Was darf ich nicht essen wenn ich Blutverdünner nehme?

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Gerinnungshemmer, auch Blutverdünner genannt, sind blutverdünnende Medikamente. Millionen Menschen in Deutschland müssen sie täglich einnehmen. Die Präparate können lebensrettend sein, weil sie bei bestimmten Grunderkrankungen gefährlichen Folgen wie Schlaganfall oder Thrombosen vorbeugen. Es müssen jedoch auch einige Situationen besonders beachtet werden, sonst steigt das Risiko für schwer stillbare Blutungen.

In diesem Artikel

  • Wie wirken Blutverdünner?

  • Wer bekommt Blutverdünner?

  • Spezialfall: Blutverdünner in der Schwangerschaft

  • Was ist der beste Blutverdünner?

  • Worauf muss man achten, wenn man blutverdünnende Medikamente einnimmt?

  • Wie beeinflussen blutverdünnende Medikamente Alkohol?

  • Mehr nützliches Medikamenten-Wissen

  • Welche Nebenwirkungen haben Blutverdünner?

Wie wirken Blutverdünner?

Es gibt verschiedene Präparate der Blutverdünnung – jedes mit seinem eigenen Wirkprinzip. Generell ist das Ziel der Medikamente, die Gerinnung des Blutes und damit die Bildung von Blutgerinnseln zu hemmen. Die Blutgerinnung wird nicht komplett gestoppt, sonst würden Betroffene verbluten. Die Mittel führen aber dazu, dass Blutungen später gestillt werden und der Körper Wunden nicht so schnell wie üblich verschließt. Die Gerinnungshemmer senken das Risiko für Erkrankungen, die durch Blutgerinnsel entstehen.

Wer bekommt Blutverdünner?

Gerinnungshemmer werden zu Beispiel eingesetzt bei Patienten mit:

  • Herzrhythmusstörungen
Schlaganfall
tiefe Beinvenenthrombose
Herzinfarkt
künstliche Herzklappen
Stent im Herzkranzgefäß
Dialyse

Spezialfall: Blutverdünner in der Schwangerschaft

Was darf ich nicht essen wenn ich Blutverdünner nehme?

imago images/Science Photo Library

Interview l Kinderwunsch in Gefahr - Fehlgeburt durch Gerinnungsstörung

Fehlgeburten sind in Deutschland noch immer tabuisiert, nur wenige Frauen reden offen darüber. Dabei sind Fehlgeburten keine Seltenheit und auch Ursachen gibt es viele. Hat eine Frau zwei oder mehr aufeinander folgende "Aborte", könnte eine unerkannte Blutgerinnungsstörung der Grund sein. Was das bedeutet und welche Gefahr davon ausgeht, haben wir den Gerinnungsexperten Dr. Robert Klamroth vom Vivantes-Klinikum Friedrichshain gefragt.

Was ist der beste Blutverdünner?

Wie immer in der Medizin ist diese Frage nicht pauschal zu beantworten. Denn je nach individueller Erkrankung und Situation werden Patienten mit unterschiedlichen Gerinnungshemmern behandelt. Außerdem werden Faktoren wie das Alter, Begleiterkrankungen, Wechselwirkungen und Allergien in die Entscheidung mit einbezogen. Prinzipiell unterscheiden Experten zum Beispiel Plättchenhemmer, oralen Antikoagulanzien wie Vitamin-K-Antagonisten und neue direkte orale Antikoagulanzien (NOAKs) sowie Heparine und das Medikament Fondaparinux.

Worauf muss man achten, wenn man blutverdünnende Medikamente einnimmt?

