Was tun wenn der Partner nicht mehr mit einem spricht?

Hast du Schwierigkeiten, weil dein Partner nicht mit dir über Gefühle spricht? Damit bist du nicht allein. Und es sind nicht immer die Männer, die nicht reden (aber häufiger). Was kannst du tun, wenn die Kommunikation in deiner Beziehung ein Problem ist?

Mein Mann und ich haben auch unsere Lernerfahrungen machen dürfen und viel an unserer Kommunikation gearbeitet. Nach einem Umzug im September 2014 haben wir uns ein paar Monate viel zu wenig Zeit für Gespräche genommen.

Im Winter waren wir endlich mal wieder in den Bergen unterwegs und mein Mann hat mir vorgeworfen, dass ich mich mit meinen Projekten verzettele und er keine Struktur und Zielführung in meinem Tun erkennen kann. Phu! Das war erst mal nicht so leicht zu verdauen.

Stück für Stück habe ich ihm erklärt, warum ich was mache, was meine kurz- und langfristigen Ziele dabei sind, und welche Pläne ich für unsere Beziehung und unsere Familie habe. 

Wichtige Gespräche führen

Ich dagegen hatte in den letzten Monaten das Gefühl, dass er mich zu wenig unterstützt und ich mit allem alleine fertig werden muss.

Diese Unterhaltung war extrem wichtig und es hat sich eine Menge dadurch verändert. Anstatt dass jeder alleine vor sich hinwurschtelt, haben wir wieder angefangen, an einem Strang zu ziehen. 

Seither achten wir sehr darauf, dass wir uns regelmäßig austauschen, denn niemand kann die Gedanken des Partners lesen! Mir ist aber durchaus bewusst, dass das nicht in jeder Beziehung möglich ist.

Mein Mann redet nicht über Gefühle

“Ich lebe mit der Spezies Mann, die nicht über Gefühle reden können (wollen).  Ständig darf ich ein Rate- oder Frage-Antwort-Spiel spielen, um herauszufinden, warum es bei uns z.B. nicht so gut läuft. Von selber macht er den Mund nicht auf, sondern wartet ab, was passiert.”

Solche oder ähnliche Fragen bekomme häufig im Coaching oder werden in meiner Facebook Gruppe gestellt. In einer Beratung finde ich zuerst heraus, was die Motivation dahinter ist, mit dem Mann ein Gespräch führen zu wollen. Hier stelle ich die Frage: 

Er redet nicht – Warum ist das ein Problem?

Geht es um Angst und Unsicherheit?

• Ist er sauer oder unzufrieden?
• Passt ihm etwas nicht?
• Liebt er mich noch?
• Gibt es eine andere Frau?
• Hat unsere Beziehung Bestand?

Dann hinterfrage ich: falls der Kerl tatsächlich mal mit der Sprache rausrücken sollte, was dann?

• Würde sich die Frau dann anders verhalten?
• Würde sie versuchen, es ihm Recht zu machen?
• Würde sie ihm zuhören und unangenehme Wahrheiten aushalten?

Ich halte sehr viel von einer guten Kommunikation in Beziehungen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass sich ernste Herausforderungen nur dann meistern lassen, wenn die Partner miteinander reden. Ich erlebe es oft, dass diese Art von Gesprächen zum ersten Mal seit Monaten oder Jahren nach eine aufgeflogenen Affäre mal wieder möglich sind.

Beziehungen geraten in die Schieflage, wenn die Partner*innen aufhören miteinander übereinander zu reden. Orga-Talk zählt nicht!

Aufnahmegebühr: 129,00 € (einmalig) + Mitgliedsgebühr: 59,- €/Monat = 188,- € im ersten Monat und 59,- € jeden weiteren Monat. Oder 590,- €/Jahr (ohne Aufnahmegebühr). Du spart 247,- € gegenüber der monatlichen Option!

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Schonungslose Ehrlichkeit

Um wirklich ehrlich miteinander reden zu können braucht eine Partnerschaft eine solide Basis und ein großes Grundvertrauen in sich selbst und in den Partner/die Partnerin. 

Aber nicht immer ist ein Gespräch der Schlüssel.

Manchmal ist es besser, einfach mal die Klappe zu halten. Wir müssen nicht jedes Detail, jeden komischen Blick oder jedes blöde Verhalten ausdiskutieren und tot quatschen. Ab und zu lohnt es sich, etwas einfach zu ignorieren und sich um die eigenen Gefühle zu kümmern.

Reden oder Schweigen – was ist besser?

Themen, die sich immer wieder zeigen und unter der Oberfläche brodeln, lohnen sich, angesprochen zu werden. Wenn dich etwas ärgert, verletzt oder nicht mit deinen Vorstellungen einer glücklichen Beziehung harmoniert, dann frag nach oder erkläre deinem Partner, wie du dich fühlst.

