Was sollte man bei einer Mandelentzündung nicht tun?

Eine Entzündung der Mandeln gehört zu den Krankheiten, die den Alltag extrem erschweren. Welche Mandelentzündung-Hausmittel helfen, erfährst du hier.

Wie entsteht eine Mandelentzündung?

Die Mandeln helfen dabei, unsere Atemwege vor Bakterien und Viren zu schützen. Die Gaumenmandeln liegen jeweils rechts und links im Rachen. Bei einer Mandelentzündung (Angina Tonsillaris oder Tonsillitis) nisten sich als Ursache Viren oder Bakterien im Rachenring ein, dadurch kommt es zunächst zu Halsschmerzen, die auch Schluckbeschwerden verursachen. Die Krankheit sollte vom Arzt behandelt werden, Mandelentzündung-Hausmittel können die Beschwerden lindern.

Mandelentzündung: Typische Symptome

Folgende Symptome treten bei einer Mandelentzündung oft auf:

  • Schluckbeschwerden bzw. Halsschmerzen
  • Gerötete, eitrige Mandeln
  • Fieber
  • Mundgeruch
  • Kopfschmerzen
  • Lymphknoten am Hals geschwollen

Mandelentzündung-Hausmittel: 5 nützliche Tipps

Diese Mandelentzündung-Hausmittel helfen gegen die unangenehmen Symptome:

  1. Halswickel: Ein Halswickel gegen Mandelentzündung kann sowohl warm als auch kalt sein. Ein heißer Halswickel lindert Schmerzen und kann gleichzeitig die Durchblutung fördern. Dafür ein sauberes Baumwolltuch zur Mitte hin aufrollen und längs in ein Geschirrtuch schlagen. Die entstandene Rolle wird in eine Schüssel mit heißem Wasser gelegt, sodass die Enden heraushängen. Den Wickel dann vorsichtig auswringen und an den Hals legen – die Wirbelsäule bitte auslassen. Nach 20 bis 30 Minuten wird der Wickel wieder abgelegt und der Hals abgetrocknet. Dieses Hausmittel kann täglich verwendet werden. Alternativ geht ein kalter Wickel – die Prozedur ist die gleiche, nur dass der Wickel in kaltes Wasser gelegt wird und der Hals nach dem Abtrocknen nicht weiter auskühlen sollte. Dafür kann man sich zum Beispiel einen Schal umlegen.
  2. Gurgeln: Das Gurgeln gilt schon lange als wirksames Hausmittel bei Halsbeschwerden und Mandelentzündungen, denn die Rachenschleimhaut wird dadurch befeuchtet. Je nach Inhalt der Gurgellösung kann die Entzündung auch gehemmt werden. Zum Gurgeln kann man einfach ein Glas lauwarmes Wasser entweder mit zwei Esslöffeln Apfelessig, etwas Meersalz oder einem Esslöffel Zitronensaft versetzen. Die Mischung gründlich rühren und mehrmals täglich gurgeln. Alternativ kann man übrigens auch mit Kräutertee gurgeln. Gegen Beschwerden bei einer Mandelentzündung eignen sich beispielsweise die Sorten Kamille, Malve, Salbei oder Ringelblume.
  3. Tee trinken: Apropos Tee, generell sollten wir als Mandelentzündung-Hausmittel ohnehin viel trinken. Vor allem Wasser, aber auch Kräutertee ist geeignet. Neben den oben genannten Sorten kommen auch Tees mit Spitzwegerich, Eichenrinde oder Eibisch in Betracht. Sie wirken entzündungshemmend und teilweise schmerzlindernd.
  4. Weiche und kühle Lebensmittel: Weich zubereitete Speisen "rutschen" wortwörtlich besser durch die Speiseröhre, da sie kein Kratzgefühl verursachen und sind bei einer Mandelentzündung deshalb am angenehmsten zu verzehren. Dazu zählen zum Beispiel Kartoffelpüree oder Haferbrei. Gegen starke Halsschmerzen sind auch kühle Lebensmittel wie beispielsweise Joghurt sinnvoll. Kindern wird oft Eis zum Lutschen gegeben – das ist aber weniger sinnvoll. Denn durch die Kälte wird die Durchblutung gehemmt, was den Heilungsprozess verlangsamen kann.
  5. Inhalieren: Gegen Entzündungen im Rachenraum und zum Befeuchten von gereizten Schleimhäuten eignet sich auch das Inhalieren. Dazu kauft man entweder ein spezielles Inhaliergerät in der Apotheke kaufen oder gibt einfach etwas heißes Wasser in eine Schüssel. Um den Effekt gegen eine Mandelentzündung zu verstärken, kann noch etwas Kamillentee oder Pfefferminztee hinzugegeben werden. Dann legt man sich ein Handtuch über den Kopf, beugt sich über die Schüssel und atmet für 15 Minuten den entweichenden Dampf ein und aus.