Die Behandlung mit Blutverdünnern kann Leben retten. Doch sie ist teilweise auch kompliziert: Die Medikamente müssen richtig dosiert und die Gerinnungswerte regelmäßig kontrolliert werden. Es gibt jedoch ein paar Situationen, die bei Blutverdünnern bedacht werden müssen:

  • Unvorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel ein Unfall oder eine plötzliche Operation sind problematisch. Denn dann bluten die Patienten stärker als gewöhnlich.
• Steht eine geplante Operation an, müssen die Blutverdünner ein paar Tage vorher abgesetzt werden. Sonst kann aus einer eigentlich harmlosen intraoperativen Blutung eine unstillbare Blutung werden. Der Effekt zum Beispiel von Antikoagulantien kann nicht einfach und schnell ungeschehen gemacht werden.
• Oft haben Ärzte keine Informationen darüber, ob ein Patient Blutverdünner einnimmt oder nicht. Wird er zum Beispiel nach einem Unfall bewusstlos in die Notaufnahme eingeliefert, können sie ihn nicht nach seinem täglichen Medikamentengebrauch fragen.
• Viele ältere Patienten nehmen zudem auch mehrere Blutverdünner ein.

Menschen, die blutverdünnende Medikamente nehmen, sollten daher immer einen Medikamentenpass bei sich tragen. Darin ist festgehalten, warum sie Gerinnungshemmer nehmen, wie diese zu dosieren ist und welche Ärztin oder welcher Arzt zuständig ist. Der Medikamentenpass ist zudem sinnvoll, wenn Patienten mehrere Medikamente gleichzeitig nehmen. Denn auch die Neben- und Wechselwirkungen steigen mit der Anzahl der Medikamente. Einen Medikamentenpass bekommt man in der Arztpraxis.

Wie beeinflussen blutverdünnende Medikamente Alkohol?

Blutverdünnende Medikamente und Alkohol vertragen sich nicht. Denn Alkohol kann die Gerinnungsfähigkeit des Blutes beeinflussen, damit wird die Wahrscheinlichkeit zu bluten erhöht. Patienten mit Gerinnungshemmern sollten daher keinen oder nur wenig Alkohol trinken.

Mehr nützliches Medikamenten-Wissen

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Welche Nebenwirkungen haben Blutverdünner?

Wie alle Medikamente haben auch blutverdünnende Medikamente Nebenwirkungen. In der Regel wird eine Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten gut vertragen. Die häufigsten Nebenwirkungen von Gerinnungshemmern sind:
Blutungen, vor allem im Magen-Darm-Trakt
Blutung im Gehirn
Brechreiz
Durchfall
Hautausschlag
Juckreiz
Blutdruckabfall
Gelenkschmerzen
selten: Wundheilungsstörungen, Gewebeschäden, Hautgeschwüre und Haarausfall.

Thrombose und Schlaganfall

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Welches Gemüse darf man bei Blutverdünner essen?

Besonders viel Vitamin K befindet sich in dunkelgrünen Blattgemüsen, wie Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Lauch und Blattsalat. Auch andere Kohlsorten und Spargel enthalten viel Vitamin K. Diese Gemüsesorten sind jedoch zugleich wichtig für eine ausgewogene Ernährung, daher sollten sie in Maßen auf Ihrem Speiseplan stehen.

Welche Lebensmittel beeinflussen Blutgerinnung?

Auch den Fettsäuren von Fischöl, den Inhaltstoffen von Papaya und Ingwer sowie hohen Dosen Calcium, Vitamin A und E wird ein Einfluss auf die Blutgerinnung nachgesagt. Das heißt, dass sich Gerinnungshemmung und Genuss nicht ausschließen? Ja, wie gesagt, sollten Betroffene lediglich auf Ausgewogenheit achten.

Welcher Salat hat wenig Vitamin K?

Grünes Blattgemüse.
Eisbergsalat (112.0 µg).
Feldsalat (200.0 µg).
Mangold, frisch, gegart (414.0 µg).
Portulak (381 µg).
Spinat (305 µg).
Rucola (250 μg).

Welches Gemüse beeinflusst die Blutgerinnung?

Kann für Menschen, die blutgerinnungshemmende Medikamente einehmen, heikel sein: Grünes Blattgemüse. Viele Patienten, die Blutgerinnungshemmer einnehmen müssen, meiden grünes Gemüse und frischen Salat.