Was passiert wenn man keine steuererklärung abgibt

Wenn man als Arbeitnehmer seit 5 Jahren (aus welchen Gründen auch immer) keine Steuererklärung abgegeben hat, berufstätig ist, nie angemahnt wurde und für 2007 jetzt wieder eine abgibt, was passiert dann? Muss man die für die letzten Jahre nachreichen oder zählt es gar als Straftat?

7 Antworten

Was passiert wenn man keine steuererklärung abgibt

Wenn Du hättest abgeben müssen und hast es nicht getan, kann das FA Dich schlimmstenfalls schätzen - das wird dann in jedem Fall teuer.

Dass es sich um einen Straftatbestand handelt, wage ich zu bezweifeln...

Was passiert wenn man keine steuererklärung abgibt

Du wirst für 2007 eine Rückzahlung oder eine Nachzahlungsaufforderung bekommen.

Was soll sonst passieren?

Was passiert wenn man keine steuererklärung abgibt

gar nix passiert da, wenn du nicht zur abgabe verpflichtet warst.

das bist du immer dann, wenn du z.bsp. lohnersatzleistung bezogen hast ect.

Was passiert wenn man keine steuererklärung abgibt

Eine Steuererklärung ist nur abzugeben, wenn man pflichtveranlagt ist. Das heißt, man muß dazu verpflichtet sein, z. B.bei Erhalt von Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld, Krankengeld u. a. Es passiert also gar nichts, außer dass die vergangenen 5 Jahren einiges Geld verschenkt wurde, wenn man dann wieder eine abgibt.

Was passiert wenn man keine steuererklärung abgibt

wenn das Finanzamt keine Steuererklärung angefordert hat, musstest Du auch keine abgeben. Wennn Du jetzt wieder eine abgiebst, wird das FA Dich auch im kommenden jahr wieder auffordern und Du musst dann begründen, warum Du ggf. keine abgeben musst.

Strafbar ist Dein Verhalten in keinem Falle.

Was möchtest Du wissen?

Was passiert wenn man keine steuererklärung abgibt

*Details zum Kurzarbeitergeld erhältst du in unserem Beitrag.

Hier noch einmal ausgeschrieben: Unsere Checkliste für die Abgabepflicht erklärt dir, ob du eine Steuererklärung abgeben musst:

  • Du hast mehr als 410 Euro an anderen Einkünften erhalten (zum Beispiel ehrenamtliche Tätigkeit nach Abzug der Pauschale, Vermietung oder Renten)
  • Du hast mehr als 410 Euro Lohnersatzleistungen erhalten (zum Beispiel Arbeitslosengeld, Krankengeld oder Kurzarbeitergeld
  • Du bekommst im Kalenderjahr gleichzeitig von mehreren Arbeitgebern Arbeitslohn – also ein Lohn wird nach Lohnsteuerklasse VI abgerechnet
  • Du bist verheiratet und ihr habt beide Arbeitslohn erhalten, wobei eine Person mit Steuerklasse V oder VI besteuert wurde oder ihr habt die Steuerklasse IV mit Faktor
  • Du hast einen Freibetrag zum Beispiel für Fahrtkosten eintragen lassen und verdienst als Arbeitnehmer*in mehr als 12.250 Euro (2021) bzw. mehr als 23.350 Euro bei zusammen veranlagten Ehepaaren
  • Du hast eine Entschädigungszahlung (zum Beispiel Abfindung) oder eine Einmalzahlung als Vergütung für eine mehrjährige Tätigkeit bekommen, die ermäßigt besteuert wurde
  • Bei dir lag ein Arbeitgeberwechsel vor und die Lohnsteuer für einen sonstigen Bezug wurde ohne das vorherige Gehalt berechnet („S“ in der Lohnsteuerbescheinigung in der Zeile „Großbuchstaben“)
  • Du hast einen Verlustvortrag aus den Vorjahren
  • Du hattest Kapitalerträge, auf die keine Abgeltungsteuer abgeführt wurde
  • Du wurdest vom Finanzamt zur Abgabe einer Steuererklärung aufgefordert

