Was tun wenn reizhusten nicht aufhört

Reizhusten kann sehr hartnäckig sein und noch lange nach der Erkältung andauern. Trockene Heizungsluft kann dies noch mehr verstärken. (© Photographee.eu - fotolia)

Die Erkältung ist nach einer Woche vorbei, den trockenen Husten aber wird man oft über Wochen nicht los. In diesem jameda Gesundheitstipp erfahren Sie, was dahinter steckt und wie man einen hartnäckigen Hustenreiz lindern kann.

Reizhusten durch wunde, leicht irritierbare Schleimhaut der Atemwege

Nach einer Erkältung dauert es oft noch Wochen, bis sich die verletzte Schleimhaut der Atemwege wieder erholt hat. Sie bleibt empfindlich, die Hustenrezeptoren v. a. im Rachen, an Kehlkopf und in den Bronchien leiten jeden noch so kleinen Reiz weiter und lösen damit langwierige, oft schmerzhafte Hustenattacken aus. Ausgelöst bzw. verstärkt wird der Hustenreiz z. B. durch körpereigene Entzündungsstoffe, trockene Heizungsluft, wechselnde Lufttemperaturen oder Anstrengung.

Tipps, um einen trockenen Husten endlich loszuwerden

1. Regelmäßig trinken: Um die Mund- und Rachenschleimhaut nicht austrocknen zu lassen, sollte man viel Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten in kleinen Schlucken, die man eine Weile im Mund verweilen lässt. Geeignet bei Reizhusten sind Heilpflanzentees mit Malve, Spitzwegerich, Isländisch Moos oder Eibisch, deren Inhaltsstoffe die Hustenrezeptoren beruhigen.
2. Viel Lutschen: Halsbonbons und Lutschpastillen bilden Speichel und wirken so befeuchtend und lindernd. Präparate mit pflanzlichen Extrakten aus Spitzwegerich, Isländisch Moss oder Eibisch und Zucker oder Honig beruhigen besonders gut.
3. Den Husten stillen: Mit chemischen Wirkstoffen wie z. B. Dextromethorphan, Pentoxypevrin, Dropropizin und dem verschreibungspflichtigen Codein lässt sich der Hustenreiz dämpfen. Die Wirkstoffe stehen als Saft, Tabletten, Tropfen oder Lutschpastillen zur Verfügung und können bei unproduktivem Reizhusten (ohne Absonderung von Schleim) sowohl tagsüber, als auch zur Nacht genommen werden.
4. Inhalieren: Wasserdampf befeuchtet Mund-, Rachen- und Nasenschleimhäute, so dass sie schneller regenerieren. Mit elektrischen Inhalations-Verneblern erreichen die feinen Wassertröpfchen auch die unteren Atemwege wie Kehlkopf und Bronchien.
5. Frische Luft tanken: Ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft versorgt die Atemwege mit Sauerstoff und Feuchtigkeit.
6. Sich schonen: Sport und anstrengende Arbeiten sollten warten bis der Husten vorüber ist, da scharfes Ein- und Ausatmen den Hustenreiz verstärkt.
7. Sanft husten: Um die Atemwege zu schonen, sollte man bei Hustenreiz mit möglichst wenig Druck in die geschlossene Faust husten und dabei die Wangen aufblähen, um ein Zusammenschlagen der Bronchien und damit weitere Verletzungen der Atemwege zu verhindern.
8. Nicht rauchen: Tabakrauch reizt durch seine Giftstoffe die Schleimhäute der Atemwege, schränkt die körpereigene Reinigung der Lunge ein und hemmt den Heilungsprozess.

Wann geht man mit einem trockenen Reizhusten zum Arzt?

Wer bei hartnäckigem, trockenem Husten gleichzeitig Fieber entwickelt, unter Atemnot leidet oder Schmerzen im Brustbereich spürt, sollte zum Arzt gehen. Wenn der Husten länger als vier Wochen dauert, sollte man sich ärztlich untersuchen lassen, um ernstere Ursachen abzuklären. Erkrankungen, die mit Husten einhergehen, sind beispielweise Bronchitis, bakterielle Infektionen wie Keuchhusten, Lungenentzündung, Asthma, Chronisch-obstruktive-Lungenerkrankung (COPD) und Tumore in den Atemwegen. Auch die Refluxerkrankung, bei der Magensäure die Speiseröhre hinaufsteigt, oder Medikamente wie ACE-Hemmer können trockenen Husten auslösen.

Mehr Informationen rund um das Thema Erkältung erhalten Sie hier.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Wieso geht Reizhusten nicht weg?

Die Gründe für chronischen Reizhusten – sowohl mit als auch ohne Auswurf – sind vielfältig. In manchen Fällen gelten seltene infektiöse wie nichtinfektiöse Erkrankungen als Ursache. Am häufigsten lösen unter anderem folgende Krankheiten langanhaltenden Husten aus: Asthma bronchiale (chronische Erkrankung der Atemwege)

Was tun bei lang anhaltendem Reizhusten?

Einige pflanzliche Medikamente konnten zeigen, dass sie die Dauer und Intensität des häufig nachfolgenden trockenen Hustens lindern. Gurgellösungen, Lutschtabletten, Honig und Hustenbonbons wirken, indem sie die Hustenrezeptoren im Rachen „umhüllen“ und dadurch kurzfristig vor einer Reizung schützen.

Wie lange dauert es bis Reizhusten verschwindet?

Ursachen für Reizhusten Bei einer üblichen Erkältung, die der häufigste Grund von akutem Reizhusten ist, tritt er einige Tage zu Beginn und durchaus noch einige Wochen nach dem Infekt auf. Hält trockener Husten acht Wochen lang an, gilt er als chronisch und sollte spätestens dann ärztlich untersucht werden.