Wie kann ich meine blase vollständig entleeren

Blasenentleerungsstörungen können auf zweierlei Weise auftreten: einerseits als Problem bei der Harnspeicherung, andererseits als gestörte Harnentleerung. Mögliche Anzeichen eines Speicherungsproblems sind: verstärkter Harndrang, Urinverlust, gehäuftes Wasserlassen auch nachts. Probleme bei der Harnentleerung wiederum zeigen sich als schwacher Harnstrahl, verzögerter Beginn des Wasserlassens, Wasserlassen mit Hilfe der Bauchpresse und Restharn.

Häufigste Ursachen für beide Formen von Blasenentleerungsstörungen sind ein Diabetes mellitus, chronischer Alkoholismus, Schädigung der Nerven des Rückenmarkes, MS, Bandscheibenvorfall, eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostataadenom) und eine Harnröhrenenge.

Zur sorgfältigen Diagnose gehören zunächst eine genaue Erhebung der Krankengeschichte, ein Ganzkörperstatus, Ultraschalldiagnostik und eine Urinuntersuchung. Als spezielles Diagnoseverfahren schließt sich die Blasendruckmessung (Urodynamik) an: Bei dieser Untersuchung werden die funktionellen Abläufe im Harntrakt untersucht und gemessen. Das erlaubt eine genaue Beurteilung sowohl der Harnspeicherungs- als auch Harnentleerungsfunktion. Zur genauen Abklärung wird meist auch eine Blasenspiegelung nötig. Sie zeigt, ob Hindernisse in der Harnröhre oder Prostata bestehen.

Die Therapie hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Bei einer Prostatavergrößerung oder einer Harnröhrenenge wird in der Regel eine Operation empfohlen. Sind die Störungen eine Folge jahrelanger chronischer Überdehnung der Blasenmuskulatur durch Abflusshindernisse oder hohe Restharnmengen, wird zunächst versucht die Blase zu entlasten, damit sie ihre Kontraktionskraft wieder erlangt. Dazu wird vorübergehend eine Dauerableitung mit einem Katheter gelegt (meist mit einem Bauchdeckenkatheter). Falls keine Erholung möglich ist, muss die Blase zukünftig per Einmalkatheterismus entleert werden. Dieses Verfahren ist nach guter Anleitung durch geschultes Pflegepersonal / Urotherapeuten leicht zu lernen. Mit den heute zur Verfügung stehenden, hervorragenden Kathetern lässt sich die Handhabung problemlos in den Alltag integrieren.

Manchmal hilft auch Elektrostimulation der Blase, um das verloren gegangene Blasenfüllungsgefühl wieder entstehen zu lassen. So wird spontanes Wasserlassen wieder möglich. Auch durch Implantation eines „Blasenschrittmachers“ (sakraler Neuromodulator), kann in manchen Fällen der Blasenmuskel aktiviert werden, so dass das Wasserlassen wieder möglich wird.

Diagnostik und Therapie bei Blasenentleerungsstörungen werden am Schwarzwald-Baar-Klinikum durchgeführt im

Schwarzwald-Baar Klinikum

Kontinenzzentrum Südwest

Prof. Dr. med.

Daniela Schultz-Lampel

Kliniken Villingen-Schwennigen

Sonnhaldenstraße 2

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Ambulanz

Chefärztin Prof. Dr. med. Daniela Schultz-Lampel

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Eine gesunde Harnblase entleert sich bei jedem Toilettengang vollständig. Dafür sorgt der Blasenmuskel, indem er sich zusammenzieht, während die beiden ringförmigen Schließmuskeln sich öffnen. Ist die Blase jedoch aufgrund einer Erkrankung nicht dazu in der Lage, bleibt darin Restharn zurück. Dieser kann zu Beschwerden führen – beispielsweise zu Schmerzen oder häufigem Harndrang. Das hängt ganz von der jeweiligen Ursache ab.

