Was ist teurer baden oder duschen?

Halle (Saale) - Bei Gewitter ist Duschen lebensgefährlich. Kaltes Duschen härtet ab. Duschen ist günstiger als ein Vollbad. Was ist dran an diesen Behauptungen? „Nicht immer stimmt der Mythos mit der Realität überein. Aber manchmal verbirgt sich ein Funken Wahrheit hinter der Legende – bei den Geschichten um die Dusche trifft das sogar in vielen Fällen zu“, sagt Bernd Burmeister, Geschäftsführer des Internetunternehmens Duschmeister.de. Hier ein paar ...

26.08.2014, 10:34

Bei Gewitter ist Duschen lebensgefährlich. Kaltes Duschen härtet ab. Duschen ist günstiger als ein Vollbad. Was ist dran an diesen Behauptungen? „Nicht immer stimmt der Mythos mit der Realität überein. Aber manchmal verbirgt sich ein Funken Wahrheit hinter der Legende – bei den Geschichten um die Dusche trifft das sogar in vielen Fällen zu“, sagt Bernd Burmeister, Geschäftsführer des Internetunternehmens Duschmeister.de. Hier ein paar Beispiele:

Ein Vollbad nehmen ist teurer, als zu duschen.

In vielen Köpfen ist noch verankert, dass ein Bad in der Wanne deutlich teurer ist als Duschen. Dieser Mythos stimmt nicht ganz: Denn wer ausgiebig duscht, statt sich ein Vollbad zu gönnen, kann unter Umständen sogar noch mehr Wasser verbrauchen. „Die Regel lautet: Nur wenn die Duschzeit unter zehn Minuten liegt, wird tatsächlich Wasser gespart“, erklärt Burmeister. Er rät zudem, das Wasser beim Duschen einfach weniger stark aufzudrehen. Mit neuen, modernen Eco-Produkten lasse sich zudem besonders viel Wasser sparen, sagt er. Ein Beispiel sind spezielle Duschköpfe, die das Wasser in eine Art feinen Sprühregen verwandeln.

In der Nacht ist das Duschen verboten.

In vielen Mietverträgen steht, dass es verboten ist, nachts zu duschen oder ein Bad zu nehmen. „Das Duschverbot im Mietvertrag ist unwirksam. Es gibt aber eine Einschränkung: Laut dem Oberlandesgericht Düsseldorf kann das Recht auf nächtliches Duschen oder Baden auf maximal 30 Minuten beschränkt werden“, sagt Duschexperte Burmeister.

Warum tägliches Duschen ungesund sein kann, lesen Sie auf Seite 2.

Tägliches Duschen ist nicht gesund.

Ein entspanntes Bad oder eine erfrischende Dusche sind ein Muss für viele. Allerdings stimmt der folgende Mythos: Wer sich täglich oder sogar mehrmals täglich duscht, kann den Säureschutzmantel der Hautoberfläche zerstören. Das hat womöglich zur Folge, dass die Haut austrocknet. „Der Haut zuliebe sollte deswegen öfter auf die Komplettreinigung des Körpers verzichtet werden“, sagt Burmeister. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht täglich waschen sollte. Wer trotzdem auf seine tägliche Dusche nicht verzichten möchte, sollte wenig Duschbad verwenden, das Wasser nicht zu heiß aufdrehen, kurz duschen, sich mit dem Handtuch nur sanft abtupfen und bei Bedarf eine rückfettende Lotion verwenden.

Um weitere Mythen zum Thema Wasserverbrauch geht es im Internet unter www.tag-des-wassers.com

Bei Gewitter darf man nicht duschen.

