Was macht man gegen Leckekzem beim Hund?

Amy, die dreijährige Schäferhündin meiner Großeltern, leidet seit einiger Zeit an schlimmem Juckreiz. Die Ursachen dafür sind, wie oft bei Juckreiz, schwer zu ermitteln. Und bevor die Ursache nicht wirklich fest steht, versucht meine Oma den Juckreiz mit natürlichen Hausmitteln zu lindern.

Auf den ersten Blick sieht die junge Schäferhund-Dame Amy kerngesund aus. Sie tobt gerne mit ihrem besten Kumpel Bruno, ist fleißig auf dem Hundeplatz und bei jedem Wetter gern draußen.

Bei genauer Betrachtung merkt man aber, dass sie sich sehr oft kratzen muss. Dadurch kommt es manchmal zu witzigen Szenen, z.B. wenn sie sich beim Rumtoben mit dem kleinerem Jack Russel-Mix Bruno plötzlich mitten im Spiel hinsetzt, um sich am Bauch zu kratzen während Bruno um sie herum springt und weiterspielen will. Doch Juckreiz beim Hund ist alles andere als lustig, sondern lästig – sowohl für den Hund als auch für den Hundebesitzer.

Juckreiz bei Hunden – häufige Ursachen

Der Juckreiz beim Hund kann das Leben des Hundes sichtlich beeinträchtigen. Weil er so lästig ist, lässt die Aufmerksamkeit von Hunden nach, sie werden leichter gereizt, sind nicht mehr so leistungsfähig und werden oft abgelenkt. Und nachts kann der Juckreiz so stark sein, dass Hunde nicht mehr ruhig auf ihrem Hundeschlafplatz schlafen können und sich am nächsten Tag noch schlechter konzentrieren können. Die häufigsten Ursachen für Juckreiz bei Hunden sind:

• Parasiten wie Zecken, Flöhe und Milben
• Bakterielle Infektionen
• Pilzinfektionen
• Futtermittelallergien und -unverträglichkeiten
• Magen-Darm-Probleme
• Geschwächtes Immunsystem
• Allergien, ausgelöst durch Umwelteinflüsse, z. B. durch eine Hausstauballergie, Dermatitis gegen bestimmte chemische Putzmitteln usw.

Juckreiz ist oft ein Hinweis auf eine andere Erkrankung

Beim Tierarzt ist Amy leider schon Stammpatientin. All die Blutproben, Untersuchungen auf Zecken, Flöhe, Milben, Bakterien, Pilze, die Kotuntersuchung und Ausschlussdiät hat sie mit Bravour überstanden. Heute wissen wir: Die aufgekratzten Stellen am Bauch und an den Pfoten sind ein Symptom für ein tiefliegendes gesundheitliches Problem.

Im Amys Fall ist das eine gestörte Darmflora. Die Therapie: Durch Schonkost, ein getreidefreies, hochwertiges Hundefutter und Medikamente wird die Darmflora jetzt langsam wieder aufgebaut. Doch es wird noch dauern bis der Juckreiz verschwunden sein wird. Mittlerweile sind durch das viele Kratzen einige Stellen an Amys Pfoten und Bauch fast schon kahl. Leider jucken diese Stelle beim Abheilen besonders stark – ein Teufelskreis. Eine weitere Gefahr bei chronischem Jucken: Das Kratzen kann irgendwann auch zu einer schlechten Angewohnheit werden. Damit es gar nicht erst so weit kommt, versucht meine Oma den Juckreiz bei Amy mit natürlichen Mitteln zu lindern.

Heilmittel gegen Juckreiz aus Omas Apotheke

Meine Oma hat zahlreiche Rezepte auf Lager, die schon bei vielen Familienmitgliedern (nicht nur den Hunden) geholfen haben. Das sind nur einige von ihnen, die bei Hund und Mensch gegen Juckreiz helfen können:

• Fenchelsamen und Kamillentee: Fenchelsamen zerkleinern, 2 Esslöffel davon in kalten Kamillentee geben und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag auf die betroffene Stelle sprühen oder einmassieren.
• Aloe Vera-Gel: lindert den Juckreiz und kann bis zu dreimal am Tag auf die Haut aufgetragen werden.
• Getrocknete Ringelblumenblätter aus Omas Garten: Eine Hand voll Blätter in einem halben Liter Wasser aufkochen, abkühlen lassen und anschließend daraus entfernen. Den Sud dreimal täglich an der betroffenen Stelle einmassieren.
• Apfelessig: hilft gegen lästige Flöhe und beugt trockener Haut vor. Wichtig: Apfelessig darf nicht bei offenen und entzündeten Stellen angewendet werden! Verdünnter Apfelessig kann als Spray oder als Spülung verwendet werden. Alternativ können Sie Ihren Hund auch in einer Wasser-Apfelessig-Lösung baden. Hierzu kommen 500 ml Apfelessig auf einen halben Liter Wasser. In Amys Fall haben wir den Apfelessig einfach direkt in ihren Wassernapf gegeben (1 Teelöffel pro Napf). Übrigens: Apfelessig soll auch gegen Durchfall helfen.

