Was ist der unterschied von 375 und 585 weißgold

Gold wird seit Jahrtausenden für die Herstellung von Schmuck genutzt. Nebst Silber und Platinmetallen ist Gold eines der kostbarsten Edelmetalle, welches in Goldminen oder Flüssen in verschiedensten Ländern weltweit gewonnen wird.

Das funkelnde Material wird unter anderem wegen seiner Seltenheit, Beständigkeit und der einzigartigen Farbe sehr geschätzt. Reines Gold (Feingold) wird für die Schmuckherstellung in der Regel mit Silber und Kupfer legiert (vermischt), sodass die Härte, Festigkeit und Polierbarkeit optimiert werden können, denn Feingold ist extrem weich und somit nicht sehr stabil und alltagstauglich. Die sogenannte «Legierung» wird dann z.B. als 18 Karat bzw. 750er Gold gekennzeichnet.

Was ist der unterschied von 375 und 585 weißgold

Was ist der unterschied von 375 und 585 weißgold

(Naturbelassene Goldnuggets aus Australien)

In unserem Goldschmiedeatelier arbeiten wir vorwiegend mit 750er bzw. 18 Karat Gelbgold, Roségold sowie Weissgold. Weshalb wir auf diese hochwertigen Legierungen setzen, erläutern wir mit den wichtigsten Merkmalen in diesem Blogbeitrag.

Was ist mit 750er Gold bzw. 18 Karat gemeint?

Die Zahl 750 steht für den Feingehalt einer Goldlegierung, d.h. von 1000 Anteilen sind 750 pures Feingold und die restlichen Anteile variieren je nach gewünschter Farbnuance.

Je kleiner die Zahl des Feingehalts (750, 585 etc.), desto weniger Gold ist effektiv in der Legierung enthalten. In der Schweiz wird durch die Edelmetallkontrolle vorgegeben, welche Legierungen zulässig sind und wie ein Schmuckstück gekennzeichnet (gestempelt) werden muss.

24 Karat Gold
999er Gold = 99.9 % Feingold (zu weich für Schmuck)

22 Karat Gold
916er Gold = 91.6 % Feingold (zu weich für Schmuck)

18 Karat Gold
750er Gold = 75 % Feingold und 25 % Silber/Kupfer

14 Karat Gold
585er Gold = 58.5 % Feingold und 41.5 % Silber/Kupfer

9 Karat Gold
375er Gold = 37.5 % Feingold und 62.5 % Silber/Kupfer/Zink/Zinn

Was ist der unterschied von 375 und 585 weißgold

In Deutschland gibt es zudem noch 333er Gold. Diese Legierung darf hierzulande gemäss Gesetz jedoch nicht als Goldschmuck bezeichnet werden, da der Mindestfeingehalt von 375 nicht erreicht wird, der Goldanteil ist zu gering.

Bei 18-24 Karat besteht der grösste Teil aus Gold, bei 14 Karat besteht rund die Hälfte aus Gold und bei 9 Karat ist es etwa ein Drittel. Die beigemischten Bestandteile sind wesentlich günstiger als Gold, weshalb der Preis mit sinkendem Goldgehalt tiefer wird. Optisch sind für Laien die unterschiedlichen Legierungen meist nur am Feingehaltsstempel erkennbar (z.B. 750 oder 585).

Die hochwertigste und beliebteste Legierung für Goldschmuck in der Schweiz ist 18 Karat (750), die auch wir nutzen. Das Verhältnis der Edelmetalle sorgt für Beständigkeit und hochwertige Qualität.

Verschiedene Goldfarben

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Roségold, Rotgold & Gelbgold

Eine 18 Karat (750er) Legierung besteht in der Regel aus Feingold, Silber und Kupfer. Die Anteile an Silber und Kupfer variieren wie erwähnt je nach gewünschter Goldfarbe. Bei Roségold wird etwas mehr Kupfer als Silber verwendet, sodass die Farbe etwas rötlicher wird als beispielsweise bei Gelbgold. Rotgold hat eine noch intensivere rötliche Farbe, sprich der Anteil an Kupfer ist noch ein wenig höher als bei Roségold.

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18 Karat Gelbgold hat durch den hohen Goldanteil (75 %) eine wunderschöne warme Gelbgoldfarbe. Schmuck mit wenig Feingoldanteil (z.B. 375er) wirkt im Vergleich blasser, da der Anteil an Gold viel geringer ist.

In der Regel wird dieser optische Unterschied mit einer Vergoldung in der Farbe einer 18 Karat Legierung kurzfristig behoben, sodass der fahlere Farbton zu Beginn nicht sichtbar ist und so kaschiert werden kann. Diese Goldschicht kann sich abtragen und die Farbe wirkt mit der Zeit wieder blasser.

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Weissgold

Weissgold gibt es in dieser dunkelgrauen Farbe nicht in der Natur. Um der Legierung die gelbe Goldfarbe weitgehend zu entziehen, werden Edelmetalle wie z.B. Palladium, Platin oder Silber beigemischt. Wir verwenden ausschliesslich Palladium-Weissgold, sprich eine sehr hochwertige und edle Legierung.

Um den Gelbstich noch weiter zu minimieren, wird Weissgoldschmuck am Schluss oftmals noch mit einer Schicht Rhodium überzogen. So wird der gewünschte helle Farbton intensiviert und die Oberfläche wird durch diese Beschichtung noch etwas resistenter.

