Warum nicht impfen wenn man krank ist

Der Termin für die Booster-Impfung steht schon im Kalender. Wenige Tage vorher beginnt der Hals zu kratzen und die Nase ist verstopft – eine Erkältung macht sich breit. Viele Menschen fragen sich dann, ob sie die Impfung dennoch erhalten dürfen, oder der Termin besser verschoben werden sollte.

Grundsätzlich ist eine leichte Erkältung kein Hindernis für eine Impfung. Sofern sich die Betroffenen fit fühlen und nicht unter starken Krankheitssymptomen leiden, spricht nichts gegen die Impfung. Dennoch bedeutet das Vakzin eine zusätzliche Belastung für das Immunsystem und somit für den Körper. Außerdem können vor Ort auch die Mitmenschen angesteckt werden. Ist der Körper zu sehr mit der Abwehr der Krankheitserreger beschäftigt, könnte die Impfwirkung möglicherweise verringert sein.

Kein Booster bei Fieber

Manchmal können Infekte auch mit einer erhöhten Körpertemperatur einhergehen. Dabei leiden einige Personen sogar unter Fieber. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verweist in den offiziellen Aufklärungsblättern zur Impfung auf folgendes: „Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5 °C oder höher) leidet, soll erst nach Genesung geimpft werden. Eine Erkältung oder gering erhöhte Temperatur (unter 38,5 °C) sind jedoch kein Grund zur Verschiebung.“

Hier ein Überblick über die Grenzwerte:

  • 36,5°C - 37,4°C: Normal-Temperatur
  • 37,5°C - 38,0°C: Subfebrile Temperatur
  • 38,1°C - 38,5°C: Leichtes Fieber
  • 38,6°C - 39,0°C: Mäßiges Fieber
  • 39,1°C - 39,9°C: Hohes Fieber
  • 40,0°C - 42,0°C: Sehr hohes Fieber

Lokale Zugangsregeln beachten: In vielen Impfzentren wird am Eingang die Temperatur gemessen. Auch bei 38 Grad wird kein Zugang gewährt. Dazu kommt, dass man sowohl Impfzentren als auch Arztpraxen (außerhalb der Infektsprechstunden) nicht mit Erkältungssymptomen betreten soll.

Nach der Impfung kann es häufig zu Impfreaktionen mit grippeähnlichen Symptomen kommen. Ist der Körper schon vorher durch einen Infekt belastet, können sich die Beschwerden verstärken und dafür sorgen, dass sich Betroffene noch schlechter fühlen. Im Zweifelsfall sollte bei Beschwerden wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit, Kopf- oder Gliederschmerzen, sowie einer erhöhten Körpertemperatur Rücksprache mit dem Arzt/der Ärztin gehalten werden. So kann im Einzelfall entschieden werden, ob die Impfung verabreicht oder verschoben wird.

Einsatz von Schmerzmitteln umstritten

Der Einsatz von Schmerzmitteln vor oder nach einer Impfung wird kontrovers diskutiert: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät beispielsweise davon ab, vor einer Impfung Analgetika einzunehmen, da die Antikörperbildung negativ beeinflusst werden kann. Vorsicht wäre dann auch bei Kombinationspräparaten gegen Erkältungen geboten, die symptomatisch die Beschwerden lindern können. Nach der Impfung empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) hingegen beispielsweise Paracetamol bei Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber.

Corona-Impfung bei unentdeckter Infektion?

Bei manchen Erkrankungen kann es problematisch sein, wenn bei einer unentdeckten Infektion in der Inkubationszeit gegen den Erreger geimpft wird. Die Erkrankung kann dann wesentlich schwerer verlaufen und den Körper fordern. Manchmal verläuft eine Covid-Infektion asymptomatisch, sodass man zum Zeitpunkt der Impfung bereits unwissentlich positiv ist. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist es jedoch kein Problem, sich während einer asymptomatischen Infektion oder wenige Tage oder Wochen danach impfen zu lassen. „Die Verträglichkeit der Impfung wird durch eine akute Infektion nicht negativ beeinflusst."

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat sich erfreut über den Erfolg der Booster-Kampagne gezeigt: Mehr als 28 Millionen Menschen seien bereits zum dritten Mal gegen das Coronavirus geimpft worden, sagte Gassen bei einer Pressekonferenz in Berlin.

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Viele Menschen lassen sich aktuell ihren Corona-Booster verabreichen. Aber ist die Impfung auch möglich, wenn man gerade erkältet ist?

Berlin. 
  • Viele Menschen warten auf ihren Booster-Termin
  • Doch was tun, wenn man plötzlich erkältet ist?
  • Lesen Sie hier, ob Sie sich trotz Erkältung impfen lassen können

Um die vierte Welle in Deutschland zu brechen, sind alle Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahre dazu aufgerufen, sich die Booster-Impfungen gegen Corona verabreichen zu lassen. Wie schon im vergangenen Jahr gilt: Die Impfung, egal ob erste, zweite oder dritte Dosis, ist das beste Mittel, um sich vor einer Infektion zu schützen.