Genaueres zu den einzelnen Punkten erklären wir dir im Folgenden:

Mehr als 410 Euro Nebeneinkünfte

Du hast steuerpflichtige Nebeneinkünfte, zum Beispiel Einnahmen aus Vermietung oder aus einer selbständigen Tätigkeit? Oder du beziehst Einkünfte aus dem Ausland? Dann musst du diese in der Einkommensteuererklärung angeben, wenn die Summe nach Abzug möglicher Pauschalen noch 410 Euro pro Jahr überschreitet.

Mehr als 410 Euro Lohnersatzleistungen (z. B. Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld)

Vielleicht warst oder bist du durch die Corona-Pandemie auch von Kurzarbeit betroffen. Dabei ist es unerheblich, ob nur zu 10 % oder zu 100 %. Hast du im ganzen Jahr mehr als 410 Euro an Kurzarbeitergeld erhalten, bist du abgabepflichtig. Das Gleiche gilt für die anderen LohnersatzleistungenMit der Ermäßigung der Lohnsteuer sichert man sich einen höheren Nettolohn, in dem man sich Freibeträge beim Lohnsteuerabzug sichert. Arbeitnehmer können sich Freibeträge bei den Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnlichen Belastungen …
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, wie Arbeitslosengeld I, Elterngeld oder Krankengeld.

Tipp:

Wir haben die Taxfix-App für Kurzarbeit und Arbeitslosengeld optimiert. Auch Homeoffice und andere Pauschalen werden automatisch in der App abgefragt, sodass du das meiste für dich herausholst. Mehr über Kurzarbeit und Steuern.

Zwei oder mehr Arbeitgeber gleichzeitig

Du bis zur Abgabe verpflichtet, wenn du mehrere Arbeitslöhne nebeneinander beziehst und dir ein Arbeitgeber eine Lohnsteuerbescheinigung mit der Steuerklasse VI ausstellt. Auch wenn beide Arbeitgeber fälschlicherweise dieselbe Steuerklasse verwenden, besteht die Pflicht.

Lebenspartnerschaften mit Steuerklasse IV/IV mit Faktor oder III/V

Wenn du und dein*e Ehepartner*in bzw. dein*e eingetragene*r Lebenspartner*in die Steuerklassenkombination IV/IV mit Faktor oder III/V gewählt habt, seid ihr zur Abgabe der Steuererklärung verpflichtet. Das gilt jedoch nur, sofern der*die Partner*in mit der Steuerklasse V Arbeitslohn bezogen hat.

Das Gleiche trifft zu, wenn ihr euch für die Einzelveranlagung entscheidet und ihr für euer Kind nicht die hälftige Aufteilung des Ausbildungsfreibetrags bzw. des Behindertenpauschbetrags beantragt habt.

Die Pflichtveranlagung greift auch bei Geschiedenen bzw. Verwitweten, die im gleichen Jahr wieder heiraten.

Freibetrag (Lohnsteuer-Ermäßigung)

Hast du bei deinem zuständigen Finanzamt einen Antrag auf Lohnsteuer-ErmäßigungMit der Ermäßigung der Lohnsteuer sichert man sich einen höheren Nettolohn, in dem man sich Freibeträge beim Lohnsteuerabzug sichert. Arbeitnehmer können sich Freibeträge bei den Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnlichen Belastungen …
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gestellt und dir einen Freibetrag eintragen lassen? Dann bist du verpflichtet, deine tatsächlichen Werbungskosten oder Sonderausgaben in einer Steuererklärung nachzuweisen.

Keine Pflicht besteht nur bei diesen Ausnahmen:

  • Im Fall von Pauschbeträgen für Behinderte, Hinterbliebene oder beim Steuerentlastungsbetrag für Alleinerziehende.
  • Wenn du 2021 weniger als 12.250 Euro (23.350 Euro bei zusammenveranlagten Ehepaaren) verdient hast.

