Was passiert wenn man zu viel fett zu sich nimmt

Wofür braucht der Körper Fett, warum schmeckt Fetthaltiges oft so gut und wann wird es zum Problem? Über einen Stoff zwischen Verteufelung und Verführung.

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Berit Uhlmann

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Braucht man Fett überhaupt?

Ja, allen Verteufelungen zum Trotz ist Fett ein wichtiger Bestandteil der Nahrung. Es liefert essenzielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, die er aber für eine ganze Reihe von Funktionen benötigt. Wichtig sind sie vor allem für Gehirn, Herz und Augen. Ohne Fett könnten auch die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K nicht verwertet werden.

Was ist dann das Problem am Fett?

Etwas überspitzt gesagt ist Fett eine Droge, die leicht überdosiert werden kann. Fett ist ein Geschmacksträger, es bringt Zucker und Aromen besser zur Geltung und verleiht Speisen eine sahnige Textur. Das Kartoffelpüree mit dem ordentlichen Klecks Butter schmeckt den meisten Menschen besser als ein asketischer Kartoffelstampf.

Gleichzeitig liefert Fett mehr als doppelt so viele Kalorien wie Proteine und Kohlenhydrate. Pro Gramm sind es neun Kilokalorien. Mit fetthaltigen Speisen ist es daher besonders leicht, mehr Kalorien aufzunehmen als nötig - und damit Speckpolster anzusetzen. Übergewicht wiederrum erhöht das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Schlaganfall, Diabetes, Gelenkbeschwerden und einige Krebsarten.

Wie uns Fett das Leben schwer macht

Fett ist ein Grundbaustein unserer täglichen Ernährung. Zu viel Fett ist ungesund, zu wenig ist es aber auch. Ein Schwerpunkt zu Fastfood, Speckrollen und Avocados. Alle Texte finden Sie hier.

Wie viel Fett sollte man täglich aufnehmen?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, maximal 30 Prozent des Kalorienbedarfs durch Fette zu decken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält 30 bis 35 Prozent für zuträglich. Eine Frau mit einem täglichen Bedarf von 2000 Kilokalorien sollte damit nicht mehr als 78 Gramm Fett zu sich nehmen. Das entspricht etwa fünf bis sechs Esslöffeln Öl. (Einen Kalorienbedarfsrechner finden Sie hier)

Ist Fett gleich Fett?

Nein. Es besteht Konsens darüber, dass manche Fette mehr Nachteile für die Gesundheit haben als andere. Als besonders schädlich gelten Transfette. Sie entstehen zum großen Teil, wenn Fett verarbeitet, also beispielsweise gehärtet wird. Diese Transfettsäuren sind hauptsächlich in frittierten Speisen, Fettgebäck wie Donuts, Fettglasuren auf Kuchen und Keksen und Fast-Food-Produkten zu finden. Sie begünstigen sehr wahrscheinlich Herzkrankheiten und sollten gemieden werden. Allerdings ist der Verzicht für Verbraucher nicht ganz einfach, denn eine klare Kennzeichnung gibt es nicht. Einen indirekten Hinweis auf Transfettsäuren erhalten Konsumenten allenfalls, wenn in der Zutatenliste ein Öl mit dem Nachsatz "zum Teil gehärtet" versehen ist.

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Novel Food

Das kommt in Zukunft auf den Teller

Als neutral bis ungünstig bewerten die meisten Wissenschaftler gesättigte Fettsäuren, die in Fleisch und Milchprodukten enthalten sind. Sie erhöhen den Cholesterinspiegel. Dabei ist allerdings unklar, inwieweit durch diesen Einfluss tatsächlich Krankheiten begünstigt werden.

Als gutes Fett gelten ungesättigte Fette, die vor allem in Pflanzenölen und Nüssen vorkommen. Sie scheinen das Risiko für Herzerkrankungen senken zu können. Das gilt besonders für die Omega-3-Fettsäuren, den Star unter den ungesättigten Fetten. Sie sind in Seefisch und in geringeren Mengen auch in Walnüssen und Leinsamen enthalten.

Eine Unverträglichkeit äußert sich in der Regel mit Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, die nach dem Essen auftreten. Es kann jedoch ein, dass du irrtümlich glaubst, dass Fett sei schuld. Daher anbei noch einige andere Ursachen mit entsprechenden Symptomen:

  • Lebensmittelallergie:

    Manchmal kann es sein, dass du keine Unverträglichkeit, sondern eine Allergie hast. Mehr Infos findest du im Beitrag Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit. Das muss nicht unbedingt eine Allergie auf Fett sein. Als Hauptallergene gelten in Europa Weizen, Milch, Ei, Soja, Nüsse und Meeresfrüchte. Du siehst, das sind teilweise Lebensmittel mit viel Fett.

    Bei einer Allergie kannst du folgende Beschwerden direkt nach dem Verzehr haben:
    • Kontaktausschlag an Lippen, Händen
    • Jucken
    • Anschwellen der Schleimhäute
    Falls du die Befürchtung hast, eine Allergie zu haben, klär das bitte zeitnah mit deinem Hausarzt ab. Denn eine Allergie kann einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock auslösen.

    Wie viel Fett darf man täglich zu sich nehmen?

    Um das Risiko einer ungesunden Gewichtszunahme zu reduzieren, wird für Erwachsene empfohlen, maximal 30 % der Nahrungsenergie in Form von Fett aufzunehmen. Dies entspricht maximal 65 g Fett pro Tag (ca. 6,5 Esslöffel Fett) für einen durchschnittlichen Erwachsenen (bei einer Kalorienzufuhr von 2.000 kcal).

    Warum darf man nicht zu viel Fett zu sich nehmen?

    Als "schlechte Fette" werden oft gesättigte Fettsäuren bezeichnet. Sie sorgen bei übermäßigem Verzehr für einen Anstieg des Cholesterinspiegels und fördern Diabetes, Gefäßverkalkungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Was passiert wenn man zu viel ungesättigte Fett isst?

    Und trotzdem: Zu viel Fett, ob im Essen oder am Bauch, ist ungesund und macht auf Dauer krank. Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zum Herzinfarkt drohen. Fett ist der energiereichste Nährstoff überhaupt. Neun Kilokalorien pro Gramm sind darin gespeichert, doppelt so viel wie in Kohlenhydraten und Eiweiß.