Show Anwaltskosten Streit mit dem Rechtsanwalt - was tun?Lesezeit: 5 Minuten Die Beziehung zum Anwalt birgt Zündstoff. Nicht selten fühlen sich Klienten übervorteilt. Doch die Rechtsvertreter können nicht schalten und walten, wie sie wollen. Anwalt finden Sie haben ein rechtliches Problem und brauchen Unterstützung durch eine Anwältin oder einen Anwalt? Auf GetYourLawyer – die Anwaltsplattform in Partnerschaft mit dem Beobachter – finden Sie für jeden Fall den passenden Anwalt. Mein Anwalt will mir Sekretariatsarbeiten, seinen Aufwand für die Rechnungsstellung, seine Fahrspesen und die Mehrwertsteuer
verrechnen. Darf er das? Ich kann die hohe Rechnung meiner Anwältin nicht nachvollziehen und will sie darum nicht bezahlen. Wie gehe ich am besten vor? Weigert sich Ihre Anwältin, eine detaillierte Abrechnung anzufertigen, oder bleiben einzelne Positionen weiterhin nicht nachvollziehbar, können Sie sich – sofern Ihre Anwältin Verbandsmitglied ist – an die Honorarkommission des kantonalen Anwaltsverbands wenden. Fragen Sie nach, ob dafür Kosten anfallen und wer diese tragen muss. Die Honorarkommission kann im Streitfall eingreifen und eine Lösung vorschlagen. Beachten Sie aber: Die Kommission beurteilt nur ausnahmsweise (in besonders krassen Fällen), ob der strittige Zeitaufwand tatsächlich angemessen war. Haftet er für seine Fehler? Mein Anwalt ist völlig unfähig. Weil ihm ein Fehler unterlaufen ist, habe ich den Prozess verloren. Muss er mir den Schaden ersetzen, der mir dadurch entstanden
ist? Ihr Anwalt muss aber nicht für jede Handlung oder Unterlassung geradestehen, die im Nachhinein betrachtet zu einem Schaden geführt hat. Das ist etwa der Fall, wenn das Gericht einfach eine andere Rechtsauffassung vertritt als Ihr Anwalt. Denn das Prozessrisiko tragen Sie. Es gehört aber zu den Pflichten des Anwalts, Sie über die Schwierigkeiten und Chancen Ihres Prozesses so aufzuklären, dass Sie sich des Risikos bewusst sind. Können Sie sich mit Ihrem Anwalt über einen allfälligen Schadenersatz nicht einigen, muss ein Gericht entscheiden. Sie verschleppt das Verfahren Meine Anwältin unternimmt nichts und verschleppt das Verfahren. Wie kann ich ihr Beine machen? Gewisse Verzögerungen müssen Sie jedoch tolerieren. Ihnen dürfen dadurch aber keine Nachteile entstehen. Die Anwältin darf Ihre Angelegenheit auch nicht grundlos und unangemessen verzögern. Tut sie dies doch, verletzt sie möglicherweise standesrechtliche Pflichten. Sie können die Untätigkeit Ihrer Anwältin – sofern die Anwältin Verbandsmitglied ist – auch beim Standesgericht des kantonalen Anwaltsverbands rügen. Der Anwaltsverband kann Sanktionen verhängen. Sie reichen von einer Verwarnung bis zum Berufsausübungsverbot. Achtung, Interessenkonflikt! Mein Mann und ich wollten uns einvernehmlich scheiden lassen. Dafür liessen wir uns gemeinsam von einem Anwalt beraten. Nun weigert sich mein Mann, die gemeinsame Scheidungskonvention zu unterzeichnen. Kann mich unser Anwalt im Scheidungsprozess nun alleine vertreten? Das Ende: Der Anwaltswechsel Ab welchem Punkt kann ich meiner Anwältin das Mandat kündigen und wie muss ich dabei vorgehen? Mein Anwalt will das Mandat wenige Tage vor einem wichtigen
Gerichtstermin niederlegen. Darf er dass? Ich habe der Anwältin das Mandat gekündigt. Sie gibt mir die Akten aber nicht, weil ich ihr den letzten Teil des Honorars schuldig sei. Darf sie das? Die Herausgabepflicht gilt auch gegenüber Ihrem neuen Anwalt. Sie können verlangen, dass Ihre alte Anwältin den Nachfolger umfassend über Ihren Fall informiert und ihm alle Akten direkt zustellt. Falls Ihre Anwältin die Herausgabe dennoch verweigert, setzen Sie ihr schriftlich eine Frist. Weigert sie sich weiterhin, wenden Sie sich an den kantonalen Anwaltsverband. Mit ihrem Verhalten verletzt Ihre Anwältin Standesrecht. Was geschieht, wenn man mit dem Anwalt streitet? Die Verfahren:Wahl des Anwalts: Wichtige Punkte
«Den besten Rat – jede Woche per Mail» Katharina Siegrist, Redaktorin Der Beobachter-Newsletter Wie lange darf sich ein Anwalt Zeit lassen?Laut BGH wird die Anfrage eines Mandanten unverzüglich beantwortet, wenn die Antwort ohne schuldhaftes Zögern erfolgt (§ 11 Abs. 2 BORA in Verbindung mit § 121 Abs. 1 Satz 1 BGB), d.h. nach Ablauf einer nach den Umständen des Einzelfalls zu bemessenden Prüfungs- und Überlegungsfrist.
Wie erkennt man einen schlechten Anwalt?Unseriöse Anwälte nehmen sich keine oder nur wenig Zeit für potentielle Klienten. Ein guter Anwalt dagegen, ist kompetent und offen. Wenn der Fachmann beim ersten Gespräch sympathisch und fachkundig erscheint, ist dies bereits ein guter Indikator.
Kann ein Anwalt einfach sein Mandat niederlegen?Festzuhalten ist zunächst, dass der Rechtsanwalt (wie natürlich auch der Mandant!) das Mandat grundsätzlich jederzeit und ohne Angaben von Gründen niederlegen bzw. kündigen kann. Eine Kündigungsfrist ist (beiderseits) nicht einzuhalten.
Was ein Anwalt nicht darf?Ein Anwalt darf nicht lügen. Es mag Menschen geben, die die Antwort auf diese Frage tatsächlich überraschen wird. Der Rechtsanwalt – und ganz besonders der Strafverteidiger – ist ein einseitiger Interessenvertreter, der dem Wohl seines Mandanten verpflichtet ist. Trotzdem darf er nicht die Unwahrheit sagen.
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