Welcher Puls ist normal in welchem Alter?

PD Dr. med. Richard Kobza, Chefarzt Kardiologie, Herzzentrum

Unser Herz pumpt Blut durch den Körper und versorgt Organe, Gewebe und Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Der Ruhepuls gibt an, wie oft das Herz in Ruhe pro Minute schlägt. Bei einem gesunden Herz reguliert der Organismus den Ruhepuls so, dass der Körper in Ruhe ausreichend mit Blut versorgt wird. Sobald man sich bewegt, steigt auch der Puls, da der Körper dann mehr Blut in die arbeitenden Muskeln pumpen muss.

Durchschnittlich liegt der Ruhepuls eines gesunden Erwachsenen bei 60 bis 90 Schlägen pro Minute, wir sprechen vom normalen Sinusrhythmus. Bei hochtrainierten Ausdauersportlern ist der Ruhepuls deutlich niedriger. Bei ihnen schlägt das Herz unter Umständen nur 35- bis 50-mal in der Minute. Grund: Das Herz eines Sportlers ist in der Lage, mit einem Herzschlag mehr Blut durch den Körper zu pumpen als ein wenig trainiertes Herz.

Viele verschiedene Faktoren können den Ruhepuls beeinflussen, zum Beispiel Schmerzen, die Hormone, Infektionen, Stress und Genussmittel wie Koffein oder Nikotin. Auch Schwangere haben einen höheren Puls. Bei ihnen braucht es dies, damit das Baby ausreichend mit Blut zu versorgt werden kann.

Tatsächlich besteht bei Säugetieren eine «umgekehrte Beziehung» zwischen Herzfrequenz und Lebenserwartung. Hingegen bleibt die Frage, ob das menschliche Leben durch Herzverlangsamung verlängert werden kann, umstritten. Mit einem Ruhepuls von 85 bis 90 wie Sie ihn beschreiben, besteht kein erhöhtes Risiko.

EKG kann Aufschluss geben

Bei einer Herzfrequenz über 100/Min. sprechen wir von einem schnellen Herzschlag, einer Tachykardie. Eine Tachykardie ist physiologisch, also normal, wenn es eine Reaktion auf körperliche Betätigung oder emotionale Belastung ist. Eine Tachykardie kann aber auch durch eine Fehlleitung oder durch Fehlimpulse im Herzen bedingt sein, dann sprechen wir von einer Herzrhythmusstörung. Diese können die zu einem erhöhten Ruhepuls führen. Meist sind das Herzrhythmusstörungen, die den Ursprung in der Vorkammer des Herzens haben, wie zum Beispiel Vorhofflimmern. Dann ist der Ruhepuls aber eher unregelmässig.

Grundsätzlich empfehle ich die Registrierung eines EKGs beim Hausarzt, damit Sie sicher sind, dass es sich bei Ihnen um einen normalen Sinusrhythmus und nicht um eine Herzrhythmusstörung handelt. Gelegentlich braucht es ein LangzeitEKG um den Herzrhythmus genauer beurteilen zu können.

Besser Sport als Medikamente

Sollte das Ruhe-EKG einen normalen Sinusrhythmus zeigen, dann würde ich keine Medikamente zur Beeinflussung des Ruhepulses einnehmen. Hingegen kann regelmässiger Sport empfohlen werden, ein regelmässiges Training kann zu einer Senkung des Ruhepulses führen. Sollte sich im EKG eine Rhythmusstörung zeigen, so kann diese unter Umständen gezielt mit Herzrhythmusmedikamenten behandelt werden. Heute können wir aber die meisten Herzrhythmusstörungen auch mittels Katheterablation so behandeln, dass danach nicht zwingend eine Medikamenteneinnahme nötig ist. Hier kann Sie ihr Hausarzt beraten.

