Was bekommt man wenn man blut spendet

Wo kann man Blutspenden? Wer darf spenden und wer sollte es lieber nicht? Und was genau erwartet einen bei der Blutspende. Wir geben Antworten auf wichtige Fragen rund um das Thema Blutspende

Von Valerie Till, Dr. med. L. Weisenburger, Aktualisiert am 22.02.2022

Was bekommt man wenn man blut spendet

Blutspende: Ungefähr 500 Milliliter (0,5 L) Blut werden dabei entnommen

© iStockphoto/Anna Stills

Was bekommt man wenn man blut spendet

Das Blutspende-Barometer

Bundesweit werden täglich rund 15.000 Vollblutspenden benötigt. Laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) benötigen 80 Prozent der Menschen in Deutschland einmal in ihrem Leben eine Blutspende. Die Blutgruppen, die am meisten gebraucht werden, sind auch die, die in der Bevölkerung am häufigsten auftreten: Das sind die Blutgruppen A Rhesus positiv mit 37 Prozent und Null Rhesus positiv mit 35 Prozent. Eine besondere Stellung haben Spender mit der Blutgruppe Null und dem Rhesusfaktor negativ: Sie gelten als Universalspender, da ihr Blut mit den anderen Blutgruppen kompatibel ist und somit in Notfällen bei allen Transfusionen eingesetzt werden kann. Notwendig sind grundsätzlich aber Spenden aller Blutgruppen, da es von den seltenen Gruppen auch weniger Spender gibt.

Welche Blutgruppen wo gerade dringend gebraucht werden, zeigen manche Bundesländer in sogenannten Blutspende-Barometern an. Welches Blut in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein aktuell gebraucht wird, finden Sie beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Blutspendedienst Nordost. Die Barometer des DRK für Baden-Würtemberg und Hessen

Was bekommt man wenn man blut spendet

Die Blutgruppenverteilung in Deutschland

© Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes gGmbH

Wo kann ich Blut spenden?

Hauptsächlich wird in Deutschland die Blutversorgung durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) organisiert. Es deckt rund 70 Prozent des Bedarfs an Blutspenden ab. Die sechs regional tätigen Blutspendedienste des DRK organisieren Blutspendetermine und stellen Blutpräparate für Krankenhäuser und Praxen in ihrer Region her. Über den nächsten Termin in der Nähe können Interessierte sich hier informieren:

  • über die Smartphone-App "DRK-Blutspende"
  • online auf der Seite des DRK
  • unter der bundesweit gültigen Rufnummer 0800 / 11 949 11 (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz)
  • in der lokalen Presse werden die Termine auch häufig angekündigt

Den größten Teil der restlichen Prozent der Blutversorgung in Deutschland sichern die staatlich-kommunalen und universitären Blutspendedienste (StKB). Die über 100 Einrichtungen der StKB sind sowohl örtlich als auch organisatorisch in öffentlich-rechtliche Krankenhäuser integriert. Spendezentren und -termine dieser Einrichtungen sind auf der Homepage des StKB zu finden.  Schließlich gibt es noch die unabhängigen, privaten Blutspendedienste.

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Blutgruppen: A, B, AB, 0, positiv und negativ

Die Struktur der roten Blutkörperchen bestimmt die Blutgruppe. Die wichtigsten Blutgruppeneigenschaften für Bluttransfusionen sind das AB0- und Rhesus-System

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Der Rhesus-Faktor

Voraussetzungen für eine Blutspende

Der Schutz des Spenders und des Empfängers stehen bei Bluttransfusionen im Vordergrund. Dies stellen die Blutspendedienste sicher. Das deutsche Transfusionsgesetz (TFG), das durch Richtlinien der Bundesärztekammer ergänzt wird, macht daher eine Reihe von Vorgaben zum Schutz von Spender und Empfänger. So wird sicher definiert, wer Blut spenden kann und wer nicht. Der Blutspendedienst des Bayrischen Roten Kreuzes bietet einen Online-Check an, die wichtigsten Einschränkungen finden Sie bei blutspende.de und hier im Überblick:

Die wichtigsten Voraussetzungen zur Blutspende im Überblick

Mindestalter & Gewicht

Grundsätzlich kann jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 50 Kilogramm sein Blut spenden. Die Bundesärztekammer hat in ihren Hämotherapie-Richtlinien eine Altersspanne für Spender von 18 bis 68 Jahren festgelegt. Erstspender, die älter als 60 Jahre sind, und Dauerspender über 68 Jahre, die ihr Blut spenden möchten, können das tun, wenn der Arzt ihnen nach der Voruntersuchung grünes Licht gibt.

