Was ist der Unterschied zwischen Vollformat und Halbformat?

Was ist der Unterschied zwischen Vollformat und Halbformat?

Der Crop-Faktor ist eines dieser Dinge, mit denen ich mir sehr schwer tat. Dabei ist die Sache recht einfach! Grundlegend musst du erstmal nur wissen, dass es zwei Arten von Kamerasensoren gibt, die im Großteil der Spiegelreflexkameras verbaut werden. Der Profi schreit nun laut auf und rebelliert, aber wir sind Anfänger und belassen es hiermit bei diese zwei Kamera-Typen: dem Vollformat- und dem APS-C-Sensor.

Das Verhältnis von APS-C-Sensoren zum großen Bruder der Vollformate bezeichnet man als Crop-Faktor. Vollformate weisen die selbe Sensorgröße auf, wie das sogenannte Kleinbildformat, ein Relikt aus Zeiten der analogen Fotografie.

Crop-Faktor: Wie unterscheiden sich APS-C und Vollformat?

Zunächst einmal rein optisch, denn während der Sensor einer APS-C-Kamera 23 x 15 mm misst, bringt es das Vollformat-Modell schon auf 36 x 24 mm, das klassische Kleinbildformat. Dieser Umstand macht sich gleich zweierlei bemerkbar, zum Ersten im Preis für die entsprechende Kamera (Vollformate kosten gegenüber den DSLRs mit Crop-Faktor deutlich mehr). Und zum Zweiten in einer besseren Bildqualität der erzeugten Fotos. Die „bessere Bildqualität“ ergibt sich aus mehreren Umständen und unterliegt natürlich der subjektiven Wahrnehmung sowie den Einsatzgebieten.

Crop-los glücklich: Die Vollformat-Vorteile

  • Umso geringer die Größe des Sensors, umso höher die Schärfentiefe, wenn mit APS-C und Vollformat jeweils der gleiche Bildausschnitt fotografiert werden soll. „Dietmar“ hat dazu einen sehr wertvollen Kommentar hinterlassen, den ich an dieser Stelle noch einmal mit folgendem Beispiel erläutern möchte:

    Wir möchten ein Objekt (z. B. ein leckeres Schnitzel) hervorheben und den Hintergrund (z. B. den unwichtigen Salat) verschwimmen lassen. Die weißen Tulpen sollen am linken Bildrand ebenfalls noch auf dem Foto erscheinen. Den Bildausschnitt im geistigen Auge festgelegt, stellen wir unsere Vollformat-Kamera auf Brennweite – sagen wir – 50 mm ein. Und drücken ab.

    Nun nehmen wir uns eine APS-C-Kamera (mit Crop-Faktor 1,6) zur Hand und möchten exakt den gleichen Bildausschnitt fotografieren. Laut Schaubild oben erfasst ein APS-C-Sensor aber weniger Bildfläche und würden wir auch hier mit 50mm arbeiten, wären Teile weißen Tulpen vermutlich nicht mehr auf dem fertigen Foto zu sehen. Wir müssen als herauszoomen. Aus 50mm werden an unsere Crop-DSLR gemäß Crop-Faktor nur noch 31mm, denn:

    31mm [APS-C] x 1,6 [Crop-Faktor] = 50mm [Vollformat]

    Je höher die Brennweite, desto stärker verschwimmt der Salat im Hintergrund. Und da wir, um den selben Bildauschnitt zu erzeugen, an einer Crop-Kamera mit nur 31mm arbeiten können, ist eine höher Schärfentiefe vorhanden, wie wenn wir mit 50mm an einer Vollformat-Kamera ablichten.
    Nicht nur Schnitzel-Fotografen, sondern auch die Porträtfotografie schwört auf Vollformat, um Gesichter in den Vordergrund zu rücken, sprich freizustellen, und einen butterweichen Hintergrund , also ein möglichst geringe Schärfentiefe zu erzeugen. Hierbei sprechen wir von sogenanntem “Bokeh”(jap. “verschwommen”).

    Merke: Vollformat-Kameras sind Bokeh-Monster.

  • Ein weiterer Vorteil der Vollformat-Technik liegt im Bildwinkel. Für den im Vergleich zu Crop-Kameras großflächigen Bildsensor besteht einfach kein Bedarf, viel Bildmaterial auf ein relativ kleines Sensorblättchen zu drücken. Während die APS-C Kamera nicht umher kommt – salopp gesagt – Bilder zu beschneiden, schöpft das Vollformat im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Vollen. Wichtig zu verstehen ist nun, dass eine Beschneidung des Bildes, sagen wir einfach an jedem Bildrand ein paar Pixel, den selben Effekt besitzt, wie das Hereinzoomen mit einem Objektiv. Denn zoomst du heran, ändert sich der Bildausschnitt ebenfalls – er wird kleiner.
  • Was die Vollformat-DSLR zum Dritten gegenüber seinem APS-C-Brüderchen bevorteilt ist so banal wie effektiv. Ganz einfach: Ein größerer Sensor > eine größere Fläche die das Element unserer Wahl, das Licht, einfangen kann. Wir erinnern uns an den ISO-Wert. Mehr Licht > geringerer ISO-Wert > rauschärmere Bilder > bessere Bildqualität. Ganz zu schweigen von den Einsatzmöglichkeiten, die eine Vollformat-DSLR bestückt mit einem lichtstarken Objektiv (beispielsweise einer 1.4er Festbrennweite) bietet. Diese Kombination ersetzt zwar noch kein Nachtsichtgerät, aber die Richtung stimmt in etwa.