Ratgeber: PD Dr. med. Richard Kobza
Quelle: Luzerner Zeitung vom 26.02.2019

Kurzantwort

Der durchschnittliche Ruhepuls eines Erwachsenen liegt bei 60 bis 90 Schlägen pro Minute. Um sicher zu sein, dass relativ hohem Puls keine Herzrhythmusstörung zugrunde liegt, empfiehlt sich ein EKG. Schlägt das Herz normal, kann Sport den Puls senken.(hag)

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Puls Normalwerte nach Altersgruppen

AltersgruppeAlterNormalwerte Ruhepuls
Kind 8 - 13 Jahre 90/min
Jugendliche 14 - 17 Jahre 85/min
Erwachsene Frau 18 - 64 Jahre 75/min
Erwachsener Mann 16 - 64 Jahre 70/min

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Wie hoch darf der Puls bei 70 Jährigen sein?

Puls bei Erwachsenen

ErwachseneSeniorenSportler
70 – 80 pro Minute 70 – 90 pro Minute 30 – 40 pro Minute

Ist ein Ruhepuls von 50 normal?

Zu Ihrer diesbezüglichen Frage: Diese Pulsfrequenz unter 50 pro Minute ist grundsätzlich nicht zu beanstanden und könnte auch bestehen bleiben, solange keine Beschwerden vorliegen. Erst bei einer Frequenz unter 40 pro Minute müsste eingeschritten werden, gegebenenfalls mit einem Herzschrittmacher.

Ist ein Ruhepuls von 58 gut?

Bemerken Sie weniger als 60 Schläge, kann eine Bradykardie vorliegen. Bei dem Verdacht sollten Sie einen Arzt aufsuchen. 'Er wird für die Diagnose ein EKG (Elektrokardiogramm) durchführen: mit der Aufzeichnung der Herzströme lässt sich ein niedriger Puls erkennen.

Wie hoch sollte der Puls bei Frauen sein?

Bei erwachsenen Frauen und Männern liegt der Ruhepuls im Optimalfall zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Das Herz von Kindern schlägt mit einem Puls von etwa 100 deutlich schneller. Der Ruhepuls sinkt also in der Regel bis zum Erwachsenenalter, kann aber bei Senioren wieder leicht ansteigen.

Wie hoch darf der Puls bei älteren Menschen sein?

Neugeborene Babys: 120 bis 140. Kleinkinder: 100 bis 120. Bei älteren Kindern und Jugendlichen beträgt der Ruhepuls etwa 80 bis 100. Erwachsenenalter: 60 bis 80 (Bei Senioren kann der Ruhepuls wieder leicht ansteigen)

Welcher Puls mit 65 Jahren?

Liegt das Ergebnis bei 60 bis 90 Schlägen pro Minute, ist alles in Ordnung. Wer dagegen bemerkt, dass sein Puls unregelmäßig oder mehr als 100 Mal pro Minute schlägt, geht am besten umgehend zum Arzt.

Wann ist ein hoher Puls gefährlich?

Ab 100 Schlägen pro Minute dauerhaft spricht man von einem sehr hohen Puls. Somit besteht auch eine erhöhte Gefahr. Die Bezeichnung hierfür ist Tachykardie, welche umgangssprachlich als Herzrasen bezeichnet wird. Diese Form des schnellen Herzschlags mit hoher Frequenz muss ärztlich untersucht und behandelt werden.

Ist es schlimm wenn der Puls über 100 ist?

Solange sie aber unter 90 Schlägen pro Minute liegt, ist das in Ordnung." Per Definition liegt eine Tachykardie – also ein zu schneller Herzschlag – bei einem Erwachsenen ab 100 Schlägen pro Minute vor.

Was passiert wenn der Puls unter 50 ist?

Tritt ein langsamer Herzschlag im Alltag oder scheinbar ohne Anlass auf, muss er jedoch behandelt werden. Bei einer Bradykardie werden Körper und Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt: Die Folge sind Schwindel, Müdigkeit, Atemnot oder auch Ohnmacht.

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Im Idealfall liegt der Pulsnormalwert aber zwischen 60 und 80 Schlägen in der Minute.