Da die verschiedenen Blutspendedienste von dieser Möglichkeit, auch ältere Spender zuzulassen, unterschiedlich Gebrauch machen, variiert die obere Altersgrenze für Dauer- wie für Erstspender von Dienst zu Dienst. So liegt bei den DRK-Blutspendediensten die Obergrenze bei 72 Jahren.

Grundsätzlich gilt: Am Tag der Spende sollte man sich fit und gesund fühlen.

Spenden nach einem Auslandsaufenthalt

Ob man nach einer Reise ins Ausland sofort Blut spenden darf, hängt vom Reisegebiet ab. So gibt es zum Beispiel Einschränkungen, wenn Sie in Malaria-Gebieten unterwegs waren. Dann müssen nach der Rückkehr mindestens sechs Monate verstreichen, bis wieder Blut gespendet werden darf. Wer genau wissen will, ob das Reiseziel zu einem Ausschluss von der Spende führt, kann den Reisecheck des Blutspendedienstes des Bayrischen Roten Kreuzes online machen.

Medikamenten-Einnahme

Wer Medikamente einnimmt oder eingenommen hat, muss das bei der Befragung vor einer Blutspende angeben. Der Arzt entscheidet dann, ob eine Spende möglich ist, ob der Spender nach der letzten Einnahme des Medikaments einige Zeit verstreichen lassen muss oder ob er komplett von der Spende ausgeschlossen wird.

Spenden mit Vorerkrankungen, Regelungen zu SARS-CoV-2 Infektionen

Komplett von einer Blutspende ausgeschlossen sind unter anderem Menschen mit folgenden Infektionen:

HIV

Hepatitis C

Syphilis

Malaria

Alle Personen mit chronischen Erkrankungen sollten Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. In vielen Fällen dürfen sie ihr Blut spenden. Wer akut erkrankt ist oder etwa insulinpflichtiger Diabetiker, sollte kein Blut spenden.

Wer in den letzten zwei Wochen Kontakt zu einer an Covid-19 erkrankten Person hatte, darf kein Blut spenden. Vier Wochen muss man mindestens warten, wenn man selbst an Covid-19 erkrankt war, beziehungsweise positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde. Bei COVID-19-Impfungen mit den aktuell verfügbaren Impfstoffen sind Blutspenden, sofern keine Impfreaktion wie lokale Schwellungen oder Fieber auftreten, bereits am Folgetag möglich.

Nach Impfungen

Wer eine Impfung mit abgetöteten Erregern bekommen hat, kann nach 24 Stunden zur Blutspende gehen, wenn er sich wohl fühlt. Abgetötete Erreger beinhalten beispielsweise Impfungen für Erwachsene gegen:

  • Grippe
  • Humanes Papillomavirus (HPV)
  • Polio
  • Tetanus
  • FSME (Zecken)

Eine Ausnahme ist die Impfung gegen Hepatitis B, hier gibt es eine vierwöchige Wartezeit.

Vier Wochen aussetzen muss ein Spendewilliger nach Impfungen mit lebenden Erregern, dazu gehören:

  • Masern-Mumps-Röteln
  • Polio-Schluckimpfung
  • Windpocken

Während der Schwangerschaft/Stillzeit

Nach einer Schwangerschaft sollten Frauen sechs Monate bis zur Blutspende abwarten. Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf nicht gespendet werden, da in dieser Phase der Körper ohnehin deutlich mehr Flüssigkeit und Energie benötigt. Eine Blutspende wäre während der Schwangerschaft und Stillzeit eine zusätzliche Belastung.

Risiko Sexualverkehr

Fragen im Blutspende-Fragebogen zum Sexualverhalten sollten man ehrlich beantworten. Personen, die ein im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erhöhtes Risiko tragen, eine durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheit wie HIV oder Hepatitis zu haben, werden vorrübergehend von der Spende ausgeschlossen. Denn im Labor kann die Infektion in der ersten Zeit nach einer Ansteckung nicht mit hundertprozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden, was die Gefahr für den Empfänger des Blutes erhöht, infiziertes Blut zu erhalten.

