Warum hört man eine stimmgabel wenn sie auf holz steht

Geplante Unterrichtszeit für diese Einheit: 45 min.

1. Schritt: Schall verstärken
  • Tilziel: Wodurch wird die Stimmgabel lauter?
  • Lehrerdemonstration/Versuch
  • Die Lehrkraft schlägt die Stimmgabel an.
  • Es ist ein sehr leiser Ton zu hören, wenn man nahe genug an die Stimmgabel herangeht.
  • Die Lehrkraft schlägt die Stimmgabel an und setzt sie
    • auf einem Tisch auf,
    • auf dem Holzkörper der Stimmgabel/einem Hohlkörper auf.
  • Die Tönen sind jeweils lauter zu hören.
  • Schüleräußerungen
  • weiterführende Frage: "Wann ist der Ton der Stimmgabel am lautesten: In der Hand, auf dem Tisch aufgestellt oder auf dem Holzkörper der Stimmgabel?"
  • Zielvorstellungen:
    "1. Der Ton der Stimmgabel ist nur sehr leise zu hören, wenn man sie in der Hand hält.
    2. Stellt man die Stimmgabel auf den Tisch, wird ihr Ton lauter.
    3. Am lautesten ist der Ton zu hören, wenn die Stimmgabel auf ihrem Holzkasten steht."
2. Schritt: Erklärung "Mitschwingen des jeweiligen Körpers"
  • Aktivierung der Vorkenntnisse aus Einheit 8
  • Unterrichtsgespräch
  • Zielvorstellung des Erkenntnisprozesses:
    "Der Ton wird lauter, da der Tisch durch die Schwingungen der Stimmgabel selbst ins Schwingen gerät und Schall abstrahlt, also selbst zu einer Schallquelle wird."
3. Schritt: "Hohlkörper"
  • Teilziel: Hohlkörper verstärken den Schall
  • Problemfrage: "Warum ist der Ton der Stimmgabel am lautesten, wenn sie auf ihrem Holzkasten steht?"
  • Untersuchung verschiedener Instrumente
    Experimentieren mit deren Klangeigenschaften: Legt man beispielsweise auf das Schallloch einer Gitarre die Hand, so klingt der Ton nur sehr leise.
    • Sozialform: PA oder GA
    • Organisationsform: Stationen
    • Material: verschiedene Instrumente
    • Mögliche Arbeitsanweisungen: "Versucht herauszufinden, wodurch der Klang lauter/leiser wird." "Welche Instrumente klingen lauter - Haben sie etwas gemeinsam?"
  • Zielvorstellung des Erkenntnisprozesses:
    "Viele Instrumente besitzen hohle Holzkörper. In den Hohlkörpern der Instrumente ist Luft enthalten. Zupft man z.B. eine Saite an, so beginnt sie zu schwingen. Die Schwingung breitet sich aus. Die Luft im Hohlkörper beginnt ebenfalls zu schwingen. Der Ton klingt lauter. Schall wird verstärkt durch einen Hohlkörper."
4. Schritt: Vertiefung
  • Basteln des Instruments "Lachende Hyäne"
  • Erklärung der Wirkungsweise: Der Körper des Instrumentes gerät in Schwingung, strahlt diese Schwingungen aus und verstärkt so den Klang. Zusätzlich gerät die Luft im Hohlkörper des Instrumentes in Schwingung und verstärkt so den Schall.

Eine Stimmgabel (veraltet Diapason) ist eine Metallgabel, deren Zinken beim Anschlagen einen klaren, obertonarmen Ton erzeugen. Erfunden wurde die Stimmgabel 1711 von dem Trompeter und Lautenisten John Shore.

Physikalisch gesehen ist die Stimmgabel ein Biegeschwinger. Die Zinken schwingen beim Anschlagen gegensinnig. Sobald sich die Zinken nach außen bewegen, wird die Luft vor ihnen verdichtet, während sie zwischen ihnen verdünnt wird. Beim Zurückschwingen kehrt sich die Dichteverteilung um. Die sich wellenförmig ausbreitenden Druckunterschiede nehmen wir als Schall wahr.

