Was tun wenn man von zecke gebissen wurde

Die Zeckensaison hat begonnen - und die kleinen Tierchen können gefährliche Krankheiten weitergeben. Wir erklären, bei welchen Symptomen nach einem Zeckenbiss Sie zum Arzt müssen.

Ob FSME oder Borreliose - wer von einer Zecke gebissen wurde, läuft Gefahr, sich zu infizieren. Denn sind die kleinen Tierchen selbst mit diesen Erregern infiziert, übertragen sie diese meist auch auf den Menschen. FOCUS Online erklärt, auf welche Symptome Sie achten müssen - und wann ein Besuch beim Arzt ratsam wäre.

Wann ist ein Zeckenbiss gefährlich?

Ob Sie durch einen Zeckenbiss, beziehungsweise Zeckenstich, wie es korrekt heißt, erkranken, hängt vom jeweiligen Tier ab. Der Stich ist nur dann gefährlich, wenn die Zecke selbst Wirt einer Infektionskrankheit ist. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) erklärt, tragen in FSME-Risikogbieten zwischen 0,1 und 5 Prozent der Zecken das Virus in sich. Das Vorkommen von Borrelien in Zecken schwanke hingegen lokal sehr stark und könne bis zu 30 Prozent betragen.

Welche Krankheiten können Zecken übertragen?

Zecken können laut RKI eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Zu den bedeutendsten zählen folgende:

  • Borreliose: Eine Bakterieninfektion, die bundesweit vorkommt. So werden beispielsweise etwa 3 Prozent der 3- bis 6-Jährigen und 7 Prozent der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen.
  • FSME: Die Frühsommer-Meningoenzephalitis kommt vor allem in Süddeutschland vor.

Weitere durch Zecken auf Menschen übertragene Erkrankungen sind beispielsweise die humane granulozytäre Anaplasmose, die Babesiose oder verschiedene Rickettsiosen. Diese Infektionen wurden bislang in Deutschland aber nicht oder nur selten beobachtet.

  • Lesen Sie auch: Zeckensaison hat begonnen: Wer eine Impfung gegen FSME braucht - und wer nicht

Welche Symptome können bei einem Zeckenbiss vorkommen?

Die Symptome von Borreliose treten in der Regel zwischen sieben und zehn Tagen nach dem Biss auf und sind laut „Infektionsschutz.de“ folgende:

  • Wanderröte: Eine mindestens fünf  Zentimeter große Hautrötung, die üblicherweise in der Mitte blasser ist als am Rand und sich über Tage langsam nach außen verbreitet. Sie kann aber auch an anderen Körperstellen, wie Beinen, Kopf oder Hals auftreten.
  • Schwellungen: Wesentlich seltener und überwiegend bei Kindern kommt es zu knötchenartigen oder blauroten Schwellungen der Haut. Diese Hautveränderungen finden sich vor allem am Ohr, an den Brustwarzen oder im Genitalbereich.
  • Entzündungen: In Einzelfällen kann es zu einer chronischen Entzündung der Haut kommen. Dabei verändert sich die Haut an den Innenseiten von Armen, Beinen, Fingern oder Zehen und wird im Verlauf papierdünn und bläulich. Auch Entzündungen und Schmerzen an den Gelenken sind möglich.
  • Nervenschmerzen: Sie treten auf, wenn die Borrelien das Nervensystem befallen. Oft gehen damit ein- oder beidseitige Gesichtslähmungen einher.
  • Fieber und Kopfschmerzen: Vor allem Kinder leiden unter Kopfschmerzen, etwa in Form einer Hirnhautentzündung.

Bei FSME tauchen laut „Impfen.de“ hingegen im Schnitt acht Tage nach dem Biss eher grippeähnliche Symptome auf:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen oder
  • Schwindel

Laut RKI erkrankt aber insgesamt nur ein kleiner Teil der Menschen, die von einer Zecke gebissen und infiziert wurde - zwischen 0,3 und 1,4 Prozent.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Borreliose: Besteht der Verdacht auf Borreliose, sollten Sie eine mögliche Wanderröte zunächst regelmäßig beobachten. Auch ein Foto von der Stelle kann hilfreich sein. Sollten die Rötungen nach einigen Tagen bis Wochen noch immer bestehen oder sich sogar ausweiten, ist es ratsam, zum Arzt zu gehen.

FSME: Ebenfalls einen Arzt aufsuchen sollten Sie laut RKI, wenn Sie nach sieben bis 14 Tagen nach einem Zeckenstich und einem Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen entwickeln.

  • Mehr zum Thema: Zeckenbiss kann sogar Schlaganfall auslösen: Wie Sie sich vor Borreliose schützen

Wie lassen sich Zeckenbisse vermeiden?

Generell empfiehlt es sich natürlich, die Zeckenbisse so gut es geht zu verhindern. Sie schützen sich vor einem solchen laut RKI etwa mit folgenden Vorkehrungen:

  • Geschlossene Kleidung: Feste Schuhe, lange Hosen und lange Ärmel schützen bei Aufenthalt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz davor, dass Zecken an die Haut gelangen
  • Schutzmittel: Die Anwendung auf der Haut schützt ebenfalls. Aber das RKI warnt davor, dass dieser Schutz zeitlich begrenzt ist. Falls möglich, sollten die Mittel auch auf die Kleidung aufgetragen werden.
  • Absuchen: Nach einem Aufenthalt im Freien sollten Sie Ihren Körper zudem nach Zecken absuchen und diese sofort entfernen. Insbesondere sollten Sie Kinder nach dem Spielen im Freien gründlich untersuchen. Zecken bevorzugen Stichstellen wie zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle, erklärt das RKI.

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Wann sollte man nach einem Zeckenbiss zum Arzt gehen?

Gehen Sie unbedingt zum Arzt, wenn ein bis zwei Wochen nach dem Stich grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen auftreten. Die Beschwerden könnten Anzeichen einer FSME sein.

Ist es schlimm wenn man von einer Zecke gebissen wird?

Nach einem Einstich dauert es bis zu 1 bis 2 Tagen, bis Borrelien übertragen werden. Die Übertragung von FSME -Viren erfolgt dagegen schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich. Das rechtzeitige Entfernen von Zecken vermindert also vor allem das Risiko einer Infektion mit Borrelien erheblich.

Was passiert wenn eine Zecke dich beißt?

Die Zecke sondert während des Stechens mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel ab, damit das Opfer den Einstich nicht spürt. Der Speichel der Zecke enthält außerdem Stoffe, die verhindern, dass das Blut gerinnt oder die Einstichstelle sich entzündet. So kann die Zecke ungestört Blut saugen.