Verletzungen von (Schleim-)Haut

Wer beispielsweise eine Tätowierung, ein Piercing, Ohrlöcher oder permanentes Make-up bekommen hat, muss häufig vier Monate aussetzen.

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Wie läuft eine Blutspende ab?

Vor der Spende:

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Ärzte empfehlen, vor einer Blutspende auf Sport zu verzichten und ausreichend zu trinken. Auch sollte man vor dem Termin etwas essen, fettreiches Essen allerdings meiden. Eine Blutspende dauert mit Anmeldung, Gespräch, Kontrollen, Entnahme und Ruhephase danach rund 60 Minuten. Also genügend Zeit einplanen!

Im Blutspendezentrum ist der erste Schritt die Anmeldung. Die persönlichen Daten werden überprüft und einen Lichtbildausweis muss vorgelegt werden. Dauerspender sollten außerdem ihren Blutspendeausweis zu jedem Termin mitbringen. Im nächsten Schritt folgt das Ausfüllen eines Fragebogens zum Gesundheitszustand, damit der Arzt prüfen kann, ob die jeweilige Person spendentauglich ist. Dieser Bogen beinhaltet beispielsweise Fragen in Bezug auf Medikamente, Reiseaufenthalte oder Impfungen (siehe auch Voraussetzungen für die Blutspende). Des Weiteren klärt der Arzt den Spender über mögliche Risiken der Blutspende auf, wie beispielsweise Schwindel, ein möglicher blauer Fleck oder selten auftretende Nervenverletzungen an der Einstichstelle. Nach der Aufklärung muss der Spender der Blutentnahme zustimmen und unterschreiben.

Dann folgen einige Kontrollen: Zum einen checkt der Arzt Werte wie Puls, Temperatur und Blutdruck, prüft Kreislauffunktionen und bespricht den ausgefüllten Fragebogen. Zum anderen wird der Hämoglobinwert (kurz: Hb-Wert) bestimmt. Ist der Hämoglobinwert zu niedrig, fehlen dem Körper möglicherweise wichtige Eisenreserven zur Neubildung von roten Blutkörperchen, und die Person wird an diesem Tag nicht zur Spende zugelassen. Hb-Werte sollten bei Männern mindestens bei 13,5 Gramm pro Deziliter (g/dl) liegen, bei Frauen mindestens bei 12,5 g/dl.

Während der Spende:

Die Blutentnahme selbst dauert rund zehn Minuten. Nach einer Hautdesinfektion werden mit sterilen Einmal-Nadeln rund 500 Milliliter Blut entnommen, die in ein steriles, geschlossenes Beutelsystem fließen. Währendessen kann der Spender je nach Angebot zum Beispiel lesen oder fernsehen.

Nach der Spende:

Nach der Blutentnahme bietet der vertrauliche Selbstausschluss dem Spender bei Zweifeln noch die Möglichkeit, die Freigabe seiner Spende zu stoppen. Untersucht wird das Blut dennoch.

Unter Aufsicht sollte der Spender sich nun zwischen 20 und 30 Minuten ausruhen. In vielen Blutspendezentren wird ein kleiner Imbiss angeboten, um sich zu stärken.

Erstspender bekommen innerhalb von zwei bis drei Wochen nach der Spende ihren Unfallhilfe- und Blutspenderpass per Post zugeschickt.

Wie oft kann ich spenden?

Männer dürfen sechs Mal im Jahr Blut spenden, Frauen nur vier Mal. "Das liegt daran, dass Frauen während ihrer Monatsblutung regelmäßig Blut und Eisen verlieren. Der Körper kann verlorene Blutmengen zwar schnell nachproduzieren, allerdings benötigt er länger, um die Eisenvorräte wieder aufzustocken", erklärt Professor Robert Zimmermann, leitender Oberarzt der Transfusionsmedizinischen und Hämostaseologischen Abteilung am Universitätsklinikum Erlangen. Zwischen zwei Vollblutspenden müssen sowohl Frauen als auch Männer einen Abstand von mindestens acht Wochen einhalten, um dem Körper genügend Zeit zur Nachbildung zu geben. 

Bekommt man für eine Blutspende Geld?

