Wie kann man eine Entzündung im Knie feststellen?

Das hilft bei Wasser im Knie: Diagnose, Ursachen, Symptome, Therapie – das sollten Sie bei Beschwerden wissen

Jogger und Fußballer trifft es besonders oft: Sie leiden unter Kniebeschwerden. Oftmals kommt es dabei zu einem Beschwerdebild, das man landläufig auch als „Wasser im Knie“ bezeichnet: Dabei bildet sich ein Erguss im Kniegelenk. „Zu den klassischen Symptomen zählt eine Schwellung des Gelenks“, sagt Professor Dr. Sven Ostermeier, leitender Orthopäde der Gelenk-Klinik Gundelfingen. (Unbedingt ausprobieren: Das bringt Functional Training)

Wenn sich die Schwellung in der Kniekehle bildet, spricht man von einer Bakerzyste. Wer davon betroffen ist, hat oft starke Schmerzen beim Laufen. „Neben Funktionseinschränkungen klagen Betroffene über ein permanentes Druckgefühl“, sagt der Experte. Die Schwellung fällt besonders dann auf, wenn man das Knie beugt. Dabei nimmt auch das Druckgefühl stark zu. In manchen Fällen kann eine Zyste am Knie sogar so groß werden, dass sie auf Gefäße oder Nerven drückt. „Das führt in Einzelfällen zu Durchblutungsstörungen, Thrombosen oder Nervenausfällen.“ (Lesen Sie hier: Lauftraining: So vermeiden Sie Verletzungen)

Sportarten mit Drehbewegungen belasten das Knie

Flüssigkeit im Knie bildet sich vor allem bei Menschen, die ihre Knie stark fordern. „Das Kniegelenk wird vor allem durch Rotationsbewegungen belastet“, sagt der Experte. Die Belastung steigt, je stärker man das Kniegelenk beugt. „Klassischerweise sind daher Sportarten, die mit einer hohen Drehbewegung im Knie einhergehen, prädestiniert für Kniegelenksbeschwerden.“

Dazu gehörten Hand- und Fußball, Squash, Badminton, aber teils auch Fitnessübungen wie Zumba. „Diese Sportarten weisen ein hohes Risiko auf, Strukturen im Knie zu schädigen“, sagt Ostermeier. Es drohen zum Beispiel Meniskusrisse, Knorpelschäden oder Kreuzbandrisse. Wenn man diese Schäden nicht behandelt, dann kann es zu einer Arthrose kommen, also zu einem Verschleiß des Gelenks. (Auch interessant: Wie Sie ein Runners Knee erkennen, lesen Sie hier)

Wie kommt es zu Wasser im Knie?

Diese Strukturverletzungen, aber auch eine Arthrose, führen dazu, dass das Knie in der Folge anschwillt und sich beispielsweise eine Bakerzyste bildet. „Das ist immer die Folge einer länger anhaltenden Erkrankung“, sagt der Arzt. Bei Verletzungen im Knie produziert der Körper mehr Gelenkflüssigkeit. Wenn die Gelenkkapsel diese Flüssigkeit nicht mehr halten kann, stülpt sie sich aus. Es kommt zu dem Erguss im Kniegelenk, den man eben auch als Wasser im Knie bezeichnet.

Eine Bakerzyste kann letztlich jeden Menschen treffen. „Unser gesamtes Gewicht lastet auf der relativ kleinen Fläche unserer Knie“, sagt Ostermeier. „Das bedeutet, dass jedes zusätzliche Kilo mehr auf den Rippen die Belastung erhöht und nicht förderlich ist.“ Wenn man die Knie beugt, erhöht sich der Druck zudem exponentiell. (Außerdem: 7 Übungen für trainierte Beine, die in keinem Trainingsprogramm fehlen sollten)

Was hilft bei Wasser im Knie?