Weitere Tipps bei Mandelentzündung

Gegen Schmerzen und bei Fieber können Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen. Auch freiverkäufliche Lutschtabletten oder Rachensprays lindern die Schmerzen. Bei einer Mandelentzündung sollte außerdem nicht geraucht werden – Raucher können die Erkrankung gut als Gelegenheit nutzen, künftig auf das Genussmittel zu verzichten.

Mandelentzündung-Hausmittel: Wann zum Arzt? 

Viele Mandelentzündung-Hausmittel können Halsschmerzen und Schluckbeschwerden lindern. Sie wirken jedoch vor allem bei leichten Symptomen und sollten nicht bei komplizierten Beschwerden verwendet werden. Eine eitrige Mandelentzündung gehört immer in die Hände des Arztes.

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9 Bilder 22.01.2022

Besonders in Kombination mit Fieber solltest du bei starken Halsschmerzen zum Arzt gehen. In diesem Fall nimmst du die Hausmittel gegen eine Mandelentzündung ergänzend, in Absprache mit deinem Arzt, zur Behandlung ein. Übrigens: Eine Mandelentzündung kann durch Sprechen, Niesen, Husten, Küssen oder angefasste Gegenstände übertragen werden. Die Gefahr einer Ansteckung ist in den ersten Tagen der Infektion am höchsten und sinkt mit Beginn einer Behandlung durch Antibiotika (im Falle von Bakterien). 

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Quellen

Bachmann, S.; Längler, A.: Hausmittel in der modernen Medizin, Urban und Fischer, München 2005

Jänicke, C. & Grünwald, J.: Alternativ heilen, Gräfe und Unzer Verlag, 2006

Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: HNO-Ärzte im Netz

Brigitte

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Was sollte man nicht machen bei einer Mandelentzündung?

Verzichten Sie auf Milch und Milchprodukte, diese fördern die Schleimproduktion. Verzichten Sie überdies auf Fruchtsäfte, da diese mit ihrer Fruchtsäure die entzündeten Mandeln zusätzlich reizen. Eis und kalte Getränke eignen sich gut, um die Schluckbeschwerden zu lindern.

Sollte man bei Mandelentzündung rausgehen?

Eitrige Mandelentzündung: Wenn auf die Infektion durch Viren ein bakterieller Befall folgt, spricht man von einer eitrigen Mandelentzündung. Sie ist für die Mitmenschen der Erkrankten sehr ansteckend. Aus diesem Grund sollten die Betroffenen lieber zu Hause bleiben.

Wie lange muss man mit einer Mandelentzündung zuhause bleiben?

Bei rechtzeitiger antibiotischer Behandlung der eitrigen Angina klingen die Beschwerden meist innerhalb von 3–5 Tagen ab. Ausgeheilt ist die Mandelentzündung in der Regel nach etwa 2 Wochen.

Wie schlimm kann eine Mandelentzündung werden?

Es besteht aber das Risiko, dass sich die Entzündung in das umliegende Gewebe im Hals- und Brustbereich ausbreitet oder sich eine Blutvergiftung ( Sepsis) entwickelt. Das kann zu schweren Komplikationen führen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass ein Abszess behandelt wird.