Crop-Faktor und APS-Cs: Die Vorteile

  • Schärfentiefe ist nicht unbedingt das Steckenpferd eines Vollformat-Bokeh-Monsters. Die einer APS-C-Kamera schon. Gilt deine Vorliebe als Fotografieanfänger dem Ablichten von Models oder Schnitzeln, präferierst du das Vollformat, aber als Landschaftsfotograf? Du fotografierst im Weitwinkelbereich und möchtest auch noch den letzten Baum im Hintergrund scharf darstellen.
    Voilà: Der APS-C-Sensor ist deine erste Wahl.
  • Und was ist mit dem Geldbeutel? Der freut sich ebenfalls über deine APS-C-Errungenschaft, die den Einstieg in die Fotografie bezahlbar macht. Findest du keinen Spaß am Spiel mit Licht, riskierst du kein Equipment im Wert eines Gebrauchtwagens. Einen kostenlosen, sensorbedingten Aufschlag auf deine Objektivbrennweiten gibt es noch dazu. Warum, erfährst du unterhalb in „Der Crop-Faktor und seine Wirkung“.

Crop-Faktor und seine Wirkung

Der Crop-Faktor, das haben wir gelernt, ist verantwortlich für die Beschneidung eines Bildes und besitzt den selben Effekt der auftritt, wenn du ein paar Brennweiten näher an ein Objekt heran zoomst: in beiden Fällen fehlen Bildinformationen. Das wirft ein Problem auf, denn wenn du 50mm an einer APS-C Kamera anbringst, erhältst du mit dem selben Objektiv an einer Vollformat-Kamera einen entsprechend größeren Bildausschnitt.

Beispiel: Die Canon EOS 650D ist eine klassische Spiegelreflexkamera mit APS-C-Sensor. Demnach besitzt sie einen Crop-Faktor, der wie bei den meisten Crop-Modellen von Canon bei 1.6 liegt. Stellst du dein Objektiv nun auf 50mm ein, entspricht der tatsächliche Bildausschnitt, den du damit erreichst, 80mm, denn 50mm x 1.6 = 80mm. An einer Vollformat-DSLR entsprechen die 50mm auch wirklich 50mm, wenn du auf dein Bildergebnis in den Händen hälst. Ganz schön kniffelig, aber schnell erlernt.

Crop-Faktor und Normalbrennweite?

Wirft nur die Frage auf, was mache ich als Fotografieanfänger und APS-C-Besitzer, wenn ich mit einer „Normalbrennweite“ fotografieren möchte? Möchte ich als Einsteiger unbedingt, denn die sogenannte Normalbrennweite entspricht der Sicht des menschlichen Auges und beträgt rund 50mm Brennweite.
Bevor ich mich an Zooms verausgabe möchte ich ein Bild erst einmal naturgemäß, ohne Vergrößerung, so wie ich es mit meinem eigenen Auge sehe, auf meiner Speicherkarte bannen. Und als Crop-Faktor-Schützling fange ich an zu rechnen: 50mm sollen es sein. Der Crop-Faktor meiner Kamera beträgt 1.6. Bei 50mm zu erzielender Brennweite folgt daraus: 1.6 = 35mm. Ich stelle mein Objektiv auf 35mm oder lege mir als Festbrennweiten-Fan eine entsprechendes Objektiv zu, um meine gewünschte Normalbrennweite zu erreichen.

Ist Vollformat so viel besser?

Vollformat-Sensoren mit einer hohen Auflösung sind nützlich, wenn man sehr feine Details aufzeichnen möchte und/oder Bildausschnitte stark vergrößern möchte, geringere Auflösungen sind geeigneter für Restlichtfotografie.

Was ist an Vollformat besser?

Vorteile des Vollformats im Vergleich zu APS-C Im Allgemeinen können Vollformatkameras, insbesondere bei größeren Blendenöffnungen (niedrigeren Blendenzahlen), eine geringere Schärfentiefe als eine APS-C-Kamera abbilden.

Ist Vollformat schärfer?

Da auch die kamerainternen Bildprozessoren eine Rolle spielen, wird das Bild des 96 MP Vollformatsensors am Monitor definitiv schärfer sein.

Was ist der Vorteil einer Vollformatkamera?

Eine Vollformatkamera ist eine Spiegelreflexkamera oder eine Systemkamera mit einem Vollformatsensor. Damit kannst du bei schlechten Lichtverhältnissen scharfe Fotos aufnehmen. Ein weiterer Vorteil eines Vollformatsensors besteht darin, dass dien Bild nicht geschnitten wird.