Wie viele stunden später darf man die pille nehmen

Wie schnell wirkt die Pille nach der Einnahme?

Es gibt zwei Hauptarten der Pille: das Kombinationspräparat (Östrogen und Gestagen) oder das Monopräparat (nur Gestagen). Von beiden stehen unzählige Präparate zur Verfügung, die sich in der Art der zugesetzten Hormone, der Dosierung sowie dem Einnahme-Schema unterscheiden.

Unabhängig davon gilt für jedes Präparat: Die Pille kann nur dann sicher schützen, wenn sie regelmäßig eingenommen wird. Nur so kann der Hormonspiegel während der fruchtbaren Tagen konstant erhöht sein und damit eine Schwangerschaft verhindern.

Für die verschiedenen Pillensorten gibt es unterschiedliche Einnahme-Schemata. Wer mit der Pille zum ersten Mal beginnt, muss sie am ersten Tag der Menstruationsblutung einnehmen. Nur dann schützt sie sofort. Wird mit der Einnahme erst am zweiten, dritten, vierten oder fünften Tag der Blutung begonnen, muss zusätzlich für sieben Tage noch auf andere Weise verhüten (etwa mit Kondom).

Kombinationspille und Mikropille

Von der Kombinationspille, wozu die Mikropille zählt, gibt es Präparate mit normalerweise 21, 22 oder auch 24 Tabletten pro Tablettenpackung (Blister). Die Tabletten enthalten entweder stets die gleiche Menge an Hormonen (Einphasenpräparat) oder je nach Zyklusphase unterschiedliche Mengen (Zwei- und Dreiphasenpräparate).

Die Pille wird 21 Tage (beziehungsweise 22 oder 24 Tage) durchgängig eingenommen. Danach folgt eine siebentägige (beziehungsweise sechs- oder viertägige) Pillenpause. Während dieser Pause setzt eine Blutung ein, die mit dem Entzug der Hormone zusammenhängt (Hormonentzugsblutung). In dieser hormonfreien Zeit sind Sie trotzdem geschützt, da sich ihr Körper in der unfruchtbaren Zyklusphase befindet.

Nach sieben (beziehungsweise sechs oder vier) Tagen Pause müssen Sie mit der nächsten Tablettenpackung beginnen – auch wenn vielleicht die Blutung noch nicht vorbei ist oder gar nicht eingesetzt hat. Wenn Sie sich nicht verzählt haben, beginnen Sie mit der nächsten Packung am gleichen Wochentag wie bei der vorigen Packung. Als Hilfe ist auf der Blisterpackung neben jeder Pille ein Wochentag aufgedruckt. So kann es auch nicht so leicht passieren, dass Sie eine Pille vergessen.

Es gibt auch Pillensorten mit 28 Tabletten, wovon 21 (oder22) Tabletten Hormone enthalten, die restlichen sieben (oder sechs) Tabletten dagegen hormonfrei sind. Hier erfolgt die Einnahme durchgängig (ohne Pause). So bleibt man im Einnahmerhythmus, was Einnahmefehlern vorbeugt.

Nehmen Sie die Kombinationspille beziehungsweise Mikropille möglichst immer zur gleichen Uhrzeit ein. Für welche Uhrzeit Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen.

Minipille

Bei der Minipille enthält jede Tablettenpackung 28 Tabletten. Die Einnahme erfolgt also durchgängig ohne Pause. Die monatliche Blutung fällt schwächer, kürzer oder gelegentlich komplett aus.

Es gibt die Minipille entweder mit dem Wirkstoff Levonorgestrel oder mit Desogestrel.

  • Wer die Pille mit Levonorgestrel nimmt, hat disziplinierter zu sein: Sie muss täglich nahezu exakt zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Wird dieser Zeitpunkt nur um drei Stunden überschritten, ist der Empfängnisschutz nicht mehr gegeben.
  • Bei Pillen mit dem Wirkstoff Desogestrel ist der Schutz erst gefährdet, wenn die Pille um mehr als zwölf Stunden zu spät eingenommen wurde.

Wer mit der Pille verhütet, sollte bei Urlaubsreisen auf die Zeitverschiebung achten. Unter Umständen muss eine „Zwischenpille“ genommen werden. Generell ist es sinnvoll, eine Reservepackung und für alle Fälle auch Kondome im Gepäck zu haben.

