Was ist der Unterschied zwischen Landkreis und Landratsamt?

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Die Aufgaben des Landratsamtes

Der Landkreis Würzburg ist eine Gebietskörperschaft und übernimmt überörtliche Aufgaben für die Gemeinden, kümmert sich zum Beispiel um den öffentlichen Personennahverkehr und Schulen, um Gesundheits- und Seniorenthemen.

Das Landratsamt als Doppelbehörde

Dem Landratsamt kommt dabei eine Doppelrolle zu: Als Staatsbehörde wird es für den Freistaat Bayern tätig. Als Behörde des Landkreises erledigt es Verwaltungsaufgaben für die kommunale Gebietskörperschaft "Landkreis Würzburg" in eigener Verantwortung.

Diese kommunalen Verwaltungsaufgaben lassen sich untergliedern in Aufgaben des eigenen und des übertragenen Wirkungskreises.

Eigener vs. übertragener Wirkungskreis

Der Unterschied zwischen eigenem und übertragenen Wirkungskreis ist die Rolle des Staates:

Im eigenen Wirkungskreis übt der Staat lediglich die Rechtsaufsicht aus, seine Rolle beschränkt sich auf die Überprüfung der Rechtmäßigkeit des Handelns im Landkreis (zum Beispiel beim Bau von Krankenhäusern im Landkreis).

Ganz im Gegensatz zum übertragenen Wirkungskreis: Hier hat der Staat die Fachaufsicht über den Landkreis, darf also neben der Rechtmäßigkeit auch die Zweckmäßigkeit des Handelns überprüfen. Ein Beispiel hierfür ist die Katastrophenhilfe.

Staatliche Aufgaben

Als Staatsbehörde vollzieht der Landkreis Würzburg geltende Gesetze. Hierunter fallen das Staatsangehörigkeits- und Ausländerwesen, die Rechtsaufsicht über kreiseigene Gemeinden, der Naturschutz und das Wasserrecht.

Allen Aufgaben gemein ist, dass der Landkreis weisungsgebunden agiert.

Kommunale Aufgaben

Das Landratsamt Würzburg ist aber auch Landkreisbehörde mit eigenen Aufgaben und handelt als kommunale Selbstverwaltung nach eigenem Ermessen. Das sind einige der Aufgaben:

  • Kinder- und Jugendhilfe durch das Jugendamt (Prävention, Übergangsmanager in der Familienhilfe)
  • Bau und Unterhaltung von Kreisstraßen
  • Bau und Unterhalt weiterführender Schulen und Förderschulen
       
    • Der Landkreis ist Träger des Deutschhaus-Gymnasiums, das in den Jahren 2006 - 2008 umfassend saniert und erweitert wurde.
    • 1996 baute der Landkreis sein Gymnasium in Veitshöchheim, 2010 erfolgte die Erweiterung um einen wirtschaftswissenschaftlichen Zweig.
    • Die Leopold-Sonnemann Realschule in Höchberg liegt ebenfalls in der Trägerschaft des Landkreises. Auch sie erstrahlt seit 2010, nach zweijähriger aufwendiger Sanierung und Erweiterung, in neuem Glanz.
    • Die Realschule am Maindreieck in Ochsenfurt hatte 2015 gleich drei Gründe zum Feiern: das 65-jährige Bestehen, die Einweihung des generalsanierten Schulgebäudes mitsamt Erweiterungsbau und den Neubau der Sportstätten mit Doppelturnhalle und Schwimmhalle.

Beteiligungsverwaltung

Im Rahmen des Beteiligungsmanagements liegt die Aufgabe des Landkreises unter anderen darin, die Einhaltung der kommunalrechtlichen Vorschriften der beteiligten Organisationen oder die Grundsätze der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit zu prüfen.

Der aktuelle Beteiligungsbericht führt alle Unternehmen in der Rechtsform des Privatrechts unabhängig von der Anteilshöhe auf.

Für den Gesamtüberblick ist zudem das Kommunalunternehmen des Landkreises erfasst, das der Landkreis Würzburg im Februar 1998 als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet hat.

In ihm gebündelt sind

  • die medizinische Versorgung im ländlichen Raum durch die Main-Klinik Ochsenfurt
  • die wohnortnahe Betreuung und Pflege älterer Menschen durch sieben Seniorenzentren
  • die Abfallentsorgung durch team-orange und
  • die Sicherstellung der Mobilität im Rahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

Zudem enthält der Bericht die Mitgliedschaften in Zweckverbänden.

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Daneben engagiert sich der Landkreis freiwillig in Bereichen, die zur Steigerung der Lebensqualität seiner Bürgerinnen und Bürger beitragen sollen, wie die Förderung der Denkmalpflege, des Sports ("Servicestelle Sport"), des Ehrenamts ("Servicestelle Ehrenamt") oder durch die Unterstützung kultureller und sozialer Einrichtungen.