Wasser leitet bekanntlich Strom. Insofern erscheint der Mythos, dass bei Gewitter nicht geduscht werden sollte, sehr plausibel. Ob bei Unwetter besser aufs Duschen verzichtet werden sollte, hängt laut dem Verband der Elektrotechnik vom Zustand der elektrischen Einrichtung des Gebäudes ab. Zudem ist ausschlaggebend, wie mit metallenen Rohren und Leitungen umgegangen wurde. „In einem modernen Gebäude sind im Bereich der Bäder alle metallenen Einrichtungen miteinander elektrisch verbunden und an den Haupt-Erdanschluss angeschlossen, den sogenannten Hauptpotenzial-Ausgleich. Wenn diese Verbindungen vollständig und dauerhaft haltbar ausgeführt wurden, ist die Benutzung von Dusche oder Badewanne während eines Gewitters ungefährlich.“ Burmeister rät aber dazu, lieber das Gewitter abzuwarten und dann zu duschen.

Kalte Duschen schützen vor Erkältung.

Einen positiven Effekt konnten Forscher bei Wechselduschen auf das Immunsystem feststellen. Kaltes Duschen senkt die Erkältungsanfälligkeit wirksam. „Die meisten Menschen, die regelmäßig kalt duschen, empfinden es als belebend. Und fast alle behaupten, sie seien weniger oft krank“, sagt Burmeister mit Blick auf mehrere Studien. Die Forschung hat also diesen Mythos wissenschaftlich bestätigt.

Ist es günstiger zu duschen oder zu baden? Wie hoch ist der Wasserverbrauch eines Vollbads? Was kostet Duschen und wie lassen sich Kosten sparen? Was ist denn nun günstiger? Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an.

So sparen Sie richtig

  • Wasserdurchfluss des Duschkopfs ist für den Wasserverbrauch entscheidend
  • mit einem Sparduschkopf kann man ohne Mehrkosten länger duschen
  • moderne Armaturen mit Spartasten oder Luftbeimischung machen Wassersparen zum Kinderspiel
  • besser kurze Duschzeiten einplanen, statt häufig in der vollen Badewanne zu liegen
  • beim Einseifen oder Haarewaschen gilt zur Kostensenkung: Wasser abdrehen

Länger Duschen ohne Mehrkosten? So geht's.


Was kostet Duschen?

Durchschnittlich verbraucht ein deutscher Ein-Personen-Haushalt 128 Liter Wasser pro Tag (Stand 2021). Davon gehen im Schnitt etwa 40 Liter Warmwasser für die tägliche Dusche ab. Das ist also rund ein Drittel unseres täglichen Wasserverbrauchs. Doch was kostet es, fünf oder zehn Minuten zu duschen?

Dauer, Wasserverbrauch und Art der Wasserbeheizung spielen eine große Rolle

  • Wasserdurchlauf des Duschkopfs in Litern pro Minute
  • Preis für Warmwasser bzw. Erwärmung des Wassers mit Strom, Gas oder Öl
  • Kosten für Abwasser
  • Dauer des Duschvorgangs

Mehrere Faktoren bestimmten die Kosten für ein Mal duschen. Die Duscharmatur, bzw. Kopf- oder die Handbrause entscheiden darüber, wie hoch der Wasserdurchfluss in Litern pro Minute ist. Ob Sie Ihr Wasser mit Strom (z.B. bei Durchlauferhitzer), Gas oder Öl erwärmen spielt natürlich auch eine Rolle. Auch die Kosten für Abwasser wollen berücksichtigt werden. Und natürlich hängt es davon ab, wie lange Sie duschen. All diese Faktoren sind individuell. Gehen Sie also bei allen genannten Werten von Richtwerten aus.

6-Liter Duschköpfe bringen ein Drittel Ersparnis

Die Kosten für 5 Minuten Duschen sind ungefähr wie folgt.

  • sparsamer Duschkopf: 0,24 EUR
  • Regendusche: 0,80 EUR
  • durchschnittlicher Duschkopf: 0,50 EUR

Besonders sparsame Duschköpfe verbrauchen maximal sechs Liter pro Minute, Regenduschköpfe kommen schnell auf 20 Liter pro Minute – das Dreifache. Informieren Sie sich also beim Kauf Ihres neuen Duschsystems über seinen Verbrauch.