Nach dem deutschen Transfusionsgesetz soll eine Blutspende in erster Linie unentgeltlich erfolgen. Verboten ist eine Aufwandsentschädigung allerdings nicht. Wenn Blutspendedienste eine Entschädigung anbieten, sollen sie sich laut Gesetz am Aufwand orientieren, den ein Spender hat. Darunter fallen zum Beispiel Fahrtkosten zur Blutspendezentrale oder Parkkosten. Das DRK zahlt Spendern keine Aufwandsentschädigung. Bei einigen Blutspendediensten wird regelmäßigen Spendern aber ein kostenloser Gesundheitscheck angeboten. Außerdem gilt eine Blutspende bei einigen Krankenkassen als Präventionsmaßnahme, da der Spender und sein Blut untersucht werden. Diese Maßnahme kann dann im Rahmen des Bonusprogramms angerechnet werden. Bei staatlich-kommunalen Einrichtungen sowie privaten Blutspendediensten bekommt der Spender in der Regel eine pauschale Aufwandsentschädigung – die Höhe variiert je nach Aufwand.

Blut- und Plasmaspende: Was ist der Unterschied?

Wer von einer Blutspende spricht, meint damit in den meisten Fällen die Vollblutspende. Der Spender stellt in diesem Fall alle Blutbestandteile zur Verfügung:

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen)
  • Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
  • Thrombozyten (Blutplättchen)
  • Blutplasma

Dazu fallen zwei weitere Spendearten unter den allgemeinen Begriff der Blutspende: die Plasma- und die Thrombozytenspende.

Bei der Plasmaspende läuft das entnommene Blut des Spenders durch ein spezielles Gerät, welches das Plasma (der flüssige Anteil des Blutes) von den Blutzellen trennt. Die restlichen Blutbestandteile fließen zurück in den Körper des Spenders. Eine Plasma-Spende dauert mit 30 bis 45 Minuten vergleichsweise länger als eine Vollblutspende und ist bis zu 60 mal im Jahr möglich. Der Mindestabstand beträgt drei Tage.

Ähnlich läuft die Thrombozytenspende ab: Hier wird dem Blut ebenfalls nur ein Bestandteil – in dem Fall die Blutplättchen (Thrombozyten) – entnommen. Die Voraussetzungen für eine Plasma- oder Thrombozytenspende sowie der Ablauf unterscheiden sich von einer Vollblutspende.

Gibt es gesundheitliche Vor- oder Nachteile?

Bei einer Blutspende werden rund 500 Milliliter Blut abgenommen. Diesen Verlust kann ein gesunder Körper ohne Probleme innerhalb einiger Tage wieder ausgleichen. Um das verlorene Eisen wieder aufzunehmen, benötigt der Körper mehr Zeit. Regelmäßige Blutspender sollten darauf achten, ihren Eisenvorrat durch eine ausgewogene Ernährung wieder aufzufüllen. Gute Eisenlieferanten sind beispielsweise:

  • Fleisch
  • Spinat
  • Haferflocken
  • Nüsse

Wenn der Arzt einen Eisenmangel feststellt, lässt sich dieser oft auch mit Eisentabletten beheben. Besteht ein solcher Mangel, darf zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht gespendet werden.

Leichte Nebenwirkungen nach der Spende

"Nach der Blutspende kann der Kreislauf etwas geschwächt sein, was aber nicht besorgniserregend ist", sagt Zimmermann. Aus dem Grund wird Blutspendern empfohlen, sich eine kurze Ruhepause zu gönnen, bevor sie sich in ihren gewohnten Alltag stürzen. Nach der Pause hat sich der Kreislauf wieder stabilisiert. Hauptsächlich treten Kreislaufprobleme bei Erstspendern, jungen und leichtgewichtigen Menschen auf. Auch ein möglicher Bluterguss an der Einstichstelle der Blutabnahme ist nicht besorgniserregend.

Was passiert nach der Spende mit dem Blut?