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Eigenschaften von 18 kt (750) Goldschmuck

Beständigkeit & Stabilität

Die goldene Farbe trägt sich nicht ab, wie dies bei vergoldetem Schmuck im Laufe der Zeit unweigerlich geschieht. Die wunderschöne Goldfarbe bleibt ein Leben lang erhalten. Gold ist härter als Silber und somit insgesamt robuster und widerstandsfähiger. Es ist ein zeitloses und sehr kostbares Edelmetall, das nicht an Wert verliert und so ein wertvolles Erbstück über Generationen hinweg darstellt.

Kein Anlaufen (Oxidieren)

Feingold oxidiert nicht, d.h. es läuft nicht an. Mit «anlaufen» ist umgangssprachlich der bräunliche/schwarze Belag (Silbersulfid) gemeint, welcher sich bei Silber mit der Zeit an der Oberfläche bilden kann, da das Material unweigerlich mit Schwefelverbindungen in der Luft in Kontakt kommt und diese chemische Reaktion so ausgelöst wird. Bei Modeschmuck (günstiger Schmuck aus Messing) bildet sich an der Oberfläche eine leicht grünliche Schicht, die den Glanz trübt.

Auch bei Goldschmuck mit niedrigem Feingehalt (z.B. 333er Gold) kann die Oberfläche mit der Zeit etwas anlaufen, da ein wesentlicher Teil der Legierung wie erwähnt aus Silber besteht und der Anteil an Feingold gering ist.

Angelaufener Silberschmuck ist nicht beschädigt oder gar unbrauchbar, mit einem speziellen Silber-Reinigungsbad lässt sich die Oberfläche Zuhause oder bei einem Fachmann innert Kürze wieder auf Vordermann bringen.

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Angelaufener Modeschmuck (Ohrringe aus Messing)

Keine Kontaktallergie

Oftmals ist die Freude an Modeschmuck nur von kurzer Dauer. Nebst der raschen Abtragung der Goldschicht (bei vergoldetem Modeschmuck) sind auch sogenannte «Kontaktallergien» keine Seltenheit. Es kommt zu Rötungen, Juckreiz oder Blasen auf der Haut, die meist durch Nickel ausgelöst werden.

In der Schweiz sind etwa 15 % der Bevölkerung betroffen, meist Mädchen und Frauen. Jede vierte weibliche Person reagiert allergisch auf Nickel. Hierzulande dürfen Gegenstände mit Hautkontakt nur verkauft werden, wenn die Anforderungen der Gesetzgebung in Bezug auf den Nickelgehalt eingehalten werden, denn bereits kleine Spuren können eine unangenehme Allergie auslösen.

Viele unserer Kundinnen berichten auch von einer erhöhten Sensibilität auf Schmucklegierungen mit niedrigem Feingoldanteil nach der Schwangerschaft, die wohl durch die hormonelle Veränderung hervorgerufen wird.

Bei 750er Goldlegierungen sind keine allergenen Bestandteile enthalten. Der Anteil an Feingold ist verhältnismässig hoch und der Schmuck ist damit verbunden meist für empfindliche Hauttypen verträglich, auch bei (vorübergehender) hormonell bedingter Sensibilität.

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FAZIT

Erinnerungsschmuck ist als Andenken für die Ewigkeit gedacht, aus diesem Grund ist eine sorgfältige und bedachte Auswahl des gewünschten Materials empfehlenswert.

Neben dem persönlichen Element wie Kremationsasche oder Haar (etc.) verleiht auch das wertvolle Edelmetall dem Schmuckstück seinen Wert. Um es lange zu erhalten und möglicherweise auch einmal an die nächste Generation weiterzugeben, ist die Investition in 750er Gold (18 kt) sicherlich eine gute Wahl.

In einem separaten Beitrag werden wir demnächst auf die Eigenschaften von Silber eingehen. Wenn Sie weiterhin über neue Beiträge auf unserem Blog informiert bleiben möchten, dann besuchen Sie uns auch bei Instagram und Facebook oder abonnieren Sie unseren Newsletter.

Welches Weißgold ist das beste?

Wie bei Gelbgold ist für die Herstellung von Weißgold-Schmuck ein Goldanteil von 75% am besten geeignet (750er Weißgold). Weit verbreitet ist auch 585er Weißgold, das – wie der Name bereits sagt – zu (585/1000) 58,5% aus Feingold besteht und somit weniger wertvoll ist.

Ist 375 Gold Hochwertig?

375er Gold - 9 Karat: Goldanteil 375‰ Tausendteile Eine Legierung mit nur mehr 37,5% Gold wird von vielen – und vom österreichischen Punzierungsgesetz- gar nicht mehr als echte Goldlegierung gesehen, sondern nur mehr als goldhaltiges Metall, da der Goldanteil bei weniger als der Hälfte liegt.

Kann sich 375 Gold verfärben?

Auch Goldlegierungen aus 333 und 375 Gold laufen an, wenn auch in wesentlich geringerem Maße. Das bedeutet, dass der Schmuck mit dem in der Luft enthaltenem Schwefel oxidiert und dann unansehnlich gelblich bis schwarz wird.

Was ist besser 333 oder 375 Gold?

333er-Gold ist künftig "goldhaltiges Metall" Demnach darf sich 333er-Goldschmuck nur noch "goldhaltiges Metall" nennen, es darf dann nicht mehr als Gold bezeichnet werden. Es soll abgelöst werden durch 375er-Legierungen. Erst ab 585er kann von "Schmuckgold" bzw. "hochwertigem Schmuckgold" (750er) gesprochen werden.