Bei einem Leiden unter Restharn ist eine Behandlung möglich und nötig. Kein Grund beunruhigt zu sein: Die Beschwerden lassen sich lindern. Die Therapie setzt dabei stets bei der Ursache an und wird auf die zugrundeliegende Erkrankung oder Problematik abgestimmt. Nachfolgend erfahren Sie, wie Restharn entsteht und was man dagegen tun kann.

Was bedeutet Restharn in der Blase?

Restharn verbleibt in Ihrer Blase, wenn der Entleerungsvorgang behindert wird. Ab einer Menge von etwa 100 Millilitern wird es problematisch. Durch den Resturin in der Blase können sich Bakterien und Keime dort leichter einnisten und vermehren – das Risiko für Harnwegsinfektionen steigt.

Je mehr Restharn in der Blase verbleibt, desto weiter dehnt diese sich aus – das ist schmerzhaft. Durch den erhöhten Druck kommt es teilweise zu unfreiwilligen Blasenentleerungen, die man als Überlaufinkontinenz bezeichnet. Im Extremfall kann es auch passieren, dass gar kein Wasserlassen mehr möglich ist. In diesem Fall sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Andernfalls kann sich der Restharn von der Blase bis in die Nieren zurückstauen und dort zu Schäden führen. Durch eine rechtzeitige Behandlung lässt sich das verhindern. Das sofortige Gespräch mit dem Hausarzt sollte, sobald entsprechende Symptome auffallen, gesucht werden.

Restharn: Ursachen und Symptome

Die Ursachen für Restharn sind vielfältig. Sie können physiologischer oder neurologischer Natur sein, aber auch Medikamente oder Operationen kommen infrage. Bei Männern behindert häufig eine vergrößerte Prostata die vollständige Harnentleerung. Bei Frauen kann hingegen eine abgesenkte Gebärmutter für den Druck auf die Blase verantwortlich sein. Viele ältere Menschen leiden unter einer schwachen Blasenmuskulatur, die das Wasserlassen erschwert und zu einer Überlaufinkontinenz führt. Auch Harnröhrensteine, Harnröhrenverengungen sowie Tumoren sind mögliche Ursachen für Restharn. Bestimmte Medikamente sowie Operationen in Blasennähe können ebenfalls zu vorübergehender Restharnbildung führen.

Ist die Übertragung der Nervenimpulse vom Gehirn über das Rückenmark zum Blasenmuskel gestört, liegt hingegen ein neurologisches Problem vor.

Folgende Krankheiten können die Entstehung von Restharn begünstigen:

  • Bandscheibenvorfall
  • Schlaganfall
  • Querschnittslähmung
  • Multiple Sklerose
  • Diabetes

Äußert sich Resturin in der Blase für die Betroffenen deutlich spürbar? Das ist von Person zu Person unterschiedlich und ursachenabhängig. Manche Betroffene spüren keine Schmerzen, andere starke. Häufig empfinden sie einen gesteigerten Harndrang – auch wenn sie gerade erst von der Toilette kommen. Beim Wasserlassen selbst haben viele Betroffene Probleme; der Harnstrahl ist oft schwach und unterbrochen. Kurz vor dem Toilettengang, wenn die Blase voll ist, treten häufig Schmerzen auf.

Diagnose: Restharnbestimmung gibt Aufschluss

Ob eine übermäßige Menge Urin nach dem Toilettengang in Ihrer Blase verbleibt, lässt sich mithilfe einer Restharnbestimmung herausfinden. Dazu sind zwei Methoden anwendbar. Zum einen kann der Arzt einen Katheter in die Harnröhre einführen, über den er den Restharn ablässt und die Menge bestimmt.