Der Beutel mit dem Blut wird anonymisiert weitergegeben. Das bedeutet, dass auf dem Beutel kein Name zu finden ist, sondern nur eine Zahlenkombination. Diese ist im EDV-System des Blutspendedienstes mit dem Namen des Spenders verknüpft, kann aber nur von den Mitarbeitern unter Einhaltung des Datenschutzes – und das auch nur im Bedarfsfall – eingesehen werden. Die Blutspendedienste sind gesetzlich dazu verpflichtet, zu jeder Spende die betreffende Person identifizieren zu können und dies über einen gewissen Zeitraum hinweg. Ein Austausch zwischen den verschiedenen Blutspendediensten findet nicht statt. "Aus dem Grund ist es sinnvoll, stets bei derselben Einrichtung Blut zu spenden", sagt Zimmermann.

Innerhalb von 24 Stunden nach der Spende wird das Blut zentrifugiert und in seine Bestandteile aufgeteilt. Daraus werden bis zu drei verschiedene Fertigprodukte hergestellt:

  • ein Erythrozytenkonzentrat
  • ein Thrombozytenkonzentrat
  • und gefrorenes Frischplasma

Gleichzeitig wird das Blut im Labor untersucht. Die Blutgruppe des Spenders wird ermittelt, und das Blut wird auf Infektionen wie Hepatitis B und C, HIV und Syphilis untersucht.

Sollte dem Labor etwas auffallen, würde der Spender darüber informiert und das gespendete Blut wird nicht freigegeben.

Wenn alles in Ordnung ist, werden die drei Fertigprodukte unterschiedlich aufbewahrt, bis sie benötigt werden. Plasma, das nicht direkt für Transfusionen gebraucht wird, geben die Blutspendedienste an die Pharmaindustrie ab. Letztere stellt daraus Präparate für Patienten her, die unter Störungen der Blutgerinnung leiden. Erythrozytenkonzentrate werden bei zwei bis sechs Grad Celsius in speziellen Kühlschränken gelagert und sind fünf bis sieben Wochen lang haltbar.

Thrombozytenkonzentrate sind sehr empfindlich und müssen ständig bei 20 bis 24 Grad Celsius in speziellen Schüttelschränken aufbewahrt werden. Diese Schränke sorgen dafür, dass die Flüssigkeit im Beutel stets in Bewegung bleibt und die Thrombozyten nicht verklumpen. Thrombozytenkonzentrate müssen spätestens am vierten Tag nach der Spende transfundiert werden. Wenn sie bis dahin nicht verwendet wurden, werden sie entsorgt. Das Plasma wird eingefroren, ebenfalls in speziellen Gefrierschränken gelagert und hält etwa zwei Jahre.

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© Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes gGmbH

Eine große Menge an Blutprodukten wird für die Behandlung von Krebspatienten eingesetzt, die teils über längere Zeiträume hinweg kontinuierlich solche Präparate benötigen. Als nächstgrößere Gruppe folgen Menschen mit Herz-, Magen- und Darmerkrankungen. Außerdem wird das gespendete Blut bei Unfallverletzungen, Blutarmut, Geburtskomplikationen und Erkrankungen der Leber, Nieren, Knochen und Gelenke benötigt.

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Ist es gut wenn man Blut spendet?

Ja, Blut spenden ist definitiv gesund. Neben der regelmäßigen Kontrolle wichtiger Vitalwerte (u. a. Hämoglobinwert) testen wir dein Blut nach jeder Spende auf bestimmte Krankheitserreger. Darüber hinaus wirkt sich eine Blutspende positiv auf den Blutdruck aus.

Welche Vorteile hat die Blutspende für den Spender?

Vorteile von Blutspenden für Deine eigene Gesundheit Regelmäßiges Blutspenden kann den Blutdruck von Hypertonie-Patienten senken und so das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen verringern. Außerdem ist es wichtig, den eigenen Blutdruck im Auge zu behalten – und das tust Du durch regelmäßiges Blutspenden.

Warum sollte man nicht Blutspenden?

Bestimmte Infektionen können ein Ausschlussgrund von der Blut- und Plasmaspende sein. So dürfen zum Beispiel Menschen mit einer HIV- oder Syphilis-Infektion dauerhaft kein Blut und Plasma spenden. Liegt aktuell oder lag in der Vergangenheit eine Malaria-Infektion vor, ist ebenfalls keine Spende möglich.

Wie oft ist Blutspenden gesund?

Frauen dürfen höchstens vier Mal, Männer höchstens sechs Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Vollblutspenden müssen zudem mindestens acht Wochen liegen. Die Abstände bei anderen Spendearten, wie zum Beispiel der Plasmaspende, sind kürzer.