• Wie hast du das gemeint?
• Ich fühle mich gerade unwohl, hilflos, traurig, usw…
• Ich wünsche mir xyz. Wie können wir das hinkriegen?

Mit Vorwürfen oder Genörgel wirst du nicht weit kommen. Sobald du deinem Partner die Schuld dafür gibst, wie du dich fühlst und an ihm rum meckerst, blockiert er nur noch mehr und geht in eine Abwehr- oder Verteidigungshaltung. Das bringt nix.

Ziehe auch keine vorschnellen Schlussfolgerungen, sondern bleib offen und frage neugierig nach. Wenn es unwichtige Kleinigkeiten sind, halte die Klappe!

In diesem Video gibt es noch weitere Tipps zum Thema:

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Wichtige Themen ansprechen – so geht’s

Bevor du ein wichtiges Thema ansprichst, überlege dir genau:

• Ist es wirklich wichtig, über dieses Thema zu sprechen? Warum?
• Was ist dein Ziel? 
• Was genau wünschst du dir?
• Wie hättest du es gerne?
• Was ist deine eigene Verantwortung und wofür brauchst du deinen Partner?

Schreib dir auf, was das Ziel der Unterhaltung sein soll, komm schnell auf den Punkt und laber nicht groß drumrum. Je klarer deine Kommunikation ist, desto leichter kann dein Partner darauf eingehen.

Ein Beispiel:

Dein Partner kommt nach Hause und hat schlechte Laune. Dann hast du mehrere Möglichkeiten:

• Du nimmst es persönlich, konterst ebenfalls mit schlechter Laune und bist bockig, beleidigt und frustriert.
• Du sagst: „Schatz, wir müssen reden!“, schaust sehr kritisch dabei, und kannst davon ausgehen, dass er schnellstmöglich die Flucht ergreift.
• Du lässt ihn in Ruhe, kümmerst dich weiterhin um dein eigenes Zeug und gibst ihm die Zeit, die er braucht, um runter zu kommen.
• Du verabredest dich mit Freunden, lässt ihn seine Laune mit sich selbst ausmachen und thematisierst es nicht großartig.
• Du fragst offen und ohne Vorwurf, was los ist, ob er reden will, und ob du ihm etwas Gutes tun kannst.

Er redet nicht – mach kein Drama draus

Wenn er nicht reden will und solche Launen ab und zu vorkommen, mach kein Drama draus. Ist es eine schwierige Phase (aus welchen Gründen auch immer), warte ab, ob es sich in absehbarer Zeit wieder bessert.

Hat er jedoch ständig und dauerhaft schlechte Laune, darfst du dir durchaus Klärung und eine Lösung wünschen. Denn permanent mit einem Miesepeter zusammen zu sein, macht keinen Spaß. Es zerschießt dir deine eigene Laune und verhindert, dass ihr positiv einwirken könnt.

Dafür brauchst du Mut. Denn es könnte sein, dass er keine Lust mehr auf dich hat und sich bereits mit dem Gedanken einer Trennung spielt. Es könnte eine Affäre dahinter stecken und egal, wie oft du nachfragst, er wird es dir sicher nicht erzählen. Aber wenn doch, musst du mit der Information klar kommen.

Möglicherweise gibt es etwas, was deinen Partner an dir stört und das darfst du aushalten. Vor allem, wenn es um heikle Themen wie Sex geht.

Oder es hat mit dir überhaupt nichts zu tun, und es geht um berufliche Schwierigkeiten, eine Midlife-Crisis oder um Streit mit einem Freund. Doch auch dann hilft offenes Nachfragen und Dranbleiben, um das zu klären.

Eine gute Kommunikation ist wichtig!

Ein offener, ehrlicher und regelmäßiger Austausch ist meiner Ansicht nach eine Grundvoraussetzung für glückliche Beziehungen, braucht aber auch den Raum, in dem sie gedeihen kann.

Hast du dich selbst schon mal hinterfragt, wie offen und ehrlich zu selbst bist? Ich erlebe oft, dass die Frauen zwar mehr quatschen, sich aber keinesfalls trauen, ihre wahren Gefühle zu äußern und wirklich offen zu kommunizieren. Warum sollte es dann der Partner tun? 

Wenn er nicht redet, akzeptiere ihn so, wie er ist!

Niemand verändert sich, weil du das willst. Entweder, es ist ihm auch wichtig (und dann wird er mit dir reden), oder eben nicht. Menschen verändern sich aus zwei Gründen: Große Ziele oder große Schmerzen.

Wenn dein Partner trotz all deiner (entspannten, offenen, lustigen und positiven) Versuche nicht mit dir spricht, und ihr auch in einer heftigen Krise keine Möglichkeit zum Austausch findet, darfst du dir überlegen, ob du diese Beziehung weiter führen möchtest.

Wenn ja, akzeptiere deinen Partner genau so, wie er ist. Wenn nein, ziehe deine Konsequenzen.

Herzlichst,
Melanie

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