Die für Betroffene angenehmere und inzwischen gängigere Methode ist die Restharnsonografie: Bei einer Ultraschalluntersuchung wird die Blase vermessen und die nach dem Wasserlassen darin verbliebene Harnmenge bestimmt. Die Sonografie erfolgt in den meisten Fällen über die Bauchdecke; bei Frauen ist auch ein vaginaler Ultraschall per Sonde möglich. Liegt das Harnvolumen bei 100 Millilitern oder mehr, ist davon auszugehen, dass ein Problem mit der vollständigen Blasenentleerung besteht.

Methoden zur Restharn-Behandlung

Zur Behandlung von Restharn in der Blase kommen verschiedene Methoden in Betracht. Abhängig von der jeweiligen Ursache zeigt der Hausarzt passende Therapieoptionen auf. Leiden Männer beispielsweise unter einer vergrößerten Prostata, hilft eine Operation zur Prostataverkleinerung am besten. Harnsteine und ähnliche Hindernisse können ebenfalls operativ entfernt werden. Bei vielen anderen Krankheiten können Medikamente lindernd wirken. Ist die Blasenmuskulatur geschwächt, kann diese durch spezielles Training und medikamentöse Unterstützung wieder stärken.

Manchmal ist die Behandlung einer Restharn-Problematik nicht erfolgreich. Dennoch können die damit verbundenen Schmerzen, Infektionen sowie mögliche Nierenschäden vermieden werden, indem der Restharn künstlich abgelassen wird. Dazu wird in Absprache mit dem Arzt die Technik der intermittierenden Katheterisierung angewendet: ein Einmalkatheter wird in ihre Harnröhre bis zur Blase hinauf eingeführt und der Resturin kann so in die Toilette laufen. Das Verfahren wird in regelmäßigen Abständen wiederholt. Diese sichere Methode lässt sich leicht erlernen.

Restharn in der Blase: Linderung auch bei bestehender Problematik möglich

Restharn in der Blase kann auf verschiedenen Wegen behandelt werden. Nicht immer ist jedoch eine vollständige Heilung oder Beseitigung der Ursache möglich. In jedem Fall aber lassen sich die Beschwerden lindern und etwaige Schädigungen von Harnleiter und Nieren verhindern. Der Arzt hilft gern und findet gemeinsam die passende Lösung für alle Bedürfnisse. Mit den Produkten von TENA erhalten Betroffene Unterstützung für ihren Alltag. Trotz Restharn und der eventuell damit verbundenen Inkontinenz büßen diese so nicht an Lebensqualität ein.

Was kann man tun wenn sich die Blase nicht vollständig entleert?

Wenn das Wasserlassen überhaupt nicht möglich ist, führt der Arzt einen Harnkatheter in die Blase ein, um den zurückgehaltenen Urin zu entfernen und Erleichterung zu verschaffen. Anschließend wird die zugrunde liegende Ursache behandelt.

Wie bekomme ich Restharn aus der Blase?

Bei neurogene Blasenfunktionsstörungen kann die Restharn-Symptomatik mit Medikamenten in Tablettenform oder durch eine funktionelle Stimulationstherapie behandelt werden. Bei der Stimulationstherapie handelt es sich um eine elektrische Reizung des Blasenmuskels, um den geschwächten Muskel gezielt zu trainieren.

Warum bleibt immer Restharn in der Blase?

Die häufigsten Erkrankungen, die zu erhöhtem Restharn führen, sind Prostatavergrößerungen (Männer), Harnröhrenverengungen und Nervenstörungen der Blase (neurogene Blasenentleerungsstörungen). Bei Frauen bilden zudem anatomische Gegebenheiten Ursachen für verschiedene Blasenerkrankungen.

Wie kann ich Blase entleeren?

Nicht sofort Wasser lassen: Auch wenn der Harndrang sehr stark ist, hält er meist nur einige Minuten an, dann beruhigt sich die Blase wieder. Die Blase nicht sofort zu entleeren, wenn sie sich meldet, kann man üben. Auch ruhig und langsam zur Toilette zu gehen – und nicht zu laufen – kann hilfreich sein.