Ich persönlich kenne nicht so viele Naturheilmittel und habe deshalb früher bei einer Hautirritation einfach eine Salbe aus der Apotheke verwendet. Doch mittlerweile verwende ich auch viel mehr natürliche Mittel. Schließlich sieht Amys Fell mittlerweile auch schon wieder viel dichter und gesünder aus – Omas Hausmittel scheinen also gut zu helfen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Juckreiz

Amys Juckreiz liegt an ihren Verdauungsproblemen und ihrem geschwächten Immunsystem. Leider ist sie dadurch aber nicht vor den vielen anderen typischen Juckreiz-Ursachen bei Hunden wie Milben, Flöhe und Zecken geschützt.

1. Ein zuverlässiger Zeckenschutz, der auch vor Milben und Flöhen schützt, ist in ihrem Fall sogar besonders wichtig. Auch hier versucht Oma möglichst nur natürliche Mittel zu verwenden und so die typischen Nebenwirkungen der „chemischen Anti-Flohmittel“ zu vermeiden.
2. Ein hygienisches Hundebett. Wichtig ist ein hygienischer Hundeschlafplatz bei Hautproblemen. Deswegen wurde für Amy ein Hundebett aus Kunstleder angeschafft. Da es leicht abwischbar ist, können sich vor allem die mikroskopisch kleinen Milben kaum mehr im Hundebett verbreiten. Das ist gerade bei Hunden mit einer Hausstauballergie besonders wichtig. Diesen Tipp hat meine Oma – das kann ich mit vollem Stolz sagen – direkt von mir bekommen! Und ich muss seitdem nicht mehr beim Putzen Amys Fell mühsam aus dem Hundebett entfernen. Also, eine Win-win-Situation für alle!

 

Verwandte Beiträge

  • Was macht man gegen Leckekzem beim Hund?

    Wenn die Einzeller zuschlagen - Giardien beim Hund, was tun?

    Malteser Susi ist abgeschlagen. Ihr Fell ist stumpf geworden und die Hundedame hat den Appetit…

  • Was macht man gegen Leckekzem beim Hund?

    Kamille – ein tolles Hausmittel auch für den Hund

    Einfach abwarten und Tee tupfen Wenn dem Vierbeiner was „quersitzt“, dann hilft oft ein Tässchen…

  • Was macht man gegen Leckekzem beim Hund?

    Gesund für den Hund

    Fleisch ist sein Gemüse Könnte mein verfressener Terrier Fips sprechen, hätte er zum Thema „Gesundes…

    Was tun wenn der Hund ständig an der Wunde leckt?

    Spezielle Wundsprays können dafür sorgen, dass die Wunde deines Hundes immer ausreichend feucht bleibt und der Juckreiz gemindert wird. Der Hund leckt die Wunde dann weniger, weil er sich weniger von ihr gestört fühlt.

    Welche Salbe leckt Hund nicht ab?

    Espree Healing Cream 3 in 1 Hunden und Katzen fällt es oft schwer an einer Wunde nicht zu lecken. Diese Wundsalbe ist für dieses Problem eine Lösung. Der Geruch der Salbe wird von den meisten Hunden und Katzen als abstoßend empfunden, wodurch sie nicht daran lecken.

    Wie behandelt man Ekzeme beim Hund?

    Das Ekzem wird mit einem bakteriziden Shampoo oder einer Lösung gewaschen. Danach dürfen Herrchen und Frauchen zu Hause das Ekzem weiter waschen. Manchmal sind auch Medikamente zur Schmerzlinderung oder gegen den Juckreiz erforderlich. Antibiotika werden selten benötigt.

    Welche Salbe bei Ekzem Hund?

    ECOstyle Wundsalbe. Bei Wunden, Ekzemen, Mauke oder Hautausschlag auf der Haut von Ihrem Hund, Katze oder Ihres Weidetieres kann diese Salbe unterstützend angewendet werden. Die Wundsalbe von ECOstyle unterstützt die Regenerationsfähigkeit der Haut und pflegt und versorgt empfindliche Stellen.