Bei der Verhütung mit der Kombi-Pille wird normalerweise alle 24 Stunden eine Tablette genommen. Der Empfängnisschutz ist jedoch gewährleistet, wenn zwischen zwei Einnahmen nicht mehr als 36 Stunden liegen. Wenn die Zeitverschiebung am Zielort nicht mehr als zwölf Stunden beträgt, kann die Pille also zur gewohnten Uhrzeit eingenommen werden. Zu beachten ist dabei aber: Zu dem Unterschied zwischen verschiedenen Zeitzonen kann noch eine zusätzliche Verschiebung wegen der Sommer- oder Winterzeit kommen. Diese muss eingerechnet werden.

Beträgt die Zeitverschiebung insgesamt mehr als zwölf Stunden, sollte zwölf Stunden nach der letzten Einnahme, spätestens aber bei der Ankunft am Urlaubsort aus einer Reservepackung eine zusätzliche Pille genommen werden. Die nächste Pille wird dann wieder zwölf Stunden später eingenommen. Danach kann die Pille wieder zur gewohnten Stunde eingenommen werden. Bei der Rückkehr bleibt es dann bei der üblichen Einnahmezeit, weil eine Verkürzung des 24-Stunden-Rhythmus den Empfängnisschutz nicht beeinträchtigt.

Bei Pillen mit dem Wirkstoff Nomegestrol ist der Empfängnisschutz noch gewährleistet, wenn nicht mehr als 48 Stunden zwischen zwei Einnahmen liegen. Lesen Sie dazu die Packungsbeilage.

Sonderfall Minipille

Anders als bei der Kombi-Pille gefährdet bei der Minipille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel schon eine Zeitverschiebung von mehr als drei Stunden den Empfängnisschutz. Denn diese Minipille muss möglichst genau alle 24 Stunden genommen werden. Ab einem Zeitabstand von 27 Stunden zwischen zwei Einnahmen wirkt sie nicht mehr. Wer diese Minipille nimmt, sollte also bereits bei einer Zeitverschiebung ab drei Stunden eine zusätzliche Pille zwölf Stunden nach der letzten Einnahme nehmen. Anders ist es bei der Minipille mit dem Wirkstoff Desogestrel. Bei diesem Präparat kann die Einnahme um bis zu zwölf Stunden verschoben werden, ohne den Empfängnisschutz zu gefährden.

Andere Länder, andere Risiken

Die in Deutschland erhältlichen Pillenpräparate sind unter Umständen im Ausland nicht erhältlich. Es empfiehlt sich daher bei Urlaubsreisen immer, eine zusätzliche Packung dabei zu haben. Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil schlechte hygienische Verhältnisse oder ungewohntes Essen im Urlaub zu Magen- und Darmverstimmungen führen können. Bei Durchfall oder Erbrechen kann dann die Einnahme zusätzlicher Pillen erforderlich werden. Generell ist es besser, vor der Reise ärztlichen Rat einzuholen, als das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft einzugehen.

Mit Kondomen auf der sicheren Seite

Gerade im Urlaub, wenn die Stimmung entspannt und sorglos ist, kann es schnell zu einem unverhofften Flirt kommen.

Für solche Fälle sollten Sie auch eine Packung Kondome im Reisegepäck haben, auch wenn Sie mit der Pille verhüten. Denn die Pille schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten und gefährlichen Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis.

In der Stillzeit ist die herkömmlichen Kombinationspille nicht zu empfehlen. Sie ist zu hoch dosiert, so dass Hormone, wenn auch in geringen Mengen, in die Muttermilch übergehen und deren Zusammensetzung verändern. Zudem hemmt das in der Kombinationspille enthaltene Östrogen die Milchproduktion. Frauen, die stillen und dennoch mit der Pille verhüten möchten, sollten daher besser die Minipille nehmen. Diese enthält kein Östrogen und ist auch niedriger dosiert als die Kombinationspille. Umgangssprachlich wird sie deshalb manchmal auch „Stillpille“ genannt.

Wie viele Stunden danach kann man die Pille nehmen?

Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel sind für die Einnahme bis maximal 72 Stunden (drei Tage) nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr zugelassen, das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat bis maximal 120 Stunden (fünf Tage) danach. Nach mehr als 120 Stunden ist es zu spät für die „Pille danach“.

Ist es schlimm wenn man die Pille 3 Stunden später nimmt?

Die vergessene Pille sollte auf jeden Fall unverzüglich nach genommen werden, dann ist die Gefahr von Zwischenblutungen geringer. Wird die vergessene Pille innerhalb von 12 Stunden noch eingenommen bleibt die Verhütung gewährleistet.

Wann ist es zu spät die Pille zu nehmen?

Die Einnahme der vergessenen Pille sollte sobald wie möglich nachgeholt werden. Was weiter zu beachten ist, steht in der Packungsbeilage der Pille. Wenn die Frau in dieser Woche oder wenige Tage davor ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte, sollte sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da sie schwanger werden könnte.