Show Analkarzinom - Medizinische Experten20.07.2022 Das Analkarzinom ist eine bösartige Krebserkrankung des Analbereichs. Dabei wird je nach der Lage im Körper zwischen einem Analkanalkarzinom und einem Analrandkarzinom unterschieden. Mehr als 80 Prozent aller Analkarzinome befinden sich im Analkanal, also dem Übergang des Enddarms in den Anus. Die Analrandkarzinome sind hingegen Tumore der Haut. Sie treten als Hautveränderungen des Afters in Erscheinung und werden meist als ekzemartig beschrieben. ICD-Codes für diese Krankheit: C21 Analkrebs Fälle in Deutschland zur Karte Empfohlene Spezialisten
Analkrebs Fälle in Deutschland 7.549 Fälle im Jahr 2020 Das prognostizierte Fallzahlwachstum basiert auf Angaben zur Bevölkerungsentwicklung der statistischen Bundes- & Landesämter. Die Berechnung erfolgt je Altersklasse, sodass demographische Effekte berücksichtigt werden. Die Fallzahlen basieren aus einer Vernetzung von unterschiedlichen öffentlich zugänglichen Quellen. Mittels Datenanalyseverfahren werden diese Zahlen aufbereitet und unseren Usern zugänglich gemacht. Kurzübersicht:
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Der Analkrebs wird den Darmkrebserkrankungen zugeordnet. Allerdings sind nur ein bis zwei Prozent aller Krebserkrankungen des Dickdarms auch tatsächlich Analkarzinome. Somit gehört dieses Karzinom zu den selteneren bösartigen Tumoren des Darms. Jährlich erkrankt etwa 1 von 500.000 Menschen an einem Analkanal- oder einem Analrandkarzinom. Das Analkanalkarzinom betrifft überwiegend Frauen, während Männer eher Analrandkarzinome bekommen. Die meisten Analkarzinome treten nach dem 60. Lebensjahr auf. Die genauen Ursachen von Analkrebs sind nicht ganz klar. Es gibt jedoch verschiedene Risikofaktoren, die die Entartung der Zellen im Darm begünstigen können. Dazu gehören insbesondere Schädigungen der Haut im Analbereich. Diese können zum Beispiel durch chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa hervorgerufen werden. Auch eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) ist mit der Entstehung des Analkarzinoms assoziiert. Die Erreger zählen zu den am häufigsten sexuell übertragenen Viren. Bis zu 85 Prozent aller Patienten mit Analkrebs sind mit den Papillomaviren infiziert. Insbesondere Hoch-Risiko-Typen wie HPV 16, 18, 31 und 33 führen über verschiedene Zwischenstufen, den sogenannten Präkanzerosen, zum Karzinom. Da die Papillomaviren vor allem bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen werden, gilt vor allem passiver (aufnehmender) Analverkehr als weiterer wichtiger Risikofaktor. Das Risiko einer Ansteckung steigt bei Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Sexualpartnern. Ein geschwächtes Immunsystem kann ebenfalls die Entstehung einer Krebserkrankung wahrscheinlicher machen. Der Körper kann sich nicht ausreichend gegen Krankheitserreger oder entstehende Tumorzellen wehren. HIV- und AIDS-Patienten sowie Menschen, deren Immunsystem aus verschiedenen Gründen medikamentös unterdrückt werden muss, haben somit ein erhöhtes Risiko, an einem Analkarzinom zu erkranken. Auch das Rauchen zählt zu den Risikofaktoren für Analkrebs. Analkrebs kann sehr verschiedene Beschwerden verursachen, meist sind diese sogar so unspezifisch, dass ein möglicher Krebs schnell übersehen wird. Bei vielen Patienten zeigen sich jedoch Blutauflagerungen auf dem Stuhl. Auch Schmerzen beim Stuhlgang sowie ein quälender Juckreiz im Analbereich können auf einen Tumor hinweisen. Je nach Größe der Geschwulst verspüren die Betroffenen zudem ein Fremdkörpergefühl. Wenn der Tumor den Analkanal einengt, kann sich der Kot verformen. Typisch sind hier Einkerbungen oder ein sehr dünner Stuhl. Dieser wird aufgrund seiner charakteristischen Form auch als Bleistiftstuhl bezeichnet. Ferner können Stuhlunregelmäßigkeiten auftreten. Dazu gehören Durchfall, Verstopfung oder Wechselstühle. Die Patienten können den Stuhlgang nicht immer kontrollieren und leiden daher unter Stuhlinkontinenz. Zusätzlich zeigen sich oftmals unspezifische Allgemeinsymptome. Dazu gehören:
Bei der Behandlung muss zwischen Analrandtumoren und Analkanalkarzinomen unterschieden werden. Analrandtumore haben insgesamt eine günstigere Prognose. Methode der Wahl und zugleich Standardtherapie ist die vollständige chirurgische Entfernung des Tumors. Damit keine Krebszellen im Analbereich verbleiben, wird dabei meist ein Sicherheitsabstand von einem Zentimeter eingehalten. Um den Patienten auch nach der Operation ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen, ist ein Ziel der Operation der Erhalt der Stuhlkontinenz. Falls durch die Operation die Gefahr einer Stuhlinkontinenz besteht, kann alternativ eine Strahlentherapie durchgeführt werden. Ferner kann der Tumor vor der Operation mit einer Radiochemotherapie behandelt werden. Ziel dieser sogenannten neoadjuvanten Therapie ist es, den Tumor zu verkleinern. Vielen Patienten bleibt durch die vorgelagerte Radiochemotherapie ein künstlicher Darmausgang (Anus praeter) erspart. Strahlentherapeutische Maßnahmen kommen auch dann zum Einsatz, wenn die regionären Lymphknoten befallen sind. Diese werden jedoch in den meisten Fällen zuvor in einer radikalen Lymphadenektomie operativ entfernt. Karzinome des Analkanals werden überwiegend mit einer kombinierten Radiochemotherapie behandelt. Dabei erfolgt eine Bestrahlung des Tumorareals und der Lymphknoten im Becken- und Leistenbereich. Diese Strahlentherapie dauert in der Regel zwischen fünf und sieben Wochen. Gleichzeitig erhalten die Patienten eine Chemotherapie. In den meisten Fällen kommen die Zytostatika 5-FU (5-Fluoruracil) und Mitomycin C zum Einsatz. Diese Arzneistoffe sollen das Zellwachstum hemmen und so die schnell wachsenden Zellen des Analkanalkarzinoms abtöten. Die Chemotherapeutika werden über einen Port, der unter die Haut gesetzt wird, verabreicht. Chemotherapeutika dienen ferner zur palliativen Behandlung bei inoperablen metastasierten Analkarzinomen. Bei einem inoperablen Tumor kann die Verengung des Analkanals in einigen Fällen auch mit Kältechirurgie (Kryochirurgie) oder Laser behandelt werden. Die Palliativtherapie soll die Lebensqualität der Patienten in der "austherapierten" Situation verbessern. Fünf Jahre nach der Erstdiagnose leben zwischen 70 und 90 Prozent der Patienten noch. Nach erfolgreicher Therapie müssen in den ersten zwei Jahren alle drei Monate klinische Untersuchungen zum Ausschluss eines Rezidivs durchgeführt werden. Eine stationäre Rehabilitation kann bei Stuhlinkontinenz, Folgeschäden durch die Bestrahlung oder bei Patienten mit einem künstlichen Darmausgang sinnvoll sein. Quellen
Wie lange wächst analkrebs?Patienten mit der Diagnose Analkrebs haben in der Regel eine gute Prognose beziehungsweise Chance zu überleben. Denn fünf Jahre nach der Feststellung des Analkarzinoms leben noch 70 bis 90 Prozent der Erkrankten.
Wie fühlt sich ein Tumor am After an?Bösartiger Tumor im Bereich des Afterrands und des Analkanals. Symptome: Meist unspezifische Symptome; möglich sind tastbare Veränderungen am oder im After, Blut im Stuhl, Juckreiz, Brennen oder Schmerzen beim Stuhlgang.
Wie sieht Tumor am After aus?Es handelt sich um kugelige, glatt begrenzte akut entstandene Knoten unmittelbar neben dem After. Die Knoten, die häufig eine bläuliche Färbung haben, können stärkere Schmerzen, ein mäßiges Druckgefühl oder fast gar keine Beschwerden erzeugen.
Ist ein Tumor am After gefährlich?Analkrebs ist eine vergleichsweise seltene Krebsart. Dabei entwickelt sich im Analkanal ein bösartiger Tumor. Die Symptome, zum Beispiel Blut im Stuhl, sind oft unspezifisch und können auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten.
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