Schwingungsfiguren auf einer Rußplatte

Die erzeugte Sinusschwingung kann auf verschiedene Weise sichtbar gemacht werden, zum Beispiel mit Hilfe eines Stroboskops oder per Mikrofon und Oszilloskop. Wenn man an eine der Zinken eine Nadel anbringt und diese nach dem Anschlagen schnell über eine rußgeschwärzte Glasplatte zieht, wird die Wellenform der Schwingung in den Ruß gezeichnet – geeignete Ausrichtungen vorausgesetzt.

Stimmgabel auf hölzernem Resonanzkörper

Drückt man den Fuß (Griff) einer angeschlagenen Stimmgabel axial ausreichend fest auf einen zum Mitschwingen anregbaren großflächigen Körper, wie etwa eine Tischplatte (in ihrer Mitte), so wird die (Quer-)Schwingung der Stimmgabel über die äußerst kleine Hubschwingung des Fußes über die große Fläche der Platte effizienter in Luftschall umgesetzt. Höhere Lautstärke wird hörbar, doch durch höhere Energieableitung von der Gabel klingt sie wesentlich rascher ab.

Drückt man sich den Gabelfuß auf die Schädeldecke wird über die Weiterleitung von Körperschall das Ohr ebenfalls effizient angesprochen.

Stimmgabeln als Lehrmittel werden häufig auf ein kleines quaderförmiges Holzkästchen aufgebaut, das an den unteren Ecken Gummifüsschen aufweist. Damit wird sowohl die Gabel aufgeständert als auch eine standardisierte Umsetzung in Luftschall geboten. Typisch ist das etwas längliche, eher flache (L:B:H = etwa 4:2:1) Holzkästchen an beiden kleinen Stirnseiten offen. Damit ergibt sich – je nach Tonhöhe – eine etwas bevorzugt nach vorne und hinten gerichtete Schallausbreitung. Sieht das Publikum in die Schallöffnung, sollte es auch das "U" der Stimmgabel sehen.

Ein oft vorgeführter Versuch zur Resonanz in der Physik basiert auf zwei an entkoppelten Resonanzkörpern befestigten, auf die gleiche Frequenz geeichten Stimmgabeln: Wird eine Stimmgabel angeschlagen und einige Sekunden später wieder angehalten, erklingt der Ton immer noch; die zweite Stimmgabel wurde durch die von der ersten ausgesandte Schallwelle zu Schwingungen in ihrer Eigenfrequenz angeregt.

Auf einen Kammerton gestimmte Stimmgabeln werden zum Einstimmen von Musikinstrumenten und beim Musizieren verwendet. Bei Männerchören sind vereinzelt auch Stimmgabeln in f′-Stimmung in Gebrauch.

Im Jahr 1788 ließ der irische Musiker und Musikinstrumentenerfinder Charles Clagget (1740 – um 1795) ein Musikinstrument mit einer Reihe von Stimmgabeln, die über eine Tastatur angeschlagen werden, patentieren. Das Instrument kam nicht über ein experimentelles Stadium hinaus. Etwas erfolgreicher waren einige Versuche für ein Tasteninstrument mit durch Filzhämmerchen angeschlagenen Stimmgabeln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dazu gehören das von Victor Mustel 1865 in Paris vorgestellte Typophone, das von Thomas Machel 1874 in Glasgow eingeführte Dulcitone und zwei Instrumente, die bald wieder verschwunden waren: das von Fischer & Fritz 1882 in Leipzig patentierte Adiaphon und das Euphonium, das A. Appunn 1885 in Hanau vorführte. Sie alle waren Vorläufer der konstruktiv und klanglich ausgereifteren Celesta.

Stimmgabeln werden auch in der Medizin in mehreren Bereichen genutzt.

In der Neurologie dienen Stimmgabeln zur Prüfung des Vibrationsempfinden, der Pallästhesie, genutzt, indem man diese in niedrige Schwingungen (64 Hz) versetzt und auf Stellen aufsetzt, an denen ein Knochenvorsprung recht oberflächlich liegt, zum Beispiel das Großzehgrundgelenk oder der Knöchel. Fehlt die Wahrnehmung der Vibration, so besteht ein Verdacht auf eine Neuropathie.