Das Jugendhaus und Schullandheim in Leinach zum Beispiel steht jungen Menschen und Erwachsenen für Tagungen, Seminare und Schulungen, Schullandheimaufenthalte oder Besinnungstage offen.

Kommunalwahl 2019 BW Was sind die Unterschiede zwischen Gemeinde und Landkreis?

Am 26. Mai finden in Baden-Württemberg die Kommunalwahlen 2019 statt. Wo liegen die Unterschiede zwischen Gemeinden und Landkreisen?

Am 26. Mai finden in Baden-Württemberg die Kommunalwahlen 2019 statt. Wo liegen die Unterschiede zwischen Gemeinden und Landkreisen?

Am 26. Mai finden in Baden-Württemberg die Kommunalwahlen 2019 statt. Wo liegen die Unterschiede zwischen Gemeinden und Landkreisen? © Foto: Peter Kneffel/dpa

Bei der Kommunalwahl 2019 am 26. Mai in Baden-Württemberg entscheiden die Wahlberechtigten über 19.000 Gemeinderäte – und über 2200 Kreisräte in den 35 Landkreisen. Doch wo liegt der Unterschied zwischen Gemeinde und Landkreis?

Das sind die Aufgaben der Gemeinden

Die Gemeinden unterliegen rechtlich der Aufsicht der Bundesländer. Sie sind die Form der Verwaltung, die den direktesten Kontakt mit den Bürgern haben. Sie erfüllen sogenannte:

  • Freiwillige Aufgaben, das heißt, dass die Entscheidungen frei vom Gemeinderat getroffen werden können. Dazu zählt zum Beispiel der Bau einer Gemeindehalle oder eines Theaters. Aber auch Aufgaben wie eine Ortskernsanierung oder Zuschüsse an Vereine fallen unter freiwillige Aufgaben.
  • Pflichtaufgaben ohne Weisung. Das bedeutet, dass Aufgaben erfüllt werden müssen, aber „wie“ sie erfüllt werden, entscheidet die Gemeinde. Allerdings gibt es Richtlinien und Zuschussvergabekriterien des Landes. Zu Pflichtaufgaben ohne Weisung zählen Schulen, Kindergärten und Kläranlagen.
  • Pflichtaufgaben nach Weisung. Zum Beispiel Wahlen oder Volkszählungen.
  • Staatliche Aufgaben. Der Staat bedient sich aus Gründen der Zweckmäßigkeit der Gemeindeverwaltung. Die erforderlichen Kosten dafür sind den Gemeinden zu erstatten.

Wie wählt man bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg?

Landkreise setzen sich aus mehreren Gemeinden zusammen

Es gibt in Baden-Württemberg 35 Landkreise. Sie setzen sich aus mehreren Gemeinden zusammen und ergänzen deren Tätigkeit in der Verwaltung und der Politik – und zwar dort, wo die Leistungs- oder Verwaltungskraft der Gemeinden nicht ausreicht.

Das Landratsamt ist für die öffentliche Sicherheit und die Rechtsaufsicht über die Gemeinden zuständig. Die Kreisumlage, die der Landkreis von seinen Gemeinden erhebt, ist deren Haupteinnahmequelle. Der Kreistag entscheidet über alle wichtigen Angelegenheiten im Landkreis und ist somit die Vertretung des Volkes in Angelegenheiten des Kreises. Der Landrat ist Vorsitzender des Kreistags, hat aber kein Stimmrecht.

Proteste in München gegen Neu-Ulms Kreisaustritt

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Alle Infos rund um die Europawahl 2019

Und dann ist ja auch noch Europawahl:

Was macht das Landratsamt?

Das Landratsamt. Das Landratsamt ist zugleich Staatsbehörde und kommunale Kreisbehörde. Als Staatsbehörde ist es untere Verwaltungsbehörde; hier hat der Landrat die alleinige Zuständigkeit. Für den Aufgabenbereich der Kreisbehörde ist der Kreistag zuständig.

Was versteht man unter einem Landkreis?

Definition: Ein Landkreis ist eine deutsche Verwaltungseinheit mit Selbstverwaltung, die örtliche und überörtliche Aufgaben für dieses Kreisgebiet übernimmt. Das Kreisgebiet „Landkreis” gliedert sich wie folgt: Landkreis. Verbandsgemeinden (verbandsfreie Gemeinden oder große kreisangehörige Städte)

Wer regiert einen Landkreis?

Der Kreisausschuss ist das oberste Verwaltungsorgan des Landkreises und trifft sich regelmäßig zu seinen Sitzungen. Zum Kreisausschuss gehören der direkt gewählte Landrat und die vom Kreistag für jeweils sechs Jahre gewählten hauptamtlichen Kreisbeigeordneten sowie die ehrenamtlich tätigen Kreisbeigeordneten.

Was ist der kleinste Landkreis in Deutschland?

Der kleinste ist mit 222,39 Quadratkilometern der Main-Taunus-Kreis in Hessen. Die Mecklenburgische Seenplatte, der größte Landkreis, ist 25-mal so groß und damit größer als das Saarland.