Arbeitgeberwechsel („S“ in der Lohnsteuerbescheinigung)

Hast du innerhalb eines Jahres den Job gewechselt und Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld erhalten? Dann kann es sein, dass dein neuer Arbeitgeber bei der Lohnsteuer die Werte des vorherigen Arbeitgebers nicht berücksichtigt hat. In diesem seltenen Fall findest du auf deiner Lohnsteuerbescheinigung den Buchstaben „S“.

Verlustvortrag (Minus in den Vorjahren)

Die Steuer musst du auch dann machen, wenn du einen steuerlichen Verlust aus den Vorjahren hast. Dieses Minus wird dann mit deinem zu versteuernden Einkommen verrechnet.

Noch nicht versteuerte Kapitalerträge

Hattest du Kapitalerträge aus Aktien (z. B. Verkäufen), Zinsen oder Dividenden, von denen noch keine Steuer einbehalten wurde, bist du zur Abgabe verpflichtet. Dies können Erträge sein, die beispielsweise auf ausländischen Konten erzielt wurden oder auch Zinsen, die du vom Finanzamt erhalten hast.

Tipp:

Indem du deiner Bank rechtzeitig einen Freistellungsauftrag erteilst, verhinderst du den Abzug von Abgeltungsteuern. Der Sparerfreibetrag liegt bei maximal <801 Euro (1.602 Euro bei Ehepaaren) pro Jahr. Diesen kannst du auf mehrere Banken verteilen. Höhere Kapitalerträge werden von der inländischen Bank automatisch versteuert. Eine gesonderte Angabe in der Einkommensteuererklärung ist nicht notwendig, in vielen Fällen jedoch vorteilhaft.

Mindest-Vorsorgepauschale

Du bist abgabepflichtig, wenn du nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt warst (z. B. als Beamt*in, Soldat*in oder Werkstudent*in) und daher die Mindestvorsorgepauschale angewendet wurde. Lagen deine tatsächlichen Aufwendungen für die sonstige Vorsorge unter der berücksichtigten Pauschale und dein Arbeitslohn hat im Kalenderjahr den Wert von 9.744 (Steuerjahr 2021 überschritten, ist die Abgabe der Steuererklärung ebenfalls verpflichtend.

Aufforderung vom Finanzamt

Wenn du Post vom Finanzamt erhältst und zur Abgabe der Steuererklärung aufgefordert wirst, musst du dieser Bitte natürlich nachkommen. Bei einer „Erinnerung an die Abgabe“ liegt eine andere Situation vor. Diese bedeutet alleinstehend noch keine Verpflichtung zum Einreichen.

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Bin ich dazu verpflichtet eine Steuererklärung zu machen?

Muss ich eine Steuererklärung machen? Grundsätzlich erwartet das Finanzamt immer dann eine Einkommensteuererklärung von Ihnen, wenn es befürchten muss, andernfalls zu wenige Steuern zu kassieren. In diesem Fall ist die Abgabe einer Steuererklärung Pflicht, man spricht auch von der sogenannten Pflichtveranlagung.

Ist es schlimm wenn ich keine Steuererklärung mache?

Laut Abgabenordnung kann ein Verspätungszuschlag festgelegt werden, wenn die Steuererklärung nicht oder verspätet abgegeben wird. Maximal werden 10 Prozent der festgesetzten Steuer, aber höchstens 25.000 Euro als Strafe fällig.

Habe seit 10 Jahren keine Steuererklärung gemacht?

Die Abgabe einer freiwilligen Steuererklärung ist bis zu 4 Jahre nach dem betreffenden Steuerjahr möglich, für das Jahr 2018 also beispielsweise bis Ende 2022. Seit Jahren keine Steuererklärung mehr abgegeben – Kann ich jetzt wieder einreichen? Du kannst für die letzten 4 Steuerjahre freiwillig abgeben.