Was aber hilft, wenn sich erst einmal Wasser im Knie gebildet hat? Ist das Gelenk akut geschwollen, sollte man das Knie zunächst ein paar Tage lang schonen. Kleine Zysten bilden sich dann oft von selbst zurück. Es hilft auch, das Knie hochzulegen, eventuell zu kühlen und mit einem Verband oder einer Bandage etwas Druck auszuüben. 

Für die Kühlung kann eine Quarkwickel am Knie angenehm sein, die zudem einer möglichen Entzündung entgegenwirkt. Es kann drüber hinaus die Heilung fördern, das Knie zu tapen. Das sollte allerdings ein Physiotherapeut oder jemand übernehmen, der sich mit dem Tapen auskennt. 

Experten-Tipp: Knie relativ schnell wieder moderat bewegen

Zu lange schonen sollte man sich allerdings nicht. „Diese Phase sollte den Zeitraum einer Woche nicht überschreiten“, sagt Ostermeier. Anschließend sollte man sich wieder moderat bewegen und das Knie dabei nur mäßig belasten. Besonders schonend für das Knie sind Sportarten, bei denen nur wenig Rotation im Kniegelenk entsteht. 

„Dazu gehört insbesondere Fahrrad fahren, aber auch Schwimmen, Nordic Walking auf ebenem Untergrund und Gehen auf dem Crosstrainer“, empfiehlt der Experte. Wer mit dem Rad fährt, sollte den Sattel möglichst hochstellen, um das Kniegelenk nicht zu stark zu beugen. (Auch lesenswert: Was hilft gegen Muskelkater? Die besten Tipps vom Experten)

Bei anhaltenden Beschwerden unbedingt zum Arzt gehen

Vorbeugen kann man einer Bakerzyste nur insoweit, als dass man auf sein Gewicht achtet und Sportarten meidet, die das Knie stark belasten. „Sollte eine Verletzung am Kniegelenk länger als sieben Tage bestehen bleiben, ist es höchste Zeit, einen Arzt aufzusuchen“, sagt der Experte.

Das gilt bei allen unklaren Beschwerden am Knie, beispielsweise bei Schmerzen beim Anwinkeln, einem geschwollenen Knie oder auch bei Schmerzen auf der Innenseite des Knies. „Diagnostische Klarheit bringen Röntgen, Ultraschall und MRT“, sagt der Arzt. „Aber oftmals lassen sich Ausbuchtungen auch schon mit bloßem Auge erkennen.“

Falls ein Zystensack sehr groß ist und er Nerven oder Gefäße behindert, kann auch ein operativer Eingriff notwendig sein. Bei kleinen Zysten wiederum, die man nicht in Heimbehandlung in den Griff bekommen hat, bietet sich eine Kombination aus entzündungshemmenden Mitteln und Physiotherapie an.

Wie lange dauert es bis eine Entzündung im Knie weg ist?

Eine schwere Erkrankung kann sich mehrere Wochen hinziehen.

Wie fühlt sich Entzündung im Knie an?

Die Flüssigkeit im Knie sorgt für einen nicht unerheblichen Druck; dadurch entstehen Schmerzen, die oft hinter der Kniescheibe wahrgenommen werden. Ist das Knie zusätzlich gerötet und fühlt sich heiß an, ist eine Entzündung im Knie wahrscheinlich.

Welche Entzündungen gibt es im Knie?

Das Läuferknie als mögliche Ursache einer Tendinitis am Knie Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Patellasehne, die vor allem durch die Überlastung beim Joggen auftreten kann. Die Patellarsehne setzt am unteren Teil der Kniescheibe (Patella) an und verbindet die Kniescheibe mit dem Schienbein.

Kann man Knieschmerzen nachweisen?

Bildgebende Verfahren und Gelenkspiegelung des Knies. Wichtige Informationen über das Knie geben bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Sonografie), Röntgen, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie), in speziellen Fällen auch eine nuklearmedizinische Untersuchung (Szintigrafie).