Gehen wir von einem besonders sparsamen Duschkopf mit 6 Litern Durchlauf pro Minute, einem Strompreis von 0,26 EUR pro kWh und einem Preis von 1,61 EUR pro 1000 Liter Wasser aus. Bei dieser Rechnung kostet 5 Minuten duschen 0,24 EUR. Duschen Sie mit der gleichen Brause zehn Minuten, verdoppeln sich die Kosten auf knapp 0,50 EUR pro Dusche.

Verbraucht Ihr Duschkopf 20 Liter pro Minute kostet eine 5-minütige Dusche etwa 80 Cent und eine 10-minütige Dusche schon ca. 1,60 EUR. Rechnen Sie diese kleinen Beträge auf ein Jahr (365 Mal Duschen) hoch, spüren Sie einen deutlichen Unterschied. 88,80 € mit der 6-Liter Brause und etwa 296 € mit der 20-Liter Brause bei einer Duschdauer von jeweils 5 Minuten. Logisch – das Dreifache.

Grob kann man also für den Durchschnittswert der beiden Extreme sagen: Eine durchschnittliche Dusche (Verbrauch von 12l/min) von 5 Minuten kostet etwa 50 Cent und verbraucht 60 Liter Wasser. Für 10 Minuten duschen zahlen Sie einen Euro und verbrauchen 120 Liter Trinkwasser.

Wieviel Ihre Duschbrause verbraucht, können Sie selbst leicht herausfinden. Lassen Sie ein Gefäß von 1 Liter ganz aufgedreht volllaufen und stoppen Sie die Zeit. Mit einem Dreisatz können Sie Ihren individuellen Verbrauch errechnen.

Was kostet Baden?

Eine durchschnittliche Badewanne fasst 140 Liter Wasser. Rechnet man mit den oben genannten Werten kommt man auf Gesamtkosten von 1,14 EUR pro Vollbad. Mit einem 6-Liter-Duschkopf und einer Duschdauer von fünf Minuten, könnten Sie stattdessen knapp fünf mal duschen.

Ein mal baden = Fünf mal sparsam duschen

Wie kann ich die Kosten und den Wasserverbrauch reduzieren?

Mit wenigen kleinen Maßnahmen und der Auswahl der richtigen Badarmatur können Sie über das Jahr beim Duschen viel Geld sparen.

Was ist sparsamer Baden oder Duschen?

Doch tatsächlich ist in der Regel das Gegenteil der Fall: „Während für ein Vollbad rund 150 Liter Wasser benötigt werden, verbraucht man für eine sparsame Fünf-Minuten-Dusche maximal 50 Liter“, heißt es in einer Mitteilung des Sozialamtes Nürnberg.

Was ist günstiger Badewanne oder Duschen?

Dazu lässt sich pauschal nichts sagen, außer dass Duschen generell günstiger ist als Baden. So zahlen Sie laut Umweltbundesamt für: ein Vollbad in einer 200 Liter-Badewanne rund 3,00 bis 3,70 Euro. 10 Minuten Duschen mit einem Standard-Duschkopf 1,50 bis 1,85 Euro.

Wie viel kostet 20 Minuten Duschen?

Grob kann man also für den Durchschnittswert der beiden Extreme sagen: Eine durchschnittliche Dusche (Verbrauch von 12l/min) von 5 Minuten kostet etwa 50 Cent und verbraucht 60 Liter Wasser. Für 10 Minuten duschen zahlen Sie einen Euro und verbrauchen 120 Liter Trinkwasser.

Ist Baden wirklich so teuer?

Das gilt für das warme Wasser beim Kochen wie beim Baden gleichermaßen. In Zahlen ausgedrückt: Bei einem Vollbad in einer herkömmlichen Wanne mit 120 l Fassungsvermögen entstehen ungefähre Kosten von 60 Cent bis zu einem Euro. Je nach Frischwasserpreis in Ihrer Region gehen davon circa 20 Cent auf die Wasserrechnung.