Doch der Winter ist die Zeit, in der viele Menschen erkältet sind. Was macht man, wenn sich kurz vor dem Impftermin Erkältungssymptome bemerkbar machen? Und was passiert, wenn man sich trotz unentdeckter Corona-Infektionen impfen lässt oder nach der Erstimpfung infiziert? Lesen Sie hier, wie Sie sich in diesen Fällen am besten verhalten.

Morgenpost von Christine Richter

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Corona: Kann ich mich trotz Erkältung impfen lassen?

Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät in seinem Aufklärungsmerkblatt von der Corona-Impfung ab, wenn man eine akute Erkrankung mit Fieber hat – also einer Körpertemperatur von 38,5 Grad Celsius und mehr. Eine Erkältung mit gering erhöhter Temperatur unter 38,5 Grad Celsius stellt allerdings kein Problem dar. Das gilt für die erste, zweite und auch die Booster-Dosis.

Allerdings sollte man auch bei leichteren Erkältungen bedenken, dass eine Impfung eine Belastung für das Immunsystem ist. Ist man bereits erkältet, wird man sich nach einer Impfung wahrscheinlich noch schlechter fühlen. Im Falle einer Erkältung sollte man bestenfalls mit seinem Arzt sprechen und abklären, ob man die Impfung wahrnehmen oder verschieben sollte. Auch interessant: Wie heißt Booster auf Deutsch? Alle Infos zur 3. Corona-Impfung

Was passiert, wenn ich mich trotz unentdeckter Corona-Infektionen impfen lasse?

Nicht alle Corona-Infektionen verlaufen symptomatisch. Viele Erkrankte haben sehr leichte bis keine Symptome. Daher kann es passieren, dass man zum Zeitpunkt seiner Impfung Corona-positiv ist – es aber nicht weiß.

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Doch was passiert, wenn man sich trotz Corona-Infektion impfen lässt? Laut dem Bundesministerium für Gesundheit ist es kein Problem, sich während einer asymptomatischen Infektion oder wenige Tage oder Wochen danach impfen zu lassen. "Die Verträglichkeit der Impfung wird durch eine akute Infektion auch nicht negativ beeinflusst", heißt es auf der Website "zusammengegencorona.de".

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Was mache ich, wenn ich mich zwischen meinen Impfterminen infiziere?

Auch wenn nach der ersten Impfdosis bereits ein gewisser Schutz gegen eine Infektion besteht, ist diese nicht völlig ausgeschlossen. Erkrankt man nach seiner ersten Impfung an Covid-19, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), die zweite Dosis frühestens drei Monate nach der Genesung oder Diagnose zu verabreichen. Lesen Sie auch: Booster-Impfung - Ist sie auch unter sechs Monaten möglich?

Gleiches gilt auch für Personen, die noch keine Impfung erhalten haben und erkrankt sind oder waren. Zum einen besteht nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung bereits eine Immunität, zum anderen können sich durch den langen Zeitraum überschießende Nebenwirkungen verhindern lassen. (lhel/jas)

Warum kann man gegen Erkältung nicht impfen?

Trotzdem: Vermutlich würden viele lieber darauf verzichten und sich impfen lassen. Die Entwicklung eines Erkältungs-Impfstoffs ist jedoch alles andere als banal. Denn bekanntlich können unterschiedliche Erregerarten mit wiederum sehr vielen Stämmen einen grippalen Infekt auslösen.

Kann man sich trotz Erkältung gegen Gürtelrose impfen lassen?

Das Robert-Koch-Institut (RKI) verweist in den offiziellen Aufklärungsblättern zur Impfung auf folgendes: „Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5 °C oder höher) leidet, soll erst nach Genesung geimpft werden. Eine Erkältung oder gering erhöhte Temperatur (unter 38,5 °C) sind jedoch kein Grund zur Verschiebung.

Wie lange Nebenwirkungen nach FSME Impfung?

Innerhalb der ersten vier Tage nach der Impfung können Allgemeinsymptome wie Temperaturerhöhung und Fieber, Kopf-, Muskel- sowie Gelenkschmerzen, Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden vorkommen. In der Regel klingen die beschriebenen Reaktionen auf die Impfung schnell und folgenlos wieder ab.

Wie lange schützt die pneumokokkenimpfung?

Wegen der begrenzten Dauer des Impfschutzes gegen Pneumokokken hält die STIKO die Auffrischung mit einem Mindestabstand von 6 Jahren aus medizinischer Sicht eigentlich für alle Erwachsenen ab dem Alter von 60 Jahren für sinnvoll.