Aufgrund der sehr einfachen Untersuchung und des preiswerten Instrumentes ist es ein gutes Untersuchungsverfahren für diabetische Polyneuropathie im Rahmen des Disease-Management-Programms in der Allgemeinmedizinpraxis. Zum Einsatz kommt hier die Variante nach Rydel-Seiffer, bei der man mittels skalierter Gewichte das Vibrationsempfinden objektiv messen kann.

In der Audiologie können mithilfe von Stimmgabeln einfache, orientierende Hörtests durchgeführt werden. Am bekanntesten sind sicher der Weber-Versuch sowie der Rinne-Versuch, mit deren Hilfe schon grobe Aussagen über die Lokalisation der Störung getroffen werden können.

Stimmgabel zum Einstellen der Motordrehzahl eines Fernschreibers

Der Fliehkraftregler zur Einstellung der Motordrehzahl eines Fernschreibers wurde mit Hilfe einer Stimmgabel justiert. Dazu war der Regler abwechselnd mit schwarzen und weißen Feldern lackiert. An den Enden der Stimmgabel war jeweils ein Plättchen mit einem kleinen Schlitz montiert. Wenn man bei angeschlagener Stimmgabel durch diese Schlitze schaute, ergab sich bei richtiger Drehzahl durch den Stroboskopeffekt ein stehendes Bild der weißen Flächen des sich drehenden Reglers.[1]

Uhrenquarz aus einer Quarzuhr (32768 Hz), oben im Gehäuse

Elektronische Stimmgeräte erzeugen nicht unbedingt Töne, können aber immer auch die vom Instrument erzeugten Töne messen. In Quarzuhren ist ein Uhrenquarz für 32.768 Hz eingebaut, aus dem sich durch einfache Frequenzteilung durch 215 Sekundenimpulse herleiten lassen. Da Quarz sehr hart ist, liegt die Resonanzfrequenz eines Kristallblocks von einigen Millimetern Größe viel zu hoch im Megahertzbereich.

Durch die Stimmgabelform lässt sich ein doppelt so langer Quarzstab bei gleicher Länge unterbringen, und die Baugröße wird so klein, dass der Quarz trotz tiefer Resonanzfrequenz in ein Uhrgehäuse passt. Außerdem würden gerade Stäbe mit Biegeschwingungen, die man an einem ihrer Enden oder in ihrer Mitte befestigt, durch ihre Masseverlagerung beim Schwingen relativ viel Schwingungsenergie an ihre Befestigung abgeben, und daher stark gedämpft schwingen, während bei der Stimmgabelform die Masseverlagerung durch das Gegeneinanderschwingen der beiden Hälften der Stimmgabel zum Großteil kompensiert wird.

Bevor Armbanduhren durch Auszählen von Quarzschwingungen präziser wurden, brachte die Firma Bulova zur größeren Ganggenauigkeit eine Uhr mit sicht- und hörbarer Stimmgabel unter der Bezeichnung Accutron auf den Markt.

Die Vibrationssonde dient dem Messen von Füllständen in Behältern. Sie arbeitet nach dem Prinzip der Stimmgabel.

Was bewirkt eine Stimmgabel?

Wissenswertes zur Stimmgabel Stimmgabeln werden so hergestellt, dass sie einen bestimmten Ton oder eine Frequenz wiedergeben. Am gängigsten sind auf den Kammerton a1 = 440 Hz gestimmte Gabeln zur musikalischen Verwendung.

Wie schwingt eine Stimmgabel?

Die Zinken einer Stimmgabel schwingen hin und her, stoßen periodisch Luftmoleküle an und erzeugen dadurch eine Schallwelle in Luft.

Wie erzeugt eine Stimmgabel Schall?

Mit einer Stimmgabel werden Instrumente gestimmt, indem man einen Ton mit einer festen, vordefinierten Frequenz erzeugt. Eine Stimmgabel lässt zwei metallische Zinken schwingen, deren Schwingung über den Stimmgabelfuß hörbar gemacht werden kann, indem man ihn auf einen Resonanzkörper aufsetzt.

Welche Stimmgabel erzeugt den höheren Ton?

Das liegt an den sogenannten Obertönen. Denn wenn ein Stab zum Schwingen gebracht wird, erzeugt er einen Hauptton, aber zusätzlich auch höhere Töne, die sogenannte Obertöne. In der gebogenen Version der Stimmgabel werden weniger und nur schwächere Obertöne erzeugt.