Wie beim normalen Gehalt auch, bekommst du nur das Nettogehalt überwiesen. Die Steuer ist dann schon abgezogen.